LZ Nr. 83: Zwischen Ich und Wir. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Die neue „Leipziger Zeitung“ Nr. 83: Zwischen Ich und Wir

Eine Karikatur von Schwarwel bringt es auf den Punkt: Ein breitbeinig dasitzender Kerl, der den Kontrolleur in der Straßenbahn regelrecht anbrüllt, behauptet mit zorniger Miene: „Ich muss keine Maske tragen – Hier: Ich habe das Seepferdchen!!!“ Der Stachel steckt in den drei Ausrufezeichen, die für zwei Dinge stehen: Ein zorniges Ego, das meint, auf andere keine Rücksicht nehmen zu müssen. Und für den Lärm, den diese zornigen Egos machen, sodass man seit gefühlt sieben Jahren keine anderen Stimmen mehr hört.

Neo Rauch: Handlauf. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Handlauf: Ein (Bilder-)Buch wie ein Schlüssel zum Werk des Malers Neo Rauch

Maler sind keine Politiker, meist auch keine Philosophen und noch seltener Parteianhänger. Sie malen nicht, was erwartet wird. Oder ins Schema passt. Und meist provozieren sie auch nicht um des Provozierens willen. Deswegen stehen wir Zeitgenossen oft grübelnd und ein bisschen ratlos vor ihren Werken. Wer den Leipziger Maler Neo Rauch ein wenig verstehen möchte, für den wird dieses Buch wie ein Schlüssel sein. Ralph Keuning hat Rauch extra in seinem Atelier besucht.

Poesiealbum neu: Poesie & Narrheiheit. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Poesie & Narrheit: Das neue Poesiealbum neu ist ein vielstimmiges Bekenntnis zum unvergessenen Geburtstagskind

Dichter/-innen schlafen nicht. Dichter machen auch keinen Urlaub und gehen auch nicht ins Homeoffice. Denn der Ort, an dem sie sind, ist kein Büro. Sondern immer die Welt. Die Innen- und die Außenwelt. Sie kennen den Spagat und die Verwirrung, die entsteht, wenn Innen und Außen nicht zusammenpassen. Wenn die Welt verrückt wird, bekommen sie es als allererste mit. Und verzweifeln dran. Wie Friedrich Hölderlin, dem dieses Büchlein tatsächlich gewidmet ist.

Jurij Koch: Grubenrandnotizen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Grubenrandnotizen: Jurij Kochs Tagebuchnotizen zum Sterben des Dorfes Horno in der Lausitz

Ich glaube nicht daran, dass Menschen tatsächlich so vergesslich sind. Aber wenn es um Macht, Einfluss, Geld und Imponieren geht, dann schmeißen sie alle Moral und alle Bedenken über Bord. Und da ist es egal, in was für einer Gesellschaft sie an die Schalthebel kommen: Sie walzen alles nieder, was ihnen in den Weg kommt. Dörfer und Landschaften. Mühlrose in der Lausitz ist nicht das erste Dorf, das sie mit Finten und Verträgen „devastieren“ wollen. Keiner weiß das besser als der sorbische Schriftsteller Jurij Koch.

Hans-Christian Schmidt, Andreas Német: Eine Wiese für alle. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Eine Wiese für alle: Wie lernt man als kleines Schaf, sich von den Angstmachern nicht feige machen zu lassen?

Sind wir Schafe? Vielleicht ist das Bild gar nicht so falsch, das Hans-Christian Schmidt und Andreas Német hier gewählt haben, um Kindern zu zeigen, wie schafsmäßig sich Menschen benehmen können, wenn es um die Rettung anderer Menschen geht. Sie haben eine dunklere Fellfarbe? Och nee, dann gehören die nicht zu uns. Das Kinderbuch entstand übrigens vor den jüngsten Ereignissen in Moria.

Das Gehirn erwirbt Wissen, indem es die Kartierung von verhaltensrelevanter Information unterstützt. Grafik: MPI CBS
·Bildung·Forschung

Mentale Wissenskarten: Wie unser Gehirn alles, was es wahrnimmt, nach markanten Merkmalen abspeichert

Wie funktioniert unser Gehirn wirklich? Wie speichert es all die Millionen Dinge ab, die wir tagtäglich wahrnehmen, einordnen und erkennen müssen? Die Leipziger Kognitionsforscher gehen davon aus, dass unser Gehirn dabei wie eine mentale Landkarte funktioniert, in der die hervorstechenden Merkmale eines Dings an verschiedenen Stellen gespeichert sind. Aus den markanten Merkmalen konstruiert unser Gehirn dann blitzschnell das richtige Muster: Aha, es ist eine Fliege!

Ronen Steinke: Antisemitismus in der Sprache. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Antisemitismus in der Sprache: Warum in einigen beliebten Worten noch immer die alte Judenverachtung steckt

Mauscheln geht gar nicht und Schachern schon gar nicht. Und dabei sind es zwei Lieblingsworte der deutschen Schlagzeilen-Macher. Zwei, die sie besser nicht mehr benutzen sollten. Und wenn sie Ronen Steinkes kleinen Essay gelesen haben, wissen sie auch, warum. Steinke ist selbst Journalist bei der „Süddeutschen Zeitung“. Und er weiß, wie gedankenlos wir mit Lehnworten aus dem Jiddischen umgehen.

Christa Maria Richter: Johann Walter. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Johann Walter: Die große Quellensuche nach dem „Urkantor“ der evangelischen Kirchenmusik

Der Torgauer Geschichtsverein hat sich ein richtig dickes Buch gegönnt über Johann Walter, den „Urkantor“, den Mann, der die evangelische Kirchenmusik geradezu erfunden hat, und der vor 450 Jahren in Torgau starb. Die Historikerin Christa Maria Richter hat die Quellen durchforstet, um das Leben und Schaffen Walters zu rekonstruieren. Ein Leben, das so geradlinig nicht verlief, wie es die Formel vom „Urkantor“ suggeriert.

Susanne Niemeyer: Kirschen essen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Kirschen essen: Wenn man nur genau hinschaut, ist die Bibel voller lebendiger Liebesgeschichten

Schon mit ihrem Buch „Fliegen lernen“ hatte Susanne Niemeyer gezeigt, dass man die weltberühmten Geschichten aus der Bibel auch völlig anders lesen kann. Nämlich mit den Augen einer modernen, emanzipierten Frau. Mit „Kirschen essen“ zeigt sie erst recht, wie sehr die Bibelgeschichten immer noch aus Männer- und Machoperspektive interpretiert werden. 3.000 Jahre Männerignoranz sind einfach so zählebig, dass man das eigentliche Leben vor lauter Brettern nicht mehr sieht.

Der Kubus auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Forschung

Am 19. September belebt sich der Kubus auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz: Dürremonitor, Umwelttracker und der Sound von Tschernobyl

Seit dem 5. September laufen die Menschen am Leipziger Wilhelm-Leuschner-Platz direkt durch einen geheimnisvollen Kubus aus schwarzem Gitter – das „Sperrgebiet“. Es ist eine Installation der Schaubühne über Umweltzerstörung, Klimawandel und menschengemachte Sperrgebiete in Natur und Gesellschaft. Am Samstag, 19. September, laden die Schaubühne, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung nun ein zum Forschungstag im „Sperrgebiet“.

