Nach einer Blockade am Flughafen Leipzig/Halle im Sommer 2021 wurde nun ein Vergleich zwischen DHL und einer Klimaaktivistin erzielt. Derweil leitet der Bauunternehmer Jörg Drews juristische Schritte gegen die Uni Leipzig ein, nachdem diese ihn in einem Paper über rechtsextreme Strukturen nennt. Außerdem: Heute fand das Beatz im Block im Schönauer Park statt. Die LZ fasst zusammen, was am Freitag, dem 25. August 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Vergleich zwischen DHL und Klimaaktivistin

Im Juli 2021 hatten 54 Klimaaktivist*innen die Zufahrt zum DHL-Logistikzentrum am Flughafen Leipzig/Halle blockiert. Nun haben sich DHL und eine Klimaaktivistin auf einen Vergleich geeinigt. Während das Unternehmen die Bereitschaft zur außergerichtlichen Einigung begrüßt, sind die Aktivist*innen entsetzt.

„Dieser Vergleich ist keine faire Einigung, sondern eine Niederlage für die Demonstrationsfreiheit. Von Einverständnis kann nicht wirklich die Rede sein. DHL hat den Aktivist*innen mit der Halbe-Million-Forderung die Pistole auf die Brust gesetzt“, schrieb Luka Scott von „Repression nicht Zustellbar“.

Nach Aussagen der Aktivistengruppe sieht der Vergleich vor, dass die Aktivist*innen entweder 64.000 Euro zahlen oder aufsummiert 4.320 unbezahlte Arbeitsstunden bei der Stiftung „Mehr Wald für Sachsen“ ableisten müssen.

Dies wären knapp 1.200 Euro sowie 80 Arbeitsstunden pro Person. Zudem sei das Projekt „Mehr Wald für Sachsen“ eine Image-Kampagne großer Konzerne wie DHL, LEAG und MIBRAG, so Luka Scott.

Es sei zu erwarten, dass der Vergleich auf die anderen 53 Protestierenden ausgeweitet wird und auch die Prozesskosten durch diese getragen werden müssen.

Bauunternehmer verklagt Uni Leipzig

In dem Paper „Vernetzt und etabliert: Unternehmerisches Engagement für die extreme Rechte in Ostsachsen“ der Uni Leipzig wird unter anderem über den Bauunternehmer Jörg Drews geschrieben.

Dieser will darin nun „zahlreiche unwahre Tatsachenbehauptungen und rechtswidrige Äußerungen“ gefunden haben. Deswegen gehen er und seine Bautzner Firma Hentschke Bau jetzt juristisch gegen die Universität Leipzig vor, berichtet der Kreuzer.

Auch dem ehrenamtlichen Recherchekollektiv aus Görlitz, das für das Paper Daten, Interviews, Foto- und Videomaterial zur Verfügung gestellt hat, droht eine juristische Auseinandersetzung.

In der Publikation des an der Uni Leipzig ansässigen Else-Frenkel-Brunswik-Institut (EFBI) geht es um den Einfluss von Unternehmen auf rechte Strukturen in Ostsachsen.

Sie kommt zu dem Schluss, dass Unternehmer*innen, die der rechten Szene nahestehen, diese vor allem finanziell stärken. Außerdem normalisierten sie durch ihr Handeln antidemokratische Positionen innerhalb der Betriebe.

Beatz im Block

Das Werk2, das KOMM-Haus und Heizhaus luden heute zu Beatz im Block im Schönauer Park ein. Ab 18 Uhr traten unter anderem die Künstler*innen Layla, Josi, Wa22ermann, beppo&pete und Mimii auf. Ein paar hundert Besucher*innen waren vor Ort.

AfD-Spitzenkandidat setzt auf Zerstörung der CDU und Waggonbau Niesky stellt Betrieb ein

Worüber die LZ heute berichtet hat: Über breitere Straßenbahnen ab 2025,

den Einfluss des Klimawandels auf das Handwerk,

über den neuen Lausitz-Monitor

und über eine Auszeichnung für die Plagwitzer Kugel.

Was außerdem wichtig war: Maximilian Krah, AfD-Spitzenkandidat für die Europawahl, erzählte im panorama-Interview über seine Einstellung zur CDU:

Nach monatelangen Mahnwachen, Appellen an den Eigentümer und schließlich der Suche nach neuen Investoren stellt der Waggonbau Niesky den Geschäftsbetrieb zum 31. August endgültig ein, berichtet MDR Sachsen.

Was morgen passieren wird: Der Orga-Kreis „Psychotherapie? Mangelware!“, veranstaltet am morgigen Samstag, 26. August, um 15 Uhr am Willy-Brandt-Platz eine Demonstration in Leipzig mit dem Ziel, die Öffentlichkeit und Politik auf fehlende Psychotherapieplätze, zu lange Wartezeiten sowie damit verbundene Missstände im Gesundheitssystem aufmerksam zu machen.

Die (post)migrantische syrische Community lädt alle Menschen in Leipzig und Umgebung ein, sich an einer Soli-Demo für die Menschen in Syrien zu beteiligen, die sich gegen das Regime einsetzen. Diese findet im Rabet, Konrad-Straße 26, statt.

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Antonia Weber über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

“Vergleich zwischen DHL und Klimaaktivistin” – Äpfel und Birnen, würde ich sagen =)

Schreiben Sie einen Kommentar