Achim Beier, Uwe Schwabe (Hrsg.): Wir haben nur die Straße. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Endlich ein Buch mit den Reden auf den Leipziger Montagsdemonstrationen von 1989 und ein paar Töne aus dem Schattenreich der Macht

Am Ende bleibt einem die Sprache weg. Nicht nach dem Lesen des Buches, das auf seine Weise eine ähnlich eindrucksvolle Fleißarbeit ist wie es 2012 die beiden Dokumentenbände zur Friedlichen Revolution und 2014 der Band zur „Redefreiheit“ waren. Aber dem Band liegt auch eine CD bei, die hörbar macht, wie die anderen sprachen, die Noch-Mächtigen im Jahr 1989. Natürlich ist es ein Grauen.

Max Pommer. Architekt und Betonpionier. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

In vier Porträts auf den Spuren des Leipziger Unternehmers Max Pommer

Das können nicht viele Unternehmen in Leipzig auf ihre Website schreiben: „Pommer Spezialbetonbau GmbH. Seit 1898.“ Und nur wenige haben auch so einen berühmten Gründer: Max Pommer. 2015 jährte sich sein Todestag zum 100. Mal. Der ideale Zeitpunkt, den Architekten und Betonpionier mal mit einem eigenen Buch zu würdigen. In vier großen Kapiteln, denn Max Pommer war ein Ruheloser.

Ute Fuhrmann, Rainer Vogt: Rosstrappe, Teufelsmauer und der Stein der Weisen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Den Ursprüngen der Sagen rund um Rosstrappe, Teufelsmauer und (Hexen-)Tanzplatz wandernd auf der Spur

So ins Detail ist auch der Mitteldeutsche Verlag mit seinen Wanderführern noch nicht gegangen. Bisher wurden in dieser Reihe eher größere Landschaften wie das Mansfelder Land, Halle oder Leipzig und Halle gleich im Doppelpack porträtiert. Sozusagen Kraftpakete für Leute, die auf einer Tour ganz viel auf einmal sehen wollen. Aber auch hier gilt: Wer zu Fuß geht, erlebt mehr.

Bernd Sikora, Peter Franke: Unterwegs zwischen Leipzig und dem Erzgebirge. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Dieser Bildband macht sichtbar, was für eine landschaftliche Schatzkiste im Leipziger Süden zu erkunden ist

Das ist ein großes Buch, so eines, wie man es aus dem Sax-Verlag schon mehrfach bekam - man denke nur an die beiden Bände zum „Mitteldeutschen Seenland“. Denn nach 25 Jahren Reparieren, Sanieren, Renovieren darf man es erzählen: Dort hinter Leipzig sind uralte sehenswerte Landschaften in neuer Schönheit zu besichtigen. Da hätte auch Peter Franke allein losfahren können mit seiner Kamera.

Protestplakate der Leipziger Archäologen. Foto: FSR Archäologie der Uni Leipzig
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Fachschaftsrat Archäologie kritisiert die noch immer nicht geklärte personelle Sicherung der Lehre

Eigentlich soll Leipzigs Universität ihre Klassische Archäologie nicht verlieren. Diese ist zwar von den 2011 verordneten Stellenkürzungen an sächsischen Hochschulen betroffen, aber jetzt darf sie wieder immatrikulieren, lässt der Fachschaftsrat Archäologie verlautbaren. Nur wie die Lehre künftig gesichert werden soll, das scheint noch immer nicht klar zu sein.

Katrin Löffler: Systemumbruch und Lebensgeschichte. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Katrin Löffler untersucht einmal die Autobiografien von „Wendekindern“ und gestandenen DDR-Autoren und begegnet zum Teil erstaunlichen Konstruktionen

Was Psychologen und Soziologen können, das können Literaturwissenschaftler schon lange. Denn sie haben viel mehr Material zur Verfügung. Und oft sogar viel besseres. Denn Schriftsteller haben nun einmal den unablässigen Drang, von sich selbst, ihrem Leben und ihren großen Schicksalsdramen zu erzählen. Erstaunlich ist nur, dass das so selten Thema von wissenschaftlichen Arbeiten wird.

Studienberechtigtenzahlen in Sachsen 2010 bis 2015. Grafik: L-IZ
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Zahl sächsischer Studienberechtigter hat den Wert von 2010 wieder übertroffen

Eine Angst trieb die sächsische Regierung seit 2009 um und war auch mit dem Regierungswechsel 2014 noch nicht erledigt: Kann Sachsen den Hochschulpakt bis 2020 erfüllen oder nicht? Der Hochschulpakt, mit dem der Bund seit 2007 die Länder unterstützt, sollte die nötigen Hochschulkapazitäten für die gestiegenen Studierendenzahlen bis 2020 sichern. Aber das war in Sachsen nicht so sicher, seit die Studienberechtigtenzahlen hier ab 2011 abstürzten.

Leipziger Amtsblatt vom 27. Februar 2016. Screenshot: L-IZ
·Bildung·Medien

Leipzigs Stadtspitze hält den Kauf von Amtsblatt-Domains gar nicht für zwingend

Da hat der Leipziger Ralf Kohl im November ja was angerichtet, als er mal wieder nachfragte, warum er sein gedrucktes „Amtsblatt“ nicht immer bekommt. Das löste eine kleine Welle aus, denn der Stadtrat hatte sich ja damit schon mehrfach beschäftigt und zuletzt 2010 beschlossen, dass man die „Amtsblatt“-Inhalte modernerweise digital und leicht auffindbar auf der Homepage der Stadt bereitstellt.

