Birk Engmann: In den Wellen. Foto: Ralf Julke
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In den Wellen: Birk Engmanns Kurzgeschichten über das Menschbleiben in der verstörenden Wirklichkeit

Die Wellen, die Birk Engmann in seinem Band voller Kurzgeschichten beschreibt, sind diesmal nicht die Wellen des Störmthaler Sees. Die Geschichte, die sie beschwört, handelt von einem Urlaubsaufenthalt mit Corona-Schutzmaßnahmen an der Ostsee. Aber es geht nicht nur um unser seltsames Verhalten in der Corona-Zeit. Menschen verhalten sich auch in anderen Situationen seltsam. Und solche […]

U. S. Levin: Hilfe, unser Kind wird Künstler. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Hilfe, unser Kind wird Künstler: Der Markkleeberger Satiriker U. S. Levin macht die eigene Profession zum Thema

Nicht ganz ohne Grund wird das einfach so abgesagte Leipziger Lesefest „Leipzig liest“ zu einem Politikum. Denn es traf genau jene, die auf so eine Begegnung mit dem lesehungrigen Publikum dringend angewiesen sind: die Autorinnen und Autoren. Die ja als Berufsgruppe fast verschwunden sind hinter dem Begriff Solo-Selbstständige. Da macht sich nicht nur der Satiriker […]

Aaron Sahr: Die monetäre Maschine. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die monetäre Maschine: Wie unser Geld wirklich funktioniert und warum wir meistens falsch darüber denken

Wir denken falsch über Geld. Oder anders formuliert: Uns wird immerfort falsches Denken über Geld eingeredet. Es steckt in Phrasen wie „Schwarze Null“, „Neuverschuldungsverbot“, „Schwäbische Hausfrau“. Und auch in den Behauptungen diverser Lobbyverbände, der Staat würde uns ausplündern und uns das sauer verdiente Geld rauben. Doch so funktioniert unser Geld nicht. Der Wirtschaftssoziologe Aaron Sahr […]

Lutz Heydick: Gefühlt: mitteldeutsch. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Gefühlt: mitteldeutsch: Ein Verlagsgeburtstag und die Suche nach einer mitteldeutschen Identität

Der Sax-Verlag feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag. Und das feiert er nicht nur mit einer großen Buchpräsentation am 3. März im Literaturhaus mit Alberto Schwarz „Leipzig um 1850“. Das feiert er auch mit einem Buch, in dem Verlagsgründer Lutz Heydick gleich zwei Dinge versucht: das Programm des Sax-Verlags zu erklären und gleichzeitig herauszubekommen, […]

·Bildung·Bücher

Die gesammelte Korrespondenz eines fleißigen Aufklärers: Mark Lehmstedt veröffentlicht Christian Felix Weißes Briefe in drei Bänden

Es gibt Bücher, mit denen erfüllen sich Verleger lang gehegte Forscherwünsche. Denn Mark Lehmstedt ist ja Germanist und die Zeit der Leipziger Aufklärung war von Anfang an sein Forschungsfeld. Da kommt man an Christian Felix Weiße nicht vorbei, auch wenn nach Durchblättern dieser drei dicken Briefbände das Bedauern bleibt. Denn Weiße hat zu seiner Zeit […]

·Bildung·Zeitreise

Verlorene Kirche in Magdeburg: die Ulrichskirche

Kirchenbauwerke gehören in Mitteldeutschland zu fast jedem Ort. Im Alltag sind sie bekannt als Wahrzeichen, Ortsmittelpunkt oder Orientierungsmarke, sie haben architektonisch, kunsthistorisch und regionalgeschichtlich vielfältige Bedeutung. Doch die Zukunft vieler Kirchen ist bedroht: Dutzende von ihnen haben ihre Funktion verloren, einige sind bereits spurlos aus dem Ortsbild verschwunden. Zeit zur Erinnerung an verschwundene Kirchen – […]

·Bildung·Bücher

Überm Schreibtisch links: Die scheinheilige Supermacht – Alles für den Sieger

„The winner takes it all“. Popschwedisch begann das Jahr 1980. Es wurde ein bedeutendes Jahrzehnt eingeleitet. Das waren die letzten 10 Jahre des „Kalten Krieges“, die mit dem Untergang des staatssozialistischen Gegenmodells endeten. Historisch gerecht, weil sich die Menschen nicht zurechterziehen ließen, um sich dann eine Vision (oder Utopie?) einer schwächelnden Planwirtschaft und parteidominierten Einheitsstaat […]

Anselm Grün: Im Wandel wachsen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Im Wandel wachsen: Eine Ermutigung, das eigene Leben als Wandlung zu begreifen

Die Bücher des Benediktinermönchs Anselm Grün verkaufen sich wie geschnitten Brot. Als würde der Mönch seinen Lesern Fragen beantworten, die unsere Gesellschaft nicht mehr beantworten kann oder will. Denn für ihn ist es durchaus erstaunlich, wie viele Menschen sich auch mit persönlichsten Fragen immer noch an ihn wenden. Möglicherweise wohl deshalb, weil er ihnen etwas widmet, was Psychotherapeuten und Pfarrer heute kaum noch haben: Zeit und Aufmerksamkeit.

weiter:lesen: Die neue Leipziger Zeitung Nr. 99. Foto: LZ
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weiter:lesen: Die neue Leipziger Zeitung (LZ) ist draußen

Falsches Denken führt zu falschen Ergebnissen. Das ist in der Weltpolitik genauso wie beim Absagen einer Buchmesse. Meist stellt sich erst hinterher heraus, wie falsch man vorher gedacht hat. Es hat doch so prima geklappt. Keiner hat widersprochen. Bis die Großen Tiere beschlossen, ihrer Wege zu gehen. Wer braucht schon Leipzig?

Das Bildungsideal eines vergangenen Jahrhunderts. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Kontinuierlicher Anstieg seit 2010: Sachsen hat erstmals wieder mehr Schüler/-innen als 2003

Bis 2009 gingen die Schülerzahlen in Sachsen kontinuierlich zurück. Das war die Folge der heftigen demografischen Umbrüche, die Sachsen in den 1990er Jahren erlebte, als zehntausende junger Menschen den Freistaat verließen, um im Westen ein neues Leben zu beginnen, und die Geburtenzahlen auf ein historisches Tief fielen. Erst Anfang der Nullerjahre stabilisierte sich Sachsen, was ab 2010 zu langsam wieder steigenden Schülerzahlen führte. In einer Stadt natürlich besonders.

