Volkmarsdorf 1860. Quelle: wikicomm
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Vor 130 Jahren (2): Eine Zeitreise in den Leipziger Osten des Jahres 1886

Schauen wir mal nach Volkmarsdorf, wo auch das Sterben mit der wachsenden Bevölkerung Schritt hält und manchem der Weg zum bisherigen Friedhof zu weit scheint. Also wird eifrig im Reudnitzer Tageblatt räsoniert, ob es nicht ein eigener in Volkmarsdorf werden solle. Auch die heute prägende Lukas-Kirche steht noch nicht, doch das wachsende Selbstbewusstsein der Bewohner und ihre Menge ruft nach einem neuen Gotteshaus im Viertel. Dabei erregt man sich kräftig über die Bauweise einer anderen Leipziger Kirche und lehnt den „überaus widerwärtigen Eindruck“ dieser schlankweg ab. Und mal wieder geht es um Zucht und Ordnung beim Nachwuchs.

Die ehemalige Erich-Kästner-Schule wird bis 2018 wieder nutzbar gemacht. Foto: Ralf Julke
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Leipzig hat derzeit Schulbauten für über 300 Millionen Euro geplant und im Bau

Am 20. April hat die Ratsversammlung den Schulentwicklungsplan der Stadt Leipzig beschlossen. Tatsächlich ist es ja eine Fortschreibung, die den aktuellen Stand der Planung beschreibt. Und auch schon wieder veraltet war, weil Leipzig deutlich mehr Schulen bauen muss, als im April schon geplant waren. Eine Übersicht über das Geplante gab es jetzt für die Ratsfraktionen noch einmal extra.

Lisa Kaufmann: Warum ich für Gott backe und was mein Hund mit Hoffnung zu tun hat. Foto: Ralf Julke
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Wie Lisa Kaufmann Gott sucht und dabei einen Haufen seltsamer Dinge findet

Manche suchen Gott und finden sie nicht. Dafür finden sie etwas anderes, so wie Lisa Kaufmann im Sommer 2015. Da setzte sich die 25-Jährige hin und begann eine Kolumne zu schreiben über ihre Suche nach Gott. Ein halbes Jahr später begann daraus ein Buch zu werden. Und wer jetzt glaubt, sie hätte das Buch begonnen, weil sie Gott gefunden hat, der irrt. So einfach ist das nämlich nicht.

Die Hauptstraße von Schönefeld um 1900 herum. Foto: Stadtarchiv Leipzig
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Vor 130 Jahren (1): Eine Zeitreise in den Leipziger Osten des Jahres 1886

Die Zeitreise ist zurück. Es wurde quasi auch irgendwie – Zeit dafür. Und erst recht Zeit wurde es, mal nach Osten zu schauen. In den Teil Leipzigs, der auch in unserer, genau, Zeit wieder etwas attraktiver wird, nachdem er jahrzehntelang irgendwie das Stiefmütterchen der Stadt war. Dies ist vor 130 Jahren ähnlich, doch der Zustrom an neuen Bewohnern wächst, es muss gebaut, gelebt und gehandelt werden. Steigen wir also ein in die ersten Tage des Jahres 1886, als Neustadt-Neuschönefeld, Sellerhausen, Volkmarsdorf, Schönefeld, Neuschönefeld und Reudnitz noch nicht dieser enge und weiter wachsende Ballungsraum sind wie heute.

Vielleicht doch lieber über Schönheitsköniginnen schreiben? Grafik: L-IZ
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Herr L.s zweites Stelldichein auf dem Friedhof

LeserclubManchmal fühlte er sich dann doch wie Stülpner Karl, mit schlechtem Gewissen im Wald unterwegs, auf Schwarzkitteljagd. Nur der Oberförster durfte ihn nicht erwischen. Nur dass für Stülpner die Lage überschaubar war. Die Obrigkeit näselte und setzte Kopfprämien auf ihn aus. Nur mit seinen erlegten Schweinen durfte er sich nicht erwischen lassen.

Eine höchst kompetente leere Tafel. Foto: Ralf Julke
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Warum Sachsens Spitzenplatz im IQB-Test 2015 mit guter Bildung nichts zu tun hat

Am Freitag, 28. Oktober, veröffentlichte die Kultusministerkonferenz die Ergebnisse des jüngsten bundesweiten Schülervergleichs. Sozusagen ein fachspezifisches PISA für Deutsch und Englisch. Die Bundesrepublik hat – in Anlehnung an PISA – spezifische Bundesvergleiche entwickelt. Dazu gehört auch der „IQB-Bildungstrend 2015. Sprachliche Kompetenzen am Ende der 9. Jahrgangsstufe im zweiten Ländervergleich“. Sachsen lag mal wieder vorn. Jubel gab’s auch gleich.

Dieter Bellmann: Unterwegs in Sachsen. Foto: Ralf Julke
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27 völlig unterschiedliche Puzzle-Teile aus der reichen Landschaft des heutigen Sachsen

Wenn Dieter Bellmann im Zusammenspiel mit Liane Steinbrecher in diesem auch für den Lehmstedt Verlag eher ungewöhnlichen Buch etwas gelingt, dann ist es, zu zeigen, was für ein reiches und letztlich unübersehbar buntes Land Sachsen eigentlich ist. Es fällt kein einziges politisches Wort im ganzen Buch. Die beiden sind einfach nur unterwegs, wie sie es schon 2005 bis 2015 für den MDR waren.