Die Kunst im Gewandhaus. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Kunst im Gewandhaus: Der große Bildband, der erklärt, was im Gewandhaus alles an Kunst zu sehen ist

Beinah hätte es noch eine Galerie gegeben, in der wechselnde Ausstellungen Arbeiten von bildenden Künstlern zur Musik gezeigt hätten. Aber den Gedanken ließen die Planer irgendwann fallen, als das neue Leipziger Gewandhaus am Augustusplatz nach und nach Gestalt annahm. Kunst ist trotzdem drin, sogar mehr, als der Betrachter von außen sehen kann, wo ihm das riesige Deckengemälde „Gesang vom Leben“ von Sighard Gille entgegenleuchtet.

Lars Jaeger: Sternstunden der Wissenschaft. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Sternstunden der Wissenschaft: Wie die wissenschaftliche Revolution Europa in die Moderne katapultierte

Seinen Stefan Zweig hat Lars Jaeger ganz bestimmt gelesen, denn die Sternstunden sind ja Zweigs (Er-)Findung. Auch wenn Zweig vor allem faszinierende Forscher ins Zentrum seines Erzählens stellte, weniger die Erfolgsgeschichte dahinter. Eine Erfolgsgeschichte des Denkens, wie es der Physiker Lars Jaeger nennt, der auch Philosophie und Geschichte studiert hat. Auch das Denken kennt seine Revolutionen.

Wenn das Endgerät zum Mitmachen fehlt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Fehlende Laptops für Schulkinder: Leipzig will das Projekt „Hardware for future“ stärker ausbauen

Gnadenlos hat der Corona-Shutdown offengelegt, wie viele Kinder aus finanziell benachteiligten Familien abgehängt waren im Homeschooling. Sie hatten überhaupt nicht die nötigen Endgeräte, um mit ihren Lehrer/-innen so zu kommunizieren, dass ein halbwegs belastbarer Unterricht möglich war. Das thematisierten die Grünen im August mit einem Antrag. Und die Stadt will jetzt helfen, Abhilfe zu schaffen. Und eigentlich könnten alle Leipziger, die noch funktionsfähige Altgeräte haben, mitmachen.

Lena Zeise: Das wahre Leben der Bauernhoftiere. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das wahre Leben der Bauernhoftiere: Ein liebevoll illustrierter Blick in richtige Bauernhöfe und moderne Tierfabriken

In diesem Buch passiert einmal nichts. Kein tierisches Abenteuer, kein kindliches. Keine Elfen, Kobolde oder Hexen. Nur Tiere. Tiere, die jedes Kind kennen müsste. Aber in Wirklichkeit kommen die meisten Kinder gar nicht mehr in Kontakt mit ihnen. Aber wo kommen Eier, Milch und Schnitzel eigentlich her? Die Grafikerin Lena Zeise zeigt es in Bildern aus zwei Welten. Einfach so zum Vergleichen. Aber Kinder sind klug. Es ist ein Buch mit Augenzwinkern.

Jürgen Herzog, Elfie Werner (Hrsg.): Das Priesterhaus Georg Spalatins in Torgau. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das Priesterhaus Georg Spalatins in Torgau: Das Buch zur Rettung eines besonderen Torgauer Kleinods

Die Reise nach Torgau lohnt sich – auch nach dem großen Reformationsjubiläum 2017, als es ja nicht nur in Sachsen große Ausstellungen gab und zuvor gewaltige Anstrengungen, historische Gebäude, die mit Luther und der Reformation etwas zu tun hatten, wieder nutzbar zu machen. Das einst Georg Spalatin gehörende Haus in der Katharinenstraße 8 in Torgau ist dabei etwas Besonderes. Nicht nur wegen Spalatin.

Zak Dychtwald: Young China. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Young China: Zak Dychtwald erzählt, wie die junge Generation in China heute wirklich tickt

Wir kennen die Welt nicht. Wir kennen auch die anderen Menschen und Länder nicht. Wir haben Tomaten auf den Augen und merken es nicht. Nur manchmal, wenn manche von uns sich wirklich einmal auf den Weg machen und sich tatsächlich einlassen auf andere Länder und ihre Bewohner. So wie Zak Dychtwald, der sich vor zwölf Jahren auf den Weg nach China machte, um tatsächlich einmal Mandarin zu lernen und das seltsamste Land der Gegenwart wirklich kennenzulernen.

Marja Baseler, Annemarie van den Brink, Tjako van der Pol: Das Hotel zum Oberstübchen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das Hotel zum Oberstübchen: Das Bilderbuch, das Kindern die aufregende Welt in ihrem Kopf zeigt

Sie sehen aus wie ernste kleine Piloten, wenn sie mit ihren bunten Helmen bei Papa oder Mama auf dem Rad mitfahren, stolz wie Bolle. Und das ist richtig so. Denn ihre Eltern wissen, wie verletzlich dieses Köpfchen ist und das, was darin leuchtet und lacht und quiekst. Denn was wir als Persönlichkeit sind und werden, das passiert in unserem Kopf. Da ist die Frage spannend: Ab welchem Alter lassen sich Kinder auch auf diese spannende Erkundungstour im „Hotel zum Oberstübchen“ ein?

Jurij Koch: Hana. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Hana: Jurij Kochs Erzählung von 1963 und eine Spurensuche nach dem Leben des Mädchens Annemarie aus Horka

Es war im Grunde die erste Veröffentlichung, mit der der sorbische Schriftsteller Jurij Koch 1963 von sich Reden machte – wenn auch erst einmal nur in einem kleinen Gebiet. Denn „Jüdin Hana“ (Židowka Hana) erschien erst einmal nur auf sorbisch im Domowina Verlag. Ein echter Erstling, den Koch eigentlich auch nie ins Deutsche übersetzen wollte. Doch dazu ist die Geschichte viel zu bewegend. Und vergessen ist Hana, die tatsächlich Annemarie hieß, auch nicht.

Ute Scheub, Christian Küttner: Abschied vom Größenwahn. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Abschied vom Größenwahn: Warum wir schon alles wissen, um eine Welt ohne Mitweltzerstörung zu schaffen

Wenn wir an die Zukunft denken, haben wir lauter Bilder von Katastrophen, Untergängen und zusammenbrechenden Zivilisationen vor Augen, ganze Serien aus der Katastrophen-Fabrik von Hollywood. Und wenn wir ehrlich sind: Wenn wir so weitermachen, wird es genau so kommen. Es ist die Logik einer Wirtschaftsweise, die keine Grenzen kennt, vom „Wachstum“ geradezu besessen ist. Und die alles tut dafür, dass wir nicht merken, dass das ganz und gar nicht so sein muss.

Schulgebäude von außen.
·Bildung·Leipzig bildet

Für digitale Schulbücher soll es ein Modellprojekt an sechs Leipziger Schulen geben

Hätten digitale Schulbücher den Leipziger Kindern das „Homeschooling“ während der Corona-Einschränkungen erleichtert? Ausprobieren konnte das noch niemand, denn sie stehen noch nicht zur Verfügung, auch wenn die Leipziger Stadtverwaltung schon 2018 die Aufgabe übernommen hat, die Nutzung von digitalen Schulbüchern in Leipziger Schulen zu prüfen. Und wie zu erwarten war, sind es auch die Lizenzmodelle, die das Ganze so vertrackt machen und massiv verzögern.