Insekten werden gemonitort, weil sie Rückschlüsse auf den Zustand von Ökosystemen erlauben. Außerdem spielen sie wichtige Rollen in diesen Ökosystemen. Dieser Rosenkäfer zum Beispiel bestäubt Wildblumen. Foto: Oliver Thier
·Bildung·Forschung

Konsequenzen fürs Insekten-Monitoring: Nicht alle Insekten reagieren gleich auf die Zerstörung ihrer Umwelt

„Während manche Insekten zurückgehen, können andere häufiger werden“, so könnte man das Ergebnis einer neuen Studie des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) zusammenfassen. Doch so einfach ist die Sache nicht, denn im Kern bestätigt die Meta-Studie das weltweit beobachtbare Insektensterben. Und gleichzeitig macht sie den Insektenforschern klar, wie erschreckend wenig sie über Vielfalt und Interaktion der Insekten bislang überhaupt wissen.

Alexander Osang: Das letzte Einhorn. Foto: Ralf Julke
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Das letzte Einhorn: Neue berührende Reportagen von Alexander Osang aus den letzten zehn Jahren

Seit 30 Jahren gilt Alexander Osang als so etwas wie die Stimme des Ostens in der Medienwelt. Seit 1999 arbeitet er beim Nachrichtenmagazin „Spiegel“, deckt dort quasi die Sicht des Ostens ab. Und in Redaktionskonferenzen wird er dann schon mal gebeten, den Kollegen zu erklären, was da im Osten eigentlich los ist. Aber ist Reporter. Einer der besten, den Deutschland derzeit vorzuzeigen hat. Reporter aber „erklären“ nicht. Sie fahren los und sprechen mit den Leuten.

Andreas Köllner: saitenwechsel. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

saitenwechsel: Ein Bändchen aphoristischer Gedichte aus einem stilleren Leipzig

So ein bisschen hat Andreas Köllner seinen Gedichtband unter den Schutz von Stefan Zweig gestellt, der sich am 23. Februar 1942 in Petropolis das Leben nahm. Das ist 80 Jahre her. Und natürlich war der Dichter aus Österreich in einer ganz anderen Situation „nahe jenem letzten Strand“ als der 1992 geborene Dichter aus Leipzig. Wenn man jung ist, fragt man ganz anders nach der Schwere oder Leichtigkeit der Existenz.

Svetlana Lavochkina: Die rote Herzogin. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die rote Herzogin: Die gar nicht heldenhafte Ouvertüre für den großen Zaporoschje-Roman „Puschkins Erben“

Eigentlich – so erzählt Svetlana Lavochkina im Vorwort – sollte die Geschichte der roten Herzogin ursprünglich Teil ihres Romans „Puschkins Erben“ werden. Aber dann drohte sie den Roman zu sprengen: nicht teamfähig, zu eigensinnig, zu brutal. Schreibt Svetlana Lavochkina. Aber wie kann ein Roman über das Jahr 1932 im Reich Stalins nicht brutal sein? Erst recht, wenn man mit diesem Roman im ukrainischen Saporischschja (Zaporoschje) landet, einer jene Städte, die jetzt wieder von Putins Truppen bedroht sind.

Die St.-Lukas-Kirche Chemnitz um 1910. Foto: Gemeinfrei, Urheber unbekannt,
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Verlorene Kirche in Chemnitz: die Lukaskirche

Kirchenbauwerke gehören in Mitteldeutschland zu fast jedem Ort. Im Alltag sind sie bekannt als Wahrzeichen, Ortsmittelpunkt oder Orientierungsmarke, sie haben architektonisch, kunsthistorisch und regionalgeschichtlich vielfältige Bedeutung. Doch die Zukunft vieler Kirchen ist bedroht: Dutzende von ihnen haben ihre Funktion verloren, einige sind bereits spurlos aus dem Ortsbild verschwunden. Zeit zur Erinnerung an verschwundene Kirchen – und was mit ihnen unwiderruflich verloren gegangen ist.

Chantal Remmert, Grit Hartung: Slowflowers. Foto: Ralf Julke
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Slowflowers: Das Buch, mit dem Chantal Remmert zeigt, wie jeder sich einen wilden Blumengarten schaffen kann

So schnell kann das gehen. Kaum sind Fotos und Buch fertig, entschwindet Erna Primula aus Leipzig. Noch einmal gibt es bezaubernde Bilder vom Garten hinterm Friedhof, faszinierende Blumenbouquets und ein mit Tipps angereichertes Plädoyer für die Slowflower-Bewegung. Und schon lautet die Anschrift nicht mehr Leipzig, sondern Schwäbisch Hall. Aber bei Slowflower geht es nicht nur um nachhaltigen Schnittblumenanbau.

Henner Kotte: Astoria Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Astoria Leipzig: Die unvollendete Geschichte eines Hotels am Ersten Platz

Es gibt Häuser in Leipzig, die haben ihren Platz auf der Titelseite Leipziger Zeitungen sicher, wenn es auch nur ein Fünkchen neue Nachrichten gibt. Das Astoria Hotel ist eines dieser Häuser. 2015 hätte es sein Hundertjähriges feiern können. Jetzt hat Henner Kotte so eine Art Biografie des Hauses zusammengestellt aus alten Akten, Prospekten und Zeitungsartikeln. Es sammelt sich ja was an in so einer Zeit.

Volker Reinhardt: Voltaire. Foto: Ralf Julke
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Voltaire: Die Biografie eines unbeirrten Aufklärers, der heute noch genauso aktuell ist wie zu Lebzeiten

Geht es in diesem Buch tatsächlich um Freiheit? Jedenfalls nicht um die Freiheit, die heute auf den Straßen herumgetragen wird wie ein Popanz. Denn die hätte Voltaire nicht unter Freiheit in sein Philosophisches Wörterbuch eingetragen, sondern eher unter Aberglauben und Egoismus. Denn die Grundbedingung menschlicher Freiheit war gerade für diesen Voltaire immer die Vernunft. Wer sich seiner Vernunft nicht zu bedienen weiß, ist nicht frei. Logisch, dass sich dieser Mann jede Menge Feinde machte. Und einige seiner Bücher noch heute Bestseller sind.

Christfried Böttrich: Petrus. Foto: Ralf Julke
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Petrus: Die Geschichte des Apostels, der ganz bestimmt kein Funktionär war

Wahrscheinlich ging es 2001 vor allem um die schöne Alliteration, als das von Christfried Böttrich geschriebene „Petrus“-Buch in der Reihe Biblische Gestalten den Untertitel „Fischer, Fels und Funktionär“ bekam. Tatsächlich ist aber die Geschichte Simons, der von Jesus den Namen Petrus verpasst bekam, alles andere als die Geschichte eines Funktionärs. Dass sich Böttrichs Rekonstruktion genau um diese Frage dreht, wird spätestens klar, wenn es um den Stuhl Petri geht.

