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Bei der Berichterstattung zur AfD erteilt der Presserat einen "Hinweis" wegen Sorgfaltspflicht an die LVZ. Foto: L-IZ.de
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Herr Tappert und die AfD

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 69, seit 19. Juli im HandelDer Deutsche Presserat hat der Leipziger Volkszeitung im Juni einen Hinweis wegen Verletzung der journalistischen Sorgfaltspflicht erteilt. Anlass war ein Bericht über Fachkräftemangel im Friseurgewerbe.

Leipziger Zeitung Nr. 69: So geht sächsisch 2019, Foto: Ralf Julke
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Frei nach Schiller: Die Gedanken sind nicht frei, wenn Einer nicht den Mut zur Freiheit hat

LEIPZIGER ZEITUNG/Zur Ausgabe 69, seit 19. Juli im HandelManchmal schält sich erst beim Lesen der frisch gedruckten „Leipziger Zeitung“ heraus, wo eigentlich der Schwerpunkt des Monats lag. Oder liegt. Welches Thema wirklich die Stadt oder gleich die ganze Gesellschaft tatsächlich bewegt hat. Nicht nur aufgeregt, so wie die üblichen Themen, über die sich die Zeitgenossen in unsozialen Medien zerfleischen. Das heimliche Mega-Thema in der Juli-Ausgabe ist tatsächlich das Thema Freiheit.

2014 in Schleußig eingefangen. Foto: Marko Hofmann
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Was linkser Journalismus mit Faust Zwo zu tun hat

Nun haben wir es auch noch Schwarz auf Weiß: Die L-IZ gehört zum „linken Meinungsspektrum“. Zumindest aus Sicht des Peterssteinweges, also so von Norden nach Süden geschaut. So jedenfalls bestätigt es uns ein Kollege aus dem Hause LVZ in einer Stellungnahme für den Deutschen Presserat. Dort hatte sich nämlich einer unserer Kollegen über einen LVZ-Beitrag beschwert. Er hätte dazu auch einen kritischen Artikel in der L-IZ schreiben können. Aber so was nimmt ja keiner ernst, nicht wahr?

Straßenplakat vorm LVZ-Gebäude 2015. Foto: Ralf Julke
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Wie RND mit 1-Stunde-Geschichten die Abo-Zahlen hochtreiben will

Was passiert eigentlich, wenn man sich vom Tempo der renditegetriebenen Social-Media-Konzerne vorgeben lässt, wie Journalismus funktionieren muss? Das ist ja keine ganz neue Frage. Sie beschäftigt Medienhäuser und ihre Inhaber seit ungefähr 2004 massiv, seit Facebook & Co. auch die Grundlagen der klassischen Medien zerstören. Was dann mit Import einer Vokabel aus dem Englischen als Disruption bezeichnet wird.

Blick nach Links. Screenshot: L-IZ.de
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„Blick nach Links“: AfD macht Lügenpresse

Die AfD hat sich medial des Themas Linksextremismus angenommen. Auf einem eigenen Infoportal informieren die Rechtspopulisten seit Kurzem über das politische Phänomen. Der Wahrheit fühlen sich die Autoren dabei jedenfalls nicht verpflichtet, wie ein Beitrag über den Leipziger Stadtteil Connewitz illustriert.

Der Straßenbahnmonitor um 9.35 Uhr. Foto: Karl-Katja Krach
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Die Linke tritt nicht zur Landtagswahl an?

Am Mittwoch veröffentlichte die LVZ eine Meldung über die Umfrageergebnisse des MDR zur bevorstehenden Landtagswahl. In Bahn und Bus wurden die Ergebnisse für CDU und AfD zwar besonders hervorgehoben. Um 9:35 Uhr fehlte die Linke in der Meldung der LVZ.

Sitz der SLM in der Lassallestraße. Foto: Ralf Julke
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Auch die SPD hält die Modernisierung des Privatrundfunkgesetzes in Sachsen für überfällig

Seit Donnerstag, 4. Juli, ist auch der fünfköpfige Medienrat der Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM) wieder vollzählig. Der Sächsische Landtag wählte im zweiten Wahlgang Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der Barmer Sachsen und stellvertretender Landesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Sachsen (MIT), zum neuen Medienratsmitglied. Die Versammlung der SLM hatte zuvor auf den Vorschlag eines Nachrückers verzichtet.

Die MDR-Zentrale in Leipzig. Foto: Matthias Weidemann
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Gersdorf-Gutachten für die CDU-Fraktion zeigt, wo der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk zuerst reformiert werden muss

Es waren ja nicht nur die GEZ-Muffel und die Protagonisten der AfD, die in der ganzen Debatte um die Finanzierung des Öffentlichen Rundfunks in Deutschland das dumme Gefühl hatten, dass sich hier ein paar beratungsresistente Sendeanstalten einfach nur die Milliarden für die Zukunft sichern wollten, ohne auch nur einen Gedanken an die Inhalte des Programms verschwenden zu wollen. Selbst in der sächsischen CDU-Fraktion wuchs das Unbehagen. Da gab man lieber ein richtiges Gutachten in Auftrag.

Ohne Fleiß wir das nichts. Foto: Ralf Julke
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Warum der lokale Journalismus mit Ameisen, Bienen und Mäusen beginnt

Was haben wir da nur angestellt? Kann man eine Zeitung mit einer philosophischen Frage gründen? Und ohne Geld? Eine richtige Zeitung? Eine digitale, nur im Netz? Gab’s das nicht schon? 2004? Die Antwort lautet: Nein. Gab’s nicht. Schon gar nicht auf lokaler Ebene, ganz unten also, wenn man die Hierarchie der Medien so betrachtet. „Bau mir eine Website, die wie eine Tageszeitung funktioniert“, sagte einer von uns zum anderen. „Kannst du das?“ – „Ich versuch’s.“ So fing das an.

