Zeitreise

Gellert in 3D: Die Matrix für das neue Gellert-Medaillon. Foto: Rapidobject GmbH
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Originalgrabplatte Christian Fürchtegott Gellerts ist wieder vollständig und auf dem Johannisplatz startet ein Erinnerungsprojekt

Es war auch ein Gellert-Jahr, das 2015 gefeiert wurde. 1715 wurde der seinerzeit berühmteste deutsche Schriftsteller, der als Poetikprofessor in Leipzig wirkte, in Hainichen geboren. Begraben ist er heute auf dem Leipziger Südfriedhof. Aber die eigentliche Grabplatte hängt im Grassi-Innenhof - seit Montag, 14. Dezember, auch wieder mit dem Bildnis Gellerts.

Titel des ersten Bandes der Leipziger Stadtgeschichte. Cover: Leipziger Universitätsverlag
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Der 1. Band der Stadtgeschichte bietet eine dritte Himmelsrichtung – aber richtig ist wohl die vierte

Den Umschlag des ersten Bandes zur Leipziger Stadtgeschichte schmückt ein heiß umstrittenes Bild: die älteste Darstellung der Stadt Leipzig. Bis 2001 galt der im Auftrag des Leipziger Rates angefertigte Holzschnitt zu den Zerstörungen des Schmalkaldischen Krieges 1547 als älteste erhaltene Stadtansicht. "Es kam einer kleinen Sensation nahe, als vor wenigen Jahren in der Universitätsbibliothek Würzburg eine Ansicht Leipzigs aus dem Jahre 1537 entdeckt wurde."

Porträt Max Schwimmers. Foto: Leipziger Antiquariat e. k.
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Eine Geburtstags-Vortrags-Ausstellung für den Künstler und Kritiker Max Schwimmer

Geburtstage liegen allerhand am Wege, wenn man sie nur alle unterbekommt in seinem Kalender und den Überblick behält über die Berühmten und Gefeierten. Einer hat am 9. Dezember Geburtstag, wäre 120 Jahre alt geworden, wenn ihm so ein Methusalem-Alter beschieden gewesen wäre: Max Schwimmer, einer aus der goldenen Generation, könnte man fast sagen. Zumindest aus einer besonderen Generation.

Titel des ersten Bandes der Leipziger Stadtgeschichte. Cover: Leipziger Universitätsverlag
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Premiere für den ersten Band der Leipziger Stadtgeschichte am 24. November

Den Dienstag, 24. November, können sich Freunde der Leipziger Geschichte schon einmal rot anmalen im Kalender. Dann wird der Band 1 der neuen "Geschichte der Stadt Leipzig", der die Leipziger Geschichte von den Anfängen bis zur Reformation behandelt, zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. An die Buchpräsentation um 18 Uhr in der Universitätsbuchhandlung Leipzig schließt sich eine Signierstunde mit dem Herausgeber Enno Bünz an.

Direkt auf dem Weg in Auerbachs Keller: Goethe auf dem Naschmarkt. Foto: Ralf Julke
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Vor 250 Jahren begann Goethe in Leipzig das Leben, die Liebe und auch ein bisschen Jura zu studieren

Muss man es noch erwähnen? Goethe war hier. Deutschland ist zwar nicht das Land der Dichter und Denker, wie gern behauptet wird. Aber zumindest kennt man den einen oder anderen Dichter und feiert ihn auch fleißiger als den einen oder anderen Kriegsherren oder König. Und da Goethe manchmal reiselustig war, war er auch an vielen erstaunlichen Orten - vom Bodetal bis zum Brocken, in Wetzlar, Weimar und auch in Leipzig. Das jährt sich nun.

Das über den Kasematten der alten Pleißenburg errichtete Neue Rathaus. Foto: Karsten Pietsch
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Auf der Suche nach Leipzigs Pleißenburg unter Tage … Das 2. Kapitel

Protzig stehen sie da, und ein Hauch Romantik umgeistert ihre Zinnen, Tore, Bäume und Parks von Schlössern, Burgen und Herrenhäusern, selbst dann noch, wenn sie längst verlassen sind. Manches Haus zeigt neuen Putz, frische Farbe, ausgebesserte Details an Skulpturen, Fenstern und Fassaden. Glück haben sie gehabt, diese alten Bauten, wenn sich jemand um sie kümmert.