Gerd-Rainer Riedel, Horst Feiler: Streifzüge durch das Osterzgebirge. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Streifzüge durch das Osterzgebirge: Was man in einer 800 Jahre alten Montanregion tatsächlich alles entdecken kann

Der Titel klingt brav: „Streifzüge durch das Osterzgebirge“. Aber was der Sax-Verlag hier großformatig und reich bebildert vorlegt, ist kein idyllischer Wanderführer durch das Osterzgebirge, sondern eine kompetente Einladung in den Ostteil jener Region, die 2019 den UNESCO-Weltkulturerbe-Titel bekommen hat, auch wenn es erst einmal nur nach jeder Menge Bergbau-Relikten klingt, dieses „Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří“.

Oliver Buslau: Die 5. Passion. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die 5. Passion: St. Benno legt den beinah apokalyptischen Krimi von 2009 wieder auf

Da haben wir aber noch mal Schwein gehabt, dass sich der schreckliche Padre in diesem Krimi derart gründlich verrechnet hat und die Apokalypse am 16. November 2008 nicht stattfand. Keine Schale des Zorns, keine siebte Posaune, kein jüngstes Gericht. Krimileser kennen Oliver Buslaus „Die 5. Passion“ schon aus der Erstveröffentlichung 2009. Der St. Benno Verlag hat sie jetzt in seine wachsende Reihe von Krimis mit durchaus biblischen Bezügen aufgenommen.

Roger Melis: Paris zu Fuß / Paris by foot. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Paris zu Fuß: Eine neu sortierte Auswahl aus den faszinierenden Paris-Fotografien von Roger Melis von 1982

Es gab in der DDR einige Fotobände, für die niemand Werbung machen musste. Die in 20.000 Exemplaren Erstauflage gedruckt werden konnten und eigentlich schon am Tag der Auslieferung vergriffen waren. Zu diesen Fotobänden gehörte Robert Melis' „Paris zu Fuß“. Ein Band, der heute selbst in Frankreich Staunen hervorruft. Und den der Lehmstedt Verlag jetzt nach über 30 Jahren in einer neuen Bilderkomposition herausgebracht hat.

Matthias Müller im Labor. Foto: Detlev Müller, TU Bergakademie Freiberg
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Physiker Dr. Matthias Müller von der TU Freiberg über Metalle, die nicht in Solarzellen gehören

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 82, seit 28. August im HandelAn der TU Freiberg haben sie Großes vor: Gemeinsam mit drei weiteren Partnern soll dort die perfekte Solarzelle entwickelt werden. Noch haben die Photovoltaik-Anlagen auf den Feldern und Dächern dieses Landes mindestens einen Defekt, der sich negativ auf die Leistungsfähigkeit einer Solarzelle auswirkt. Kennen Sie beispielsweise den LeTID-Effekt? Er wird in jeder Solarzelle erzeugt und ist besonders sinnfrei: Er verringert die Leistungsfähigkeit der Solarzelle sobald Licht darauf scheint. Ein Gespräch mit Physiker Dr. Matthias Müller von der TU Freiberg über Defekte, Partner und Metalle, die nicht in Solarzellen gehören.

Dr. Hans-Georg Häusel: Life code. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Life code: Warum Emotionen das ganze menschliche Handeln bestimmen und unsere Menschenwelt so verrückt ist, wie sie ist

Dr. Hans-Georg Häusel ist einer der renommierten Psychologen in Deutschland. Einer, der die Psyche des Menschen nicht als abstraktes System betrachtet, sondern im Lauf seiner Forscherlaufbahn viel dazu beigetragen hat zu verstehen, wie sehr Emotionen alles menschliche Handeln beeinflussen. 2013 machte er mit dem Buch „Kauf mich! Wie wir zum Kaufen verführt werden“ Furore. Und mit „Life Code“ erklärt er jetzt eindrucksvoll, wie Emotionen uns handeln lassen. Bis in die Politik hinein.

Frank Bröker: Hockey Hell of Fame. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Hockey Hell of Fame: Diesmal erzählt Frank Bröker von den Eishockeyhelden, die es heftig gegen die Bande geschleudert hat

Wenn Frank Bröker nicht gerade mit The Russian Doctors unterwegs ist und die Erlenholzgitarre spielt, dann lebt er in einer Welt, in der es eiskalt, laut, schnell und heftig zugeht: Er ist der wohl emsigste Autor von Eishockey-Büchern in Deutschland. Und die Namen der Helden dieses Sports hat er immer parat, so wie die großen Triumphe, Meisterschaften und Legenden. Aber wer erzählt von den anderen, denen, die gescheitert sind, die nicht in der Hall of Fame landeten? Er tut es jetzt im Namen von zwölf zu Unrecht Vergessenen.

Michael Wuliger: Koscher durch die Krisen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Koscher durch die Krisen: Michael Wuligers ausgewählte Wochenkommentare aus der „Jüdischen Allgemeinen“

Es ist eine selten gewordene Kunst in Deutschland, noch gute Kommentare schreiben zu können. Das hat viele Gründe – mal die fehlende stilistische Brillanz der zumeist älteren Herren, die nun glauben, zu allem und jedem einen geistreich angehauchten Senf dazugeben zu müssen. Oft fehlt schlicht der breite Fundus eines Wissens, auf den sie zurückgreifen könnten. Und dann fehlt ihnen noch etwas, das sie nicht einmal zu vermissen scheinen. Michael Wuliger hat es.

Feierlichkeiten zur Wiedervereinigung Deutschlands vor dem Berliner Reichstagsgebäude am 3. Oktober 1990. © Bundesarchiv / Peter Grimm
·Bildung·Zeitreise

Das letzte, verrückte Jahr der DDR und der Weg zur Einheit (6): Der steinige Pfad zum Zwei-plus-Vier-Vertrag

Es ist ein Routine-Termin. Sensationen erwartet bei der Pressekonferenz am Abend des 10. Februar 1990 in Moskau niemand. Doch dann verkündet der deutsche Kanzler Helmut Kohl (CDU) den Hammer: „Generalsekretär Gorbatschow und ich stimmen darin überein, dass es das alleinige Recht des deutschen Volkes ist, die Entscheidung zu treffen, ob es in einem Staat zusammenleben will.“

Clemens Meyer: Nacht im Bioskop. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Nacht im Bioskop: Wie kann man vom Menschlichen erzählen in der Nacht des Massakers?

Ein neuer Clemens Meyer? Einer voller Irritationen? Aber die Irritationen kennt man ja schon von ihm. Das hat seinen Romanen „Als wir träumten“ und „Im Stein“ ihre Wucht gegeben und seinen Figuren jene Unsicherheit, die ja tatsächlich so typisch ist für das menschliche Leben. Die klaren Einsichten und Überzeugungen, die die meisten vor sich hertragen wie eine Fahne, kaschieren das nur. Und nichts ist so betrügerisch wie ein allwissender Erzähler.