Max-Klinger-Brief an Elsa Asenieff. Foto: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
·Bildung·Forschung

Die leserlichen Zeugnisse berühmter Leipziger nun auch online auffindbar

Nicht nur Leibniz und Reger gehören 2016 zu den großen Jubilaren in Leipzig. Werden wir das noch oft erzählen an dieser Stelle? Natürlich. An Leibniz kam man in diesem Jahr nicht vorbei, Reger gehört zum großen Kosmos der Komponisten. Aber es ist wie zuletzt bei Rabener und Gellert: Schriftsteller sind irgendwie nicht wichtig. Also haben auch die Mitarbeiter des Stadtgeschichtlichen Museums nur nach Leibniz und Reger gesucht. Und ihrer Handschrift.

Hans-Dietrich Haemmerlein: Alfred Brehm. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das Leben Alfred Brehms in Bildern, Zeugnissen und Widersprüchen

Den Mann kennt jeder. Von „Brehms Thierleben“ hat jeder schon mal gehört. Mancher hat zu Hause auch die alten oder diverse neuere Ausgaben stehen, schaut rein, schmunzelt und freut sich an den Bildern, die oft vom Leipziger Grafiker Robert Kretschmer stammen. Die Wenigsten wissen, wie eng „Brehms Thierleben“ mit der Stadt Leipzig verbunden ist.

Leipziger Zeitung Nr. 28: Keine Gewalt. Foto: L-IZ.de
·Bildung·Medien

Wenn über die einen nicht mehr berichtet wird, heißt das nicht, dass die anderen keine Artikel mehr bekommen

Am 12. Februar erschien die jüngste, die 28. Ausgabe der „Leipziger Zeitung“, die dritte als Monatszeitung. Und mancher hat's gar nicht gemerkt. Denn binnen zwei Tagen war die Ausgabe an den wichtigsten Auslagestellen vergriffen. Vielleicht auch wegen des Titelthemas. Noch vor den Veröffentlichungen auf L-IZ.de hat die LZ-Mannschaft das Thema Gewalt im Umfeld von angemeldeten und nicht angemeldeten Demonstrationen in Leipzig thematisiert.

Thomas Böhme: Abdruck im Niemandswo. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Verloren im Niemandswo oder noch immer leichtfüßig zu Hause im großen Fließen der Zeit?

Man kann nicht sagen, dass der Leipziger Dichter Thomas Böhme nicht präsent ist. Aber es geht ihm als Dichter wie anderen Autoren in diesem Genre auch: Man muss ihn suchen im Lyrikregal (wo er nicht immer steht) oder in den kleinen, fachkundigen Buchhandlungen, in denen Lyrik und insbesondere Lyrik aus hiesigen Regionen noch gepflegt wird. Und dabei ist er so produktiv wie kaum sonst einer von den Dichtern in diesem Land.

Seit 2012 Dauerthema in Sachsen: Lehrer fehlen. Foto: Marko Hofmann
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Sächsische Knauserpolitik verprellt junge Lehrer, 71 Stellen konnten zum 1. Februar nicht besetzt werden

Und wieder stellt sich heraus, dass Sachsen es nicht schafft, genügend Lehrer einzustellen. Zwar sollte die Einstellung neuer Lehrer im Schuljahr 2015/2016 deutlich anziehen. Doch selbst von den geplanten 760 neuen Lehrkräften fehlen 71. Da ist nicht nur der LandesSchülerRat Sachsen entsetzt, der erst am 23. Februar zum Termin bei Bildungsministerin Brunhild Kurth gewesen war.

Doris Mundus: Pelze aus Leipzig. Pelze vom Brühl. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein Bilderbuch zur Geschichte der Pelzstadt Leipzig und die Erinnerung an den Modefotografen Rainer Dorndeck

Nicht erst seit 1990 ist ja da und dort in Leipzig so eine Sehnsucht aufgekommen, die Stadt möge wieder an die glanzvollen Zeiten der Vergangenheit anknüpfen. Die Buchstadt schwebte als Fata Morgana am Horizont. Die Messestadt wurde auf Hochglanz poliert. Und auch die Pelzstadt war nicht vergessen. Einst war der Leipziger Brühl der wichtigste Welthandelsplatz für Pelze. Bis 1933.

Kirsten Boie, Jan Birck: Bestimmt wird alles gut. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Kirsten Boies kleine Flucht-und-Ankunft-Geschichte „Bestimmt wird alles gut“

Manchmal geht es einfach darum, die Geschichten so zu erzählen, wie sie passieren. Ohne Skandal. Ohne Zeigefinger. Aus der Perspektive von Rahaf und ihrem Bruder Hassan, zwei Kindern aus Homs. Einer Stadt, die einmal geschätzte 800.000 Einwohner hatte, in Ostsyrien liegt und 2011 Hochburg des Protestes gegen den Diktator Baschar al-Assad war. Erst schickte er Panzer, später ging er mit Flak und Bomben gegen die Stadt vor.

Martin Kaule: Sachsen 1945 - 1989. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein historischer Reiseführer durch die sächsische Geschichte 1945 bis 1989

Die Idee liegt eigentlich auf der Hand. Es gibt wissbegierige Reisende, die wollen sich nicht einfach nur die üblichen „Highlights“ angucken, wenn sie in deutsche Landschaften fahren, die sind an Themen, Zeiten und Geschichte interessiert. Selbst diesem seltsamen Kapitel SBZ und DDR, das man nun wirklich nur im deutschen Osten besichtigen kann. Frustrationserlebnis garantiert.