Immer öfter laufen Öffentlichkeitsfahndungen auch im Netz. Manchmal rechtswidrig. Foto: Alexander Böhm
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Menschenjagd im Boulevard

Die Veröffentlichung von Bildern von Menschen ist und bleibt presserechtlich ein schwieriges Thema. Besonders heikel wird es, wenn Personen schwerwiegende Straftaten vorgeworfen werden. Es ist daher immer eine Abwägungsentscheidung der Staatsanwaltschaften und Richter, ob es der polizeiliche Ermittlungsstand und der Tatvorwurf selbst rechtfertigen, Abbildungen mutmaßlicher Täter der Öffentlichkeit zu zeigen. Und die Art und Weise, wie diese, angefangen bei den verbreitenden Medien, damit umgehen wird, in die Überlegungen mit einzubeziehen.

Eingang der „Apollonia-von-Wiedebach-Schule“ bei abendlicher Beleuchtung. Foto: Ralf Julke
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Endlich ein Maßnahmepaket zum Lehrermangel in Sachsen, das Hoffnung macht und vielleicht doch noch nicht reicht

Da musste dann tatsächlich eine Nachtsitzung eingelegt werden. In der Nacht vom 25. zum 26. Oktober einigte sich das sächsische Regierungskabinett endlich auf das lange angekündigte und im ersten Anlauf gescheiterte Maßnahmepaket gegen den Lehrermangel in Sachsen. Kritik hagelte es zwar trotzdem. Aber mit 213 Millionen Euro ist das Paket doppelt so gut finanziert wie ursprünglich geplant.

Jürgen Roth: Schmutzige Demokratie. Foto: Ralf Julke
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„Schmutzige Demokratie“: Wie die europäischen Demokratien von korrupten Seilschaften systematisch zerstört werden

Natürlich ist Demokratie nicht schmutzig. Sie ist nur ein hartes Brot für alle, die sie wirklich ernst meinen. Und sie ist permanent in Gefahr, zerstört zu werden. Die Stimmen, die für Deutschland eine starke Demokratie diagnostizieren, werden leiser. Denn die Zeichen sind unübersehbar, dass die Demokratiezerstörer auch hierzulande auf dem Vormarsch sind. Und das hat eine Menge mit Staatsversagen, Machtmissbrauch und Korruption zu tun.

Volkmar Joestel: Lutherstadt Wittenberg. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Einmal durch Wittenberg auf der kompakten Luther-Tour

Natürlich ist Wittenberg nicht allein Luther. Es ist auch Melanchthon, Cranach und Bugenhagen, Katharina sowieso, Schwerter zu Pflugscharen und Hundertwasser, Wilhelm Weber und – naja – irgendwie auch Hamlet. 2017 wird das Städtchen an der Elbe wahrscheinlich überrannt. Gute Frage: Wann plant man da am besten seinen Besuch im „Paradies auf Erden“?

Eröffnung der KinderLeseInsel mit Angelika von Fritsch. Foto: Rald Julke
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Die Umweltbibliothek im Haus der Demokratie hat jetzt eine eigene KinderLeseInsel

Mit Kindern fing alles an, 1828, als der königlich-sächsische Rentamtmann Karl Benjamin Preusker (1786-1871) am 24. Oktober 1828 in Großenhain eine Schulbibliothek für Lehrer, Schüler und den „gewerblichen Bürgerstand“ gründete. Kinder spielten auch am „Tag der Bibliotheken“, dem 24. Oktober 2016 die Hauptrolle. In der Leipziger Umweltbibliothek wurde an diesem Tag die KinderLeseInsel ereöffnet.

Dörthe Schimke: Fürsorge und Strafe. Foto: Ralf Julke
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Wie Leipzig im Georgenhaus versuchte, seine armen Sünder zu korrigieren

Erst war es eine Bachelorarbeit im Geschichtsstudium an der Uni Leipzig, dann kam noch eine Masterarbeit obendrauf. Und dann fand Prof. Enno Bünz, dass die Geschichte eigentlich als Buch in die Reihe „Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Leipzig“ gehört. So ist es geschehen: Wer wissen will, was das Leipziger Georgenhaus mal war, kann jetzt zum Buch greifen.

Zumindest am Schulgebäude hübsch getrennt. Foto: Marko Hofmann
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Eine Bildungsempfehlung darf auch in Sachsen den Eltern nicht die Entscheidungshoheit über die Zukunft ihre Kinder kappen

Im Grunde war das, was das Sächsische Oberverwaltungsgericht in Bautzen am Donnerstag, 20. Oktober, feststellte, eine Ohrfeige für den sächsischen Obrigkeitsstaat. Auch wenn es diesmal „nur“ um die Bildungsempfehlung ging und die simple Feststellung, dass es die Eltern sind, die entscheiden dürfen, ob ihr Kind nun aufs Gymnasium geht oder nicht. Einschränken lässt sich das Recht nur vom Gesetzgeber, nicht von der Ministerin.

Am Ende eine Notiz im Polizeibericht. Grafik: L-IZ
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Die zarte Seele des Stachelschweins

LeserclubUnd so entdeckte Herr L. an diesem unverhofften Morgen – etwas spät, das musste er zugeben – dass sein wohlgeschätzter Kollege Stachelschwein so etwas wie Herz hatte. Ein verstocktes zwar, ganz gewiss keines aus Marzipan. Aber auch er hatte tief in den Verliesen seiner schwarzen Seele eine Geschichte versteckt, die nie zu Ende erzählt wurde.

Fabian Vogt: Luther für Eilige. Foto: Ralf Julke
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Selbst kurz und knapp wird die Streitfreude des Dissidenten Martin Luther erlebbar

Noch ist ein Jahr Zeit bis zum großen Jubiläum. Aber natürlich haben etliche Verlage die Gelegenheit genutzt, sich mit dem Thema Luther und der Reformation einmal deutlich umfassender zu beschäftigen. Die Evangelische Verlagsanstalt natürlich vorweg. Sie hat sogar extra das Imprint „Edition Chrismon“ auf den Weg gebracht. Und da gibt es jetzt dieses flotte Taschenbuch für alle, die ganz schnell wissen wollen, was eigentlich an Luthers Schriften wichtig ist.