Hauptgang der alten Kasematten unter dem Neuen Rathaus. Foto: Karsten Pietsch
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Auf der Suche nach Leipzigs Pleißenburg unter Tage … Das 1. Kapitel

Protzig stehen sie da, und ein Hauch Romantik umgeistert ihre Zinnen, Tore, Bäume und Parks von Schlössern, Burgen und Herrenhäusern, selbst dann noch, wenn sie längst verlassen sind. Manches Haus zeigt neuen Putz, frische Farbe, ausgebesserte Details an Skulpturen, Fenstern und Fassaden. Glück haben sie gehabt, diese alten Bauten, wenn sich jemand um sie kümmert.

Christoph Birkmann. Foto: Sammlung Bach Archiv Leipzig
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Christine Blanken hat einen Bach-Kantatendichter in Nürnberg aufgestöbert

Der Birkmann war's! Und wer noch? Es sieht ganz so aus, als ob sich einige Rätsel um die Arbeitsweise des Leipziger Thomaskantors Johann Sebastian Bach jetzt als etwas entpuppen, was man in modernen Zeiten Teamwork nennt. Dass Bach sich seine Texte beim Librettisten bestellt hat, war bekannt. Aber die meisten dieser Autoren waren bislang nicht fassbar. Aber jetzt hat man einen erwischt: Birkmann hieß er.

Im Stadtmodell im Alten Rathaus sehen wir eine exakt dokumentierte und vermessene Ansicht von 1823. Der Turm steht an derselben Stelle. Aus der Pleißenburg wurde das Neue Rathaus. Die vorgelagerte Bastion ähnelt der Moritzbastei. Foto: Karsten Pietsch
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Hat Leipzig ein Schloss? Gekrönte Häupter kassierten nur Steuern und kamen zur Messe mal gucken.

Protzig stehen sie da, und ein Hauch Romantik umgeistert ihre Zinnen, Tore, Bäume und Parks von Schlössern, Burgen und Herrenhäusern, selbst dann noch, wenn sie längst verlassen sind. Manches Haus zeigt neuen Putz, frische Farbe, ausgebesserte Details an Skulpturen, Fenstern und Fassaden. Glück haben sie gehabt, diese alten Bauten, wenn sich jemand um sie kümmert.

Das Vocalconsort Leipzig. Foto: Thomas Mothes
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Zum 400. Todestag von Thomaskantor Seth Calvisius lädt das Vocalconsort Leipzig am 27. September zum Konzert ein

Ein Universalgelehrter als Thomaskantor? Heute unvorstellbar. Aber vor der Bach-Ära war das durchaus nicht abwegig. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis Thomaskantoren sich reineweg aufs Komponieren und Musizieren spezialisieren konnten. Denn eigentlich waren sie ja Lehrer an der Thomasschule. Und einige der Bach-Vorläufer waren echte Gelehrte. Wie dieser hier, der vor 400 Jahren starb.

Christian Gottlob Frege. Porträt von Anton Graff (vor 1781). Foto: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
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Leipzigs berühmter Bankier Christian Gottlob Frege bekommt eine Ausstellung zum 300. Geburtstag

Noch ein berühmter Leipziger feiert in diesem Jahr seinen 300. Geburtstag: Christian Gottlob Frege, der Gründer des berühmten Bankhauses, an das heute noch die Fegestraße, die Liviastraße und das Fregehaus erinnern. Das Fregehaus ist in der Katharinenstraße 11 zu finden. Schmiedeeiserne Gitter im Treppenaufgang erinnern noch daran, dass das mal ein Bankhaus war. Zumindest zu Goethes Zeit.

Der fünfstämmige Silberahorn ist gefällt, der Eisenbahnobelisk steht noch am alten (falschen) Ort. Foto: Ralf Julke
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Der Eisenbahnobelisk bekommt wieder seinen angestammten Platz an der Goethestraße

An der Fernbushaltestelle in der Goethestraße ist es dieser Tage noch enger geworden als zuvor. Nebenan ist ein großes Areal abgesperrt worden und Schlamm kündet von den Eingriffen des Amtes für Stadtgrün und Gewässer in die Grünanlage. "Eisenbahnobelisk kehrt an seinen historischen Standort zurück", hatte das Amt am 21. August gemeldet. Der Obelisk steht freilich noch dort, wo er nun schon seit rund 50 Jahren stand.