Oliver Teutsch: Die Akte Klabautermann. Foto: Ralf Julke
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Die Akte Klabautermann: Die Geschichte eines beinahe nicht geschriebenen Welt-Bestsellers

Schreiben kann man nur aus Betroffenheit. So falsch war der Riecher von Johannes R. Becher nicht, als er 1946 im kriegszerstörten Berlin ausgerechnet Hans Fallada die Gestapo-Akte zu Elisa und Otto Hampel in die Hand drückte, um aus dem Leben und dem Sterben dieser beiden den ersten großen deutschen Nachkriegsroman zu machen. Ein Roman, der nach dem frühen Tod von Hans Fallada zwar zum Bestseller wurde, seinen tatsächlichen Siegeszug um die Welt aber erst 2009 antrat.

Die Kirche im Jahr 1948. Foto: Roger Rössing, Quelle: Deutsche Fotothek, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6535746
·Bildung·Zeitreise

Verlorene Kirche in Leipzig: Die Matthäikirche – Leipzigs dreifacher Phoenix

Kirchenbauwerke gehören in Mitteldeutschland zu fast jedem Ort. Im Alltag sind sie bekannt als Wahrzeichen, Ortsmittelpunkt oder Orientierungsmarke, sie haben architektonisch, kunsthistorisch und regionalgeschichtlich vielfältige Bedeutung. Doch die Zukunft vieler Kirchen ist bedroht: Dutzende von ihnen haben ihre Funktion verloren, einige sind bereits spurlos aus dem Ortsbild verschwunden. Zeit zur Erinnerung an verschwundene Kirchen – und was mit ihnen unwiderruflich verloren gegangen ist.

Das Moor von Bagno Kusowo ist eines der am besten erhaltenen baltischen Hochmoore in Nordpolen. Der Standort gibt Aufschluss über die Häufigkeit von Bränden und die Vegetationsänderungen im letzten Jahrtausend. Foto: Mariusz Lamentowicz
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Pandemieforschung in der Vergangenheit: Der Schwarze Tod schlug nicht überall mit gleicher Wucht zu

In Geschichtsbüchern stehen oft erschreckende Feststellungen: Die Hälfte der europäischen Bevölkerung soll in der Pestwelle von 1347 bis 1352 gestorben sein. Aber belegbare schriftliche Zeugnisse gibt es dafür nur punktuell. Wie bekommt man heraus, ob dieses Bild tatsächlich für den ganzen Kontinent zutrifft? Pollendaten helfen, ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen. Und sie zeigen, dass es auch im 14. Jahrhundert die großen Städte waren, wo sich in diesem Fall das Pest-Bakterium besonders leicht ausbreiten konnte.

Ralph Grüneberger: Lisa, siebzehn, alleinerzogen. Cover: Gmeiner Verlag
·Bildung·Bücher

Lisa, siebzehn, alleinerzogen: Worum es im fernen Jahr 1991 tatsächlich ging

Geschichte lässt einen nicht los, die eigene schon gar nicht. Und: „... die Vergangenheit ist Vergangenheit – und nicht vorbei“, zitiert Ralph Grüneberger seinen Schriftstellerkollegen Friedrich Christian Delius im Leitspruch für dieses Buch. Und irgendwann muss das alles erzählt werden. Und wenn es 30 Jahre dauert und die Corona-Auszeit endlich die Ruhe verschafft, die Geschichte zu Ende zu erzählen. Dabei geht es um mehr als die 17-jährige Lisa.

Anke und Uwe Müntz: Blau gemacht. Cover: Mitteldeutscher Verlag
·Bildung·Bücher

Blau gemacht: Das 500-Tage-Segelabenteuer von Anke und Uwe Müntz auf dem Nordatlantik

Wir sind auch auf der Welt, um die Welt zu sehen. Das vergessen wir viel zu oft, wenn wir uns vereinnahmen lassen von der großen Geld-und-Arbeit-Maschine. Aber ganz unübersehbar nehmen immer mehr Leipziger/-innen die nächste sich bietende Gelegenheit wahr, um die Welt tatsächlich einmal zu erleben – als Backpacker, als Jakobspilger oder – wie Anke und Uwe Müntz – auf einer 500 Tage dauernden Segeltörn durch den Nordatlantik.

Joachim Bauer: Das empathische Gen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das empathische Gen: Warum wir alle spüren, wann wir tatsächlich ein gutes Leben führen

Falls Joachim Bauers Buch ins Englische übersetzt wird, wird es bestimmt auch Richard Dawkins mit höchstem Vergnügen lesen. Denn natürlich zielt schon der Titel auf Dawkins' berühmtes Buch von 1976 „The selfish Gene“, das in der deutschen Übersetzung als „Das egoistische Gen“ erschien. Aber natürlich gibt es auch kein „empathisches Gen“, was Joachim Bauer auch gleich erklärt. Die beiden Bücher sind sich viel näher, als man auf den ersten Blick meint. Und natürlich geht es um Evolution. Um was denn sonst?

Gregor Müller: Leipziger Zeitenwende. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Leipziger Zeitenwende: Joseph Kreisers zweiter Fall im kalten Leipzig des Jahres 1899

Wie war das damals in Leipzig 1899? Wie löste die Polizei ihre Fälle? Löste sie überhaupt ihre Fälle? Nachdem die Krimiautoren in den vergangenen Jahren die durchaus spannende Zeit der Weimarer Republik für sich entdeckt haben, wagen sich die ersten auch schon ins 19. Jahrhundert vor, eine Zeit, in der Polizei noch eine kommunale Angelegenheit war und der Polizeidirektor Mitglied des Ratskollegiums. Kein Wunder, dass Kriminalkommissar Joseph Kreiser mit seinem Chef ein paar gewaltige Probleme hat.

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Verlorene Kirche in Dresden: Anstaltskirche Krankenhaus Johannstadt – auferstanden nach 100 Jahren in neuer Gestalt

Kirchenbauwerke gehören in Mitteldeutschland zu fast jedem Ort. Im Alltag sind sie bekannt als Wahrzeichen, Ortsmittelpunkt oder Orientierungsmarke, sie haben architektonisch, kunsthistorisch und regionalgeschichtlich vielfältige Bedeutung. Doch die Zukunft vieler Kirchen ist bedroht: Dutzende von ihnen haben ihre Funktion verloren, einige sind bereits spurlos aus dem Ortsbild verschwunden. Zeit zur Erinnerung an verschwundene Kirchen – und was mit ihnen unwiderruflich verloren gegangen ist.

David Blum: City-Trip Leipzig. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

City Trip Leipzig: Mit Faltplan, Tipps und auf fünf empfohlenen Routen durchs geschäftige L.E.

