Die Corona-Impfverordnung soll überarbeitet werden. Das Unternehmen „Moderna“ liefert laut Hamburgs Erstem Bürgermeister Tschentscher ebenfalls weniger Impfdosen als geplant. Außerdem: Der Kinderschutzbund warnt vor negativen Folgen des Homeschoolings. Die LZ fasst zusammen, was am Samstag, den 30. Januar 2021, in Leipzig und Sachsen wichtig war.
Impfverordnung soll überarbeitet werden
Die Corona-Impfverordnung soll einer Überarbeitung unterzogen werden. Dies kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Samstag an. Grund ist die Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffs. Die Ständige Impfkommission empfiehlt seine Verwendung nur an Personen unter 65 Jahren.
Zur Wirksamkeit des Vakzins an älteren Menschen liegen zu wenig Daten vor. Die Europäische Arzneimittelagentur hatte zuvor den Einsatz an Menschen ab 18 Jahren ohne Altersbegrenzung empfohlen.Die bisherigen Regelungen haben vor allem die ältere Bevölkerung im Fokus. Am Montag möchte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten zu einem Impfgipfel zusammenkommen. Laut Bundeskanzleramt wurden bisher 2,3 Millionen Schutzimpfungen verabreicht. 460.000 Menschen haben die Zweitimpfung erhalten.
Moderna reduziert Lieferungen
Zunächst hatte der Impfstoffhersteller AstraZeneca in den vergangenen Tagen angekündigt, weniger Impfdosen als angeblich mit der Europäischen Union vereinbart zu liefern. Jetzt scheint der US-amerikanische Hersteller Moderna nachzuziehen.
„Gerade teilt das Bundeskanzleramt mit, dass jetzt auch die zugesagten Lieferungen der Moderna-Impfstoffe reduziert werden“, twitterte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Nachmittag. „Wie soll man da Impfungen planen?“
Gerade teilt das Bundeskanzleramt mit, dass jetzt auch die zugesagten Lieferungen der Moderna-Impfstoffe reduziert werden. 🤷🏻♂️ Wie soll man da die Impfungen planen?
— Peter Tschentscher (@TschenPe) January 30, 2021
Homeschooling: Kinderschutzbund schlägt Alarm
Mit wachsender Sorge betrachtet der Kinderschutzbund Leipzig derzeit, unter welchen Bedingungen Homeschooling in Leipzig stattfinden muss. Neben vielen guten Beispielen wird die Schere der Ungleichheit in den Schulen immer weiter aufgerissen. Schulmüde, abgehängte Schüler/-innen entstehen derzeit gerade in sozial ärmeren Familien. Der Kinderschutzbund schlägt eigentlich Alarm.
In einem offenen Brief sprechen Familienhelfer von überforderten Eltern, ausgelaugten Kindern und Familien, die ihre Kinder nicht bei den Herausforderungen des häuslichen Unterrichts unterstützen können. „Unserer Ansicht nach, sind die Kinder und Jugendlichen nach wie vor zu wenig beachtete Leidtragende dieser Pandemie.“
Worüber die L-IZ heute berichtet hat
Grünflächenamt beruhigt Grüne: Leipzigs Baumschutzsatzung war nie außer KraftIn der ersten Jahreshälfte soll der Landtag das Naturschutzrecht novellieren. Dann könnte die Satzung wieder ihre Wirkung entfalten, die den Baumbestand auf Privatgrundstücken schützen soll.
Der geplante Ausbau des Flughafens stößt weiter auf Kritik. Die Stadt Delitzsch und vier Leipziger Bundestagsabgeordnete fordern Nachbesserungen. Die Arbeitslosenzahlen sind im Vergleich zum Vormonat deutlich gestiegen.
Was heute außerdem wichtig war
In Deutschland gelten seit heute angesichts hoher Infektionszahlen Einreisesperren für Großbritannien, Irland, Portugal, Brasilien und Südafrika. Am Sonntag kommen mit Lesotho und Eswatini zwei kleine südafrikanische Staaten hinzu. Die Beschränkungen sind zunächst bis 17. Februar in Kraft.
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