In Leipzig kritisierten rund 40 Teilnehmer bei einer Kundgebung kapitalistische Zustände in Coronazeiten. In Dresden übten sich über 700 Rechtsextreme in Umdeutung der Geschichte. Außerdem: Die Branddirektion Leipzig warnt vor herabfallenden Eiszapfen und Schneebrettern. Die LZ fasst zusammen, was am Samstag, den 13. Februar 2021, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Kapitalismuskritische Kundgebung
Trotz der parallel stattfindenden Proteste gegen den jährlichen Neonazi-Aufmarsch in Dresden hatte das Leipziger „Bündnis für Solidarität“ zu einer kapitalismuskritischen Kundgebung aufgerufen. Das Interesse hielt sich spürbar in Grenzen.
Konnten die Veranstalter zu einer ähnlichen Veranstaltung am 23. Januar noch bis zu 150 Teilnehmende mobilisieren, fanden diesen Samstag nur rund 40 Demonstranten den Weg zum Augustusplatz.
Stand vor drei Wochen die Verteilung der COVID-19-Impfstoffe im Mittelpunkt, kreisten die Redebeiträge verschiedener Gruppen und Initiativen aus dem politisch linken Spektrum heute schwerpunktmäßig um die als unfair empfundenen Lern- und Arbeitsbedingungen während der Coronakrise.
Gefährliche Eiszapfen
Wie hier am Dach eines Mehrfamilienhauses am Wiedebachplatz bildeten sich in den vergangenen Tagen an vielen Gebäuden riesige Eiszapfen. Das Naturschauspiel sieht einerseits wunderschön aus und birgt andererseits immense Gefahren für Passanten.
„Das Augenmerk, gerade für Fußgänger, sollte nicht nur den Fußwegen mit Schnee, Eis und Schneeverwehungen gelten, auch der Blick nach oben ist in der Nähe von Hausfassaden unbedingt ratsam“, warnte Axel Schuh, Leiter der Branddirektion, am Freitag.
„Eiszapfen, ganze Eiszapfengardinen und überhängende Schneebretter können durchaus ansprechend aussehen. Vor allem sind sie aber eines – gefährlich.“
Die Beseitigung dieser Gefahren liegt ähnlich wie bei morschen Bäumen, losen Dachteilen oder lockeren Sims- oder Stuckteilen in der Verantwortung der jeweiligen Eigentümer. Hier weitere Informationen der Stadt Leipzig dazu.
Ansonsten war heute wohl der Tag, an welchem viele Leipziger/-innen den Winter genießen konnten. Trotz Warnungen vor Eisbruch füllten sich erneut die kleinen Seen und Teiche der Stadt mit eifrigen Eisschuhläufer/-innen.
Neonazi-Aufmarsch in Dresden
In Dresden hielten über 700 Neonazis anlässlich des Jahrestags der Bombardierungen am 13./14. Februar 1945 eine Versammlung ab. Dabei kam es zu Verharmlosungen des Holocaust und die üblichen Ansprachen, in welchen der deutsche Opfermythos bemüht wurde.
Gegen den rechten Aufmarsch gingen wie jedes Jahr auch Gegendemonstranten auf die Straße. In diesem Jahr fielen der direkte Gegenprotest mit rund 700 Teilnehmer/-innen und das offizielle Gedenken in der Landeshauptstadt coronabedingt und angesichts der Witterung kleiner aus.
L-IZ.de berichtete heute von den Ereignissen in der Landeshauptstadt in einem Liveticker.
Hartz IV, Corona-Selbsttests, Feminismus & Fakegeschichten
Worüber die LZ heute berichtet hat: Über die Eurobarometer-Umfrage, die Zukunft der Magdeborner Halbinsel und angeblich masochistische Hartz-IV-Empfänger.
Was heute außerdem wichtig war: Das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte plant, Corona-Selbsttests ab März für den Alltagsgebrauch zuzulassen.
Parallel ist seit gestern eine Debatte im Gange, ob die AfD-nahe Desiderius-Ersamus-Stiftung wie andere parteinahe Stiftungen ab kommendem Jahr eine Förderung vom Bund in Höhe von 70 Millionen Euro erhalten soll (Frankfurter Rundschau).
Die Erasmus-Stiftung der AfD – keine #Stiftung wie jede andere. Fallt nicht auf den #Stiftungstrick herein! Heute startet unsere Aufklärungskampagne – mit prominenter Unterstützung von Max Uthoff, Carola Rackete, Ruprecht Polenz uvm #VorsichtVölkischesVirus #KeinSteuergeldFürHass pic.twitter.com/cxNP5WbWb5
— Bildungsstätte Anne Frank (@BS_AnneFrank) January 14, 2021
Diese Zuschüsse erhalten Parteistiftungen aller Parteien, die länger als eine Legislatur im Bundetag Mandate innehaben. Während bei einer weiteren Stärkung der rechten AfD-Stiftung viele Aktivisten bis hin zu Kabarettisten Max Uthoff (Die Anstalt) eine weitere Zunahme sogenannter Fake-Geschichten befürchten, leistete das ZDF einen Beitrag zum Verständnis für den Klimawandel.
In einem anschaulichen Kurzvideo stellte der Sender dar, wie die Erderwärmung den Polarwirbel aus der Bahn wirft und so für den Kälteeinbruch in Europa sorgt. Eine weitere Extremwetterentwicklung, welche ruckartige polare Kälteausläufer auf den Kontinent trägt und nicht- wie Vertreter der Klimawandelleugner in ihren Fakeerzählungen annehmen – eine gegenteilige Entwicklung zur Erderwärmung.
Apropos Erderwärmung: auch morgen werden die Parents For Future Leipzig wieder in unserer Stadt mit ihrem Eiffelturm spazieren gehen und Passanten erklären, warum es so wichtig ist, dass auch Leipzig die Pariser Klimaziele ernsthaft anstrebt.
Herr Oberbürgermeister @Burkhard_Jung, falls sie sich fragen, ob die Kinder es überhaupt schon interessiert, ob Bäume erhalten werden oder nicht, dann hören sie mal den Kindern zu. Leipzig ist für mehr #Klimaschutz, mehr Krisenbewusstsein & mehr Verantwortung. #LeipzigFuersKlima pic.twitter.com/laGAqeFxIC
— Parents for Future Leipzig #Eiffelturmtag (@P4F_Leipzig) February 13, 2021
Was morgen passieren wird: Im Lene-Voigt-Park möchten feministische Initiativen am Valentinstag auf sexualisierte Gewalt in der linken Szene aufmerksam machen. Die Kundgebung unter dem Motto „My body: Still not your porn“ beginnt um 14 Uhr.
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