Leipzig verändert sich. Und damit müssen sich auch Stadtreiseführer verändern, überarbeitet und aktualisiert werden. Und wenn man dann noch einen jungen Autor gewinnt für die Neuauflage, verwandelt sich scheinbar auch die ganze Stadt – sie wirkt lichter, lockerer, nicht mehr so kandiert. Wäre da nicht das alte Märchen von der Lindenstadt, das sogar die große Stadtgeschichte von 2015 schon ausgeräumt hat. Aber alte Legenden sind zäh.

Schwarwel: Mein Leben ohne Corona. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Mein Leben ohne Corona: Was sonst noch so abseits des Kreuz-und-quer-Denker-Theaters passierte

Auch ohne Corona waren die beiden letzten Jahre verrückt. Man vergisst es nur zu schnell, denn ein närrisches Ereignis folgt dem anderen. Unsere Medienwelt ist ein Zirkus. Und nur allzu viele Leute tun alles dafür, um in der Clownsrolle auf offener Bühne ihre Show abzuziehen. Schwarwels zweiter Karikaturen-Band zur Corona-Zeit zeigt, was wir alles schon wieder vergessen haben. Und wir haben uns aufgeregt über all diese Clowns.

Schwarwel: Mein Leben mit Corona. Foto: Ralf Julke
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Mein Leben mit Corona: Die frappierenden Karikaturen aus fast zwei Jahren Pandemie und Querdenkerei

Gleich zwei Bände mit Karikaturen hat Schwarwel diesmal gleichzeitig veröffentlicht. Zwei Bände, die zeigen, wie zweigeteilt unser Leben seit zwei Jahren verläuft. In der einen Hälfte spielen das Coronavirus und dessen Leugner die Hauptrollen. In der zweiten geht das verrückte Leben weiter, wie wir es vorher schon kannten. Und nicht nur Schwarwel fühlt sich wie in einer Zeitschleife gefangen. Die Leser dieses Bändchens werden es genauso fühlen.

Maximilian Zech: Aus einer Zeit. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Aus einer Zeit: Maximilian Zechs Roman über einen jungen Arzt, der sich selbst abhanden kam

Wird das noch ein Roman? Kann das noch ein Roman werden? Da passiert doch gar nichts im Leben von Matthias Bode, der in der beschaulichen Universitätsstadt Göttingen seiner Arbeit nachgeht, Schicht um Schicht ableistet, auch wie selbstverständlich die Feiertage und Sonntage der Kolleg/-innen übernimmt. Aber gerade deshalb ist Maximilian Zechs erster Roman eine Geschichte, die typisch ist für unsere Zeit – eine Geschichte der stillen Angst, das eigene Leben zu leben. Und eine zutiefst ostdeutsche Geschichte.

Manfred Krug: Ich sammle mein Leben zusammen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ich sammle mein Leben zusammen: Manfred Krugs Tagebücher aus den beiden ereignisreichen Jahren 1996 und 1997

„Mein schönes Leben“ hat Manfred Krug seine Autobiografie genannt, die 2003 bei Econ erschien, demselben Verlag, der 1996 auch sein legendäres Tagebuch aus dem Jahr 1977 „Abgehauen“ veröffentlicht hatte. Diese Autobiografie begann er genau in dieser Zeit zu schreiben, als er die hier veröffentlichten Tagebücher schrieb. Da hatte ihn gerade ein schwerer Schlaganfall direkt aus diesem schönen Leben gerissen.

Frank Kreisler: Wand an Wand mit einer Leiche. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wand an Wand mit einer Leiche: 13 wahre Verbrechen aus dem Leipzig der frühen 1990erJahre

Der große Meister des True Crime in Leipzig war bislang Henner Kotte. Aber sein Leipziger Autorenkollege Frank Kreisler kann das auch. Er setzt nur seine Schwerpunkte im ersten True-Crime-Band etwas anders. Auch wenn es so aussieht, als stünde auch bei ihm das unerklärliche Verbrechen im Mittelpunkt. Aber in Wirklichkeit ist es das Leipzig der frühen 1990er Jahre. Mit all seinen Schatten und Finsternissen. Wie schlecht es Leipzig damals ging, verraten die alten Polizeimeldungen und Gerichtsakten.

·Bildung·Leipzig bildet

Der Stadtrat tagte: Mehr Frauennamen für Leipziger Schulen + Video

Der Zeitfaktor ist vielleicht nicht das Wichtigste, was nun eine Rolle spielen wird bei der Namensfindung für Leipziger Schulen. Diese war am 20. Januar Thema in der Ratsversammlung. Denn künftig sollen alle Leipziger Schulen einen Eigennamen tragen. Was nicht bedeutet, dass es eine historische Persönlichkeit ist, die damit gewürdigt wird. Aber als es in der Ratsversammlung um Namensgeberinnen ging, wurde es richtig emotional.

Magdeburg hat dieses Lutherdenkmal, doch die Lutherkirche wurde 1951 aus dem Stadtbild radiert. Foto Andrzej Otrębski, CC BY-SA 4.0, https https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Magdeburg_pomnik_Lutra.jpg
·Bildung·Zeitreise

Verlorene Kirche in Magdeburg: die Lutherkirche Friedrichstadt

Kirchenbauwerke gehören in Mitteldeutschland zu fast jedem Ort. Im Alltag sind sie bekannt als Wahrzeichen, Ortsmittelpunkt oder Orientierungsmarke, sie haben architektonisch, kunsthistorisch und regionalgeschichtlich vielfältige Bedeutung. Doch die Zukunft vieler Kirchen ist bedroht: Dutzende von ihnen haben ihre Funktion verloren, einige sind bereits spurlos aus dem Ortsbild verschwunden. Zeit zur Erinnerung an verschwundene Kirchen – und was mit ihnen unwiderruflich verloren gegangen ist.

Leipziger Zeitung Nr. 98. Foto: LZ
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Die Leipziger Zeitung Nr. 98: Eine Bilanz für Burkhard Jungs Arbeitsprogramm 2023 und die immer neuen Mühen der Ebenen

Die erste Ausgabe der „Leipziger Zeitung“ im Jahr 2022 ist da. Und auch wenn drei grimmige Typen auf dem Titelbild den „Widerstandskampf 2022“ proben, geht es in dieser Nr. 1 des Jahres eigentlich um etwas anderes – eine kleine Bestandsaufnahme. Denn schon im nächsten Jahr – 2023 – wird Oberbürgermeister Burkhard Jung etwas abrechnen müssen: sein „Arbeitsprogramm 2023“, in dem er 2019 aufgeschrieben hat, was er mit seiner Verwaltung bis 2023 erreicht haben will.