Übersichtskarte über die Dörfer westlich von Leipzig 1880. Quelle: Stadtarchiv
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Wie teuer ist die Industrialisierung für ein Dorf wie Lindenau? Die Leipziger Zeitreise (11)

LeserclubDie beiden Räuber sind weg, die Lindenauer Schulden aber nicht. Über eine halbe Million Mark an Verbindlichkeiten hat die Gemeinde nunmehr, schätzt aber selbstverständlich die Lage nicht als bedrohlich ein. Ganz im Gegensatz zur Lage der Kinder westlich von Leipzig. Diese drohen moralisch zu verkümmern, weil ihre Eltern von früh bis spät arbeiten. Aber die Familienverhältnisse sind nicht allein schuld, einen dankbaren Sündenbock kannte man damals wie heute...

Übersichtskarte über die Dörfer westlich von Leipzig 1880. Quelle: Stadtarchiv
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Schwerer Raub in Barthels Hof: Die Leipziger Zeitreise geht weiter (9)

LeserclubSitte und Moral haben auch Ende des 19. Jahrhunderts Durchsetzungsprobleme. In Plagwitz werden auf abenteuerliche Art und Weise Briefmarken gestohlen, in Großzschocher schnappte ein ehemaliger Zuchthäusler elf Pfund Fleisch aus der Auslage und in Barthels Hof wird ein Comptoirist hinterrücks mit dem Hammer drangsaliert. Aber die Polizei hat schon eine Spur, weil Räuber auch schon damals dumm sind. Doch werden sie die beiden fassen?

Übersichtskarte über die Dörfer westlich von Leipzig 1880. Quelle: Stadtarchiv
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eBay-Kleinanzeigen 1886-Style: Die Leipziger Zeitreise geht weiter (8)

Leserclub In der Nonnenstraße möchte jemand sein „52er Spezial Herold“ loswerden, das Wochenblatt ist voll mit Schlafstellen-Anzeigen. Derweil klaut im Plagwitzer Rathaus jemand den Fußabtreter und die Katechismusunterredungen in der Lindenauer Nathanelkirche waren auch schon mal besser besucht. Immerhin: Die Pferde-Eisenbahn verzeichnet ein gutes Jahr mit stark steigenden Fahrgastzahlen, verzichtet aber auf die Fahrpreiserhöhungen im August. Es war nicht schlecht...

Neue Attraktion in der Ausstellung "1015. Leipzig von Anfang an": Modell der "urbs libzi" um 1015. Foto: Ralf Julke
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Schüler der August-Bebel-Grundschule haben das alte Leipzig von 1015 im Maßstab 1:500 aufgebaut

Vielleicht sollten ja doch einige Autoren und Stadtbilderklärer dieser Tage die Ausstellung zur 1.000-jährigen Geschichte der Stadt Leipzig besuchen und etwas genauer hinschauen. So einige der wilden Erzählungen aus den vergangenen 100 Jahren werden dort stillschweigend, nebenbei oder auch sehr publikumswirksam korrigiert. Dazu gehört jetzt auch die Fleißarbeit von acht Jungen aus der August-Bebel-Grundschule.

Übersichtskarte über die Dörfer westlich von Leipzig 1880. Quelle: Stadtarchiv
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Grünes Licht für Verbindungsbahn zum Bayerischen Bahnhof: Die Leipziger Zeitreise geht weiter (7)

LeserclubNächster Erfolg für Karl Heine. Der Sächsische Landtag bewilligt über 2 Millionen Mark zum Bau einer Verbindungsbahn zwischen dem Bayerischen Bahnhof und Plagwitz. Nur die Streckenführung ist noch nicht ganz klar. Darf die Bahn tatsächlich durch den Waldteil namens die „Nonne“ fahren? Karl Heine selbst wird die Eröffnung nicht mehr erleben. Gleichzeitig: Sächsisches Beamtenkarussell: Kleinzschocher bekommt einen neuen Schlachtgeldeinnehmer.

