Nach über drei Jahren Suche herrscht traurige Gewissheit: Die Leipziger Studentin Yolanda K. ist tot. Ein Passant hat die Überreste der Frau in einem Wald in Sachsen-Anhalt gefunden. Außerdem will die Stadt in Kleinzschocher eine neue Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete bauen. Und: Ab sofort kann der Verlust des Personalausweises den Leipziger Ämtern online gemeldet werden. Die LZ fasst zusammen, was am Donnerstag, dem 2. März 2023, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Vermisste Leipziger Studentin Yolanda K. tot aufgefunden

Die seit 2019 vermisste Leipziger Studentin Yolanda K. ist tot. Wie die Staatsanwaltschaft Leipzig heute mitteilte, fand ein Passant am letzten Februarwochenende die Überreste der jungen Frau in einem Wald im Burgenlandkreis (Sachsen-Anhalt). Eine rechtsmedizinische Untersuchung ergab, dass die aufgefundenen Knochen von der jungen Frau stammen, die im Herbst 2019 vermisst gemeldet wurde.

Anhaltspunkte für ein Fremdverschulden liegen nach Angaben der Staatsanwaltschaft aktuell nicht vor. Es werde weiter ermittelt.

Die Spur der jungen Frau verlor sich am 25. September 2019, als sie sich von ihrer WG in der Leipziger Südvorstadt auf den Weg zum Ikea Leipzig/Halle in Günthersdorf machte. Zeugenaussagen konnten noch belegen, dass sich die 23-Jährige in der Buslinie Richtung Möbelhaus aufgehalten hatte. Nach ihrem geplanten Stopp bei Ikea war Yolanda K. mit einer Freundin verabredet, um gemeinsam zu einer Veranstaltung an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle zu fahren. Doch zu dieser Verabredung erschien die damals 23-Jährige nicht.

Die Polizei startete daraufhin mehrere Zeugenaufrufe. Und im Juni vergangenen Jahres wurde in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ um Hinweise zum Verbleib Yolanda K.s gebeten. Doch die eingegangenen Hinweise führten nicht zum Auffinden der Studentin.

Die Familie Yolanda K.s hatte für entscheidende Hinweise, die zum Auffinden der Frau führen, eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro ausgesetzt.

Leipzig plant neue Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Kleinzschocher

Die Stadt Leipzig will auf einem unbebauten Grundstück in der Diezmannstraße 12a (Kleinzschocher) eine Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete bauen lassen. Voraussichtlich im April wird im Stadtrat über den Planungsbeschluss abgestimmt.

Der Plan für die Asylunterkunft umfasst drei Wohngebäude sowie einer Außenanlage „für Spiel und Sport“. Die Planungen sollen laut dem Sozialamt bis September 2024 abgeschlossen sein. Vorausgesetzt, die Ratsversammlung stimmt für das Vorhaben, sollen die Bauarbeiten laut Stadt voraussichtlich von Januar 2026 bis Dezember 2027 andauern.

In Betrieb gehen soll der Neubau dann im Jahr 2028. Bis zu 368 Menschen sollen darin unterkommen. Die städtische Tochtergesellschaft LESG übernimmt als Auftraggeberin die Ausschreibung, Organisation und Durchführung der Planung inklusive der baulichen Umsetzung.

In Leipzig gibt es aktuell 38 solcher Gemeinschaftsunterkünfte für Geflüchtete. Die Stadt stellt in der Regel nur die Räumlichkeiten zur Verfügung und schreibt die Betreibung aus. Betrieben werden die Gemeinschaftsunterkünfte beispielsweise vom DRK oder dem Malteser Hilfsdienst. Wie alle Landkreise und kreisfreien Städte ist Leipzig dazu verpflichtet, eine bestimmte Anzahl von Geflüchteten aufzunehmen, die von der Landesdirektion festgelegt wird.

Stadt sucht parallel nach Notunterkünften

Zuletzt hatte Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) betont, dass Leipzig angesichts der steigenden Zahl von Geflüchteten händeringend nach temporären Unterbringungsmöglichkeiten sucht – sogenannte „Notunterkünfte“, die dann eingerichtet werden, wenn es zu wenig Plätze in den Gemeinschaftsunterkünften gibt.

Im Herbst wurde beispielsweise bekannt, dass die Stadt für knapp fünf Millionen Euro die Halle 13 auf der Alten Messe als Notunterkunft mieten will. Bis 2030 soll die Halle als Reserve-Unterbringungsmöglichkeit dienen.

Und auch in Stötteritz hat die Stadt vor Kurzem eine solche Notunterkunft errichtet. In einem Zelt- und Containerlager sollen in der Kommandant-Prendel-Allee 63, Ecke Kolmstraße, bald rund 300 Menschen untergebracht werden.

Mit der geplanten Gemeinschaftsunterkunft in der Diezmannstraße will die Stadt den Prognosen zu den Ankunftszahlen von Geflüchteten nun also gerecht werden – und es ist davon auszugehen, dass der Zuwanderungsdruck aufgrund vieler Probleme und Krisen in der Welt nicht weniger werden wird.

Neues Online-Meldeportal für verlorene Ausweisdokumente in Leipzig

Worüber die LZ heute außerdem berichtet hat:

über das mögliche Strafmaß für den sogenannten „Kinderzimmer-Dealer“, gegen den derzeit erneut ein Prozess am Landgericht Leipzig läuft

über 2,8 Millionen Euro vom Bund für den Schlosspark Lützschena

über den Leipziger Arbeitsmarkt im Februar 2023

Was heute noch wichtig war:

Ein weiterer Schritt auf dem Weg der Digitalisierung der Leipziger Verwaltung: Leipziger/-innen, die ihren Personalausweis verloren haben, können dem Bürgeramt den Verlust ab sofort über ein Online-Meldeportal mitteilen. Gleiches gilt für den Reisepass und die eID-Karte. Auch, wenn diese Dokumente nach einem gemeldeten Verlust wieder aufgetaucht sind, kann dies online über das neue Portal gemeldet werden.

Was morgen wichtig wird:

Morgen wird in Leipzig – so wie in vielen deutschen Städten – auf doppelte Art und Weise „gestreikt“. Zum dritten Mal innerhalb zwei Wochen (zuletzt am 17. und 22. Februar) legen die Angestellten der Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) im Rahmen eines Warnstreiks ihre Arbeit nieder. Die LVB haben deshalb „erhebliche Einschränkungen und Ausfälle im Linienverkehr“ angekündigt. An den letzten beiden Streiktagen fuhren weder Straßenbahnen noch Busse.

Außerdem hat die Klimagruppe Fridays For Future (FFF) für den morgigen Freitag zu ihrem altbewährten Demonstrationsformat „Klimastreik“ aufgerufen. Weltweit ruft FFF morgen zum „Globalen Klimastreik“ auf. Die Leipziger FFF-Ortsgruppe hat bei der Anmeldung ihrer Versammlung angegeben, dass rund 5.000 Teilnehmer/-innen zum „Klimastreik“ erwartet werden.

Die Versammlung ist zwischen 13 und 19 Uhr angemeldet. Mit Verkehrseinschränkungen ist laut dem Ordnungsamt aufgrund des Aufzuges zwischen 15:45 Uhr und 17:45 Uhr zu rechnen. Vom Augustusplatz will FFF über den Roßplatz, Martin-Luther-Ring, Dittrichring, Goerdelerring, Tröndlinring, Willy-Brandt-Platz und über die Goethestraße zurück zum Augustusplatz ziehen.

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