Protest gegen die sächsische Lehrerpolitik im Jahr 2012. Foto: Marko Hofmann
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Herr Tillich, sind Sie unfähig, eine konstruktive Personal- und Bildungspolitik zu betreiben?

Wer nun glaubt, nur der kleine Koalitionspartner SPD habe nun auf einmal genug von der Unfähigkeit der dauerregierenden CDU, die Personalprobleme des Freistaats Sachsen zu lösen, der irrt. Grüne und Linke haben von der Aussitz-Politik genauso die Nase voll. Denn die zerstört mittlerweile die Funktionsfähigkeit des Landes. Deswegen haben sie jetzt einen Offenen Brief verfasst. Gemeinsam. Ans Sächsische Regierungskabinett.

Noam Chomsky: Wer beherrscht die Welt? Foto: Ralf Julke
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Wer beherrscht die Welt? Teil 2 der Besprechung

Hat Noam Chomsky wenigstens die Hoffnung, dass eine der beiden großen Parteien in den USA die Lage retten und das Steuer herumreißen kann? Nein. Auch die Demokraten sind längst verfangen in der engen Verquickung mit den mächtigen Kapitalgebern, die ihre Wahlkämpfe finanzieren. Auch wenn sie scheinbar nicht ganz so unberechenbar wie die Republikaner sind, die sich die Feinde schon mal erfinden, wenn sie welche brauchen.

Noam Chomsky: Wer beherrscht die Welt? Foto: Ralf Julke
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Wer beherrscht die Welt? Teil 1 der Besprechung

Europa diskutiert über TTIP und CETA, mit riesigen Kanonen schießen die Verteidiger dieser Investorenschutzverträge auf den breit gestreuten Protest, als gelte es, sich zwischen „Rette sich wer kann!“ und Niedergang zu entscheiden. Doch das Spiel, das da läuft, ist ein völlig anderes. Aber um das zu sehen, darf man die Welt nicht mit der üblichen Brille betrachten. Da muss man einen Schritt zur Seite gehen und genau die Frage stellen, die Noam Chomsky stellt.

Benedikt Feiten: Hubsi Dax. Foto: Ralf Julke
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Die Legende von Hubsi Dax und der Traum des Musikers Mark von einem mutigeren Leben in einer von Geld regierten Zeit

Ein Bayer im Programm von Voland & Quist? Ein Berliner in München? Kann das gutgehen? Mit Benedikt Feiten hat der eigensinnige sächsische Verlag jedenfalls einen neuen Autoren im Programm, der auch neue Töne anschlägt. Das Leben der Künstler ist in der bayerischen Metropole genauso prekär wie in der viel verleumdeten Hauptstadt Berlin. Und wenn der Hausbesitzer einen Rappel bekommt, geht’s genauso rabiat zur Sache.

Orte der Reformation: Zwischen Pleiße und Mulde. Foto: Ralf Julke
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Die ganze bunte Reformationszeit zwischen Pleiße und Mulde erleben

Luther war da! Manche Städte und Dörfer in Mitteldeutschland verkünden das mit Stolz, Denkmal und Luthererinnerungstafeln. Und wenn er nicht da war? Dann suchen auch sächsische Städtchen nach Verbindungen. Gerade wenn man in einem so hin- und hergerissenen Landstrich lebt wie dem zwischen Mulde und Pleiße. Denn als die Reformation begann, war das eine mittendurch zerrissene Landschaft.

Studentengruppe beim Online-Spiel LandYOUs. Foto: UFZ / Ralf Seppelt
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Mit einem Online-Spiel können Lehrer Schülern erklären, worauf es bei nachhaltiger Landnutzung ankommt

Es ist unsere Erde. Und ihre Ressourcen sind begrenzt. Auch und gerade die Landressourcen. Wenn alle Nationen so leben würden wie Nordamerikaner und Westeuropäer, die Erde würde an uns ersticken. Doch obwohl das Wort Nachhaltigkeit seit dem Bericht der Brundtland-Kommission 1987 in aller Munde ist, weiß kaum jemand, was es bedeutet. Kann man es vielleicht schon in der Schule vermitteln, fragten sich Wissenschaftler des UFZ.

Steffen Raßloff: Mitteldeutsche Geschichte. Foto: Ralf Julke
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Die Geschichte der heutigen Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mal im Versuch einer rotierenden Großerzählung

Kann man ein Geschichtsbuch für eine ganze Region schreiben? Eine, die heute als „Mitteldeutschland“ durch die Nachrichten taumelt, aber aus drei eigenbrötlerischen Kleinbundesländern besteht? Die niemals, niemals zusammenkommen werden, wie der Historiker Steffen Raßloff vermutet? Eigentlich ist er sich sogar sicher, erzählt aber trotzdem die ganze Geschichte. Er versucht es zumindest.

Universität Leipzig. Foto: Alexander Böhm
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Die Universität Leipzig startet mit mehr als 7.500 Studienanfängern ins Wintersemester 2016/2017

Der Mensch denkt. Aber: Wer lenkt? Es gibt ein paar Leute in Dresden, die sich wirklich einen Kopf machen, um irgendwie vorauszusehen, was die Zukunft bringt. Und trotzdem liegen sie immer wieder daneben. Sie schauen sich die Hochschulpaktmittel des Bundes an, die 2020 auslaufen. Weniger Geld ab 2021 aber bedeutet: Es müssen weniger Studierende werden. Aber Sachsens Hochschulen werden weiterhin überrannt. Die Uni Leipzig meldet nicht nachlassenden Zuspruch.