Sitz der SLM in der Lassallestraße. Foto: Ralf Julke
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Versammlung der SLM weigert sich, die veralteten Strukturen der Landesmedienanstalt weiter zu unterstützen

Das ganze Konstrukt funktioniert so nicht mehr, das ist das Ergebnis der Sitzung der Versammlung der Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM), in der 35 gesellschaftliche Vertreter ein wenig dafür sorgen, dass die Arbeit der SLM ausgewogen ist. Aber seit Beginn des Jahres knirscht es im Gebälk. Die Kür eines neuen Präsidenten wurde rückabgewickelt. Und nun sieht die Versammlung auch keine Möglichkeit, den Medienrat neu zu besetzen.

Arno Rink: Ich male! Foto: studioVie
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Gleich drei Preise der Stiftung Buchkunst für Buchgestaltungen aus Leipzig

Wenn ab und zu wieder wichtige Preise für die künstlerische Gestaltung von Büchern vergeben werden, sind regelmäßig auch Bücher darunter, die von Leipziger Buchkünstlern gestaltet wurden. Am 17. Juni konnte das Museum der bildenden Künste so einen Erfolg schon für den recht ungewöhnlich gestalteten Katalog zur Ausstellung „Arno Rink. Ich male!“ vermelden. Auch wenn der Gestaltungsauftrag nach Wien ging. Jetzt gibt es auch noch ein paar Auszeichnungen für ganz junge Buchkünstler/-innen.

Game over! Keine Angst vor neuen Wegen in der aktuellen LEIPZIGER ZEITUNG. Foto: Michael Freitag
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Die Leipziger Zeitung Nr. 68 ist da: Game over! Keine Angst vor neuen Wegen

Mal wieder tobt aktuell eine Debatte um die „Kraft durch Freu(n)de“-T-Shirt-Provokation von MDR-Kabarettist Uwe Steimle, Dresden kennt längst seine Causa Uwe Tellkamp und die heißt nun für Leipzig wohl Axel Krause. Spätestens seit der Ausladung des Leipziger Malers und AfD-Fans bei der 26. Leipziger Jahresausstellung dürfte einigen so langsam ein Lichtlein aufgehen, wo 30 Jahre nach „der Kehre“ die Parallelen liegen. Lange Linien hier und neue Wege bei der Jugend da. Eine Ausgabe zwischen „Game over!“ und fehlender Angst vor Neuem.

Graffiti in Leipzig. Foto: Marko Hofmann
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Wenn die angelernten Muster nicht mehr zur widerborstigen Wirklichkeit passen

Journalisten haben ihre Scheuklappen und ihre rosaroten Brillen – wie alle anderen Menschen auch. Und sie haben Sichtweisen, an denen man sogar erkennt, aus welcher Schule sie kommen, mit welchen Vorurteilen sie auf die Welt sehen. Selbst dann, wenn sie sich redlich bemühen, diese „Voreinstellungen“ irgendwie aufzulösen. So wie Mathias Müller von Blumencron am 27. Mai beim „Tagespiegel“. „Spitze zu“, hat er bei „Spiegel“ und F.A.Z., wo er vorher tätig war, gelernt.

Der Tweet, den Twitter nicht beanstandet hat. Screenshot: L-IZ
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Christian Wolffs Tweet zur Leipziger AfD wird von Twitter nicht beanstandet

Wer genau sich wegen eines Tweets, den Christian Wolff am 20. Mai, in der heißen Endphase des Wahlkampfes auf Twitter absetzte, beschwert hat, kann er zwar auch nicht sagen. Er kann es nur vermuten. Aber auch in seinen Twitter-Beiträgen ist der ehemalige Thomaspfarrer gern bissig und genau und prangert auch gern die doppelbödige Haltung einiger rechter Zeitgenossen an. Die Beschwerde über den Tweet hat Twitter jetzt abgelehnt.

Wahlplakate im Clara-Park. Foto: Ralf Julke
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Lauter unpolitische Wilde da im Osten

Einen Effekt beobachteten am Wahlsonntag, 26. Mai, nicht nur L-IZ-Leser: Die großen Zeitungen und Sender ignorierten die hellblauen Wahlergebnisse im Osten geradezu auffällig. Man staunte etwas verblüfft über die Grünen und sang ansonsten viele Lieder über den „Niedergang der großen Volksparteien“. Das erwischte dann auch ein paar Medienprojektanten im schönen Westen unverhofft. Auch welche mit ostdeutschem Stallgeruch.

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Ein Faktencheck des CO2 Abgabe e. V. zur offenen Antwort der CDU auf den Youtube-Beitrag von Rezo

Als der Youtuber Rezo in dieser Woche seinen Generalverriss der CDU veröffentlichte, war die Aufmerksamkeit auch in den Medien groß, regierte die CDU, wie so oft, falsch und überheblich. Und jetzt versuchen lauter überkandidelte Redaktionen, Rezos Argumente mit Fakten in der Luft zu zerpflücken. Ein „Faktencheck“ peinlicher als der andere. Von den Kommentaren (FAZ: „Jeder Like ein Armutszeugnis“) ganz zu schweigen.