Leipziger Stadtgeschichte. Jahrbuch 2019. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das neue Jahrbuch zur Stadtgeschichte: In den vier Bänden zur Stadtgeschichte steht noch längst nicht alles

Eine Stadtgeschichte ist unerschöpflich und nie zu Ende erzählt. Auch wenn Leipzig zum 1.000. Jahrestag seiner Ersterwähnung mit der vierbändigen „Stadtgeschichte“ etwas geschafft hat, was in dieser Form nur wenige deutsche Städte vorweisen können. Und nicht zu Unrecht schreibt sich das der Leipziger Geschichtsverein auf seine Fahnen, der dieses besondere Jubiläum auch als Ansporn sah, riesige Löcher in der Stadtgeschichtsforschung zu stopfen.

Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat der Freien Universität mit einem Beitrag zum Erfurter Gipfeltreffen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Zeitreise

Willy und Willi 1970 in Erfurt: Der Beginn der deutsch-deutschen Annäherung vor 50 Jahren

Zur Vorgeschichte der deutschen Wiedervereinigung gehört auch das Erfurter Gipfeltreffen zwischen Bundeskanzler Willy Brandt und dem Vorsitzenden des Ministerrats der DDR, Willi Stoph, am 19. März 1970 in Erfurt. Das Treffen bereitete nicht nur Helsinki vor, sondern war auch der Auftakt einer Ostpolitik, die gerade DDR-Bürgern die Hoffnung gab, dass die eingemauerten Zustände irgendwann ein Ende finden. Auch dieses Ereignis ist nun schon 50 Jahre her.

Die Leipziger Zeitung Nr. 82: Bewegte Bürger. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Medien

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 82: Große Anspannung und Bewegte Bürger

Eigentlich hätte diesmal ein Foto souverän kampflustiger Lehrer/-innen aufs Titelbild gehört. Nicht unbedingt, weil die neue „Leipziger Zeitung“ sich besonders großflächig dem Schulbeginn am 31. August gewidmet hätte. Das hätten wir machen können – und es wäre auch wieder eine Zeitung geworden, die alles gegen den Strich bürstet, was unsere ratlosen Kolleg/-innen in großen und kleinen Zeitungen zum Thema verzapft haben. Reicht es da, dass Ulrike Gastmann das in ihrer Kolumne aufgegriffen hat?

Yuval Rubovitch, unter Mitarbeit von Gerlinde Rohr: Mit Sportgeist gegen die Entrechtung. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Mit Sportgeist gegen die Entrechtung: Die viel zu kurze Geschichte des jüdischen Sportvereins Bar Kochba

Der Max-und-Leo-Bartfeld-Cup hat sich in den letzten Jahren zu einem der eindrucksvollsten Feste der internationalen Begegnungen in Leipzig entwickelt. Er erinnert nicht nur an zwei bekannte Leipziger Fußballspieler, sondern auch an den jüdischen Sportverein Bar Kochba, wo beide aktiv waren und dessen Gründung sich in diesem Jahr zum 100. Mal jährt. Jetzt gibt es auch ein Buch zu diesem legendären Verein, den die Leipziger Nazis so gern völlig aus der Erinnerung getilgt hätten.

Prof. Dr. Henrik Saalbach. Foto: Swen Reichhold
·Bildung·Leipzig bildet

Lernpsychologe der Uni Leipzig warnt: Fehler aus dem Corona-Frühjahr dürfen sich nicht wiederholen

Der Lernpsychologe Prof. Dr. Henrik Saalbach vom Institut für Bildungswissenschaften der Universität Leipzig warnt kurz vor Beginn des neuen Schuljahres in mehreren Bundesländern eindringlich vor einer Wiederholung der Fehler bei der Beschulung von Kindern in Zeiten des ersten Lockdowns im Frühjahr. Diese – wie er es nennt – „Verantwortungsdiffusion“, bei der viele Schulen nur auf Vorgaben der Politik gewartet und zu viel den Eltern überlassen hätten, dürfe nicht noch einmal auftreten.

Dagmar Gaßdorf, Bertolt Heizmann: Goethe für Klugscheißer. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Goethe für Klugscheißer: Lasst ihn endlich leben! Holt ihn vom Sockel!

Goethe war hier. Eine Menge Orte könnten das unter ihr Ortseingangsschild schreiben. Es hat so was Auserwähltes. Auch wenn der reisende Dichter hier nur mal kurz zum Übernachten war oder einen Kumpel besucht hat. Obwohl – so viele dicke Kumpel hatte er gar nicht. Und so einen wie Schiller fand er auch nur ein Mal. Und das auch nur, weil Schiller seine Freundschaft suchte. Erstaunlich: Aber so ein Klugscheißer-Buch bringt einem den Herrn Geheimrat doch ganz nebenbei sehr nahe. Auch weil es ihn vom Sockel holt.

Wilhelm Wundt im Labor im Kreise seiner Assistenten und Institutsgehilfen. Foto: Institut für Psychologie der Universität Leipzig
·Bildung·Zeitreise

Grimma und Universität Leipzig ehren Wilhelm Wundt: Die Wundt-Eiche im Clara-Zetkin-Park bekommt ihre Plakette wieder

Er gehört zu den bekanntesten Wissenschaftlern, die an der Uni Leipzig forschten. Auch eine Straße ist in Leipzig nach ihm benannt: Am Montag, 31. August, jährt sich der Todestag von Wilhelm Maximilian Wundt (1832 bis 1920) zum 100. Mal. Im Jahre 1879 gründete Wundt, nach seiner Berufung zum Professor für Philosophie an die Universität Leipzig, das weltweit erste Psychologische Institut an einer Universität.

Andreas Thiesen: Urban Love Stories. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Urban Love Stories: Andreas Thiesens Plädoyer für eine andere, menschliche Sicht auf den Kosmos Stadt

Auch als er noch noch Professor für Sozialarbeitswissenschaft an der HTWK Leipzig war, beschäftigte sich Andreas Thiesen mit den aktuellen Vorstellungen davon, was Stadt eigentlich ist. Raumplaner haben davon eine völlig andere Vorstellungen als Soziologen. Und die Bewohner der Stadt sowieso. Heute lehrt er Theorien und Methoden Sozialer Arbeit an der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden. Und auch dort versucht er, seine Student/-innen zu sensibilisieren für den sich ständig ändernden Lebensraum Stadt.

Sergej Maximow: Taiga. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Taiga: Die frühesten Erzählungen aus dem stalinschen Gulag mit Jahrzehnten Verspätung auf deutsch

Was passiert eigentlich mit Autoren, wenn sie in den großen welthistorischen Ereignissen auf der „falschen Seite“ landen? Dann droht ihnen nicht nur das Vergessenwerden. Sie fallen aus jedem Kanon. Sie gehören nicht zu den „vom Vaterland“ Anerkannten, nicht zu den anerkannten Dissidenten, wenn's hochkommt vielleicht zur „Emigrantenliteratur“. Und vielleicht gibt's wenigstens eine Notiz im „Handbook of Russian Literature“.