Stephan Lessenich: Neben uns die Sintflut. Foto: Ralf Julke
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Neben uns die Sintflut, eine Buchbesprechung in zwei Teilen (2)

Der Klimawandel ist nicht nur menschgemacht oder Ergebnis eines heiß diskutierten „Anthropozän“, er ist direkte Folge unserer Externalisierungsgesellschaft. 150 Jahre lang haben wir eifrig fossile Brennstoffe verheizt und so getan, als wenn der ganze Ruß und die Treibhausgase in der Atmosphäre einfach verschwinden. Aber in einem so kleinen System Erde „verschwindet“ nichts. Alles hat Folgen.

Stephan Lessenich: Neben uns die Sintflut. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Neben uns die Sintflut, eine Buchbesprechung in zwei Teilen (1)

Deutsche Autoren können es auch. Wenn sie Mumm haben und den Mut zu klaren Worten: Den Zustand der Welt so kritisch beschreiben, wie man das bislang eher nur von Naomi Klein (Kanada), Arundhati Roy (Indien) oder französischen Autoren wie Stéphane Hessel oder Alain Badiou gewohnt war. Dabei haben Autoren wie Stephan Lessenich natürlich einen Standort-Nachteil: Sie kritisieren die irre Maschine aus dem luxuriös ausgestatteten Cockpit heraus.

Dr. Julia Dobroschke entwickelte in ihrer Dissertation ein Konzept, wie Schulbücher für blinde und sehbehinderte Kinder einfacher hergestellt werden können. Foto: Johannes Ernst/HTWK Leipzig
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Wie man bessere Bücher für blinde und sehbehinderte Schüler bekommen kann

Man muss nicht immer extra Bücher für Blinde und Sehschwache machen, dann, wenn die Bücher für alle anderen schon fertig sind. Viel sinnvoller ist es, Bücher von Anfang an so zu konzipieren, dass sie auch ganz leicht für besondere Bedürfnisse umgesetzt werden können. Das war die Dissertationsidee der HTWK-Studentin Julia Dobroschke. Dafür hat sie jetzt einen Preis bekommen.

Franziska Gehm: Pullerpause im Tal der Ahnungslosen. Foto: Ralf Julke
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Eine furiose Zwischenlandung in einem Land der Kofferdiebe, Rennpappen und Bud-Spencer-Verehrer

Es ist mausetot, dieses Ländchen namens DDR. Eigentlich. Nur da hinten liegt es noch irgendwo herum, 30 Jahre zurück. Als traurige Konservendose voller Gefühle, Erinnerungen, lächerlicher Sprüche und Bilder. Da will keiner wieder hin. Dumm nur, wenn man beim Urlaub mit dem Zeitreisekoffer da landet. Und nicht wieder weg kommt, wie das Jobst und seiner Mutter Susanne passiert.

Heinz Peter Brogiato: Leipziger Spaziergänge. Plagwitz. Foto: Ralf Julke
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Mit Heinz Peter Brogiato durch 150 Jahre Industrie-, Kultur- und Gewässergeschichte in Plagwitz

Was man für große Städte machen kann, ist genauso auch im Kleinen möglich, auf Stadtteilgröße. Anhand einiger Berliner Statteile hat es ja der Lehmstedt Verlag schon vorgemacht, auch wenn diese Stadteile größer sind als die meisten deutschen Großstädte. Nun startet der Verlag so ein Detail-Projekt auch in Leipzig. Und wo fängt man da an? In Plagwitz, entschied Heinz Peter Brogiato.

Alte Fotos erzählen zuweilen erhellende Geschichten. Grafik: L-IZ
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Höchste Zeit für die Dunkelkammer

LeserclubEs war gerade diese todtraurige Melodie in der Warteschleife, die Herrn L. auf die Idee brachte, die alten Chemikalien des Fotolabors herauszuholen, das sie mal betrieben hatten, als diese Zeitung noch schwarzweiße Fotos druckte und man Filme in Kameras legte. Filme, die sich im Archiv stapelten. „Was soll denn das, Herr L.?“

Constantijn Huygens: Euphrasia Augentrost. Foto: Ralf Julke
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Euphrasia Augentrost – Wer weiß denn schon, wie blind er lebt und strebt?

Es gibt ihn tatsächlich, diesen Huygens. Constantijn mit Vornamen, nicht Christiaan. Den Christiaan gab es natürlich auch, den berühmten Physiker, Astronomen und Mathematiker. Nach dem ist ja die Huygensstraße in Möckern benannt. Da denkt man beim Vorbeifahren immer: Es kann nur einen Huygens geben. Ein Irrtum, wie dieses Büchlein von Reinecke & Voß klarmacht.

Jörg Mühle, Moni Port: Was sitzt im Wald und winkt? Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wer sitzt im Wohnzimmer und lacht sich beim Umblättern krumm und scheckig?

Unsere Sprache ist voller Tücken. Kinder wissen das. Oder lernen es erst so richtig, wenn sie in die Schule kommen, wo ihnen strenge Lehrer manchmal beibringen: Mit Wörtern spielt man nicht. Und dann spielen sie selbst und ändern immer mal Rechtschreib- und Schönschreibregeln. Wer soll sie da noch ernst nehmen? Jawohl: Mit Wörtern muss man spielen. Dazu sind sie da.