Liebe Kinder, lernt aus meiner Geschichte. Foto: Ralf Julke
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Liebe Kinder, lernt aus meiner Geschichte! oder Warum in unserer Welt nichts so eindeutig ist, wie es gern verkauft wird

Wohin gelangt man eigentlich, wenn man das, was in unserer Gesellschaft passiert, die ganze Zeit mit kritischem Blick betrachtet? Macht man es sich da nicht viel zu schwer? Kann man denn nicht einfach berichten, wie toll alles ist? Und dass es bei Wahlen doch eigentlich nur um ein bisschen Farbe geht? Erstaunlicherweise landen wir da genau bei jener Empörung, die dieser Tage tausende junge Menschen auf die Straße treibt: Es geht um viel mehr.

Wo ein Wille ist .. Foto: Ralf Julke
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Leipziger Zeitung: Wo ein Wille ist … zwei Wahlen stehen vor der Tür

Am 26. Mai ist Kommunalwahl, verknüpft mit der Europawahl, einer Europawahl, bei der es tatsächlich mal wieder um Europa geht. Erstmals werden auch viele Leipziger wieder zur Europawahl gehen mit dem leichten Summen im Kopf: Es könnte ja doch wichtig sein. Und im Leipziger Stadtrat, der ja auch gewählt wird? Da rumort es schon seit ein paar Monaten.

Prof. Dr. Gabriele Hooffacker und Prof. Dr. Marc Liesching von der HTWK Leipzig. Foto: HTWK Leipzig
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Wie ausgewogen war eigentlich das Vorwahl-Programm von ARD und ZDF 2017?

Kann man eigentlich messen, wie ausgewogen Fernsehsender über das politische Geschehen im Land berichten? Immerhin war das ein gewaltiges Thema zur Bundestagswahl 2017. Nach der Bundestagswahl 2017 gerieten die öffentlich-rechtlichen Sender einmal wieder stark in die Kritik. Diesmal von der anderen Seite, vehementen Kritikern, die die thematische Ausgewogenheit im Wahlkampf vermissten. Eine Leipziger Studie versucht dem jetzt auf den Grund zu gehen. Und scheitert.

Ort der Sendung „Fakt ist ...!“ am 27. Jnaur 2020, der LVZ-Sitz am Peterssteinweg. Foto: Ralf Julke
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Gibt es auch die LVZ bald nur noch online?

„Das Jahr 2019 wird bitter“, schrieb Markus Brauck am 26. Februar in einem Kommentar auf „Spiegel Online“, in dem er sich mit den jüngsten Hiobsbotschaften vom deutschen Zeitungsmarkt beschäftigte. Kurz zuvor geisterte die Nachricht durchs Land, Dumont wolle seine Lokalzeitungen verkaufen. Eine Nachricht, die DuMont eher zurückhaltend dementierte.

Prof. Dr. Alexander Godulla. Foto: Christian Hüller/Universität Leipzig
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Der Leipziger Medienwissenschaftler Alexander Godulla über das Pressefoto des Jahres 2019

Am Donnerstagabend, 11. April, ist in Amsterdam von der Stiftung World Press Photo wieder das Pressefoto des Jahres gekürt worden. Kein internationaler Fotowettbewerb zieht mehr Aufmerksamkeit auf sich. Zum Siegerfoto wurde das an der us-amerikanischen Grenze aufgenommene Foto „Crying Girl on the Border“ von John Moore gekürt, ein Bild, das mehr auf den Punkt bringt als das Ausgeliefertsein des Menschen vor staatlicher Willkür.

Wer sind alles die Urheber? Foto: L-IZ.de
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Kampagne für den Neoliberalismus

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausg. 65Als die führende Youtube-Managerin Susan Wojcicki Anfang November 2018 mit der Video-Mitteilung an die Öffentlichkeit tritt, im Falle der Verabschiedung der neuen EU-Urheberrichtlinie im Europaparlament würde das Videonetzwerk von Google (Alphabet Inc.) etwa 35 Millionen Youtube-Kanäle abschalten, trifft sie auf eine etwa ein Jahr lang ruhig geführte Debatte. Erste Ergebnisse auf EU-Ebene hatten im Juli 2018 ergeben, die Richtlinie (RL) noch einmal nachzuverhandeln, Proteste gibt es zu dieser Zeit kaum.

Sitz der SLM in der Lassallestraße. Foto: Ralf Julke
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SLM-Versammlung empfahl Abbruch des Bewerbungsverfahrens, Medienrat unterdrückte Pressemitteilung + Update

Sie residiert in einer hübschen kleinen Villa in der Ferdinand-Lassalle-Straße in Leipzig, den Clara-Park direkt vor der Tür, ziemlich idyllisch. Und jahrelang hat die Sächsische Landesmedienanstalt hier auch ohne viel Aufhebens gearbeitet, kontrolliert, gefördert, Gelder verteilt. Aber mit dem etwas rumpeligen Abschied von Geschäftsführer Martin Deitenbeck hat sich das gründlich geändert. Auf einmal tun sich Risse auf in der Institution und die Frage nach Transparenz und Glaubwürdigkeit kommt auf den Tisch.

Freiheit oder Egoismus: Leipziger Zeitung Nr. 65. Foto: L-IZ
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Warum die neue Leipziger Zeitung geradezu einlädt, mal über den Saurier Youtube nachzudenken

Erstaunlich, aber so ist es: Mit ihrer Unverfrorenheit, sich auf dem digitalen Markt zusammenzuraffen und zu nehmen, was scheinbar nur herrenlos herumlag, haben es die großen Internet-Konzerne, allen voran Google mit seiner Flimmerbildchentochter Youtube, geschafft, ein ganz heißes Eisen wieder auf die Tagesordnung zu bringen: den entfesselten Kapitalismus und seine neoliberalen Orgien.