Volker und Cornelia Quaschning: Energierevolution jetzt! Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Energierevolution jetzt! Das Buch, das zeigt, wie auch Deutschland die Pariser Klimaziele einhalten kann

„Bei der Energiewende haben wir kein Problem der Technik oder der Finanzierung, sondern ein Kommunikationsproblem“, schreibt Volker Quaschning auf Twitter. Er ist Professor für regenerative Energiesysteme und betreibt zusammen mit seiner Frau Cornelia auch einen Podcast, in dem beide erklären, wie Energiewende in Deutschland funktioniert. Aber beide wissen auch, wer da seit 30 Jahren bremst und den Bürgern einredet, das ginge alles nicht. Ein ziemlich peinlicher Zustandsbericht für Deutschlands so gern gefeierte Ingenieure.

Elke Urban: Revolution und Schule. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Schule und Revolution: Warum 1918 und 1989 die Chance nicht ergriffen wurde, die Schule in Sachsen zu demokratisieren

Die Frage auf der neuen Website www.schule-und-revolution-in-leipzig.de ist nur zu berechtigt: Schule und Revolution – passt das überhaupt zusammen? Natürlich nicht. In Revolutionen geht es meist um ganz andere Dinge. Um die Schaffung von Demokratie zum Beispiel, so wie 1918 und 1989. Da geht es um Machtfragen, freie Wahlen und natürlich die Sicherung der Versorgung. Mit fertigen Plänen für eine völlig neue Bildungslandschaft sind Revolutionäre in der Regel nicht unterwegs, auch wenn sie größtenteils wissen, wie wichtig das ist.

Bertram Reinecke: Geschlossene Vorgänge. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Geschlossene Vorgänge: Die hohe Kunst, wie man höchst aufregende Legenden und Artefakte produziert

Das Büchlein hätte Bertram Reinecke sicher auch in seinem eigenen Verlag Reinecke & Voß veröffentlichen können. Aber auch Verleger haben Seelenverwandte – so wie in diesem Fall den Schweizer Verleger Urs Engeler, dessen Verlag 30 Jahre alt ist und mit seinen Veröffentlichungen an den Geschichtenerzähler im Kopf der Leser appelliert. Denn der erzählt Geschichten auch dann, wenn es in Texten augenscheinlich sehr kryptisch zugeht. Wie eben in Reineckes „Geschlossenen Vorgängen“.

Prof. Tilo Heimbold (links) und Prof. Klaus Holschemacher mit einem Carbonbetongelege mit integriertem AS-Interface-Kabel im Carbonbetontechnikum der HTWK Leipzig. Foto: Maximilian Johnson/HTWK Leipzig
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Beton und CO₂ sparen: Millionenförderung für Leipziger Carbonbetonforschung

Wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen will, dann muss auch der Bausektor seinen CO₂-Fußabdruck deutlich verringern. Ein ganz zentrales Thema sind dabei die verwendeten Baustoffe. Der Ersatz von Beton durch Holz ist ein Weg, die Emissionen deutlich zu mindern. Die HTWK Leipzig bekommt jetzt eine Millionenförderung, um auch bei Beton selbst die CO₂-Emissionen deutlich zu senken.

Dana Buchzik: Warum wir Familie und Freunde an radikale Ideologien verlieren – und wie wir sie zurückholen können. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein überfälliger Ratgeber: Warum wir Familie und Freunde an radikale Ideologien verlieren – und wie wir sie zurückholen können

Der Mensch möchte gut sein. Die meisten Menschen wollen es tatsächlich. Und umso schwerer ist zu begreifen, dass es immer wieder zu Kriegen, Massenmorden, Terrorismus und Diktaturen kommt. Oder selbst zu solch verstörenden Entwicklungen wie dem modernen Populismus und den zunehmend aggressiveren „Spaziergängen“ der „Querdenker“. Was ist da los? Was radikalisiert Menschen aus heiterem Himmel? Kann man das verstehen? Ja, meint Jana Buchzik.

Arbeitsaufgabe: Ein Anschluss für alle Kinder ... Foto: Ralf Julke
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Der Stadtrat tagte: Leipzig wird bis 2024 über 36 Millionen Euro Fördermittel für die Digitalisierung der Schulen einsetzen + Video

Am 19. Januar stand auch noch einmal ein Antrag auf der Tagesordnung der Ratsversammlung, der sich mit einem Problem beschäftigte, das in der Corona-Pandemie sehr drängend geworden ist: der Ausstattung Leipziger Schulen mit der technischen Infrastruktur, die das E-Learning bzw. das hybride Lernen ermöglichen. Da hat die Corona-Pandemie in Sachsen tatsächlich einiges in Bewegung gebracht, auch wenn einige Schulen noch Probleme melden. Da wollten die Freibeuter gemeinsam mit der Linksfraktion ein bisschen Druck machen.

Die Kamera blieb erst einmal liegen: Die Immobilienfirma hat ihre Klage gegen die Leipziger Hochschulzeitung zurückgenommen, die Gerichtsverhandlung ist abgesagt. Foto: LZ
·Bildung·Medien

Prozess abgesagt: Immobilienfirma zieht Klage gegen Leipziger Hochschulzeitung „luhze“ zurück + Video

Der von der Immobilienfirma United Capital RE GmbH angestrengte Prozess gegen die ehrenamtlich produzierte Leipziger Hochschulzeitung „luhze“ fällt aus. Das Unternehmen hatte sich mit Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz gegen aus seiner Sicht falsche Tatsachenbehauptungen wehren wollen: Die Studi-Zeitung habe Unwahrheiten verbreitet, die mutmaßliche Praktiken gegenüber Mietern eines Wohnhauses betrafen. Nun zog United Capital seinen Antrag auf eine einstweilige Verfügung kurzerhand zurück.

Wolfgang Sander: Europäische Identität. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Europäische Identität: Braucht Europa eine christliche Renaissance, um sich selbst wiederzufinden?

Einen Versuch ist es wert, dachte sich der Didaktiker, Sozialwissenschaftler und Theologe Wolfgang Sander, dem es wohl genauso geht wie Millionen anderen EU-Bürgern: Man ist zwar irgendwie froh, dass es die EU gibt, aber so richtig herzerwärmend ist sie nicht. Irgendetwas fehlt, so etwas Gemeinsames, bei dem alle Europäerinnen und Europäer das Gefühl haben: Ja, das vereint uns. Hinter dieser Idee können wir uns alle versammeln. Aber ist es wirklich der Geist des Christentums?