Bücherberg aus Sachsen - und dabei ist das Meiste noch in der Druckerei. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Selten waren Bücher über die große fremde Welt so gefragt wie heute

Manchmal ist es beim Vor-Buchmesse-Pressegespräch des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels gar nicht so wichtig, was noch kommt, sondern das, was schon passiert ist. Denn bisweilen verkaufen sich Bücher, von denen hätte man es nicht geglaubt. Zum Beispiel: „Muslime in Sachsen“. Gerade erst in der Edition Leipzig erschienen. „Und wir mussten schon wieder nachdrucken“, sagt Annika Bach von Seemann Henschel, der Verlagsgruppe, zu der auch die Edition Leipzig gehört.

Stina Wirsén: Klein. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

In der kleinen Geschichte von „Klein“ stecken eigentlich auch die großen Geschichten von Großen, die das Wichtigste vergessen haben

Fast hätte ich hier geschrieben: „Wer kennt das nicht ...“ Aber so ganz abwegig ist es wohl nicht, wenn man sich derzeit die sächsischen Landschaften so anschaut: So ganz heil scheinen die Welten nicht zu sein. Was drinnen kochte, brodelte und kriselte, ist nun nach draußen gekippt. Aber wer eine friedlichere Welt will, muss zu Hause anfangen. Bei sich und den Kindern.

Ingrid Olsson, Charlotte Ramel: Gleich, sagt Mama. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Eine ganz einfache Geschichte über das ganz und gar nicht so einfache Gleich

Früher gab es in Kinderbüchern nur brave Kinder, die am Ende der Geschichte immer für ihr Bravsein belohnt wurden. Ab und an gab es dann ein paar böse Buben wie im Struwwelpeter, die für ihre Bosheit stantepede und meist sehr grausam bestraft wurden. Fridas gab es damals nicht. Jedenfalls nicht in den Kinderbüchern. Kleine freche Mädchen, die auch gern mal einen plattgefahrenen Frosch einpacken, wenn sie ihn am Straßenrand finden.

Bernd Steinbach, Christian Posthoff: EAGLE-Starthilfe. Java-Programmierung für Anfänger. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein Lehrbuch für Leute, für die ein JAVA-Einstieg eher ein Kinderspiel ist

Mathematiker sind schon eine besondere Spezies. Aber Informationstechniker erst recht. Denn Letztere berechnen ja nicht nur die Welt, sie programmieren auch all die kleinen Programme, die uns suggerieren, dass man die Welt auch einfach auf einen Bildschirm packen kann. Ein paar Klicks - und der Nutzer von bunten Oberflächen kommt sich vor wie der Beherrscher unendlicher Weiten. Aber gehört das tatsächlich in die Schule?

Schanna Nemzowa: Russland wachrütteln. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein kluges und aufrüttelndes Buch über den ermordeten russischen Hoffnungsträger Boris Nemzow

Seit gut zwei Jahren schaut man auch aus Deutschland wieder verstärkt nach Russland. Mit dem Einmarsch auf der Krim und in der Ost-Ukraine scheint Russland wieder auf dem Weg zu einer Großmacht zu sein, die ihre Interessen mit militärischer Gewalt durchzudrücken versucht. Immer wieder steht Präsident Putin im Fokus der Aufmerksamkeit. Welche Rolle spielt er tatsächlich? Und welche Rolle spielte er beim Mord an Boris Nemzow am 27. Februar 2015?

Neandertalerschädel und wahrscheinliche Begegnungen von Neandertaler und modernem Menschen. Foto: MPI für evolutionäre Anthropologie / Grafik: Ilan Gronau
·Bildung·Forschung

Neandertaler-Erbgut aus dem Altai erzählt von einer ganz frühen Begegnung mit dem modernen Menschen aus Afrika

Svante Pääbo war es, der die Forschung zu den genetischen Spuren des Neandertalers in Leipzig erst so richtig in Gang gebracht hat. Seitdem hat sich das Max-Planck-Institut in Leipzig zu einem der wichtigsten Hotspots in der Neandertaler-Forschung entwickelt. Und es vergeht kaum ein Monat, in dem keine neuen Erkenntnisse über den Burschen ans Tageslicht kommen, der sich auch im Erbgut des modernen Menschen wiederfindet.

Elisabeth Wehling: Politisches Framing. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wie falsche Frames nicht nur Politik, sondern eine ganze Nation zu Narren machen

Derzeit darf man ja staunen, in welche irrationalen Welten die politischen Diskussionen in Europa abgedriftet sind. Man fasst sich an den Kopf und fragt sich: Sind die Politiker denn närrisch geworden? Sind die Bürger in mittelalterliche Denkweisen zurückgefallen? Stürzt unsere Zeit jetzt zurück in finsteren Aberglauben? Es könnte an unserer Art liegen, unsere Welt zu denken und in Worte zu fassen.

Gewaltbereite Legida-Teilnehmer am 21. Januar mit Vermummungen. Foto: L-IZ
·Bildung·Medien

Übergriffe auf Journalisten gibt es in ganz Sachsen, und die Behörden mauern sich ein

Nicht die Journalisten sind es in Sachsen, die Angst vor den Gewaltausbrüchen der Rechtsradikalen und Rassisten haben, sondern die Behörden. Davon berichtete am 29. Januar die "Freie Presse", nachdem die Verwaltung von Burgstädt den Medien den Zutritt zu einer öffentlichen Einwohnerversammlung verweigert hat. Die "Freie Presse" zieht deshalb vor Gericht. Aber nicht nur in Burgstädt definiert man Pressefreiheit auf sonderbare Weise.