Antje Feiks (Linke). Foto: LZ
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Verheerende Folgen sichtbaren Anscheins innerbetrieblicher Demokratie in Sachsens Medien-Aufsicht

„Der Medienrat der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) hat heute in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, den Geschäftsführer der SLM, Herrn Martin Deitenbeck, mit sofortiger Wirkung abzuberufen“, meldete die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) am 7. Februar. Man wollte aber partout nichts dazu sagen, warum Deitenbeck gehen musste.

Urheberrechte werden durch die Richtlinie neu geklärt. Foto: PDPics auf Pixabay
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Über eine EU-Richtlinie, die für radikalen Streit im Netz sorgt (3): Artikel 11 und die Presse

Die Kritik an der neuen EU-Richtlinie, welche am 25. März 2019 beschlossen oder abgelehnt werden wird, reibt sich längst nicht nur an Artikel 13, welcher Gegenstand der ersten Teile war. Besonders häufig wird in der Debatte auch der Artikel 11 aufs Korn genommen. Dieser führt ein Leistungsschutzrecht für Presseunternehmen ein. Und zwar kein besonderes Leistungsschutzrecht, sondern exakt das gleiche, das ausübende Künstler, Tonträgerunternehmen, Filmhersteller und Sendeunternehmen genießen.

Urheberrechte werden durch die Richtlinie neu geklärt. Foto: PDPics auf Pixabay
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Youtuber auf den Barrikaden (Teil 2): Die Gretchenfrage der Umsetzung

Im ersten Teil rings um die Debatte zur seit nun 18 Jahren ersten neuen EU-Richtlinie zum Urheberrecht im Netz und die Regelungen im Artikel 13 und den Begleitregelungen, ist eines deutlich geworden: Letztlich richtet sich die Neuregelung vor allem an einen kleinen Kreis großer Plattformanbieter mit Wirkung für viele Nutzer im Netz. Wenn auch nur ein kleiner Kreis der Plattformen überhaupt Haftungspflichten hat, so stellt sich für diese natürlich trotzdem die Gretchenfrage nach der Umsetzung. Dürfen oder müssen hier Uploadfilter zum Einsatz kommen?

Verleger werben für ihre Bücher - hier der Hasenverlag aus Halle. Foto: Ralf Julke
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Die Weimarer Republik unterm Brennglas, Hans Christian Andersen im Ohr und Louise Otto Peters im Roman

Am Dienstag, 5. März, war wieder Schnupperstunde der mitteldeutschen Verlage im Vorfeld der Leipziger Buchmesse. Jedes Jahr lädt der Börsenverein die Presse ins Haus des Buches ein, wo jene Verlegerinnen und Verleger, die vor der Buchmesse noch ein bisschen Zeit übrig haben, ein paar von den Buchtiteln vorstellen, die sie frisch gedruckt zur Buchmesse mitbringen. Aber zwei Wochen vor der Messe ist eigentlich in fast allen Verlagen Tohuwabohu.

Urheberrechte werden durch die Richtlinie neu geklärt. Foto: PDPics auf Pixabay
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Artikel 13: Youtuber auf den Barrikaden (Teil 1)

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausg. 64Zu kaum einem Thema kursieren dieser Tage so viele widersprüchliche Aussagen, wie zur anstehenden EU-Urheberrechtsreform ab diesem Jahr. Youtuber und ihre Fans rufen zu Demonstrationen auf, der Hashtag „NieWiederCDU“ kursiert in Höchstfrequenz, man wirft vor allem dieser Partei auf Bundes- und EU-Ebene vor, das Netz und die Nutzer nicht verstanden zu haben. Die Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern des Richtlinienentwurfs scheinen verhärtet.

LZ Nr. 64: Stell dir vor, die Zukunft ist jetzt. Foto: Ralf Julke
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Die neue Leipziger Zeitung Nr. 64: Kopf hoch oder “Stell dir vor, die Zukunft ist jetzt”

Nein, es ist keine Überraschung, dass ältere weiße Männer jetzt glauben, die staatlichen Instrumente rausholen zu müssen und jungen Menschen klarmachen zu wollen, dass alles Recht der Welt auf ihrer Seite ist. Egal, ob es um stinkende Autos oder rußende Kohlekraftwerke geht, Umweltzerstörung in Tagebauen oder bei der Zukunft der eigenen Stadt. Es ist der alte Geist der Macht. Doch der Protest ist jung, radikal und weiblich. Es ist unsere Jugend, die um ihre Zukunft kämpft.

Unverhoffte Begegnung. Grafik: L-IZ
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Das übliche Tohuwabohu am Tag danach

LeserclubIm Rathaus liefen an diesem Tag die Telefone heiß. Das bekamen Herr L. und sein zunehmend ergrimmter Kollege S. mit, als sie immer wieder versuchten, auf einem der dortigen Telefone durchzukommen und einen der Schwergewichtigen im Amt zu erreichen. Gegen Mittag trudelten dann schon die (Eil-)Meldungen aus Rathaus und Polizei ein, die das aufgeregte Volk beruhigen sollten: Die Staatsmacht kümmere sich, man sei noch ganz am Anfang der Ermittlungen. – „Wahrscheinlich haben sie gerade Kaffee gekocht“, grunzte Kollege S.

Leipziger Zeitung Nr. 63. Foto:L-IZ
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Die neue Leipziger Zeitung Nr. 63: Protest, Vertrauen und eine gute Frage

Es rumort in Sachsen. Mit Protesten begann das Jahr. Gegen die falsche Klimapolitik, gegen die falsche Kohlepolitik, gegen das von Big-Brother-Mentalität geprägte Polizeigesetz. Als lägen die Lösungen für die Zukunft alle in der Vergangenheit. Oder in der Vermutung, der Mensch an sich sei bequem, veränderungsunwillig und faul. Und weil er das ist, wird er auch noch schlecht oder gar nicht bezahlt. Das begreift kein Mensch mehr.