Übersichtskarte über die Dörfer westlich von Leipzig 1880. Quelle: Stadtarchiv
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Schulknaben auf Abwegen: Die Leipziger Zeitreise geht weiter (6)

LeserclubMaulkorbpflicht und Krankenhausgeld-Erhöhung in Plagwitz, Diebstahl aus den Sammelbüchsen der Leutzscher Kirche, Fehler im Wochenblatt ... unsere Zeitreise hat schon heiterere Folgen gesehen. Immerhin: In Lindenau lädt der Krieger-Gesang-Verein zum „Gesellschafts-Maskenball“. Also nichts wie hin.

Übersichtskarte über die Dörfer westlich von Leipzig 1880. Quelle: Stadtarchiv
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Freie Kindergartenplätze in Plagwitz: Die Leipziger Zeitreise geht weiter (5)

LeserclubIn Plagwitz sind Kindergartenplätze frei. Es waren eben doch andere Zeiten. Allerdings auch hinsichtlich der Kindersterblichkeit. Von 217 geborenen Kindern, sterben im Januar gleich 28 , die nicht den dritten Lebensmonat vollendet haben. Wer denkt da noch an Mehlwürmer, Theerschwefelseife gegen Sommersprossen oder die damals üblichen gigantischen Brotlaibe von bis zu acht Pfund.

Die Gründungsurkunde der Medizinischen Fakultät Leipzig von 1415. Foto: Universitätsarchiv Leipzig
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Weißkittel laden zum Erlebnisparcours auf den Augustusplatz ein

Auch Leipzigs Mediziner haben mal ganz klein angefangen. Dafür haben sie ordentlich aufgeschrieben, wann sie in Leipzig loslegten und an der 1409 gegründeten Universität Leipzig auch eine Medizinische Fakultät auf die Beine stellten. Und das wird von den heutigen Weißkitteln auch zünftig gefeiert - am 10. Juli mit Festakt, Medizinparcours und Studentenparty. Der Gründungstag der Medizinischen Fakultät am 10. Juli 1415 war ein Mittwoch.

Übersichtskarte über die Dörfer westlich von Leipzig 1880. Quelle: Stadtarchiv
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Zügellose Prügeleien in Plagwitz und Lindenau: Die Leipziger Zeitreise geht weiter (4)

LeserclubMan muss unterscheiden zwischen Gewalt und Gewalt: Wenn sich im Felsenkeller Plagwitz jeden Sonnabend Menschen zum Ringkampf gegenüberstehen, ist das freiwillig. Wenn aber ein Handwerksmeister seinen Lehrling mit dem Hammerstiele verdrischt, nachdem ihm ... ach lesen Sie selbst. Gewalt ist eben nicht gleich Gewalt. Der Turnverein Plagwitz will jedenfalls eine neue Halle bauen, aber die Mitgliederzahlen steigen so rasant, dass die geplante Halle nicht mehr ausreichen wird. Es wächst eben alles. Ach ja, hat jemand den Laternenanzünder Luft gesehen?

Übersichtskarte über die Dörfer westlich von Leipzig 1880. Quelle: Stadtarchiv
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Arme Kinder – Gemeckert wird nicht: Die Leipziger Zeitreise geht weiter (3)

Weihnachtsgeschenke für Kinder in unserem Zeitreise-Jahr: Ein Beinkleid, ein Taschentuch, zwei Schreibbücher, für Mädchen ein wollenes Kleid. Gemeckert wird nicht, die Arbeiterkinder sind froh, dass sie überhaupt etwas bekommen. Einem Stammtisch sei Dank. Ein Handarbeiter bekommt auch etwas: Zwei Jahre Gefängnis für den Diebstahl einer Taschenuhr. In Leutzsch zieht sich derweil der verdiente Ortsvorsteher Otto Schmiedt zurück, während Redakteur Otto Hübler vor hungrigen und dreisten Unholden im Jünglingsalter warnt.