Andreas M. Bräu: Kavalier. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Kavalier: Eine Münchner Studie zur komplizierten Partnersuche in anspruchsvollen Zeiten

Nein, ein Roman ist das eigentlich nicht, auch wenn es draufsteht und der Münchner Autor Andreas M. Bräu hier sein Debüt im längeren Genre vorlegt. Eher ist es eine Studie, so etwas, was Autoren wie Balzac und Flaubert dereinst als Stilübung veröffentlichten. In diesem Fall: eine Studie über die Partnerwahl junger Münchner in Zeiten der radikalen Erwartungen an den perfekten Partner. Eigentlich die ideale Voraussetzung dafür, dass überhaupt niemand mehr einen Partner zum Leben findet.

Mirko Krüger: Leipzig für Klugscheißer. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Leipzig für Klugscheißer: Ein augenzwinkerndes Büchlein über Aha-Erlebnisse, populäre Irrtümer und unschlagbare Leipziger Legenden

Es gibt sie tatsächlich, diese Leute, die einen in lauter Rednerpose zutexten mit allem, was sie über irgendein Thema wissen – oder zu wissen glauben. Und das in einer Lautstärke, dass man gar nicht anders kann, als darüber nachzudenken, wie man das Restaurant, die Bahn oder die Party nur schnellstmöglich verlassen kann, um dieser sonoren Klugscheißerei zu entgehen. Und dann auch noch das: Der Klartext Verlag in Essen produziert auch noch serienweise Bücher für solche Leute?

Wenn das Endgerät zum Mitmachen fehlt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Damit Leipzigs Schüler beim nächsten Homeschooling nicht wieder abgehängt sind

Die Änderungen, die die Corona-Schutzmaßnahmen erzwungen haben, haben auch gnadenlos offengelegt, wie wenig vorbereitet die Schulen auf so einen Fall waren. Und das trotz jahrelanger politischer Blümchenmalereien, wie wichtig doch die Digitalisierung der Schulen sei. Doch Kinder, die nicht über ein leistungsfähiges Endgerät verfügten, saßen im Frühjahr oftmals regelrecht im Dunkeln. Hier muss die Stadt korrigierend eingreifen, fordern jetzt die Grünen.

Ulrich Ruschig: Die Befreuung der Natur. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Befreiung der Natur: Warum Immanuel Kant auch bei seinem Freiheitsbegriff in einer Denkfalle gelandet ist

Erst jüngst geriet Immanuel Kant ja bekanntlich mitten hinein in eine Diskussion, in der man den Professor aus Königsberg gar nicht erwartet hätte: als Vordenker des Rassismus. „Die Anstalt“ machte sich sogar daran, ihn vom Sockel zu stürzen. Und wahrscheinlich ist es auch höchste Zeit dafür. Nicht weil Kant ein bösartiger Mensch war, sondern weil er die Bretter vorm Kopf hatte, die zu seinem Zeitalter gehörten. Auch in Sachen Natur hatte er ein fettes Brett vorm Kopf, kann Ulrich Ruschig feststellen.

Kaśka Bryla: Roter Affe. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Roter Affe: Ein On-the-Road-Roman mit selbstbewussten Heldinnen und der Frage, was eigentlich böse ist

Je öfter man die Romane osteuropäischer Autor/-innen liest, umso stärker wird das Gefühl, dass die Westeuropäer (und die (Ost-)Deutschen eingeschlossen) in einer Blase leben, einer Wohlstandsblase, die sie blind macht für die Wirklichkeit des eigenen Kontinents. Auch wenn Kaśka Bryla in Wien geboren wurde, am Leipziger Literaturinstitut studiert hat und auch heute wieder in Wien lebt. Ihre zweite Heimatstadt heißt Warschau.

Eine Erdhummel. Foto: Wilhelm Osterman
·Bildung·Forschung

Mehr Blüten, aber eine völlig fragmentierte Lebenswelt: Das stille Wachsen der Hummeln in der Stadt

Der Mensch beeinflusst sogar die Evolution der Insekten. Und das in verblüffend kurzer Zeit. Denn er hat die Landschaften so verändert, dass sich auch Hummeln an die neuen Lebensräume anpassen. „Treiben Städte die Evolution von Hummeln voran?“, fragten sich Antonella Soro und Panagiotis Theodorou vom Institut für Biologie der Martin-Luther-Universität in Halle. Sie haben jetzt eine erste Antwort auf diese Frage.

Johannes Gönner: Der brennende Kelch. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Der brennende Kelch: Lauter seltsame Vorfälle in der Jugendgruppe und ein verdammt zwielichtiger Regisseur

Ist das wirklich ein Kriminalroman, was Johannes Gönner da geschrieben hat? L-IZ-Leser/-innen kennen den Autor ja schon seit seinem 2016 erschienenen Roman „Das geheimnisvolle Kloster“. Er wählt ja nicht ganz ohne Grund immer wieder die Wiener Canisius-Gemeinde zum Schauplatz seiner Bücher, denn dort ist er seit 2009 Pfarrer. Und sein Roman-Pfarrer Stefan erzählt auch ein Drittel der Geschichte in „Der brennende Kelch“.

Femelloch im Waldgebiet Nonne. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Zeitreise

Ein berühmter Oberförster und der Ärger der Leipziger über Kahlschläge in der Nonne

Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz kann so manche Jahreszahl als frühes Gründungsdatum anführen. Die älteste führt ins Jahr 1896. Aber offizielles Gründungsjahr war 1908. So lange ist Umweltschutz in Sachsen tatsächlich Thema für engagierte Bürger. Und es ist ein Lernprozess. Denn der romantische Blick auf „intakte“ Natur reicht nicht. Man muss auch lernen, wie intakte Ökosysteme tatsächlich funktionieren. Und wie staatliche „Experten“ ticken.

Ein Besucher des Audiowalks „Fabrik der Frauen“ im Korridor der Halle 12, die damals die Betriebsschule der Spinnerei war. Foto: Diana Wesser
·Bildung·Zeitreise

Wendegespräche (5): Leben in der Parallelwelt – Diana Wesser über ihre zweite Heimat in der DDR

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 81, seit 31. Juli im HandelDie Künstlerin Diana Wesser lebt seit 1994 in Leipzig. Schwerpunkt ihrer künstlerischen Forschung ist die Einbindung von Nachbarschaften, Expert/-innen und Zeitzeug/-innen in den Kunstprozess. In ihren Begegnungsformaten lädt sie Menschen dazu ein, vielfältige Perspektiven innerhalb einer Stadt zu erfahren. Ich habe mich nun mit ihr über ihr eigenes Leben in zwei Realitäten unterhalten.

Blick zum Geutebrück-Bau der HTWK Leipzig. Foto: Ralf Julke
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StuRA wendet sich jetzt mit einem Offenen Brief an Wissenschaftsminister Gemkow

Seit März kocht es an der HTWK Leipzig, ist der Bruch zwischen Hochschulleitung und Studentenvertretung offensichtlich. Eigentlich eine alte Geschichte, die da wieder aufbricht und deutlich macht, dass der Umgang einer Hochschule mit den Studierenden zwar von einem Machtgefälle erzählt. Aber gerade deshalb braucht es Vertrauen. Und das ist nachhaltig gestört, war es auch schon vorher. Trotzdem schlug Rektor Prof. Mark Mietzner im Juli ganz offiziell die bisherige Kanzlerin auch für die nächsten acht Jahre vor.