Die Leipziger Forschenden konnten den pflanzlichen „Hilferuf“ erstmals im natürlichen Lebensraum - im Blätterdach des Leipziger Auwaldes - nachweisen. Foto: iDiV
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Forschungsergebnis aus dem Leipziger Auwald: Wie Bäume Vögel und räuberische Insekten um Hilfe rufen

Leser und Kritiker lieben seine Bücher. Mit „Das geheime Leben der Bäume“ wurde der Förster Peter Wohlleben 2015 zum Bestseller-Autor, ein Buch, für das er gerade von Forstwissenschaftlern den Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit zu hören bekam. Doch wenn Wohlleben etwas auszeichnet als Förster, dann ist es seine Fähigkeit, über den Tellerrand der Forstwirtschaft hinausgucken zu können. Und einen Fakt, den er in seinen Büchern immer wieder erwähnt, haben jetzt Forscher vom iDiV im Leipziger Auwald nachweisen können.

Firmenschild von United Capital. Foto: LZ
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Kapital gegen Studizeitung: Immobilienunternehmen geht wegen Berichterstattung vor Gericht

Wegen eines Beitrags zu den Praktiken der Immobilienfirma „United Capital RE GmbH“ steht die ehrenamtlich produzierte Leipziger Hochschulzeitung „luhze“ vor Gericht. Vor Prozessbeginn gab es einen Wechsel in der Geschäftsführung des Unternehmens. Der Fall sorgt mittlerweile für viel Aufmerksamkeit. Am Freitag, 21. Januar, treffen sich die beiden Parteien vor der Pressekammer des Landgerichtes Leipzig. Mehrere Passagen sollen aus dem Text entfernt werden.

Transport Leipziger Juden, vermutlich vom Güterbahnhof Engelsdorf. Foto: anonym, 1942/1945 / SGM
·Bildung·Zeitreise

Zug in den Tod: Zum 80. Jahrestag des Beginns der Deportationen von Leipzig am 21. Januar 1942

Vor 80 Jahren, am 21. Januar 1942, ging bei bitterer Kälte der erste Deportationszug mit 561 Leipzigern – jüdischen Frauen, Kindern, Männern – über Dresden nach Riga. Die Fahrt war Teil einer deutschlandweiten „Aktion" zur Ermordung der deutschen Juden. Diese Deportationen noch vor der Errichtung der großen Vernichtungslager in Osteuropa ist in der Erinnerung an den Holocaust weniger bekannt.

Cornelia Lotter: Der Himmel über den Mauern. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Der Himmel über den Mauern: Das Wehrmachtsgefängnis Torgau, der Jugendwerkhof und die langen Schatten einer gewalttätigen Vergangenheit

Wie „frisch“ ist eigentlich Geschichte? Wie sehr wirkt sie nach in unserer Gegenwart? Wie prägt sie unser Denken und Handeln? Das sind die Fragen, die die Leipziger Autorin Cornelia Lotter immer mehr interessieren, seit sie sich intensiver mit den Zeugnissen von Zwang, Gewalt und Entrechtung im Leipziger Stadtraum beschäftigt. Nicht ahnend, dass sie von der ehemaligen Arbeits- und Verwahranstalt in der Riebeckstraße 63 auch noch ins nahe Torgau gelangen würde, wo staatliche Repressionsanstalten eine 200-jährige Geschichte haben. Der Jugendwerkhof war in der DDR nicht nur legendär – er war eine Drohkulisse. Und für die dort Eingesperrten ein Trauma fürs Leben.

Das Zeitalter der Städte. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Das Zeitalter der Städte: Warum Städte die entscheidende Rolle bei der Rettung unserer Zivilisation spielen

Warum scheitern die Weltklimakonferenzen nun seit Jahrzehnten? Warum kommen die Staaten über schöne Versprechen nicht hinaus und die Menschheit bekommt trotz großer neuer Ziele einfach nicht die Kurve? Gründe dafür gibt es eine Menge. Ein Grund ist aber ganz gewiss der: Regierungen sind erpressbar und stehen unter enormem Lobbydruck. Während Veränderungen auf kommunaler Ebene, wo Menschen einander kennen, leichter umsetzbar sind. Städte sind die tatsächliche Basis der Klimawende.

Koschka Linkerhand: Ein neuer, ein ganz anderer Ort. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein neuer, ein ganz anderer Ort: Wie die Geschichte von Anne Bonny weitergegangen sein könnte

Nordamerika zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Es sind die Jahre 1729 bis 1732. Noch sind North und South Carolina englische Kolonie. Noch geht die Besiedlung schleppend voran. Außerhalb von Städten wie Charles Town leben die Siedler meist in winzigen Siedlungen inmitten einer Landschaft, in der noch die indigenen Einwohner leben – vor allem die Cherokee. Doch dieses Neuengland ist auch ein Land der Träume: hier leben zu können nach eigenen Vorstellungen. Das treibt auch die Heldin dieses Buches um – Anne Burleigh.

Prof. Dr. Sylvia Veit. Foto: Peter Schubart
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Elitenforschung der Uni Kassel: Ostdeutsche auch nach 30 Jahren kaum in politischen Spitzenpositionen

Am Mittwoch, 12. Januar, veröffentlichte die Universität Kassel eine neue Studie zu „Ostdeutsche in Spitzenpositionen in der deutschen Politik“. Es wird nicht die letzte gewesen sein, die zu dem verblüffenden Ergebnis kommt, dass Ostdeutsche in den Spitzenämtern weiterhin kaum auftauchen. Der Elitenwechsel von 1990 zeigt Wirkungen bis heute. Denn er war gründlicher, als es sich viele gedacht haben.

·Bildung·Leipzig bildet

Service für Studierende in neuem Ambiente: Wissenschaftsminister besuchte Studierenden Service Zentrum der Universität Leipzig

Das im Jahr 2008 gegründete Studierenden Service Zentrum der Universität Leipzig befand sich bislang in der Goethestraße 6. Im Wintersemester 2021/22 bezog es schrittweise die Mietflächen in der Goethestraße 3–5, dort, wo einst die Dresdner Bank zu Hause war und Buchliebhaber das Angebot der Franz-Mehring-Buchhandlung durchstöberten. Am Dienstag, 11. Januar, kam Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow zum Besuch ins neue Service Zentrum.

Rainer Nahrendorf: Eifel. Das bedrohte Orchideenparadies. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Eifel: Ein Buch über das bedrohte Orchideenparadies und unsere Blindheit für die bedrohte Natur

Dieses Buch im Softcover ist mal ein bisschen teurer geworden als Bücher sonst in diesem Format. Aber das hat mit den farbenprächtigen Orchideenbildern darin zu tun. Bilder, die eigentlich die Faszination der in Deutschland heimischen Orchideenarten sichtbar machen sollen, wäre Rainer Nahrendorf bei seinen Recherchen für das Buch nicht auf die Gefahr aufmerksam geworden, die unseren heimischen Orchideen gerade deshalb droht.