Josef Dirnbeck: Gott lacht. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Josef Dirnbeck erzählt, wie viel Spaß gute Gleichnisse machen und warum manche Leute einen väterlichen Gott brauchen

Was die Protestanten können, können die Katholiken auch: Werbung machen für ihren Glauben. Da ist eine Menge in Bewegung gekommen. Immer mehr Menschen bleiben der Kirche fern. Sind das nun alles Zweifler? Ungläubige? Gottlose? Wahrscheinlich nicht. Oder haben sie die Sache nur falsch verstanden? Zu ernst genommen? Josef Dirnbeck versucht, sich der Sache mal mit Humor und ordentlichen Witzen zu nähern.

Einladung zum 1. Robert-Kraft-Symposium. Grafik: Freundeskreis SF Leipzig e.V.
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Leipzig bekommt nicht nur das erste Robert-Kraft-Symposium, sondern auch gleich noch einen mutigen Verlag für Robert Kraft

Anlässlich seines 100. Todestags in diesem Jahr findet am 15. und 16. Oktober 2016 in der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig das erste Symposium rund um den Schriftsteller Robert Kraft statt. Robert wer? Am 10. Mai ist sein 100. Todestag ganz still und heimlich an den Leipzigern vorbeigegangen. Denn seine Karriere hat der Sohn eines Weinhändlers woanders gestartet: ausgerechnet in Dresden.

Leipzig in alten Ansichten. Kalender 2017. Foto: Ralf Julke
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Mit Goethe in den Kohlgärten, mit den Schweden an der Pleißenburg und in berühmten Grünanlagen unterwegs, die alle verschwunden sind

Es ist wieder Kalenderzeit. Und wohin reist man am liebsten, wenn draußen die Welt ungemütlich ist? Natürlich in heimische Gefilde. Am liebsten auch ganz weit zurück, in die Geschichte. Ein historischer Kalender muss her. Oder zwei? Hat Leipzigs Vergangenheit da was zu bieten? Man darf staunen: Es gibt auch weiterhin Bilder einer Stadt, die man so noch nicht oder nicht mehr kennt.

Harald Hauswald: Goodbye Ostberlin. Foto: Ralf Julke
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Harald Hauswalds Blick auf das Ostberlin der 1980er Jahre

Den Bildband zu den rebellischen 1980er Jahren in West-Berlin hat der Lehmstedt Verlag gleichzeitig mit diesem neuen Bildband des Ostberliner Fotografen Harald Hauswald vorgestellt. Natürlich ergänzen sich die beiden Bände, denn beide fotografierten zur selben Zeit. Der eine im Westen, der andere im Osten. Hauswald sogar in Farbe, was für den grauen Osten schon außergewöhnlich genug war.

Fußball als Futter fürs TV-Publikum. Foto: Ralf Julke
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Der MDR gibt jährlich mindestens 40 Millionen Euro für Sport aus

Nichts ist so undurchsichtig wie die Kosten der öffentlich-rechtlichen Sender. Das musste nun auch wieder die AfD-Abgeordnete Andrea Kersten erfahren. Die AfD arbeitet sich ja noch immer ab an diesen undurchsichtigen Sendergeflechten, den nicht nachvollziehbaren Kostenstrukturen und den Rundfunkgebühren. Denn wenn man schon ein ganzes Volk zum Zahlen verdonnert, dann sollte doch eigentlich Transparenz über die Kosten herrschen, oder?

Petra Fietzek, Marine Ludin: Das Lachen wohnt im Bauch. Foto: Ralf Julke
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Wie man Freundinnen sucht und Entdeckungen fürs Leben macht

Eigentlich braucht man den ganzen Klimbim nicht: Zauberstäbe, Dämonen, Drachen, Elfen und derlei Hilfsmittel für aufgemotzte Abenteuer. Denn die wirklichen Abenteuer passieren auch ohne all das. Jeden Tag. Man muss sie nur sehen wollen. Und erzählen können. Aber wie kann man das, wenn man keine Action hineinblasen will in die Geschichte? Ganz einfach, wie man hier lesen kann.

Traum mit Stacheln. Foto: Ralf Julke
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Eine Zeitung wie eine stachelige Kastanie

Der Traum ist gar nicht so unkonkret, wie einige Leute glauben, die sich derweil – na wo schon – auf Facebook gemeldet haben, diesem sozialen Rührkuchen, wo sie alle immer schon wissen, was richtig ist, bevor sie auch nur die Überschrift gelesen haben. Aber es ist auch ein lehrreiches Anschauungsobjekt.

Arthur Conan Doyle: Der Fall Oscar Slater. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wie Arthur Conan Doyle für den zu Unrecht verurteilten Oscar Slater kämpfte

Wer kennt schon Arthur Conan Doyle? Nicht nur, weil der Autor zurücktritt hinter seinen viel berühmteren Detektiv Sherlock Holmes, sondern weil man den schnauzbärtigen Schriftsteller nicht als Arzt und leidenschaftlichen Anhänger der Forensik kennt. Die Briten trauten Sherlock Holmes zu, jeden verzwickten Fall zu lösen. Die klugen Briten, stellt Michael Klein fest, wandten sich direkt an Arthur Conan Doyle.

Schule im Herbst. Foto: Ralf Julke
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Gespräche zur Lösung des Lehrerproblems in Sachsen sind wieder am Knauserkurs der Regierung gescheitert

Am Donnerstag erst, 29. September, protestierten 25.000 sächsische Schüler gegen die Bildungspolitik der CDU. Selbst die SPD schaut mit zunehmender Frustration auf die seltsamen Spiele von Kultus- und Finanzministerium. Am Freitag, 30. September, brachte es die sächsische Staatsregierung fertig, die Gespräche zur Deckung des Lehrerbedarfs mit den Lehrervertretungen krachend scheitern zu lassen.