Herr Fuchs ruft an ... Grafik: L-IZ
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Herr Fuchs lässt sich verbinden

LeserclubDie Kopfschmerzen kündigten sich schon an, als Herr L. sich durchs halbe Polizeipräsidium telefonierte. Vielleicht hätte ein heißer Grog geholfen, ordentlich angereichert mit irgendeinem hochprozentigen Kräutersud. Aber es war so ein Montag, wie Herr L. sie nur zu gut kannte. Noch am Sonntag denkt man: Was ist eigentlich los in diesem Nest, was man den Leuten unbedingt am Dienstag brühheiß erzählen müsste? Und dann hört das Telefon nicht auf zu klingeln, weil alle möglichen Leute ihren Kummer in der Redaktion abladen wollen.

Regenbild und fette Schlagzeilen. Grafik: L-IZ
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Die seltsamen Gäste des ehrenwerten Herrn Fuchs

LeserclubDer Anruf hatte Herrn L. natürlich genau in jenem Moment aus dem Traum gerissen, als er mit letzter Verzweiflung gegen wild angreifende Schatten von Wölfen, Füchsen, Bären und Tigern kämpfte. Zumindest hatte er beim Hochschrecken das Gefühl, dass es diese Raubtiere gewesen sein mussten, wirklich giftige, gierige Bestien, gegen die er sich verzweifelt mit einer zusammengerollten Zeitung wehrte. Ansonsten hatte er das dumme Gefühl, nur mit einem alten, schäbigen Lendenschurz bekleidet gewesen zu sein.

Alles wird gut. Foto: Marko Hofmann
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Ein kleines Plädoyer für aufmerksame Entschleunigung

Schon im Dezember veröffentlichte die „Süddeutsche“ einen schönen Artikel, der sich mit der Frage beschäftigte, wie das Gelbwesten-Phänomen in Frankreich derart schnell an Aufmerksamkeit gewinnen konnte und was das mit den Anfang 2018 von Facebook geänderten Algorithmen zu tun hat. Nach den massiven Missbrauchsaffären im Präsidentschaftswahlkampf hatte Facebook die Timeline radikal verändert. Im Unternehmenssprech: back to the roots.

Kosmos in Flammen. Grafik: L-IZ
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Das Ende des Kosmos

LeserclubSelbst am Montag würde Herr L. nur mühsam rekonstruieren können, was am Sonntagabend tatsächlich geschehen war. Dass es Margarita darauf angelegt hatte, die ganze schön frisierte 1. Reihe in Aufregung zu versetzen, zu piesacken und zu ärgern, war nicht zu übersehen. Man merkte, dass gerade der Ausflug über die Dächer der Stadt in ihr die alte, nie vergessene Wut wieder entflammt hatte.

Margarita lässt die Raubtiere tanzen ... Grafik: L-IZ
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Das Konzert, genau so, wie es Herr L. erlebt hat

LeserclubWer dabei war, wird sich erinnern. Einmal wenigstens, einmal wieder lebendig gewesen zu sein, ein, zwei Stunden lang. Vielleicht mehr. Hinterher schaute keiner auf die Uhr, denn Margarita, wie Herr L. sie für sich nannte, und die auf Plakaten gern nur DIE DIVA hieß, in ihrem Ausweis aber so einen kleinen bürgerlichen Namen trug, wie man ihn in L. eher mit Bescheidenheit spazieren führte, hatte dieser todtraurigen Stadt noch einmal gezeigt, was sie war, wenn sie träumte. Und dass sie schon lange nicht mehr geträumt hatte.

Margaritas Vorstellung beginnt ... Grafik: L-IZ
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Margaritas Vorstellung beginnt

LeserclubMüsste das jetzt nicht ganz langsam erzählt werden? Mit Orgelmusik untermalt, ein bisschen aufgebrezelt und hochglanzpoliert? Denn so etwas passiert hier ja nicht mehr, in diesem Städtchen am Rande der Zeit. Talmi ist anderswo. Das Gefühl, wenigstens ab und zu die Aufmerksamkeit der Welt zu erregen, sowieso. Trotzdem beeilte sich Herr L. als der Chef die ganze Seite noch einmal umbrechen wollte, weil ein immer schlecht gelaunter Hausjurist sich im letzten Moment mit Ningeligkeiten gemeldet hatte, fand er jedoch die Redaktionsräume verlassen.

Eine Säule an der LVZ-Druckerei in Leipzig Stahmeln verkündet seit dem 2. Januar 2019 endgültig das Gestern. Foto: L-IZ.de
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Medien in Sachsen: Dresdner Konkurrenten rücken zusammen

Das ging ja schneller als avisiert. Bereits mit dem 2. Januar 2019 ist der nächste Teil der Schließungsvorbereitungen der LVZ-Druckerei in Stahmeln umgesetzt worden. Denn am gestrigen Mittwoch verkündeten die zum Madsack Konzern gehörenden „Dresdner Neusten Nachrichten“ (DNN) den Umstieg auf das „Rheinische Format“ mit gleichzeitiger Erstausgabe in der neuen Größe. Mit anderen Worten: der Druckereiwechsel der 22.607 DNN-Exemplare (3. Quartal 2018) von Leipzig nach Dresden in eine andere Druckerei ist damit bereits vollzogen, der Auftrag wird nun nicht mehr in Stahmeln ausgeführt.