Übersichtskarte über die Dörfer westlich von Leipzig 1880. Quelle: Stadtarchiv
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Von Mehlwürmern, Räubern und Visionären: Die Leipziger Zeitreise geht weiter (2)

Achtung: In der Lützener Straße kann man wieder Mehlwürmer kaufen. Als diese Nachricht noch von Wert war, ist es westlich von Leipzig schon vorbei mit der Landromantik. Ortsteile wie Schleußig, Plagwitz, Kleinzschocher, Knauthain oder Lindenau wachsen immer näher ran an die unheimlich wachsende Großstadt direkt vor ihnen. Doch Leipziger sind diese Gemeinden im Jahr 1886 noch nicht. Sie meistern die Herausforderungen des Bevölkerungszuwachses und der Verstädterung (noch) alleine, und verschulden sich dabei auch. Und ihre Bewohner versuchen den Alltag der neuen Zeit zu meistern. Sie drängen auf einen Kinderhort, turnen an den Reckstangen der hiesigen Turnvereine, bieten Schlafplätze, Mittagsessen, ja sogar Mehlwürmer an und verfolgen die Fahndung nach brutalen Räubern, die den Großraum Leipzig in Atem halten.

Übersichtskarte über die Dörfer westlich von Leipzig 1880. Quelle: Stadtarchiv
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Wer sind die Millionäre? Die Leipziger Zeitreise geht weiter (1)

Wer sind Sachsens Großverdiener im Jahr 1886? Fünf Personen verdienen jährlich über eine Million Mark. Damals eine noch unglaublichere Summe als heute, denn über eine Million Sachsen verdienen weniger als 1.000 Mark – pro Jahr. Wofür sie das Geld ausgeben? Vielleicht für die Fleisch- und Wurstwaren von August Künzel? Oder für einen Blumengruß für den verstorbenen Oberlehrer Kockel, dessen Abschied in Lindenau groß begangen werden soll. Für Chausseegeld jedenfalls nicht. Reisende dürfen jetzt ohne durch Plagwitz reisen. Die Zeitreise in den Januar 1886 beginnt jetzt...

Gellert-Sulzer-Denkmal im Garten des Gohliser Schlösschens. Foto: Helga Schulze-Brinkop
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Gohlis feiert den 300. Geburtstag von Christian Fürchegott Gellert gleich doppelt

Jetzt bekommt Christian Fürchtegott doch noch eine Geburtstagstorte. Nicht gerade auf dem Uni-Campus oder am Nikolaikirchhof, wo er gewohnt hat, sondern in Gohlis. Mit dem kleinen Dörfchen im Norden der alten Stadt hat er zwar nicht so viel zu tun gehabt. Aber da sind ein paar Leute, die können mit Gellert was anfangen. Und ein Denkmal steht da auch rum, heimlich, im Garten des Schlösschens.

Das Torhaus Markkleeberg. Foto: Ralf Julke
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Markkleeberg feiert das 825. Jahr seiner Ersterwähnung

Markkleeberg schon 825 Jahre alt? Oioioi, da wurde man als Leipziger doch aufmerksam, als die Stadt am Montag, 29. Juni, die Einladung zur Festwoche "825 Jahre Ersterwähnung Markkleeberg" verschickte. Denn offiziell ist die Stadt im Leipziger Süden erst 1934 gegründet worden. Damals als Zusammenschluss der Orte Oetzsch-Markkleeberg und Gautzsch. Und - das darf man nicht vergessen - auch als Reaktion auf den zunehmend spürbarer werdenden Eingemeindungsdruck der großen Stadt Leipzig.

Das Gellert-Denkmal in der Lenné-Anlage. Foto: Ralf Julke
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Gedenktafel für ein echtes Leipziger Original wird enthüllt

Richtig Geburtstag hat er erst am 4. Juli. Dann wird der Dichter Christian Fürchtegott Gellert 300 Jahre alt. Es gab Zeiten, da war er der berühmteste Leipziger Schriftsteller. Berühmter als Lessing und Goethe. Kaum vorstellbar. Stimmt aber. Zwischen 1800 und 1820 war Gellert ein vielgelesener Autor, auch wenn er da schon lange tot war. Leipzig macht um jeden auch nur einigermaßen bekannten Komponisten eine Menge Tamtam, aber mit den Schriftstellern tut sie sich schwer.