Natalia von Anrep: Mahidevran. Die Frau des Sultans. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Natalie von Anrep rekonstruiert das tragische Leben von Mahidevran, der ersten Frau an der Seite Suleiman des Prächtigen

Manchmal muss man, um die Gegenwart zu verstehen, tief in die Geschichte tauchen. Denn ein großer Teil unserer Gegenwart baut auf den Mythen der eigenen Vergangenheit auf. Das geht den Deutschen nicht anders als den Türken. Wo die einen ihre alten Könige und Kanzler verklären, machen es die anderen mit ihren Sultanen. Mit Suleiman dem Prächtigen zum Beispiel.

Via Lewandowsky: Hokuspokus. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Mit Lewandowsky lernen, den Fetischen, Reliquien und Heilsversprechen der Welt zu misstrauen

Kann man das wirklich Katalog zur Ausstellung nennen, was der Kehrer Verlag da zur Lewandowsky-Schau im Museum der bildenden Künste Leipzig vorgelegt hat? Eingebunden ist das Buch wie ein Taschenkalender. Schön abwaschbar, falls man es doch mal in eine Kaffee- oder Rotweinpfütze legt. Wer im Innenteil dann nummerierte Kunstwerke im Ausstellungsrundgang sucht, wird herrlich enttäuscht.

Einstiegsseite in die virtuelle Ausstellung „Rotstift“. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Das Archiv Bürgerbewegung Leipzig hat seine Ausstellung zur Medienpolitik der DDR online gestellt

Seit der vergangenen Woche ist eine Website online, an der der Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. 2014 und 2015 fleißig gearbeitet hat: die virtuelle Ausstellung „Rotstift. Medienmacht, Zensur und Öffentlichkeit in der DDR.“ Eigentlich ist es eine Wanderausstellung, die im April 2015 erstmals in Leipzig zu sehen war. Erstaunlicherweise bei der LVZ. Aber das Thema ist auch ein Jahr später noch hochaktuell.

Webauftritt des Leipziger Amtsblattes. Screenshot: L-IZ
·Bildung·Medien

Wem gehören denn nun die Leipziger Amtsblatt-Adressen im Internet?

Manchmal wäre es doch eigentlich ganz einfach. Die Verwaltung nimmt einen Wunsch aus dem Stadtrat oder der Bürgerschaft auf, setzt ihn einfach um, wenn er kein großes Geld kostet und nicht zu viel Arbeit macht, und meldet dann irgendwie für alle hörbar Vollzug. Das würde die Betroffenen freuen, die Bürger trösten: Es passiert ja doch was in unserer Stadt. - Aber wenn keiner Vollzug meldet, muss man wieder nachfragen. Stichwort: Amtsblatt.

Erich Loest: Durch die Erde ein Riß. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Loests großes Buch über NS-Zeit, 17. Juni und Bautzen ist als Neuauflage so aktuell wie zur Entstehungszeit

Kann man Bücher, die vor einem Vierteljahrhundert erstmals erschienen, eigentlich noch einmal besprechen? Sollte man sogar. Immer wieder. Erst recht, wenn es Bücher sind, die so unverblümt ein ganzes Zeitalter sezieren. Erstmals erschienen ist Loests Buch 1981, dann wieder 1990 - mittendrin im Trubel der Umbrüche. Geschrieben hat er das Buch viel früher. Seit 1972 versuchte Loest, sein Leben in Worte zu fassen. Und er tat es schonungslos.

Die Universität Leipzig zeigt Flagge: Heute Vormittag wurden drei dieser Banner am Neuen Augusteum angebracht. Foto: Tobias Eckart/Universität Leipzig
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Die AfD mag Unirektorin Schücking nicht

Unirektorin Beate Schücking hatte in den vergangenen Wochen allerhand Grund zur Freude. Die gescheiterte Rektorwahl durfte sie, die Nicht-Nominierte, als Erfolg werten. Zudem feierte sie im Januar ihren 60. Geburtstag. Letzteres könnte jedoch bald ein Nachspiel haben: Aus dem Umfeld der AfD wurde wegen des Verdachts der Untreue Anzeige gegen sie erstattet. Schücking soll auf Kosten der Steuerzahler gefeiert haben, so der Vorwurf. Es ist nicht das erste Mal, dass die AfD die hiesige Universität und ihr Personal ins Visier nehmen.

Ankunft von Flüchtlingen in Leipzig. Foto: René Loch
·Bildung·Medien

Sachsens Staatskanzlei erarbeitet jetzt doch Handlungsempfehlungen für den Umgang mit sozialen Medien

Dass die fremdenfeindlichen Diskussionen in Sachsen derartige Wucht entfalten konnten, hat natürlich auch mit den sozialen Medien zu tun, die Diskussionen jenseits aller redaktionellen Kontrolle ermöglichen - besonders Facebook steht seit Monaten in der Kritik, weil dort Rassisten und Islamfeinde auch Dinge veröffentlichen, die längst den Strafbestand der Volksverhetzung bedienen.

Armin Kohnle: Luther, Calvin und die anderen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Armin Kohnle porträtiert nicht nur die großen Köpfe der Reformation, sondern den Aufbruch eines ganzen Zeitalters

Dieses Büchlein von Armin Kohnle erscheint zwar in der EVA-Reihe „Theologie für die Gemeinde“, in der sonst eher Titel auftauchen wie „Warum Gott?“, „Wo der Glaube wohnt“ oder „Ein Buch mit sieben Siegeln?“. Aber das Büchlein dürfte auch Nichtgemeindemitglieder interessieren, die alles Wissenswerte zum großen Reformationsjahrhundert einmal kompakt in Händen halten wollen.

Der Wiener Kongress 1815 und die Folgen für Sachsen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Warum Leipzig im Jahr 1815 beinahe preußisch geworden wäre

Während das Jahr 2013 mit dem 200. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig eine Menge Aufmerksamkeit fand, hielt man sich in Sachsen 2015 mit der Rückbesinnung auf das Jahr 1815 auffällig zurück. Denn das war ja nicht nur das Jahr von Waterloo, sondern auch das der sächsischen Teilung. Eines der heikelsten Themen auf dem Wiener Kongress. Aber im Staatsarchiv Leipzig fand zumindest eine Tagung statt.