Auch der ramponierte Tourneebus war zu sehen ... Grafik: L-IZ
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Ein altes Kino erlebt einen Frühling

LeserclubUnd so wehte eine Unruhe durch die Stadt, eine Geschäftigkeit, die dieser kleine Ort in seiner Beschaulichkeit am Wochenende eher nicht kannte. Wie zufällig streiften die Spaziergänge der braven Bürger, die für gewöhnlich lieber jede Stunde daheim auf einer gemütlichen Ottomane verbrachten, die kleine Straße vor dem alten Kino. Don Leone freute sich diebisch. Er hatte das beliebte Eiscafé an der Ecke gerade erst in Schwung gebracht. Als hätte er es geahnt.

Wer also hat August Miller getötet? Grafik: L-IZ
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Erkennt man das Böse an der Nasenspitze?

LeserclubKann es sein, dass man in manchen Berufen landet, weil man gar nicht anders kann? Hätte Herr L. nicht auch Bäcker werden können, Lokführer oder Straßenfeger? Selten hatte er so oft über dieses Rätsel nachgedacht wie in dieser Woche. Wie kommt der Mensch dazu, seine besten Jahre mit Dingen zuzubringen, die ihn zuweilen zutiefst unglücklich machen? Zumindest ratlos, weil augenscheinlich der komplette Rest der Welt einfach weiterströmte wie ein lehmiger Fluss voller Unrat und Müll.

Unverhofft am Hermannkai ... Grafik: L-IZ
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Herr L. führt sich Gassi und ist gar nicht überrascht

LeserclubKönnen Sie abschalten? Können Sie ihren Job nach Feierabend im Büro lassen, nach Hause fahren und ein völlig anderer Mensch sein? Herr L. konnte es nicht. Er hätte es nur zu gern gekonnt. Sich verwandelt in einen Wochenendmenschen, der nur noch Wochenendgedanken hat. Zum Beispiel mit Mascha in Olegs Tschaika steigen und losdüsen, den Kofferraum vollgepackt mit Picknickereien. Aber der Tschaika war ja im Eimer.

An jeder Hausecke ein Plakat ... Grafik: L-IZ
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Ein Samstagmorgen entgleist, aber Herr L. kann nicht anders

LeserclubHerr L. hatte die beiden Polizisten in ihrem Auto eher nur aus dem Augenwinkel wahrgenommen. Wenn sie etwas von ihm wollten, mussten sie warten. Oder klingeln, oder am Montag wiederkommen. Es war Wochenende und die Brötchen in der Tüte rochen wie ein reifes Weizenfeld. Wie ein Kichern im Kornfeld und ein Kuss von seiner Mascha, wenn sie ihn unverhofft überfiel und nicht erwarteterweise. Was manchmal vorkam. Meistens dann, wenn sie etwas zu verbergen hatte.

Warten im Regen. Grafik: L-IZ
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Ein Vorfall im Morgengrauen, mit Stimmung bitte

LeserclubL. Ein Montag in der nassen Jahrszeit. Und es regnet. Schon seit Stunden. Seit einer Stunde steht ein Mann am Straßenrand und wartet. Er weiß nicht, was in dem Haus passiert, das hier zwischen grünen, kurzrasierten Wiesen steht. Golfplatzgefühl. Eher eine Villa mit Ziertürmchen, einem Balkon auf wuchtigen Säulen, einer breiten Freitreppe, die geradezu einlädt, dass man mit Vierspänner vorfährt. Die Einwohner von L. kennen das Anwesen. Es gehört einem Politiker, den hier jeder kennt. Im Guten wie im Strittigen. Und es regnet.

Jede Menge Kaffee und dann doch keine Geschichte ... Grafik: L-IZ
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Ein nasser Hund am Straßenrand oder Wie schöne Geschichten zerplatzen

LeserclubKam das unseren beiden kleinen Lokalreportern nicht erstaunlich vertraut vor? Diese Liebe zu runden, hübschen, knallharten Geschichten? Reif für eine Verfilmung? Sauber durcherzählt bis zu der Szene im Regen, wenn die Polizisten den Verdächtigen abholen, nur ein einsamer Reporter am Straßenrand, den Kragen hochgestellt, festhaltend, was festzuhalten ist? Seine Pflicht tuend. „Was denn für eine gottverdammte Pflicht?“

Es betrifft nicht nur den „Spiegel". Foto: Ralf Julke
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Was der „Fall Relotius“ mit Bequemlichkeit, Vorurteilen und blinden Flecken in Redaktionen zu tun hat

Seit vier Tagen beschäftigt der „Fall Claas Relotius“ nicht nur den „Spiegel“, der diese dreiste Fälscherkarriere jetzt auch zum Hauptthema seines gedruckten Magazins gemacht hat. Auch die anderen Großen kommentieren, analysieren und sorgen sich. Man kommt gar nicht hinterher, alles zu lesen. Und hat dennoch das Gefühl: Das eigentliche Problem wird eifrigst umschifft.

Leipziger Zeitung zu Weihnachten. Foto: Ralf Julke
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Ich glaub’, mich streift das Glück … Die Weihnachts-LZ ist da

Natürlich haben wir auch am Ende des Jahres noch eine: Eine Leipziger Zeitung für alle, die sich für mehr als nur die schöne Hülle der Stadt Leipzig interessieren. Denn die Stadt rumpelt genauso aus dem Jahr heraus, wie sie hineingerumpelt ist. Was die Titelgeschichte zu den akuten Finanzproblemen in der Leipziger Jugendhilfe genauso aufgreift wie das Interview zum sächsischen Nicht-Kohleausstieg.

