In Leipzig wurde am frühen Donnerstagmorgen ein 12-jähriger Junge von einem Auto angefahren und leicht verletzt. Im sächsischen Nahverkehr könnte der für morgen geplante Streik abgesagt werden, gesichert ist dies aber noch nicht. Und: Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat mit Blick auf aktuelle Bedrohungen in einer Grundsatzrede die Einheit und das Selbstbewusstsein Europas beschworen. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 25. April 2024, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Windmühlenstraße: Junge durch Unfall leicht verletzt
Die Leipziger Polizei meldet einen Verkehrsunfall mit einem Kind: Demnach versuchte der 12-Jährige am frühen Donnerstagmorgen gegen 7:50 Uhr, auf seiner Hast nach einer Straßenbahn in der Windmühlenstraße, eilig die Fahrbahn zu überqueren. Beim Passieren der verkehrsbedingt stehenden PKW habe der Junge nicht auf einen fahrenden Hyundai Coupé auf der Gegenfahrspur geachtet.
Die Folge: Der Fahrer, der stadteinwärts unterwegs war, erfasste den 12-Jährigen. Glücklicherweise ging der Unfall offenbar glimpflich aus, nach Polizeiangaben wurde der Verunglückte leicht verletzt und in einem Krankenhaus behandelt. Der Sachschaden am Hyundai soll bei etwa 200 Euro liegen. Dabei hatten Beispiele in der Vergangenheit gezeigt, dass Unfälle dieser Art weitaus schlimmer enden können, im Extremfall tödlich.
Arbeitgeberverband legt neues Angebot im Nahverkehr vor: Ruhe vor dem Sturm oder Durchbruch?
Ist das der erhoffte Durchbruch? Nach der Vorlage eines neuen Angebots durch den Arbeitgeberverband Nahverkehr (AVN) am Donnerstag sollen die eigentlich für Freitag angesetzten Streiks unter Vorbehalt abgesagt sein, meldet der MDR.
Der zuständige ver.di-Fachbereichsleiter Paul Schmidt habe demnach signalisiert, dass der AVN offenbar Gesprächsbereitschaft zeige, das von ihm präsentierte Angebot sei aber in den Augen der Gewerkschaft noch immer unzureichend und müsse überholt werden. Laut AVN sollten die Gehälter in zwei Schritten erhöht und dies auch eher umgesetzt werden als zunächst angedacht.
Gleichwohl kritisiert Schmidt für ver.di, dass die vorgezogene Gehaltserhöhung nichts daran ändern würde, dass das Fahrpersonal nach jetzigem Stand auch künftig gegenüber der Kollegenschaft anderer Betriebe deutlich weniger Geld verdiene. Der AVN wurde aufgefordert, sein Angebot bis Freitagmittag nachzubessern. Erst in diesem Fall seien die angekündigten Streiks womöglich endgültig abgeblasen. Andernfalls könnte es morgen zu Arbeitsniederlegungen bei allen zehn AVN-Unternehmen kommen.
Die Verkehrsbetriebe in Leipzig, Dresden, und Chemnitz sowie die Straßenbahn Plauen sind von den potenziellen Streiks nicht betroffen, hier liegt bereits eine Einigung vor.
Macron mahnt: Europa muss auf eigenen Füßen stehen
Fast sieben Jahre ist es her, dass Emmanuel Macron seine Vision für ein geeintes und starkes Europa vorlegte. Damals, im September 2017, kritisierte der französische Staatspräsident in seiner Rede an der Pariser Sorbonne die Schwäche, Ineffektivität und Schwerfälligkeit Europas. Ein Schwerpunkt seines Vorstoßes war eine gemeinsame Verteidigungspolitik. Macrons Initiative wurde seinerzeit vielfach gelobt, die damalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ließ sie jedoch unbeantwortet.
Il nous faut bâtir une industrie de défense européenne, en produisant plus vite, en produisant davantage et en produisant européen. Il nous faut une préférence européenne dans l’achat de matériel militaire. pic.twitter.com/tZ0z8Nxrax
— Emmanuel Macron (@EmmanuelMacron) April 25, 2024
An Aktualität scheinen Macrons Ideen auch jetzt nichts an Aktualität eingebüßt zu haben, nachdem Europa in den letzten Jahren die Folgen einer Pandemie und eines brutalen Angriffskrieges in unmittelbarer Nähe zu bewältigen hatte, der bis heute nicht beendet ist.
Wohl auch mit Blick auf die EU-Wahlen im Juni schlug Macron heute an der Sorbonne in eine ähnliche Kerbe, verwies auf die notwendige Kooperation bei der Außen-, Verteidigungs- und Sicherheitspolitik.
Die Zeiten, wo man sich auf günstige Energie und Rohstoffe sowie den Schutzschirm der USA verlassen konnte, sind ein Stück weit vorbei, so lässt sich Macrons Botschaft zusammenfassen: „Wir müssen uns heute darüber im Klaren sein, dass unser Europa sterblich ist, es kann sterben“, so der französische Präsident wörtlich. „Das hängt einzig und allein von unseren Entscheidungen ab, aber diese Entscheidungen müssen jetzt getroffen werden.“
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) sprach in einer ersten Reaktion von einer „Rede mit guten Impulsen.“ Die Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich galten zuletzt zeitweise als belastet. Der 46-jährige Macron ist schon lange als Verfechter eines starken Europas bekannt. Er amtiert seit 2017 als Präsident Frankreichs und wurde zuletzt vor zwei Jahren für eine weitere Periode von fünf Jahren bestätigt.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Der Stadtrat tagte: Maßnahmenpaket zum Erhalt der Leipziger Friedhöfe kommt + Video
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Die Insel Sertralin: Wenn einen das Leben auf einmal mit voller Wucht von den Füßen haut
Worüber LZ TV berichtet hat:
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Was sonst noch wichtig war:
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat Klagen gegen ein LNG-Terminal auf Rügen abgewiesen.
Wissenschaftler mahnen eine stärkere Wärmepumpen-Nutzung für Sachsen an – allerdings ist dies nicht unumstritten.
Der Deutsche Bundestag hat für die Einführung eines Veteranentags gestimmt.
Ein New Yorker Gericht hat die Verurteilung des inhaftierten Filmmoguls Harvey Weinstein (72) wegen Verfahrensfehlern gekippt. Er hatte ursprünglich 23 Jahre Strafvollzug aufgrund vorgeworfener Sexualverbrechen kassiert.
Ramsan Kadyrow (47), tschetschenischer Alleinherrscher von Putins Gnaden, soll schwer erkrankt sein, was die Frage aufwirft, wie es im Todesfall weitergehe.
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