Die Kirchen feiern. Foto:Ernst-Ulrich Kneitschel
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1015: Kirche zwischen Mission und Macht

Auch die Kirchen feiern 1000 Jahre Leipzig. Für Bürgermeister Torsten Bonew selbstverständlich: "Ohne Gott kein Bischof. Ohne Bischof keine 1000 Jahre Leipzig. Ohne 1000 Jahre Leipzig keine Feier. Also ohne Gott keine Feier." Und auch der Ökumenische Gottesdienst am Ende der Festwoche unterstrich die Bedeutung der religiösen Quelle. Faktisch hat sich Kirche und Religion in dieser Zeit verändert. Der Einfluss sinkt - zum Nutzen der Glaubwürdigkeit.

Präsentation an der Runden Ecke: Tobias Hollitzer (Bürgerkomitee Leipzig e.V.), Rüdiger-Michael Ott (Sächsische Staatskanzlei) und Volker Bremer (LTM). Foto: Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke"
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Per QR-Code kann man sich jetzt in Leipzigs City direkt in die Brennpunkte des 89er Herbstes einhören

Die metallenen Stelen, die das Bürgerkomitee Leipzig e. V. überall in der Innenstadt aufgestellt hat, kennt fast jeder. Zumindest jeder, der mit offenen Augen durch die Straßen läuft, auch mal stehen bleibt, die schwarz-weißen Fotos anguckt und den Text kurz liest. Denn die Säulen markieren wichtige Schauplätze des Herbstes 1989. Seit Mittwoch, 20. Mai, kann man diese Schauplätze auch digital abrufen - per App.

Das Leibniz-Denkmal von Ernst Julius Hähnel im Innenhof der Uni. Foto: Ralf Julke
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Gottfried Wilhelm Leibniz: 350 Jahre Abschied für ein junges Universalgenie

Zuletzt soll er nicht mal böse gewesen sein, dieser Gottfried Wilhelm Leibniz. Zumindest zitiert das Leipziger Kulturdezernat aus einem Brief, den Leibniz 1708 an Adam Rechenberg schrieb: "Ich freue mich, dass unser Leipzig, nachdem es sich aus sehr schweren Zeiten wieder empor gearbeitet hat, in neuer Blüte steht. Ich liebe es, wie es sich für die Heimat geziemt, und habe nicht das Gefühl, dass sie gegen mich undankbar war.“

Seit 1176 mehrfach umgebaut: die Nikolaikirche auf dem Nikolaikirchhof. Foto: Ralf Julke
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Warum die Kirche der Revolution auch die erste Kirche der Stadt Leipzig war

Leserclub"Nun ist es so weit!", freut sich die Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Nikolai. Der Geburtstag der Nikolaikirche wird gefeiert. Die Festwoche vom Sonntag Exaudi (17. Mai) bis zum Pfingstfest (24. Mai) wird der Höhepunkt in der Feier des 850. Jubiläums der Nikolaikirche. Wäre da nur nicht diese Ungewissheit: Wann wurde die Kirche nun wirklich gegründet? Niemand weiß es.

Der nach Ludwig Nieper benannte Neubau an der Karl-Liebknecht-Straße. Foto: Ralf Julke
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Wer war eigentlich Ludwig Nieper?

LeserclubWer nach Leipzig kommt, darf ruhig verwirrt sein. Manche Würdigung passiert an völlig anderer Stelle, als sie eigentlich zu erwarten wäre. Wie zum Beispiel die für Ludwig Nieper, eigentlich Johann Carl Ludwig Nieper. Nach ihm ist heute der Neubau für die Fakultät Maschinenbau und Energietechnik der HTWK benannt worden. So ein bisschen ist er der Ur-Vater der HTWK. Aber in Wirklichkeit hat er eine ganz andere Leipziger Hochschule gerettet.

Frühlingsgefühle: Blick über den Teich im Johannapark im April 2015. Foto: Ralf Julke
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Wie die Leipziger zu einem ihrer schönsten Parks gekommen sind

Heute liegen die Leipziger freudenvoll auf der großen Wiese im Johannapark - und den meisten ist gar nicht bewusst, dass es mal eine Zeit gab, in der öffentliches Grün in Leipzig überhaupt nicht selbstverständlich war. Vielleicht hat Leipzigs Amt für Stadtgrün und Gewässer schon die Bestellung ausgelöst für lauter bunte Luftballons. Denn der Johannapark feiert in diesem Jahr 150 Jahre Öffentlichkeit.