Ralph Grüneberger: Bienen über Brooklyn. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ralph Grünebergers Amerika-Gedichte als Hörbuch für Kopfreisende und Freunde des freudigen Verweilens

Man kann Amerika lieben und trotzdem seine eigene Sicht auf das Land der unbegrenzten Möglichkeiten haben. Beobachter bleiben, Gast, Passant in einem großen Gewimmel. Und alle Stimmungen und Eindrücke wirken lassen. O ja, auch ganz kritische. Ob das diese narzisstischen Amerika-Versteher verstehen? Und die Amerikaner? Für die gibt’s die Extras natürlich auf Amerikanisch.

Bücher gehören bei uns auch dazu. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Eine Zeitung wie ein gutes Kaffeehaus – mit Kommentarfunktion

Manchmal träume ich von einer Stadt, die sich wieder lieben lernt - mit all ihren Schwächen. Und deren große Könige nicht so tun, als wäre alles unvergleichlich wunderbar. Ein großes, fröhliches Wir, frisch aus der Waschmaschine. Eine Stadt voller Blasmusik. Nur: Sie hört sich selbst nicht mehr zu. Sie ist wie ein großer Werbespot für Buntwäsche. Ich träume von einer Stadt, die sich wieder zuhört.

Christian Schulz: Die wilden Achtziger. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Fotos von Christian Schulz zeigen das rebellische Leben der 1980er Jahre in West-Berlin

Die Sammlung von großen Fotobänden aus dem Lehmstedt Verlag wächst. Und nach vielen eindrucksvollen Fotobänden, mit denen Mathias Bertram als Herausgeber einige der faszinierendsten Fotografinnen und Fotografen aus dem Osten vorgestellt hat, gibt es dieser Tage eine Doppelpremiere: gleich zwei Berlin-Bildbände, einer zum Osten und einer zum Westen. Dies ist nicht der erste, der das untergegangene West-Berlin noch einmal lebendig macht.

Hinaufsteigen und gespannt sein auf das, was man sieht. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Eine neue Zeitung für eine andere Stadt oder Eine andere Zeitung für eine neue Stadt?

Ich habe einen Traum. Einen Traum voller Mühsal, Stolpersteine und kräftezehrender Wegstücke. Es ist ein alter Traum. Manche Leserinnen und Leser träumen ihn mit mir nun seit 12 Jahren. Es ist nur auf den ersten Blick der Traum von einer Zeitung, die wieder von dem erzählt, was die Bürger in dieser Stadt tatsächlich bewegt. Was denn für eine Zeitung? Und was bitteschön ist eine Zeitung?

Ein morgendlicher Flieger nach London? Grafik: L-IZ
·Bildung·Medien

Das Kapitel mit dem Häschenteller, den Möhrchen und dem Dementi

LeserclubDas war der Morgen, an dem seine Mascha ihm den Häschenteller hinstellte, ihren Lieblingsteller. Und an dem sie sich lange in die Augen sahen und Herr L. einen Moment lang tatsächlich überlegte, ob er seinen Beruf nicht doch lieber an den Nagel hängte und sich irgendwo als Pizzabote bewarb. Selbst mit den Bildern der wilden Tschaika-Fahrt im Kopf. Er hatte verdammt schlecht geträumt.

Schülerprotest 2012 in Leipzig. Genützt hat es wenig damals. Foto: Marko Hofmann
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Am 29. September wird wieder gegen die katastrophale sächsische Bildungspolitik demonstriert

In Sachsen steht die Bildungspolitik völlig auf dem Kopf. Während die Regierung die Erfüllung ihrer Hausaufgaben verweigert, Stunden schwänzt und Klassenarbeiten vergeigt, erzählen jetzt die Schüler der Kultusministerin, wie Bildung organisiert werden muss. Am Dienstag lud der LandesSchülerRat zur Pressekonferenz nach Dresden. Am Donnerstag, 29. September, wird demonstriert.

Trommelfell (grau), Gehörknöchelchenkette (gelb, grün, rot) und knöchernes Innenohr (blau) eines modernen Menschen. Als Maßstab dazu eine Ein-Eurocent-Münze. Foto: MPI für evolutionäre Anthropologie, A. Stoessel & P. Gunz
·Bildung·Forschung

Besaßen auch die Neandertaler schon ein komplexes Sprachvermögen?

Er ist derzeit der meistbefragte Unbekannte in der Vorzeitforschung: der Neandertaler, jener seltsame Verwandte, der schon Jahrhunderttausende in Europa lebte, bevor vor 40.000 Jahren der moderne Mensch aus Afrika zuwanderte. Und dann starb er einfach aus. Dabei scheint er sogar ganz ähnliche Sprechfähigkeiten wie wir heute besessen zu haben, vermuten jetzt ein paar Leipziger Wissenschaftler.

Margot Käßmann, Heinrich Bedford-Strohm: Die Welt verändern. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Der erstaunlich aktuelle Herr Luther, seine Bibel und die Religion im Hadern der Zeit

Es kommt immer näher, dieses Reformations-Jubiläums-Jahr 2017, in dem mehr steckt als nur so ein 500. Jahrestag des Thesenanschlags vom 31. Oktober 1517. Die in Leipzig heimische Evangelische Verlagsbuchhandlung hat dazu ja in letzter Zeit schon einige erstaunlich facettenreiche Titel vorgelegt. Hier hat sie sich jetzt mal in eine Koproduktion mit dem Berliner Aufbau Verlag gestürzt.