Siegfried Lokatis, Martin Hochrein (Hrsg.): Die Argusaugen der Zensur. Foto: Ralf Julke
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Die Argusaugen der Zensur: Die spannende Lektüre der Vorträge einer dreitägigen Zensurtagung in Leipzig

2019 gab es in Leipzig eine außergewöhnliche Tagung, die zu anderen Zeiten die Titelseiten der deutschen Gazetten gefüllt hätte. Aber die anderen Zeiten sind vorbei, die Stereotype über das Ländchen DDR sind festgemauert und außerhalb einer kleinen Forschergemeinde interessiert sich – scheinbar – niemand mehr für die Zensurpraxis in der DDR. Dabei liest sich selbst der Tagesband spannend wie ein Krimi.

Natürlich ist auch Rosa Luxemburg unter den Frauenporträts vertreten. Foto: Ralf Julke
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Wie Frauen Leipziger Geschichte machten: 200 Leipziger Frauenporträts sind jetzt online

Dass Geschichte völlig anders verlaufen wäre, wenn Frauen nicht auch immerfort fleißig mit zugepackt, eingegriffen und Männern den Rücken freigehalten hätten, hat sich ja als Erkenntnis auch in der Geschichtsschreibung ein bisschen durchgesetzt. Aber sichtbar wird es noch viel zu selten. Seit 2015 gibt es deshalb das Projekt „Frauen machen Geschichte – Leipziger Frauenporträts“ auf leipzig.de. Die Zahl der dort gewürdigten Frauen hat sich jetzt verdoppelt.

Ingo Munz: An der Guillotine. Foto: Ralf Julke
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An der Guillotine: Neun Psychogramme von hochmütig einsamen Zeitgenossen

Die Leute haben Probleme. Manchmal haben sie gar nichts anderes als diese Probleme. Igeln sich darin ein, bauen ihr ganzes Leben drumherum und benehmen sich, als wäre ihr Leben eine Strafe, an der die anderen schuld sind. Da unterscheiden sich die Leute im Ruhrgebiet wahrscheinlich nicht die Bohne von denen im Erzgebirge. Jeder sein eigenes kleines Aber-Ich! Neun böse kleine Psychogramme aus der Tastatur des Esseners Ingo Munz.

Lutz Rathenow: Maskierungszärtlichkeit. Foto: Ralf Julke
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Maskierungszärtlichkeit: Die Dresden-Gedichte des besonnungsglücklichen Lutz Rathenow

Dass Lutz Rathenow dereinst mit den Literaturwächtern der DDR aneinandergeriet, hat auch eine Ursache in seiner Art, Gedichte zu schreiben. Er liebt die Pointe, das Aphoristische, den kleinen liebevollen Stich mit einem Vers, der ins Schwarze trifft, dorthin, wo es entweder juckt oder wehtut. Oder wo es einfach allzu Menschliches aufs Korn nimmt. Denn wer – wie er – die Mitwelt mit poetischen Augen betrachtet, erkennt sich selbst wieder in anderen.

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Der makedonische Offizier: Eine Fragment gebliebene Stalin-Parabel und die „aussätzigen“ Jahre des Andrej Platonow

Man soll Bücher nicht durcheinander lesen. Natürlich soll man Bücher durcheinander lesen. Dann kommt es nämlich zu Begegnungen der unheimlichen Art. Und es kommt zusammen, was zusammengehört, auch wenn man es vorher nicht zusammengedacht hat: die Hexenprozesse in Salem, die puritanische Intoleranz, die Zensurpraxis in der DDR und der intolerante Wahnsinn des Stalinismus, dem auch die besten russischen Autoren zum Opfer fielen.

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Mitoko Brandis: Die spannende Geschichte der Brandiser Ton- und Ziegelindustrie

Brandis ist ein hübsches kleines Städtchen mit nicht einmal 10.000 Einwohnern östlich von Leipzig. Da radelt man einfach mal hin, wenn man sich vom Trubel der Großstadt erholen möchte. An Kohlebergbau und Tonfabriken denkt man dabei eher nicht. Doch die waren einmal prägend für Brandis. Und die älteren Brandiser erinnern sich alle noch an die Mitoko. Selbst wenn Fabriken verschwinden, erzählen sie Geschichte.

Andreas Käppler: Paul Müller-Kämpff. Foto: Ralf Julke
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Paul Müller-Kämpff: Ein dickes Bilderbuch, das einlädt, den fast vergessenen Landschaftsmaler zu entdecken

Wenn Kunstgeschichte erst einmal kanonisiert ist, scheint sie regelrecht zu schrumpfen auf ein paar immer wieder genannte Namen, die Ausstellung immer der gleichen Großmeister und eine Geradlinigkeit, die hübsch brav den Klassifizierungen der Experten folgt. Als hätte es rechts und links davon nichts weiter gegeben. Und so wird auch der Name Paul Müller-Kämpff vielen erst einmal gar nichts sagen. Es sei denn, man war gerade auf Ahrenshoop.

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Akademischer Arbeitskampf: Tarifbeschäftigte an Hochschulen bekommen seit Dezember mehr Gehalt, strukturelle Beschäftigungsprobleme bleiben

Bereits anderthalb Wochen vor der dritten Tarifrunde für den öffentlichen Dienst hatte Ursula-Marlen Kruse, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Sachsen, sehr harte Verhandlungen vorhergesagt. Sie rechne damit, von den Verhandlungen am letzten Novemberwochenende in Potsdam Montag anstatt wie geplant Sonntag abzureisen, erzählte Kruse Mitte November auf der Vollversammlung der GEW Sachsen.

Entwurf für die Kirche Prester von Karl Friedrich Schinkel aus dem Jahr 1831. Quelle: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=112055144
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Umgenutzte Kirche in Magdeburg-Prester: Vom Gotteshaus zum Restaurant

Kirchenbauwerke gehören in Mitteldeutschland zu fast jedem Ort. Im Alltag sind sie bekannt als Wahrzeichen, Ortsmittelpunkt oder Orientierungsmarke, sie haben architektonisch, kunsthistorisch und regionalgeschichtlich vielfältige Bedeutung. Die Zukunft vieler Kirchen ist bedroht: Dutzende von ihnen haben ihre Funktion verloren, einige sind spurlos aus dem Ortsbild verschwunden. Doch auch einige wenige hatten Glück und wurden bewahrt: Sie bestehen weiter – und werden für andere Zwecke genutzt.