Fabian Vogt: Drei Leben. Foto: Ralf Julke
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Drei Leben: Ein leicht philosophischer Roman über das Drama der Freiheit in unserem Leben

Fabian Vogt ist ein Autor, der Experimente liebt, jene faszinierenden Überlegungen, zu denen unser Gehirn fähig ist, wenn es das Leben als Alternative denkt: Was wäre, wenn ... Wenn wir zum Beispiel drei Leben hätten. Nicht einfach so hintereinander, sondern richtig: drei Träume, die man sich im Leben verwirklichen möchte, auch umsetzen zu können. Ein ganz junges Thema, denn daran verzweifeln viele hochbegabte junge Menschen: an der Unmöglichkeit so einer Wahl.

Hörsaal im Geutebrück-Bau. Foto: Stephan Floss/HTWK Leipzig
·Bildung·Leipzig bildet

Mehr Kompetenzen, aber auch mehr Stress: Die Coronakrise ist eine echte Herausforderung für Studierende

Mit der Coronakrise haben sich nicht nur die technischen und digitalen Kompetenzen der Studierenden verbessert, die Mehrheit der Studierenden an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (rund 80 Prozent) hat eigenen Aussagen zufolge auch gelernt, sich besser an veränderte Bedingungen anzupassen: Die Fähigkeiten zum Selbstmanagement haben sich unterschiedlich, aber mehrheitlich doch positiv entwickelt. Die psychische Belastung ist hingegen stark gestiegen.

Markus Gabriel: Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten: Warum jeder Mensch einen Kompass für das Gute und das Böse hat

Wir leben in einer Zeit der Fakenews, des großen Geplappers, der Schwurbler und Mythenerzähler. Ein Blick in die a-sozialen Netzwerke genügt, um die ganze Verwirrung sichtbar zu machen. Leute, die nicht mal wissenschaftliche Fakten akzeptieren, verkaufen sich als Aufklärer, Egomanen erfinden sich ihre „Wahrheiten“ selbst. Wird jetzt alles, was wir an Moral erworben haben, verramscht und verhökert? Das Buch des Philosophen Markus Gabriel ist wie eine riesengroße Tasse Espresso zum Wieder-Munterwerden.

Weggesperrt aus der Welt. Foto: L-IZ
·Bildung·Forschung

Forschungsverbund sucht Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus Heimen und Jugendwerkhöfen der ehemaligen DDR

„Mich kriegt nichts mehr klein.“ Frau Kastrati sagt das mit fester Stimme. Das ist nicht selbstverständlich. Sie war mehrere Jahre in einem Kinderheim und einem Jugendwerkhof in der ehemaligen DDR untergebracht. Sie hat erlebt, unterdrückt zu werden und in rigiden Regeln und Strukturen zu leben, in denen die eigenen Bedürfnisse wenig bis gar keinen Raum hatten. Viele Menschen, die in der DDR aufgewachsen sind, kennen den Satz „Wenn du nicht brav bist, kommst du nach Torgau.“

Was die Student/-innen der Uni Leipzg als belastend empfinden. Grafik: StuRA der Uni Leipzig
·Bildung·Leipzig bildet

Veränderter Lehrbetrieb durch Corona ist auch für viele Student/-innen der Uni Leipzig eine extreme Belastung

Corona zwingt in allen Bereichen zum Umdenken, auch an den sächsischen Hochschulen. Denn auch die waren nicht wirklich darauf vorbereitet, dass ein Coronavirus den klassischen Hochschulbetrieb mit Massenvorlesungen, Seminaren und anderen Präsenzveranstaltungen völlig aushebeln würde. Früher, als es nicht einmal das Internet gab, hätte so eine Pandemie den Hochschulbetrieb völlig zum Erliegen gebracht. Aber auch heute ruckelt und rumpelt es noch, wie der StuRa der Uni Leipzig feststellt.

Niedrigstwasser in der Elbe in Dresden im Jahr 2018. Foto: André Künzelmann / UFZ
·Bildung·Forschung

Extreme Dürreperioden in Mitteleuropa werden zunehmen, wenn wir den Treibhausgasausstoß nicht drastisch senken

Eigentlich ist es seit über zwanzig Jahren bekannt, was die Klimaerwärmung speziell auch für Sachsen bedeutet, das neben den längeren Hitzeperioden auch besonders von zunehmenden Dürreperioden betroffen ist. Das dritte Jahr hintereinander erlebt Sachsen so ein Jahr. Und Entwarnung gibt es keine. Im Gegenteil. Das in Leipzig heimische Umweltforschungszentrum sieht noch mehr Dürren und Trockenzeiten auf uns zukommen. Denn den Treibhausgasausstoß haben wir noch immer nicht gesenkt.

Gabriele und Ngen Yos: Der Bambusspross wird zum Bambusstamm. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Der Bambusspross wird zum Bambusstamm: Erstaunlich lebendige Spruchweisheiten aus Kambodscha

Manchmal ist es wirklich nur die Sprache, die uns daran hindert, in den Kulturen fremder Völker uns selbst wiederzufinden, das Vertraute, das allen Völkern gemeinsam ist. Denn alle Menschen müssen für ihren Lebensunterhalt arbeiten, mussten Land urbar machen und miteinander klarzukommen lernen. Wären da nicht ein paar Tiere, die es nur in Südostasien gibt, die Sprichwörter, die Gabriele und Ngen Yos jetzt veröffentlicht haben, könnten manchmal auch aus deutschen Sammlungen stammen.

Beka Adamaschwili: In diesem Buch stirbt jeder. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

In diesem Buch stirbt jeder: Die lustvolle Demontage des Romaneschreibens in einem Roman von Beka Adamaschwili

Vor ein paar Jahren hat der georgische Autor Beka Adamaschwili seinen Helden Piere Sonnage in die Literatenhölle geschickt. Das Buch gefiel nicht nur den Georgiern. Vielleicht auch, weil Adamaschwili sie nicht mit den Malaisen der gegenwärtigen georgischen Politik oder der jüngeren Geschichte konfrontierte. Im Gegenteil: Augenzwinkernd nahm er sie mit in die großen Bücher der Weltliteratur. Denn nichts öffnet Horizonte so sehr wie große Literatur. Auch wenn der Autor darin seltsame Dinge anstellt.

März 1966: Der vor dem Obersten DDR-Gericht angeklagte Auschwitzer Lagerarzt Horst Fischer zeigt an einer Tafel die Krematorien des Vernichtungslagers. Fischer wird im Juli 1966 hingerichtet. © Bundesarchiv
·Bildung·Zeitreise

Das letzte, verrückte Jahr der DDR und der Weg zur Einheit (5): Der offizielle Antifaschismus in der DDR

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 81, seit 31. Juli im Handel„Wir bitten das Volk in Israel um Verzeihung für Heuchelei und Feindseligkeit der offiziellen DDR-Politik gegenüber dem Staat Israel und für die Verfolgung und Entwürdigung jüdischer Mitbürger auch nach 1945 in unserem Lande.“ Ernüchternde Worte, mit denen sich Sabine Bergmann-Pohl, Präsidentin der ersten und letzten frei gewählten DDR-Volkskammer, im April 1990 an die Öffentlichkeit wendet – und das Selbstverständnis der DDR als antifaschistisches Vorbild zerlegt.