Frauen um Felix Mendelssohn Bartholy. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Acht faszinierende Porträts zum Hören und ein paar kleine Improvisationen von David Timm

Das Buch zu den faszinierenden Frauen im Kosmos von Felix Mendelssohn Bartholdy hat Brigitte Richter 2014 im Eudora Verlag veröffentlicht. Es hat nichts von seiner Faszination verloren, denn Mendelssohn hatte das Glück, in einer Zeit zu leben, in der Frauen auch öffentlich völlig neue Rollen zugestanden wurden. Das viel geschmähte Biedermeier war auch geprägt von einem Stück Emanzipation.

Mario Markus: Stiche. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die unverkennbar physikalische Sicht eines deutsch-chilenischen Dichters auf die Welt, das Leben und die Vergänglichkeit

Manchmal darf man sich einfach nicht abschrecken lassen, auch nicht von Vorworten. Raul Zurita, einer der bekanntesten und kontroversesten Dichter Lateinamerikas, gibt sich zwar alle Mühe, Mario Markus einzuordnen in die grandiose Landschaft chilenischer Dichtung. Aber am Ende wird es eine Art mythische Beschwörung, die mit den Gedichten des 1944 in Chile geborenen Wissenschaftlers eigentlich nicht viel zu tun hat.

Alexander Sperk, Daniel Bohse: Legende, Opportunist, Selbstdarsteller. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein kurzer Abriss vom Leben und Schillern des „Seeteufels“ und „Halle-Retters“ Felix Graf Luckner

Vor zehn Jahren ging es in Halle ein bisschen hin und her, war man sich nicht so recht schlüssig, ob man in der Saalestadt nun eine Straße nach Felix Graf Luckner, dem "Seeteufel", benennen sollte. Hat er denn nicht die Stadt 1945 vor der Zerstörung gerettet? Ein Gutachten ließ damals die heiße Luft aus der Luckner-Legende. Und in erweiterter Form gibt es die Spurensuche in Luckners Leben jetzt auch als Buch.

Tayyar Kojak, Hans-Joachim Maaz und Beate Tischer im Gespräch. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
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Lob der Omegas: Psychologe Maaz ruft zum „Überwinden von Denkverboten“ auf + Video

LeserclubWeniger demonstrieren, mehr diskutieren. Vielleicht könnte man so die Gedanken des angesehenen Psychologen und Buchautors Hans-Joachim Maaz vom Abend des 3. Februar bei seinem Vortrag an der Volkshochschule Leipzig zusammenfassen. Der Psychologe betonte die Notwendigkeit, auch mit Ansichten in den Dialog zu treten, die dem eigenen Verständnis widersprechen. In der Konsequenz heißt das für ihn, nach den sachlichen Anfragen hinter fremdenfeindlichen Äußerungen zu suchen und diese aufzugreifen. Gegendemonstrationen, wie von No Legida in Leipzig, vertiefen die Spaltung.

Peter Traub: Magische Orte in Mitteldeutschland. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

50 durchaus magische Orte mitten in Mitteldeutschland

2014 hat Peter Traub zusammen mit dem Fotografen Uwe Jacobshagen die Schönheit der Saale auf einer Wanderung quer durch die Stadt Halle beschrieben. Da und dort stolperte er über ein paar Sagen und Legenden, was für heutige Reiseführer nicht unbedingt noch zu erwarten ist. Auch weil die Autoren solcher Bücher zumeist gar keine alten Sagen mehr kennen. Dabei ist gerade Mitteldeutschland ein sagenhaftes Fleckchen Erde.

Stühle im Klassenraum.
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Noch immer völlig ungeklärt: Warum schmeißen angehende Lehrer in Sachsen so häufig ihr Studium hin?

Meinungsbildungsprozesse in einer Demokratie dauern immer länger, werden immer komplizierter. Manchmal gehen komplette Schul- und Studienzeiten darüber hinweg. Wie beim Thema der Lehrerbildung in Sachsen. Und sechs Jahre im Politikbetrieb sind nichts, wie die hochschulpolitische Sprecherin der Grünen im Sächsischen Landtag, Dr. Claudia Maicher, nun feststellt.

In der Reclam-Schule findet am 29. Februar der Bürgerdialog zum neuen Schulgesetz statt. Foto: Ralf Julke
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Sachsens Kultusministerium will ein bisschen malern, aber am starren System möglichst nichts ändern

Ein großer Wurf wird das neue, seit zwei Wochen diskutierte Schulgesetz für Sachsen nicht. Ein paar kosmetische Änderungen, ein paar Zugeständnisse bei der Mitbestimmung, das war's eigentlich. Die Anhörung hat gerade begonnen. Einen Bürgerdialog gibt es am 29. Februar auch in der Anton-Philipp-Reclam-Schule in Leipzig. Aber was sagen eigentlich die Bildungspolitiker dazu?

Ewige Baustelle Uni Leipzig. Foto: Matthias Weidemann
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Wie geht’s jetzt weiter mit der Exzellenz-Förderung an sächsischen Hochschulen?

Wenn schon Exzellenz, dann schon bitte dauerhaft. Nicht dieses Rein, Raus, wie es typisch ist für deutsche Förderpraxis. Eine internationale Expertenkommission unter Leitung von Prof. Dieter Imboden hat am Freitag, 29. Januar, in Berlin den Evaluationsbericht zur Exzellenzinitiative des Bundes vorgestellt. Und zumindest in der sächsischen Regierungskoalition findet man die Vorschläge richtig. Könnte ja auch Sachsen helfen, wenn's weiter geht.