Karina Urbach: Hitlers heimliche Helfer. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wie Vertreter des Hochadels Hitlers Politik mit ihren Geheimmissionen unterstützten

Der englische Buchtitel klingt nicht ganz so reißerisch: „Go-Betweens for Hitler“. Aber der deutsche Buchtitel lässt dafür „Hitlers willige Vollstrecker“ von Daniel Jonah Goldhagen anklingen, ein Buch, das für einige Historiker-Kritik auch in Deutschland gesorgt hatte. Aber eine Goldhagen-These stimmt nun einmal: Ohne ein Heer von Unterstützern hätte es Hitler und sein Regime nicht gegeben. Und die Adligen gehören mit in dieses Heer.

Schulverweigerung ist in Leipzig kein Massenphänomen. Foto: Ralf Julke
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Schulverweigerer in Leipzig: Zahl der Anzeigen ist 2015 gesunken

Die Stadtratsanfrage zu den Schulpflichtverletzungen, die jetzt vom Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport beantwortet wurde, stammt nicht aus einer der konservativen Fraktionen im Leipziger Stadtrat, sondern aus der SPD-Fraktion. Das Thema kocht immer mal hoch, wenn eine große Zeitung damit die Gemüter wieder in Wallung bringt: Schulschwänzer mag man ja in dieser Stadt so gar nicht.

Von außen schön bunt: die Schule am Adler. Foto: Marko Hofmann
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In Leipzig fallen 6 Prozent aller Schulstunden aus und es fehlen schon jetzt über 200 Lehrer

So Mancher bescheinigt der Leipziger Stadtverwaltung eine deutlich größere Mühe beim Beantworten von Fragen aus dem Stadtrat, als sich etwa die Staatsregierung gibt, um Landtagsanfragen zu beantworten. Selbst der eine (Ex-NPD) Stadtrat bekommt ausführlich Antwort. Sogar dann, wenn die Daten eigentlich sogar online verfügbar sind. Aber das Problem, das abgefragt wurde, brennt auch dem Sozialbürgermeister auf den Nägeln.

Tanja Székessy: Du bist mein Hund. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein Freundschaftsbuch, mit dem man seinen Wuff erst mal richtig kennenlernt

Eltern wissen das: Sind erst mal Kinder da, dann besteht die große Gefahr, dass sich bald auch noch Tiere dazugesellen. Katzen. Meerschweinchen, Mäuse. Und natürlich Hunde, diese drolligen kleinen Fellknäuel, die erst ganz süß sind und irgendwann ganz groß und brav und gehorsam, haha. Es soll Eltern geben, die ihrem Nachwuchs den Hundewunsch nicht erfüllen.

Isabel Minhós Martins, Bernardo P. Carvalho: Hier kommt keiner durch. Foto: Ralf Julke
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Ein buntes Bilderbuch über Grenzen, Befehle und das Verbot, den Raum der Freiheit zu betreten

Auf einmal gab es wieder ein Europa der Grenzen, der Kontrollen und Sperrzäune. Etwas Anderes fiel den Hardlinern in den europäischen Regierungen nicht ein, als hunderttausende flüchtende Menschen an europäischen Küsten Schutz und Rettung suchten. Wie sieht so ein Verrammeln der Welt eigentlich aus Kindersicht aus? Ziemlich dämlich, wie dieses Bilderbuch aus Portugal zeigt.

Achim Ilchmann: EAGLE-Starthilfe Mathematik und Gesellschaft. Foto: Ralf Julke
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Ein philosophischer Essay über den schöpferischen Moment der Erkenntnis und die Gretchenfrage der modernen Technologien

Das Buch ist eine kleine Überraschung. Und es ist eigentlich auch keine EAGLE-Starthilfe, wie es die anderen Starthilfen aus dem Leipziger Verlag sind: Einstiegshelfer in wichtige Grundlagenfächer. Auch nicht in die angewandte Mathematik, auch wenn es so draufsteht. Tatsächlich ist es eine Starthilfe ganz anderer Art: eine philosophische, die dafür plädiert, auch in heutigen Zeiten wieder den eigenen Kopf zum Denken zu nutzen.

Herr L., seine Mascha und der Mond. Grafik: L-IZ
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Herr L., seine Mascha, die wilden Tiere und der Mond

Leserclub„So, so“, sagte sie. – „Ähem“, machte er. Und hörte ganz genau, wie sie aufmerkte und ihre Ohren spitzte: „Ja?“ – Ein unverkennbares „Ja?“. So eines, nach dem nur noch eines kommen kann: das komplette Geständnis. Männer kennen das ja. Manche ziehen sich dann die Pelzjacke an und gehen in die Kneipe an der Ecke, um sich bis zur Nasenspitze zuzulöten.

Die "Freikäufer-Aktion" der L-IZ.de. Grafik: L-IZ.de
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Leser fragen, wir antworten: Was kostet die Herausgabe der L-IZ.de? Warum 1.500 Abos?

Liebe Leser, liebe Freunde der L-IZ.de, liebe Freikäufer, bereits seit dem 6. August ist das Team der L-IZ in neuen Fahrwassern unterwegs. Die Aktion „Freikäufer“ hat Fahrt aufgenommen. Bis heute (Stand 20. September 2016) haben sich 93 Unterstützer über die bereits vorher eingetragenen 760 Abonnenten hinaus angemeldet und sind zu uns an Bord gekommen. Wie erklärungsbedürftig unser Vorhaben ist, spüren wir täglich in vielen Mails, bei Anfragen in den sozialen Netzwerken oder auch in persönlichen Gesprächen.