Das „Spiegel“-Gebäude in Hamburg. Foto: Pixabay
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Lob, Kritik und Bestürzung: Die Reaktionen auf die „Spiegel“-Enthüllung über Betrug in der eigenen Redaktion

Ein Reporter des „Spiegel“ habe „in großem Umfang eigene Geschichten manipuliert“. Mit dieser Enthüllung ging am Mittwoch, den 19. Dezember, das Nachrichtenmagazin selbst an die Öffentlichkeit. Der Journalist Claas Relotius hat in Zeiten der Glaubwürdigkeitskrise zahlreiche Reportagen mit erfundenen Zitaten und Begebenheiten ausgeschmückt. Der Fall dürfte grundsätzliche Diskussionen darüber in Gang bringen, ob es zur Aufgabe von Journalismus gehört, gute „Geschichten“ zu erzählen.

Prof. Gabriele Hooffacker. Foto: HTWK Leipzig
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Medienwissenschaftler der HTWK Leipzig träumen noch ein bisschen von Bürgerreportern im Lokaljournalismus

Es könnte so schön sein. Mindestens 20 Jahre alt sind die Träume vom Bürgerjournalisten, der den professionellen Redaktionen hilft, das richtige Leben vor Ort abzubilden. Begonnen hat ihn einst die BILD und andere – und es wieder gelassen. Mit mehreren Projekten zu dem Thema hat sich nun auch die HTWK Leipzig beschäftigt. Hätte ja klappen können. Aber wie zieht man Bilanz für einen Versuch, der nur mit lauter Hoffnung endet?

Alles offen oder was? Was passiert bei Lok Leipzig. Foto: Screen Offener Brief
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Wer bin ich und wenn ja, wie viele? Ein anonymer Brief zur Situation bei Lok Leipzig

Manchmal geschehen Dinge, da sollte man entgegen der allgegenwärtigen Ernsthaftigkeit des Lebens lieber zur Glosse greifen, statt zu berichten. So besser auch hier. Am gestrigen Dienstag schrieb die LVZ im Mitmachportal „Sportbuzzer“ von neuen Vorwürfen gegen Verantwortliche beim 1. FC Lok Leipzig, welche in einem „offenen Brief an verschiedene Medien der Stadt“ laut würden. Das Problem an offenen Briefen: sie werden mit Absender-Namen an alle thematisch relevanten Medien verschickt und parallel vom Absender veröffentlicht.

MDR-Zentrale in Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Studie belegt: Diskriminierung in öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ist keine Seltenheit

Das Thema ist ja auch für den Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk nicht neu. Einige heftige Geschichten über mobbende und sexuell übergriffige Führungsmitarbeiter in den deutschen Sendeanstalten haben ja schon mediales Echo gefunden. Aber wie gehen die Sender eigentlich insgesamt mit ihren Mitarbeitern um? Und erst recht mit ihren freien? Das Ergebnis einer Befragung macht seit dem 7. Dezember Furore.

Es wird wieder miteinander gesprochen im Hause LVZ. Foto: L-IZ.de
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Nach dem Streik in der LVZ-Druckerei: Verhandlungen

Noch ist die Lage auch nach den heutigen Gesprächen zwischen dem Betriebsrat und der Geschäftsführung bei der LVZ-Druckerei angespannt. Aber man spricht wieder miteinander. Am Mittwoch, 5. Dezember 2018, gab es mehrere Telefonate und Termine, welche ein erstes Aufeinanderzugehen bedeuten könnten. Ein neues Sozialplanangebot für alle rund 260 Beschäftigten liegt auf dem Tisch, bei der Transfergesellschaft sind laut Betriebsrat noch alle Fragen offen. Bis 12.12.2018 will man nun Produktionssicherheit in der Druckerei gewährleisten.

It's Wahlkampf in Leipzig, Baby. Foto: L-IZ
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Eine Muntermacher-LZ Nr. 61 für aufmerksame Zeitgenossen

Wer sich nichts traut, gewinnt auch keine Wahlen. Vielleicht ist es das, was mancheinen so gegrämt hat in den letzten Jahren, diese Unlust, wirklich zu kämpfen. Die Sächsischen Landtagswahlen stehen vor der Tür. Die einen kuscheln schon emsig im Gartenzwergparadies miteinander. Aber in Leipzig trauen sich einige mutige Kandidatinnen und Kandidaten vor, wollen es wissen, ob Sachsen wirklich so ein triefnasiges Zwergenland ist. Oder ob hier noch was geht. Zu lesen ab heute auch in der neuen „Leipziger Zeitung“.

LVZ-Druckerei in Stahmeln. Foto: Ralf Julke
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SPD und Linke schreiben gemeinsamen Antrag und SPD-Mitglieder einen Offenen Brief

Das ist ein Aufreger. Erst recht, seit sich Anfang des Monats der Betriebsrat der LVZ-Druckerei in Stahmeln an diverse SPD-Ortsgruppen und Verantwortliche gewandt hat, sich für den Erhalt der 1993 gegründeten Druckerei mit ihren 260 Mitarbeitern einzusetzen. Immerhin hält die SPD über ihre Beteiligungsgesellschaft DDVG rund 20 Prozent Anteile an der Madsack-Gruppe. Und der Brief zeigt Wirkung.

Aktuelle Homepage der Sächsischen Zeitung. Screenshot: L-IZ
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Die Sächsische Zeitung führt am 23. November ein moderneres Abo-Modell ein

Die Zeit des Experimentierens ist zwar nicht vorbei. Aber es ist schon erstaunlich, wie ein großes Medium nach dem anderen zu Lösungen greift, die dem klugen Leser nahelegen, über sein Verhältnis zum Informiertsein nachzudenken. Denn eines ist längst Fakt: Wer sich nur „kostenlos“ informiert, gerät genau in dieses Tohuwabohu der rasenden News, in dem immer mehr Menschen ihre Orientierung verlieren. Jetzt tut die „Sächsische Zeitung“ den überfälligen Schritt.