Foto: Marko Hofmann
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Leopoldina-Experten plädieren für technische Infrastruktur, die jederzeit auch Homeschooling absichern kann

Am Montag, 3. August, gab das Sächsische Kultusministerium bekannt, dass Sachsens Schulen am 31. August wieder in den Normalbetrieb starten. „Es wird aber immer eine Abwägung zwischen Infektionsschutz und Kinderrechten bleiben“, erklärte Kultusminister Christian Piwarz zu den berechtigten Sorgen um die Auswirkungen von Corona auf den Schulbetrieb. „Auch in Zukunft kann es zu Corona-Infektionen an Schulen und in Kitas kommen. So ehrlich und realistisch müssen wir sein.“

House of Europe. Foto: Ralf Julke
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House of Europe: Die europäische Idee in den Beständen der Deutschen Nationalbibliothek

Am 1. Juli begann die deutsche EU-Ratspräsidentschaft, eine Ratspräsidentschaft, auf die auch viele Europäer sehr viel Hoffnung setzen. Denn sie bietet die seltene Chance, endlich wichtige Weichenstellungen vorzunehmen, um die EU wieder zukunftsfähig zu machen. Und damit auch die europäische Idee vom gemeinsamen Haus. Die Deutsche Nationalbibliothek hat dem Anliegen extra ein dickes Buch gewidmet mit hunderten Europa-Motiven aus den eigenen Buchbeständen.

Burgen und Sagen im Harz. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Burgen und Sagen im Harz: Höchste Zeit, die alten Gemäuer zu entmystifizieren

Es ist diesmal kein Sagenband, auch keine Einladung zu Wanderungen an mystische Orte. 2018 luden der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. und die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt ins Kloster Ilsenburg zu einer Jubiläumstagung ein. Denn 1868 wurde der Harzverein für Geschichte und Altertumskunde gegründet, dessen Initiator Graf Botho zu Stolberg-Wernigerode war. Der hatte sich das Kloster in Ilsenburg zu seinem Refugium ausgebaut und interessierte sich intensiv für Burgen und Sagen.

Elbe-Messkampagne Sommer 2019 mit dem Forschungsschiff "Albis". Foto: André Künzelmann / UFZ
·Bildung·Forschung

MOSES Generalprobe „Elbe 2020“ startet am 4. August bei Niedrigwasser und unter Corona-Bedingungen

Schon die erste Testfahrt 2019 fand unter erschwerten Bedingungen statt, denn auch damals führte die Elbe Niedrigwasser. Und wenn die Forscher/-innen vom Helmholtz Umweltforschungszentrum gehofft hatten, 2020 zur Generalprobe wäre es anders, so sehen sie sich enttäuscht. Ihre so wichtige MOSES Generalprobe „Elbe 2020“ findet wieder unter Niedrigwasserbedingungen statt. Die Corona-Schutzmaßnahmen kommen noch extra obendrauf.

Ronald Willmann: Modellversuch Chemnitz. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Modellversuch Chemnitz: Der tragische Tod des Journalisten Arne Heller

Es ist ein vertrackter Roman, freilich nicht unbedingt, weil der Held stirbt darin wie der Held in William Goldings „Pincher Martin“ von 1956. Das ist lediglich erschütternd, vertrackt ist er, weil er ein Stück weit die Wehrlosigkeit von Journalisten zeigt, die wirklich herausfinden wollen, wer im deutschen Rechtsextremismus tatsächlich die Fäden zieht und welche Rolle dabei die seltsamen Ämter für Verfassungsschutz spielen, die so erwartbar immer wieder versagen, wenn es um rechtsextreme Umtriebe geht.

UFZ-Biodiversitätsforscher Prof. Dr. Josef Settele. Foto: UFZ / Sebastian Wiedling
·Bildung·Forschung

Die Wahrscheinlichkeit von Pandemien steigt mit zunehmender Vernichtung von Ökosystemen

Im neuen Heft „Umweltperspektiven“ des Umweltforschungszentrums gibt es auch ein Interview mit Prof. Josef Settele, UFZ-Agrarwissenschaftler und Co-Vorsitzender des Globalen Assessments des Weltbiodiversitätsrats IPBES. Er spricht nicht nur darüber, dass die Menschheit endlich lernen muss, solidarisch mit der biologischen Vielfalt zu leben. Er beantwortet auch Fragen zum Überspringen gefährlicher Krankheitserreger vom Tier auf den Menschen und was das mit unserer Naturzerstörung zu tun hat.

Arthur Conan Doyle: Die Blutnacht von Manor Place. Foto: Ralf Julke
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Die Blutnacht von Manor Place: Der zweite Band mit True-Crime-Geschichten aus der Feder von Arthur Conan Doyle

Wer den 2007 auch auf deutsch erschienenen Roman „Arthur & George“ von Julian Barnes gelesen hat, wusste schon, dass dieser Arthur Conan Doyle zwei Seelen in seiner Brust hatte. Einerseits war er der analytische Denker, der auch echte Kriminalfälle wie den um den zu Unrecht verurteilten George Edalji löste, andererseits war er am Ende seines Lebens überzeugter Spiritist und glaubte, Spiritismus könnte eine völlig neue Wissenschaft werden.

Leipziger Zeitung Nr. 81: Eigentlich geht's um Manns-Bilder ... Foto: Ralf Julke
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Die neue Leipziger Zeitung Nr. 81: Von verwirrten Männern, richtigem Kaffee und dem Schrei der Prachthirsche nach Liebe

Frag die Leute, die Ahnung haben von ihrem Job und wissen, was sie tun. Ist eigentlich ganz einfach. Es gibt sie tatsächlich. Es sind aber selten die geltungssüchtigen Männchen, die immer an die Mikrofone drängen. Es sind die, die im Hintergrund den Laden am Laufen halten, ihre Arbeit machen und niemals schreien, dass sie jetzt auch mal alle Aufmerksamkeit wollen. Man kommt ein bisschen ins Grübeln über die moderne Mannheit, wenn man sich durch die frisch erschienene „Leipziger Zeitung“ blättert.

Auch unsere Landwirtschaft muss wieder naturnah werden und Artenvielfalt ermöglichen. Foto: Ralf Julke
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UFZ-Forscher warnt: Wir müssen schnellstens lernen, im Einklang mit der Natur zu wirtschaften

Der Titel, den Dr. Stefan Klotz, Leiter des Themenbereichs „Ökosysteme der Zukunft“ sowie des Departments „Biozönoseforschung“ am Umweltforschungszentrum Leipzig, seinem Essay gegeben hat, ist ein wenig irreführend: „Warum die Ökosysteme der Zukunft multifunktional sein müssen“. Das klingt, als müssten wir jetzt erst einmal multifunktionale Ökosysteme entwickeln. Dabei sind sie das von Natur aus. Und wir müssen lernen, das zu verstehen. Denn davon hängt unser Überleben ab.