Elza Reich, ungarisch-jüdische Überlebende des KZ-Außenlagers Markkleeberg / Wolfswinkel. Foto: Flügelschlag Werkbühne e.V.
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Mit dem Schneeblumen-Gedenkweg an das Schicksal von 1.500 Leipziger Zwangsarbeiterinnen erinnern

Am Montag, 13. April, gibt es einen ganz besonderen Spaziergang zur Erinnerung an das Ende der NS-Zeit in Leipzig. Der Schneeblumen-Gedenkweg ist den 1.250 ungarisch-jüdischen und den 250 französischen Frauen gewidmet, die Sklavenarbeit in der deutschen Rüstungsindustrie und beim Straßenbau verrichten mussten und am 13. April 1945 auf einen Marsch Richtung Theresienstadt getrieben wurden.

Hans Teutsch im Trikot von Schild Leipzig, 26.12.1935. Foto: privat
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Ü40-Fußballer von Roter Stern Leipzig haben Stolpersteine für Familie Teutsch ermöglicht

Am Samstag, 21. März, war wieder einmal Stolperstein-Tag in Leipzig. An zehn Orten wurden weitere 22 Stolpersteine verlegt, die an Opfer der NS-Diktatur in Leipzig erinnern. Diesmal spielte auch der Leipziger Sport eine Rolle: Die Ü40-Fußballabteilung des Sportvereins Roter Stern Leipzig '99 e. V. und Cordula Schröder ließen in der Eutritzscher Straße 45 Stolpersteine anbringen, die an die Familie Teutsch erinnern.

Die Tafel ist enthüllt: Kulturamtsleiterin Susanne Kucharski-Huniat, Museumsdirektor Dr. Volker Rodekamp, Christoph Kaufmann und der Künstler Harald Alff (von links). Foto: Ralf Julke
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Eine Tafel erinnert in der Elsterstraße jetzt an die Wirkungsstätte von Bertha Wehnert-Beckmann

So etwas nennt man eine punktgenaue Ausstellung: Zum 200. Geburtstag der großen Leipziger Fotografin Bertha Wehnert-Beckmann präsentiert das Stadtgeschichtliche Museum die große Ausstellung "Die Fotografin", die das Werk und das Leben der ersten Leipziger Berufsfotografin lebendig macht. Und seit Montag, 2. März, gibt es auch eine Tafel am einstigen Wohnhaus der Berühmten.

Vergleich 1850 / 2015: Panorama-Ausschnitt Universität / Paulinerkirche. Foto: 2015, PanoramaStreetline und Projekt Leipziger Ring
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Der Leipziger Ring 1850 und 2015: Das größte Architektur-Panorama der Welt

Die Buchmesse kommt, und Vieles, was sie tatsächlich interessant macht, passiert im Rahmenprogramm. Auch an Ausstellungen. Und auf eine freut sich auch schon die Leipziger Stadtbibliothek: Am 13. März um 18:30 Uhr öffnet im Oberlichtsaal der Stadtbibliothek Leipzig die Ausstellung zum "größten Architektur-Panorama der Welt": dem Leipziger Ring gleich in zwei Ausführungen - einer von 1850, einer von 2015.

Die Unterschrift von Johann Christian Bach stellvertretend für seinen Vater auf der Quittung für das Lobwasser-Legat. Foto: Sammlung Bach-Archiv Leipzig
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Verschollen geglaubte Bach-Quittung aus dem Jahr 1750 wird zum Bachfest Leipzig erstmals öffentlich gezeigt

Ein ganz besonderes Dokument wird zum Bachfest 2015 erstmals wieder seit über 100 Jahren der Öffentlichkeit präsentiert. Es erzählt - auch wenn es Johann Sebastian Bach nicht selbst unterschrieben hat - von seinen letzten Lebenstagen. Und das waren keine guten. Denn eigentlich hatte sich der vom Grauen Star geplagte Thomaskantor vom berühmten reisenden Augenheiler John Taylor eine Besserung versprochen.

Das Auenland von seiner typischen Seite: Zusammenfluss von Weißer Elster und Parthe. Foto: Ralf Julke
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Eine Spurensuche (4): Ist Leipzig tatsächlich schon 2.000 Jahre alt?

