Mit Bruno Apitz tut sich seine Geburtsstadt Leipzig schwer - ähnlich schwer wie mit dem zwei Jahre älteren Komponisten Hanns Eisler. Letzterer hat es zumindest geschafft, Teil des Leipziger Notenrades zu werden. Aber für Leipzigs bekannte Autoren gibt es ja kein vergleichbares Projekt. Selbst wer das Geburtshaus von Bruno Apitz aufsucht, findet keine Spur. Früher hing da mal eine Gedenktafel.
Das wird jetzt Thema in einer Vorlage der Linksfraktion im Stadtrat: “Erneuerung der Gedenktafel am Geburtshaus von Bruno Apitz”. Mit ihr soll beschlossen werden, dass die “Erneuerung der ehemals am Geburtshaus von Bruno Apitz in der Elisabethstraße 15 befindlichen Gedenktafel bis April 2015” initiiert wird. Die Elisabethstraße 15 befindet sich direkt am Volkmarsdorfer Markt, wo seit Jüngstem auch eine Gedenktafel wieder an den Auftritt von Ernst Thälmann bei einer Wahlkampfkundgebung im Jahr 1932 erinnert.
Das ist zwar kein rundes Apitz-Jubiläum. Aber es wäre ein guter Zeitpunkt, dem Autoren wieder Aufmerksamkeit zu widmen. Denn eine neue Verfilmung von Apitz’ Weltbestseller “Nackt unter Wölfen” ist angekündigt.Bruno Apitz wurde am 28. April 1900 als 12. Kind einer Leipziger Arbeiterfamilie in der Elisabethstraße 15 geboren. Er lernte Stempelschneider, kam 1917 wegen Antikriegspropaganda ins Gefängnis und begann eine Buchhändlerlehre. Seit 1927 Mitglied der KPD und Agitprop-Funktionär, wurde er ab 1933 mehrfach inhaftiert und war ab 1937 bis zur Befreiung im KZ Buchenwald. Nach 1945 arbeitete er als Verwaltungsdirektor der Leipziger Theater. Seit 1949 war er als Redakteur bei der Leipziger Volkszeitung tätig und für die Koordination der Volkskorrespondenten zuständig.
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1958 erschien sein erstes Buch, der Roman “Nackt unter Wölfen”, der ihm, in 30 Sprachen übersetzt, zu Weltruhm verhalf. Die DEFA verfilmte sein Buch 1963 unter der Regie von Frank Beyer. Apitz selbst arbeitete als Drehbuchautor und Schauspieler an der Verfilmung mit.
Die Stadt Leipzig verlieh Bruno Apitz am 7. Mai 1975 die Ehrenbürgerwürde.
“Am 10. Mai 1985 wurde an seinem Geburtshaus eine Gedenktafel angebracht, die in den 1990er Jahren durch Unbekannte entfernt wurde und nicht mehr auffindbar ist”, betont nun die Linksfraktion. “Voraussichtlich im April 2015 wird eine Neuverfilmung von ‘Nackt unter Wölfen’ der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Zusammenhang mit dem 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald und dem 115. Geburtstag von Bruno Apitz ist mit größerem medialen Interesse auch an seiner Person zu rechnen. Daher sollte die Stadt die fehlende Gedenktafel am Geburtshaus bis zum April 2015 erneuern.”
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