Marie Hakenberg, Verena Klemm (Hsrg.): Muslime in Sachsen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wie Sachsen tatsächlich mit Muslimen und Asylsuchenden umgeht

Es ist das richtige Buch zur richtigen Zeit. Es ist ja auch in der Zeit entstanden. In Dresden spazieren die grimmigen Islamfeinde, malen nun seit über einem Jahr das Schreckgespenst einer Islamisierung in die Welt. Und das just in der Ecke Deutschlands, in der die allerwenigsten Muslime leben. Auf ganz Sachsen hochgerechnet machen sie 0,6 Prozent der Bevölkerung aus. Und die meisten davon leben in Leipzig.

HPP Architekten, Falk Jaeger (Hrsg.): Kongresshalle am Zoo Leipzig. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das Buch für alle, die die neue Schönheit der Kongresshalle Leipzig entdecken wollen

Das gibt es eher selten: Ein ganzes Buch zu einem spektakulären Bauprojekt. Zu spektakulären Bauten gibt es immer wieder welche. Auch Leipziger Bauwerke bekommen immer wieder eigene Bücher. Und auch die Kongresshalle hatte schon eins: 2011 arbeiteten Mustafa Haikal und Thomas Nabert die Geschichte des Gesellschaftshauses am Zoo auf. Doch seitdem ging ja die Modernisierung erst so richtig los.

Zwei kluge Köpfe mit Uni im Hintergrund. Foto: Ralf Julke
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Eine kleine Leipziger Studie entlarvt die deutsche Exzellenz-Initiative als ökonomische Schaumschlägerei

Eigentlich wollten die Mitarbeiter des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung der Universität Leipzig nur mal ausrechnen, was so aus Ökonomen-Sicht eigentlich herausgekommen ist bei den Elite- und Exzellenz-Initiativen an deutschen Hochschulen. Die hätten doch eigentlich besser - heißt: effizienter - werden müssen. Aber das Ergebnis ist ernüchternd: Effizienzgewinne gleich Null.

Die MDR-Zentrale in Leipzig. Foto: Matthias Weidemann
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Rundfunkrat des MDR soll künftig öffentlich tagen, aber mit der ausgewogenen Besetzung wird’s wohl nichts

Manchmal muss es gar keine extra Anfrage sein, die den im Landtag vertretenen Parteien Einblick gibt in das, was die Staatsregierung gerade so treibt. Manchmal zwingt auch ein simpler Antrag dazu, dass die Regierung Farbe bekennen muss. So geschehen mit einem Antrag der Linksfraktion, die dem stockenden Verfahren zum neuen MDR-Staatsvertrag mal ein bisschen Dampf machen wollte.

Frank Niessen: Entmachtet die Ökonomen! Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Entmachtet die Ökonomen! Teil 2 der Buchbesprechung

Was der Club of Rome 1972 angemahnt hat, gilt bis heute: Unsere Erde ist endlich. Wenn wir alle Ressourcen aufgebraucht haben, ist Schluss mit allem. Nicht nur mit unseren Träumen vom ewigen Wachstum. Dann geht nichts mehr. Frank Niessen beleuchtet in seinem Buch diese Grenzen noch einmal und rechnet vorsichtig auch aus, was eigentlich passieren müsste, damit die Armut auf Erden endlich beseitigt wird und das Verpulvern unserer Ressourcen aufhört.

Frank Niessen: Entmachtet die Ökonomen! Foto: Ralf Julke
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Entmachtet die Ökonomen! Teil 1 der Buchbesprechung

Das Buch ist überfällig. Und es ergänzt ein mittlerweile schon recht breites Programm von Büchern im Tectum Verlag, die sich mit der Kritik an der aktuellen Art, Wirtschaft zu denken, beschäftigen. Die Frage, die Frank Niessen beschäftigt hat, dürfte Vielen vertraut sein: Warum haben die Ökonomen der westlichen Welt die großen Krisen der letzten Zeit nicht vorhergesehen? Und: Warum haben sie eigentlich keine Lösungen dafür?

15. Juni 2014 auf dem Augustusplatz vor der Oper Leipzig: Markus Johnke kämpft für den globalen Frieden. Foto: L-IZ.de
·Bildung·Medien

Legida im Selbstgespräch: Inzestuöse Debatten ohne Erkenntnis

Statt sich montäglich auf der Straße zu verlaufen, ist Legida nun endgültig zur Agitation via selbstgebastelter Medienpräsenz übergegangen. Man säße im Keller eines bekannten Senders in Leipzig, so Markus Johnke, ein mutiger Mensch hätte ihnen den Schlüssel gegeben. Zum Start eines bemerkenswerten Gesprächsformates, welches Legida am heutigen Montag via Livestream auf Youtube etwa 130 Interessierten anbot, hatte maßgeblich Johnke gerufen. Man sprach quasi mit sich selbst, nachdem andere in Leipzig den Disput auf großer Bühne ausgeschlagen hatten.

Jürgen Roth: Der tiefe Staat. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Jürgen Roths “Der tiefe Staat”, Teil 2 der Besprechung

In Sachsen hat man sich seit einigen Jahren dran gewöhnt, dass eigentlich keine Woche vergeht, in der es nicht irgendeine staatliche oder politische Drohgebärde gegen Linke oder gleich gar Linksextremisten gibt. Sachsens Regierung betreibt ja die Gleichsetzung von Rechts- und Linksextremismus geradezu exzessiv. Und einige politische Akteure haben schon frühzeitig nicht nur ihr Verständnis, sondern ihre Akzeptanz für fremdenfeindliche Bewegungen wie Pegida, Legida oder AfD bekundet.

