Rund zwei Wochen nach einem Leichenfund am Lindenauer Hafen gehen die Ermittler von einem Verbrechen aus und hoffen auf Zeugenhinweise. Der taiwanesische Chiphersteller TSMC plant eine Fabrik in Dresden. Und: Russlands Angriffswelle auf ostukrainische Städte reißt nicht ab. Die LZ fasst zusammen, was am Dienstag, dem 8. August 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Toter vom Lindenauer Hafen identifiziert: Kripo und Staatsanwaltschaft ermitteln wegen möglichen Totschlags
Nun steht es offenbar fest: Eine vorvergangene Woche tot aufgefundene Person im ehemaligen Getreidespeicher am Lindenauer Hafen fiel einem Verbrechen zum Opfer. Es werde wegen Totschlags gegen unbekannt ermittelt, teilten Polizeidirektion und Staatsanwaltschaft heute gemeinsam mit. Außerdem sei der Verstorbene identifiziert, es handele sich um einen 25-Jährigen deutscher Staatsangehörigkeit, der schon länger in Leipzig gewesen sei.
Der junge Mann war am frühen Morgen des 27. Juli in der einsamen Ruine nahe der Plautstraße leblos entdeckt worden. Inzwischen habe es auch Nachforschungen in seinem Umfeld gegeben. Über Details, auch was die Todesumstände und die Liegezeit betrifft, halten sich die Behörden aber aktuell zurück, wohl vor allem, um die Preisgabe von Täterwissen zu vermeiden. Aktuell hoffen die Ermittler auf Zeugenhinweise, womöglich auch Bild- und Videomaterial des Tatortes, der als sogenannter Lost Place in der einschlägigen Szene bekannt ist. Spurensicherung und Taucher waren auf der Suche nach Beweismaterial tagelang im Einsatz.
In diesem Artikel finden Sie weitere Hintergründe und alle Möglichkeiten, Hinweise zur Tataufklärung zu übermitteln.
Chip-Riese TSMC plant Fabrik in Dresden
Sachsens Landesregierung spricht von einer guten Nachricht, es ist eine der größten Einzelinvestitionen im Freistaat seit 1989/90: Im Norden von Dresden soll eine neue Fabrik des Chipherstellers TSMC errichtet werden. Der Vorstand des in Taiwan beheimateten Unternehmens gab bekannt, das Projekt in Gemeinschaft mit Infineon, Bosch und NXP anzugehen, die am Vorhaben mit je zehn Prozent beteiligt sind. Obendrein will der Bund den Fabrikbau mit fünf Milliarden Euro fördern.
Ab Ende 2027 könnte der 1987 gegründete Konzern TSMC („Taiwan Semiconductor Manufacturing Company“), der als ein Weltmarktführer bei der Halbleiter-Industrie gilt und eine internationale Kundschaft bedient, in Dresden dann Chips vor allem für die Automobilbranche produzieren. Der Baubeginn der Fabrik wird für die zweite Jahreshälfte 2024 angestrebt, es könnten etwa 2.000 Jobs entstehen. Darüber hinaus ist mit der Großinvestition die Hoffnung verbunden, die Region ökonomisch zu stärken, Deutschland und Europa wenigstens ein bisschen unabhängiger von Chips aus Asien und den USA zu machen.
Die EU ist aktuell bemüht, mit dem sogenannten Chips Act die eigene Produktion zu stärken. So konnte durch Subventionen beispielsweise schon Intel nach Magdeburg gelockt werden.
Heftiger Beschuss in der Ostukraine, Polen verlegt weiteres Militär an Grenze
Auch nach Beratungen zu Auswegen aus dem Ukraine-Krieg im saudi-arabischen Dschidda am Wochenende zeigt Russland, wenig überraschend, keinerlei Bereitschaft zum Einlenken – im Gegenteil. Vielmehr gab es offenbar eine neue Reihe russischer Raketenangriffe. So wurde offenbar der Ort Pokrowsk nordwestlich des russisch kontrollierten Donezk laut Meldungen vom frühen Dienstagmorgen durch zwei Raketen getroffen, nach Angaben der Ukraine starben mindestens sieben Menschen und mindestens 80 weitere wurden verletzt. Auch ein Kind, Rettungskräfte und Polizisten sollen unter den Verletzten sein. In Cherson und dem Gebiet Charkiw gab es ebenfalls heftigen Beschuss, auch hier hätten Menschen ihr Leben gelassen.
Am Nachmittag wurde heute bekannt, dass die ukrainischen Dienste einen mutmaßlichen Versuch russischer Hacker, das militärische Kampfinformationssystem zu infiltrieren, vereitelt hätten. Zudem will das EU- und NATO-Mitglied Polen zusätzliche Streitkräfte an seine Grenze zu Belarus entsenden. Befürchtet würden illegale Grenzübertritte, obendrein herrscht Besorgnis wegen der Anwesenheit von Wagner-Söldnern im mit Moskau verbündeten Belarus. Die dynamische Situation rund um den Ukraine-Krieg lässt sich beispielsweise hier im Liveticker der tagesschau nachlesen.
Russland unter Führung von Präsident Wladimir Putin (70) hatte die Ukraine nach langen Drohgebärden am 24. Februar 2022 überfallen, war aber mit einer Einnahme des Landes aufgrund heftiger Gegenwehr gescheitert. Ein Ende des Kriegs ist momentan nicht abzusehen.
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Fast acht Jahre danach: Sechs mutmaßliche Connewitz-Angreifer noch immer ohne Gerichtstermin
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Was sonst noch wichtig war:
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