Chris Verfuß, Felix Erdmann (Hrsg.): Mondnacht. Fünf vor Zwölf. Cover: Trabanten Verlag
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Mondnacht: 25 Essays, die Antworten suchen auf unser Zögern und Versagen in der Klimakrise

Wir haben nicht mehr viel Zeit, das Steuer herumzureißen. Sieben Jahre. Zehn vielleicht noch. Wir sind die erste Generation, die die Klimakrise schon live miterlebt. Und wir sind die letzte, die noch auf die Bremse treten kann. Wobei: Das ist schon wieder das falsche Bild. Das Auto wird diesmal keine dominierende Rolle mehr spielen können. Auch wenn das so explizit in diesem Essay-Band nicht ausgesprochen wird.

Die Festschrift zu 25 Jahre Lotter-Gesellschaft. Foto: Hieronymus-Lotter-Gesellschaft
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Das Lotter-Magazin zum 25.: Wie Stadtgeschichte nicht nur die Museumsmenschen in Spannung hält

Die große Feier zum 25. Geburtstag der Hieronymus-Lotter-Gesellschaft 2021 musste ausfallen. Genauso wie die beliebte Lotter-Bude auf dem Weihnachtsmarkt. Die stets einen wichtigen Beitrag leistete zum Spendenaufkommen der Gesellschaft, die seit 1996 das Stadtgeschichtliche Museum bei Ankäufen und Restaurierungen unterstützt. Die Festschrift als Lotter-Magazin gab es trotzdem, nicht nur gefüllt mit Grußbotschaften.

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Liebe Leipzig: 25 Briefe zum Abschied an die Ex

Das ist mal eine Liebeserklärung an Leipzig, die sich gewaschen hat. 25 Briefe hat Janine Lückert an ihre zeitweilige Wahlheimat Leipzig geschrieben. 2021 ist sie weggezogen, weil ihre Liebe auf Zeit sich zu etwas entwickelt hat, was man nicht unbedingt aushalten muss für den Rest des Lebens. Mit dem ganzen Rummel um „The better Berlin“ hat Leipzig vor allem eines von Berlin übernommen: all seine schlechten Eigenschaften.

Marsha Richarz: Nö. Foto: Ralf Julke
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Nö: Marsha Richarz macht klar, was es mit Feminismus, Menschsein und Lehrerinsein auf sich hat

Lehrerin wollte sie eigentlich gar nicht werden. Und nach Sachsen wollte die in Heidelberg geborene Marsha Richarz eigentlich auch nicht. Zwei gute Gründe, um dann in Leipzig Sonderpädagogik und Germanistik auf Lehramt zu studieren. Also ist sie heute Inklusionslehrerin, Bühnenpoetin, Moderatorin, Autorin und – seit März – auch noch Verlagsinhaberin. Denn da hat sie den Brimborium Verlag gegründet.

Poesiealbum neu: Was wir wollen. Foto: Ralf Julke
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Was wir wollen: Das neue „Poesiealbum neu“ fragt nach dem, was uns wirklich umtreibt im Leben

Dieses „Poesiealbum neu“ ist ein Abschied: Zum letzten Mal gibt der Leipziger Dichter Ralph Grüneberger eins dieser thematisch durchdachten Hefte heraus, in denen – auf poetische Weise – die großen Fragen unserer Zeit und unseres Lebens behandelt werden. Mit 70 Jahren will er sich endlich stärker den eigenen Buchprojekten widmen. Denn so ein Heft macht Arbeit. Das unterschätzt man so leicht.

Oleg Senzow: Haft. Foto: Ralf Julke
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Haft: Oleg Senzows Notizen aus seinem Hungerstreik im Straflager bei Labytnangi am Polarkreis

Es gibt Bücher, die gehen an die Nieren. Da fiebert man mit, auch wenn man weiß, dass es am Ende doch irgendwie gut ausgehen muss. Mit Betonung auf irgendwie. Denn wie Oleg Senzow mit den gesundheitlichen Folgen seines langen Hungermarathons im russischen Straflager Labytnangi am Polarkreis fertig wird, erzählt er in diesem Buch nicht mehr. Auch wenn es allein schon deshalb ein Ausnahmebuch ist, weil es seine sämtlichen Notizen zum 145-tägigen Hungerstreik enthält.

Der Leipziger Marktplatz und das Alte Rathaus. Foto: LZ
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Wie das Licht nach Leipzig kam. Die ganze Geschichte, Teil 3

In seinem Dekret vom 19. September 1701 hatte August vorgeschlagen, den Aufbau und den Betrieb der Leipziger Laternen durch eine „gemeine Anlage“ zu bestreiten, was nichts anderes bedeutet, als dass das Licht durch neue Steuern bezahlt werden muss. Mit anderen Worten: Die Leipziger sollen für das blechen, was ihnen die Blechschmiede bauen.

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Fredrich rastet aus: Wenn Editorials aus fünf Jahren eine ganze Magazin-Geschichte erzählen

Es gibt wohl über kein deutsches Magazin derzeit so eine Erfolgsgeschichte zu erzählen wie über das Katapult Magazin. Es hat mit einer Tugend die Herzen seiner Leser/-innen erobert, die so manche deutsche (Tages-)Zeitung längst vergessen hat auf der Jagd nach Klicks und Reichweite: Die Liebe zu Zahlen, Fakten und einprägsamen Grafiken, die den Leser/-innen bildhaft vor Augen führten, wie die Welt ist. Wie sie wirklich ist. Natürlich ergibt so etwas Ärger.

Salli Sallmann (Hrsg.): Als ich wie ein Vogel war. Gerulf Pannach: Die Texte. Foto: Ralf Julke
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Als ich wie ein Vogel war: Die Liedtexte Gerulf Pannachs in neuer und erweiterter Ausgabe

Mancher hat ihn erst nach 1990 erlebt, als er wieder mit Renft auf Tour ging. Und so bringt man Gerulf Pannach (1948-1998) auch nur zu gern mit Renft in Verbindung. Und das auch über die Texte einiger Lieder, die Renft im Repertoire hatte. Dabei hat sich der größte Teil von Gerulf Pannachs Musikerleben im Westen abgespielt, nachdem er 1977 aus der Haft entlassen und gemeinsam mit Christian „Kuno“ Kunert nach Westberlin ausgebürgert worden war.

Silke Heinig: EisbärenSommer. Foto: Ralf Julke
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Eisbärensommer: Ein Büchlein aus Leipziger Familiengeschichten und einigen Fotoalbumschätzen

Wie schreibt man seine Lebensgeschichte auf? Das ist für viele Zeitgenoss/-innen inzwischen ein Thema geworden. Denn man muss sich keinen Verlag mehr suchen, sondern kann alles im Selfpublishing herausbringen. Auch in kleinen Auflagen, sodass einfach genug Exemplare für die Familie gedruckt werden. Oder ist die Geschichte doch spannend genug auch für die Öffentlichkeit? Eine Frage, die sich auch Silke Heinig aus Grünau stellte.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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