Jürgen Roth "Der tiefe Staat". Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Jürgen Roths „Der tiefe Staat“, Teil 1 der Besprechung

Was haben Flüchtlingsdebatte, NSU, Pegida, Politikverdrossenheit, Bildungsversagen und zunehmendes Misstrauen in die politischen Eliten miteinander zu tun? Eine Menge. Wer eines der komprimierten Mafia-Bücher von Jürgen Roth erwartet, wenn er sein neues Buch mit dem Titel "Der tiefe Staat" in die Hand nimmt, wird staunen. Es gibt viel heftigere Gründe, richtig besorgt zu sein.

Nicole Wohlfarth (SPD). Foto: L-IZ.de
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Der Stadtrat tagt: Der Livestream aus der Ratsversammlung bleibt + Audio

Seit etwa zwei Jahren mittlerweile überträgt die L-IZ Livebilder aus jeder Ratsversammlung im Neuen Rathaus. Anfangs im Alleingang, dann im Auftrag der Stadt Leipzig. Immer jedoch zu einer Zeit, zu der die meisten Bürger arbeiten müssen. Was läge also näher, die Bilder nach der Livesession noch eine Weile im Netz stehen zu lassen, damit sich weitere Bürger auch nach der Sitzung über die Themen der Stadträte informieren können. In der heutigen Sitzung wurde nun entschieden, wie es weitergehen soll mit dem Livestream.

Auch bei Käse üblich: Verpackung ohne jeden Materialhinweis. Foto: Ralf Julke
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Weichmacher als Dickmacher unter Verdacht

Unter Verdacht standen die Weichmacher in diversen Kunststoffen schon länger. Diese Phthalate, Ester der Phtalsäure, und zwar besonders die niedermolukularen galten als verdächtig, besonders in den Hormonhaushalt des Menschen einzugreifen. Eine der Begleiterscheinungen haben jetzt Forscher des Umweltforschungszentrums in Leipzig (UFZ) genauer unter die Lupe genommen: Kann es sein, dass diese Weichmacher auch noch echte Dickmacher sind?

David Wozniak: Juleika Lippenrot. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Zwölf kleine Geschichten über die Schwierigkeit, Nähe überhaupt noch auszuhalten

Wer führt schon Tagebuch über sein Liebesleben? Erst recht am Anfang, wenn man noch sucht, zaudert, alle Höhen und Tiefen mitnimmt und schier verzweifelt, weil die heiß Geliebte sich dann doch als etwas anderes entpuppt? Nirgendwo liegen besinnungsloses Glück und tiefste Niedergeschlagenheit so dicht beieinander. Ein Tagebuch ist es zwar nicht, was David Wozniak geschrieben hat. Aber so etwas Ähnliches.

Phoebe Giannisi: Homerika. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

In Homerika verbinden sich Mythen, Irrfahrten und die Täuschungen des Lebens zum Großen griechischen Gesang

Es gibt Bücher, die wirken, als wären sie genau fürs aktuelle Drama der Zeit geschrieben. Und dabei sind sie in ganz anderen Zeiten erschienen. Der Gedichtband "Homerika" von Phoebe Giannisi schon 2010 in Athen, sogar noch vor Beginn des großen Troika-Dilemmas, erst recht vor dem großen Beginn der Flüchtlingsströme. Aber genau diese Szenerie ist ja der Schauplatz der Dramen des Jahres 2015. Eine homerische Szenerie.

Andrej Nikolaidis: Der Sohn. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

In “Der Sohn” demontiert Andrej Nikolaidis die Rolle der Väter in der Lebensfurcht der Söhne

Wieder in Ulcinj, wieder in Montenegro. Am Rand Europas, könnte man sagen, wenn man die derzeitige Politik betrachtet. Balkan - das klingt wieder wie 1913, genauso abwertend, genauso fremd. Folge einer 25 Jahre dauernden Einmauerung. Die Deutschen müssen erst gar keine Mauern bauen, um die Welt draußen zu halten. Sie tragen ihre Mauern im Kopf. Dagegen hilft zumindest ab und zu ein Blick in die Bücher aus dieser Region.

Abendbeleuchtung an der Uni Leipzig am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Sachsens Hochschulen droht bis 2020 der Abbau von weiteren Beschäftigungsverhältnissen

Es ist eine Rütteltour, mit der Sachsen seine Hochschulen zukunftsfit machen will. Und das ganze System bebt noch immer nach unter den Erschütterungen, die es unter der CDU/FDP-Regierung erlebt hat. 2011 hatte Hochschulministerin Sabine von Schorlemer einfach die Kürzung von 1.042 Stellen angeordnet, ohne sich ein Jota darum zu kümmern, wo Sachsens Hochschullandschaft überhaupt Anpassungsbedarf hat.

Bühne 36: Über Arbeiten und Fertigsein. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Neuer Name, erstes Buch und immer wieder dieses Känguruh

Da waren es noch vier: Julius Fischer, Marc-Uwe Kling, Sebastian Lehmann und Maik Martschinkowsky. Vormals mit Kolja Reichert die Mannschaft der "Lesedüne". Der Kolja ist ihnen irgendwie abhanden gekommen. Da haben sie sich einfach umbenannt. Seit Dezember heißt die Truppe "Bühne 36". Klingt irgendwie sehr heftig. Hat aber nur mit dem Klub zu tun, in dem sie am häufigsten lesen: dem "SO36" in Berlin.