Die Wissenschaftler des UFZ in Leipzig nutzen eine Experimentalanlage aus 47 Fließrinnen, um die Effekte von Pflanzenschutzmitteln auf naturnahe Ökosysteme zu quantifizieren und ihre Modelle zur Risikobewertung zu validieren. Foto: UFZ / André Künzelmann
·Bildung·Forschung

Umweltstress kann die Wirkung von Schadstoffen in Ökosystemen bis zum 100-fachen erhöhen

Der Mensch hat sich zur größten Umweltbelastung weltweit entwickelt. Das erstaunliche ist: Oft werden die Schäden, die er an seiner Umwelt anrichtet, nur separat betrachtet. Als wenn der Plastikmüll an der einen Stelle mit dem CO2 an anderer Stelle und den Pestiziden an dritter Stelle nichts zu tun hätte. Doch die simple Wahrheit ist: Die Schädigungen, die der Mensch durch seine Lebensweise anrichtet, summieren sich zu einem multiplen Umweltstress.

Das Warnschild. Grafik: L-IZ
·Bildung·Medien

Eine Begegnung der dritten Art mit Warneffekt für alle Schafe

LeserclubEigentlich war hier an dieser Stelle jetzt eine sanfte Überleitung in eine hübsche Bettszene vorgesehen. Die wird noch kommen, keine Bange. Aber irgendwie scheint meinen Kollegen die Geschichte mit dem ganzen Auftritt sehr gut bekannter Raubtiere doch ein bisschen heiß geworden zu sein. Da haben sie mir gestern richtig ins Gewissen geredet: „Der erste Anwalt hat schon angerufen, Leo!“

Eingang zur Grotte du Renne (rechts). Foto: MPI für evolutionäre Anthropologie, M. Hardy
·Bildung·Forschung

Ein Baby ordnet die Grotte des Fées jetzt in die Geschichte der Neandertaler ein

Dieser verflixte Neandertaler. Erst galt er ja als unser aller direkter Urahn. Dann wurde er einfach mal aus dem Stammbaum geschmissen und zum fernen Vetter erklärt, der noch ein Weilchen neben unseren frisch aus Afrika zugewanderten Vorfahren leben durfte. Und dann ausstarb, so wie das Mammut. Doch irgendwie war er wohl doch nicht der tumbe Bursche, als der er oft genug gemalt wurde. Selbst das Châtelperronien gehört zu seinen Zivilisationsleistungen. Was aber nicht bewiesen war.

Margot Käßmann, Martin Rösel (Hrsg.): Die Bibel Martin Luthers. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Eine farbenreiche Reise in die komplexe Geschichte der Luther-Bibel

Wie sie aussehen wird, steht schon fest. Was drin stehen wird, ist schon klar. Zum großen Reformationsjahr 2017 erscheint auch eine neue, revidierte Luther-Bibel. Muss das sein? Ist der Markt nicht überschwemmt mit unterschiedlichsten Bibel-Ausgaben? Auch Luther-Bibeln? Revidierten und nicht revidierten? Da schaut man dann schnell mal nach, was man denn selbst für eine hat.

Christa Langen-Peduta, Josef A. Slominski: Im Schatten der Päpste. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Christa Langen-Peduto porträtiert die fleißigen Helfer an der Seite der Päpste

Bücher über die letzten Päpste sind schon eine ganze Menge erschienen. Spätestens seit Johannes Paul II. stehen sie auch als Person im Fokus des medialen Interesses, werden all ihre Worte gewogen mit der Feinwaage, schaut auch die ungläubige Welt, welchen Kurs der Vatikan fährt in einer Zeit, in der die ganze Schöpfung bedroht scheint. Aber was ist mit den Männern gleich hinter dem Papst? Wer sind die?

Ausgabe 35 der Leipziger Zeitung: Nichts ist alternativlos! Foto: L-IZ
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Die neue Leipziger Zeitung widmet sich den Brüchen einer zunehmend gespaltenen Stadtgesellschaft

„Love is the answer“, meint Lina. Aber Friedenstauben lassen wir in der neuen „Leipziger Zeitung“, die morgen erscheint, nicht fliegen. Es wäre zu schön, wenn Love & Peace und ein friedliches Gemüt genügen würden, die Übel der Welt zu bereinigen. Aber Tatsache ist: Ohne Müh und Schweiß wird die Welt keinen Deut besser. Aber: Kriegen die Bewohner der sächsischen Armutshauptstadt den Hintern hoch, um gegen TTIP und CETA zu demonstrieren?

Das Ideal der sächsischen Schule: lehrer- und schülerfrei. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Sachsens Regierung hat den Lehrermangel seit 2012 systematisch herbeiorganisiert

Die sächsischen Kultusminister haben es gründlich versemmelt. 2006/2007, als der alte Tarifvertrag auslief, hätte das Umsteuern bei der Lehrereinstellung beginnen müssen. Tausende Lehrer hatten mit Stunden- und Gehaltsverzicht geholfen, das System über den Berg zu bringen, dem die Schüler abhandengekommen waren. Nun sind die Schüler wieder da. Aber die Lehrer fehlen. Ein brandheißes Thema, über das am Montag, 19. September, diskutiert werden soll.

Prof. Dr. Andreas Thiesen. Foto: HTWK
·Bildung·Forschung

Benachteiligte Stadtviertel sind keine sozialen Brennpunkte sondern entstehen durch falsche Stadtpolitik

Eigentlich hat er nur einmal gründlich nachgedacht. Was man von einem Wissenschaftler eigentlich erwartet. Aber viel zu Viele latschen althergebrachten Formeln und Meinungen hinterher, wollen es sich auch mit der Politik nicht verscherzen. Und so ist die deutsche Förderung für Städte noch immer fokussiert auf „soziale Brennpunkte“. Es gibt aber keine, sagt der Leipziger Sozialwissenschaftler Prof. Andreas Thiesen.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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