LeserclubJetzt haben wir einen Namen: Aregelia. Aber passt der zu Leipzig? Wo ist dieses simple Lei oder *leih, das Leipzigs Namensforscher als Wurzel des Namens annehmen, an das dann irgendwann so eine schöne slawische Endung wie -ici, -icz, -iz drankam? Steckt das klebrige, fließende Leih vielleicht doch in Aregelia? - Kay Suchowa bringt uns auf die Spur.

Zusammenfluss von Nahle und Kleiner Luppe - aber die Luppe hat mit dem Namen von Leipzig nichts zu tun. Foto: Ralf Julke
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Eine Spurensuche (3): Ist Leipzig tatsächlich schon 2.000 Jahre alt?

LeserclubAber wie war das nun mit diesen römischen Händlern? Wer könnte sich für das interessiert haben, was sie aus dem fernen großen Germanien, der Germania Magna, und möglicherweise diesem lebendigen Hotspot am Zusammenfluss von Elster, Parthe und Pleiße hätten erzählen können? - Ein Name fasziniert dabei die Forscher seit Jahrzehnten: Claudius Ptolemäus.

Zeugnis für 7.000 Jahre Besiedelung: Brunnenfund von Altscherbitz. Foto: Landesamt für Archäologie Sachsen
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Eine Spurensuche (2): Ist Leipzig tatsächlich schon 2.000 Jahre alt?

LeserclubWoher stammt Leipzigs Name, wenn er nun nicht von den Slawen stammt, sondern aus einer Zeit davor? Vor der slawischen Besiedlung? Oder, wie Karlheinz Hengst 2010 schrieb: "Damit gelangen wir in die germanische Zeit." Ins 5./6. Jahrhundert, schrieb er. Oder gar noch weiter zurück? In dieser Ecke Sachsens eigentlich gar kein Problem, was mittlerweile hunderte von Ausgrabungen belegen.

Leipziger Stadtgeschichte. Jahrbuch 2010. Foto: Ralf Julke
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Eine Spurensuche (1): Ist Leipzig tatsächlich schon 2.000 Jahre alt?

LeserclubManchmal müssen erst verschiedene Erkenntnisse zusammenkommen, um endlich die richtige Spur zu finden. Wir sind ja im Jahr 1.000 der Ersterwähnung Leipzigs ... Sind wir? Bisher galt die Erwähnung Leipzigs in der Chronik des Thietmar von Merseburg als der Beleg für die früheste Erwähnung. Das soll ja mit gewaltigem Brimborium gefeiert werden in diesem Jahr. Und wieder einmal wird es das falsche Jubiläum im falschen Jahr sein.

Zeitreise in die Gottschedstraße. Foto: Karsten Pietsch
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Kammerspiele, Scala, Kneipenszene, Kino. Oder verschlossene Türen

Leipzigs Gottschedstraße 16 wird im Stadtrat behandelt. Gibt es weiterhin eine Option auf Öffentlichkeit, Theater, Filmkunst und Literatur oder aber verkauft die Stadt kurzerhand eine Immobilie? Und damit eine alte Leipziger Theateradresse. Ob Kammerspiele, Neue Szene, Scala, Festival euro-scene Leipzig oder auch nur Kneipe, es ist ein Publikums-Mehrgenerationentheater, und das seit Mitte des vorigen Jahrhunderts. Hier haben Generationen von Leipzigern, und das sind alle, die jeweils gerade da sind, gerne unterhaltsam-lehrreiche Kunst-Zeiten und Lebenskunst-Stunden verbracht. Klassisch, lustig, ungewöhnlich, aufmüpfig, angeheitert.

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250 Jahre retour: Woher kommt denn eigentlich dieser Schlingel, der Journalist?

Wann wurde eigentlich der Journalist erfunden? War er immer schon da und hat sich nur verkleidet? Man kommt ja so ins Nachdenken im Advent. Wenn man Wikipedia glaubt, gab es sogar Präjournalisten. Also Journalisten vor der Geburt der eigentlichen Spezies. Der eigentliche Berufsstand ist ein echtes Kind der Aufklärung, der französischen natürlich. Steckt ja auch im Namen: der Jour und das Journal.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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