Ältestes Textzeugnis schiitischer Ismailiten in der Universitätsbibliothek: Vor ihrer Restaurierung im Jahre 2006 war der fragmentarische Charakter der Handschrift noch deutlich zu sehen. Foto: UB Leipzig
·Bildung·Forschung

Universitätsbibliothek hat das “Buch des Schmucks” aus der Frühzeit der schiitischen Ismailiten aufwendig restauriert

Es gibt so manches Sammelstück in der Leipziger Universitätsbibliothek, das erst bei näherer Untersuchung seine ganze Geschichte preisgibt. Oder zumindest einen Teil davon. Denn ein ordentliches Impressum, wie es heute in jedem Buch steht, hatte das "Buch des Schmucks" (Kitab az-Zina) aus dem 10. Jahrhundert natürlich nicht. Und auch die Abschrift aus dem 11. Jahrhundert hat keine. Dafür ist sie jetzt schmuck restauriert.

Andreas Reimann: Grüner Winter. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die klugen und satyrischen Gedichte Andreas Reimanns aus seinem Dresdner Winter-Aufenthalt

Drei Leipziger Dichter waren die ersten, die jeweils drei Monate als "poet in residence" in Dresden residieren durften: 2013 Carl-Christian Elze, 2014 dann Bertram Reinecke. Und im warmen Winter 2015 dann Andreas Reimann. Seine Gedichte aus diesen drei Monaten an der Elbe sind jetzt als Publikation erschienen. Und am Donnerstag, 14. Januar, liest er daraus in der Leipziger Stadtbibliothek. Mal so gesagt: ein Heidenspaß.

Max Reger in seiner Leipziger Wohnung. Foto: Stadt Leipzig
·Bildung·Zeitreise

Eine Spurensuche nach dem Leipziger Musiker, dessen 100. Todestag sich im Mai jährt

Denkbar nüchtern bringt die Stadt Leipzig auf den Punkt, warum im Jahr 2016 unbedingt der 100. Todestag von Max Reger gewürdigt werden sollte: "Reger, der sich kompositorisch in der Tradition von Bach und Brahms sah, hatte ab 1907 bis zu seinem Tod im Jahr 1916 eine Professur für Tonsatz und Komposition am Königlichen Konservatorium Leipzig sowie 1907 bis 1908 den Posten des Universitätsmusikdirektors inne und schuf hier die von ihm sogenannten 'Herzblutwerke'."

Universität Leipzig am Augustusplatz. Foto: Alexander Böhm
·Bildung·Leipzig bildet

Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) drängt auf baldige Novellierung des Hochschulfreiheitsgesetzes

Da ist ein altes Machtspielchen gründlich in die Hose gegangen, als am 6. Januar bekannt wurde, dass auch noch der letzte verbliebene Kandidat für das Rektorenamt der Uni Leipzig zurückgezogen hat. Seitdem steht der Hochschulrat mitten in der Kritik und eine bislang starre Haltung der Sächsischen Staatsregierung gerät ins Rutschen: Das Hochschul(freiheits)gesetz steht an zur Novellierung.

Sven Felix Kellerhoff: "Mein Kampf". Die Karriere eines deutschen Buches. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

“Mein Kampf“ als Lehrinhalt in sächsischen Schulen? Landesschülerrat Sachsen hat da so seine Zweifel

Ab heute ist Adolf Hitlers „Mein Kampf“ im deutschen Handel in einer wissenschaftlich kommentierten Ausgabe erhältlich und damit auch für sächsische Schüler frei zugänglich. Der deutsche Lehrerverband hat schon angekündigt, dass im Unterricht mit dem Buch gearbeitet werden soll. Der LandesSchülerRat Sachsen aber hat so seine Zweifel am Einsatz des Buches.

Augustusplatz mit City-Hochhaus und dem Neubau der Universität Leipzig. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Sachsens Wissenschaftsministerin plädiert für Neuausschreibung der Rektorwahl an der Universität Leipzig

Eigentlich hätte man sich von Hochschulministerin Eva-Maria Stange etwas mehr erwartet als ein: "Na gut, dann eben alles noch einmal." Nachdem der StuRa der Uni Leipzig am Donnerstag, 7. Januar, mitgeteilt hatte, dass nun auch der zweite vom Hochschulrat nominierte Rektor-Kandidat abgesprungen ist, steht der Hochschulrat selbst eigentlich zur Disposition.

HTWK-Rektorin Gesine Grande. Foto: HTWK Leipzig, Johannes Ernst
·Bildung·Leipzig bildet

Leipzig trifft es gleich doppelt, auch die HTWK büßt fünf Stellen ein

Seit dem 6. Januar schwebt das neue Kürzungsschwert über der Uni Leipzig: Neun von den 27 Stellen, die eigentlich bei der TU Dresden zur Kürzung vorgesehen waren, sollen nun an der Uni Leipzig wegfallen. Vielleicht verschoben ins Jahr 2020, aber die Unsicherheit ist erst mal da. Am Donnerstag, 7. Januar, meldete nun die HTWK Leipzig, dass auch dort fünf Stellen anfallen.

Ein Zehenknochen aus der Denisova-Höhle. Foto: MPI für evolutionäre Anthropologie/ B. Viola
·Bildung·Forschung

Neandertalergene haben das Immunsystem moderner Menschen gestärkt

Es ist, als wäre er fröhlich wieder auferstanden, der Neandertaler. Erst wird in Leipzig sein Genom entschlüsselt, dann gehen die Spurensucher im menschlichen Genom auf die Suche nach jenen Bausteinen, an denen sich die Vermischung von Neandertaler und modernem Menschen nachweisen lässt. Und dann stellt sich heraus, dass die Vermischung sogar Wertvolles in unserem Erbgut beigetragen hat.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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