Roland Fischer: Das Anthoponomikum. Foto: Ralf Julke
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Das Anthroponomikum: Ein Zeitalter, in dem der Mensch lernen muss, die Grenzen seiner Möglichkeiten zu akzeptieren

Wir leben an einer Zeitenwende. Alles ist ausgetummelt. Wir wissen alles Wichtige über unsere Welt. Und wir können uns nicht mehr doof stellen. Können wir machen. Stimmt. Aber das wäre dann der endgültige Beweis, dass die Entstehung des Homo sapiens ein evolutionärer Irrweg war. Denn überleben werden nur Spezies, die sich anpassen können. Die, die sich doof stellen, werden einfach aussterben wie der Dodo. Und ein Anthroponomikum wird es nicht geben.

Intensiv bewirtschaftete Ackerfläche. Foto: Gernot Borriss
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Wertvolle Bodenorganismen werden durch Klimaerwärmung und intensive Landwirtschaft gleich doppelt gestresst

Was das Umweltforschungszentrum am Dienstag, 28. Juli, meldete, müsste bei sämtlichen Landwirtschaftsminister/-innen die Alarmsirenen schrillen lassen. Denn die Forscher haben die Bodenfauna genauer untersucht, jene Mikrowelt, ohne die es keine nährstoffreichen Böden und keine funktionierende Landwirtschaft gibt. Und dieser Mikrofauna geht es gerade doppelt schlecht.

Leipzig, Blick Richtung Süden. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Forschung

Leibniz-Institut für Länderkunde sucht Wege, wie Innovationskraft auch in die ländlichen Räume kommt

Eine spannende Frage wirft das in Leipzig heimische Leibniz-Institut für Länderkunde mit seiner jüngsten Studie auf. Es beschäftigt sich ja seit geraumer Weile schon mit den Ursachen und Folgen der demografischen Entwicklungen in Deutschland. Und dazu gehört auch, dass sich Forschungsinstitute und Hochschulen in den größeren Städten konzentrieren und akademisch gebildete Menschen deswegen in die Großstädte abwandern. Und damit verschwindet logischerweise die Innovation aus den ländlichen Räumen.

Prof. Dr. Hannes Zacher. Foto: Swen Reichhold / Universität Leipzig
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Wer die Coronakrise als Herausforderung sah, hat sich auch im Shutdown wohler gefühlt

Wir strecken mittendrin in einer Veränderung, von der die meisten noch nicht einmal ahnen, wie sehr sie unser Leben umkrempeln wird. Und ein Leipziger Forschungsergebnis zeigt jetzt ganz und gar nicht überraschend, dass Menschen, die Veränderungen als Herausforderung begreifen, auch mit den Corona-Folgen besser zurechtkommen. Dabei hat auch Prof. Dr. Hannes Zacher nicht damit rechnen können, dass Corona einmal seine Langzeit-Studie beeinflusst.

Schadendorf: Weltwärts, um die Enge der Heimat zu begreifen. Foto: Ralf Julke
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Weltwärts, um die Enge der Heimat zu begreifen: Die Menschen kennenlernen, die hinterm Bretterzaun des weißen Hotelstrandes leben

Die meisten Reisenden der Vor-Corona-Zeit haben eigentlich nichts von der Welt gesehen. Sie waren mit Kreuzfahrtschiffen unterwegs, in betreuten Pauschalpaketen und in Urlaubsressorts. Aber mit der realen Welt der Menschen in den bereisten Ländern kamen sie kaum in Berührung. Auch das ist der Baustoff für Vorurteile. Deswegen sind die sechs Berichte von Kevin Riemer-Schadendorf auch eher keine Reiseerzählungen.

Andreas Englisch: Die Petrusakte. Foto: Ralf Julke
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Die Petrusakten: Andreas Englisch hat seinen Thrilller von 1998 noch einmal überarbeitet

Alte Schriften, geheimnisvolle Akten, die diversen Apokryphen aus dem Umfeld der Bibel – das alles reizt Autoren immer wieder, drumherum spannende Krimis, Thriller und Legenden zu stricken. Denn all das regt dazu an, über alternative Geschichtsverläufe nachzudenken. Denn warum wurden bestimmte Schriften nicht mit in den Kanon der Bibel aufgenommen? 1998 veröffentlichte Andreas Englisch erstmals seinen Thriller „Die Petrusakte“.

Zeitgenössisches Porträt von Sibylla Schwarz. Copyright: Michael Gratz
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Wunder ihrer Zeit: Sibylla Schwarz bekommt zum 400. Geburtstag eine zweibändige Gesamtausgabe

2021 jährt sich zum 400sten Mal der Geburtstag der frühbarocken Dichterin Sibylla Schwarz. Zu diesem Anlass erscheint im Verlag Reinecke & Voß die erste Gesamtausgabe der Dichterin seit mehr als 350 Jahren, herausgegeben von Michael Gratz. Schon 2016 hat Reinecke & Voß der Barockdichterin aus Pommern ein kleines Büchlein gewidmet. Nun kann Bertram Reinecke für den Herbst die erste Gesamtausgabe für die „pommersche Sappho“ ankündigen.

Input ist nicht gleich Output: Das Gehirn verarbeitet einen eintreffenden Reiz niemals gleich, selbst wenn der sich nicht verändert hat. Foto: shutterstock
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Das menschliche Gehirn: Ständig aktiv, aber manchmal an neuen Reizen nicht die Bohne interessiert

Unser Gehirn ist kein Computer. Und das, was uns derzeit immer wieder aufgeschwatzt wird als Künstliche Intelligenz, hat mit dem, wie Menschen denken, nichts zu tun. Wir denken. Wer denken auch, dass wir denken. Aber wie stark wir tatsächlich immerfort von Emotionen und neuen Eindrücken beeinflusst sind, das ahnen die meisten nicht einmal. Dabei entscheiden starke Emotionen oft, was wir überhaupt bewusst wahrnehmen – und wie wir darüber denken. Ein Leipziger Experiment macht das deutlicher.

Neandertaler und moderner Mensch haben sich im Laufe der Jahrtausende mehrfach miteinander gemischt und Gene ausgetauscht. Forschende haben nun entdeckt, dass Menschen, die eine Genvariante für einen bestimmten Ionenkanal vom Neandertaler geerbt haben, eine niedrigere Schmerzschwelle besitzen. Foto: Science Photo Library / Daynes, Elisabeth
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Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren die Neandertaler schmerzempfindlicher als der moderne Mensch

Eigentlich hatte unsereiner ja so seine Vorstellungen über den Neandertaler: Robust, weniger kälteempfindlich, hart im Nehmen und deshalb auch viel früher dabei, die rauhen nordischen Breiten zu besiedeln. Aber jetzt haben Forscher eine Genvariante aufgespürt, die darauf hindeutet, dass der Neandertaler schmerzempfindlicher war als der moderne Mensch. Was einen ja auch wieder auf Gedanken bringt.

Karin König: Die Freiheit ist mir lieber als das Leben. Foto: Ralf Julke
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Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben: Die Biografie des fast vergessenen Hermann Flade

Ganz am Ende ihrer Nachbemerkungen schreibt Karin König einen wichtigen Satz: „Die Geschichte der DDR ist letztlich auch eine Geschichte der Bundesrepublik, nicht erst seit der deutschen Einigung.“ Womit sie wohl das größte Problem der heutigen (west-)deutschen Sicht auf Geschichte benennt. Da werden dann nicht nur die Schicksale der einst in der DDR-Justiz zerstörten Menschen marginalisiert. Auch die eines Mannes wie Hermann Flade.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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