Der MDR fragt wichtige Fragen. Screenshot MDR.de
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Der MDR gegen Lok Leipzig: L-IZ.de sammelt zwischendurch mal den Müll auf

Das Rohmaterial zum „Sport im Osten“-Bericht über den angeblichen „Schuldensumpf“ beim 1. FC Lok Leipzig vom 3. November 2018 hat der Mitteldeutsche Rundfunk noch immer nicht online gestellt. Dafür aber einen Fragenkatalog als kleines Intermezzo, welchen der Sender an die Lokführung versandt haben will. Ohne ein entsprechendes Gespräch mit der Clubführung abzuwarten, welches nun am heutigen 7. November stattfindet, wurde anschließend losgesendet. Nun geben die Fragen des MDR selbst genügend Rätsel über die Arbeit der Redaktion auf.

Der MDR am 3. November 2018 bei "Sport im Osten" mit einem Bericht über Lok Leipzig. Im Bild Wolf-Rüdiger Ziegenbalg. Foto: Screen von MDR.de
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Lok Leipzig: Der MDR, die Sorgfaltspflicht und ein Scheinzeuge

KommentarSpannende Zeiten bei Lok Leipzig, auf und neben dem Rasen. Zweiteres vor allem wegen Wolf-Rüdiger Ziegenbalg (WRZ) und seiner in den Raum gestellten Zustände im Club und dessen Kassenlage. In einem am Samstag, den 3. November 2018 bei „Sport im Osten“ (MDR) gesendeten Beitrag scheint klar: es geht wohl zu Ende in Probstheida, von „Schulden“ im sechsstelligen Bereich ist da die Rede, fast 790.000 Euro sollen in der Kasse fehlen. Sagt WRZ und scheint Unterlagen von vor gut 10 Monaten zu besitzen, die das angeblich belegen können. Es geht hier demnach um nichts weniger, als dass Ziegenbalg und der MDR eine verschleppte Insolvenz und damit eine Straftat der Geschäftsführung des Clubs in den Raum stellen.

Ort der Sendung „Fakt ist ...!“ am 27. Jnaur 2020, der LVZ-Sitz am Peterssteinweg. Foto: Ralf Julke
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Großes Stühlerücken im Hause LVZ

Wenn in der letzten Zeit etliche Kollegen aus dem Hause LVZ so besorgt aussahen, dann hat das gute Gründe. Denn die Zeiten, als alles reibungslos lief und der Job bei der größten Tageszeitung der Region bis zur Rente gesichert schien, sind vorbei. Seit die Schließung der eigenen Druckerei in Stahmeln für Ende 2019 auf dem Programm steht, geht auch im Haus am Peterssteinweg die Unruhe um.

Zwei etwas schwergewichtige Männer in Uniform ... Grafik: L-IZ
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Mutmaßungen über das Gespräch zweier Herren in Uniform

LeserclubUnd das war erst der Auftakt für die Verwicklungen, die das kleine Städtchen L. bald noch viel tiefer in Verwirrung stürzen sollten. Denn wie man mit Enthüllungen umgeht in der schmuck gewordenen westlichen Welt, das hatten alle, die auch nur ein bisschen Teil haben konnten an diesem hübschen Aufputschmittel Macht, längst gelernt.

Leipziger Zeitung Nr. 60. Foto: L-IZ
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Leipziger Zeitung Nr. 60: Wer etwas erreichen will, braucht Geduld und den Atem eines Marathonläufers

Na ja: Eine Spinne hat ihr Netz gesponnen und unseren Titelbildfotografen umgehauen. Es ist nun schon so lange Sommer, dass man fasst vergisst, dass es auch noch einen Altweibersommer gibt, in dem die Spinnen ihre Fäden fliegen lassen. Den haben wir jetzt. Und irgendwie klingt auch 60. „Leipziger Zeitung“ so, als hätte da eine fleißige Dame eifrig bis zur Rente durchgehalten – und macht trotzdem weiter. Denn: Gut Ding will Weile haben.

Wo informieren sich Lesehungrige über neue Bücher? Grafik: Murmann Verlag
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Verlage werben auf vielen Kanälen und die wichtige Rolle klassischer Medien

Wo kommen Leute eigentlich auf die Idee, welche Bücher es sich zu kaufen lohnt? Das wollte der 2004 in Hamburg gegründete Murmann Verlag jetzt einmal wissen. Die Frankfurter Buchmesse war ihm Anlass dazu. Und das Ergebnis? Zeigt eigentlich den richtigen, lebendigen Bücherliebhaber, der sich aus den verstreutesten Quellen die Informationen holen muss, um überhaupt zu wissen, was lesenswert ist.

Leipziger Zeitung Nr. 59. Foto: Ralf Julke
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Zwischen Überalterung und verschärftem Polizeigesetz: Der Ostdeutsche, das völlig unbegreifliche Wesen

Da ist sie: Diesmal mit zwei tanzenden Polizeipferden und einem originalen Steinar aus der sächsischen Provinz auf dem Titelbild. Man glaubt ja mittlerweile, die wütenden Ost-Deutschen kommen nun überall hervor und zeigen jetzt das wahre Gesicht des Ostens, wie ja nun schon reihenweise auf Expedition geschickte Kollegen größerer Zeitungen aus dem verschonten Westen meinten feststellen zu können. So bestätigen sich Bilder. So liegt man falsch.

Zusammengewürfeltes Fake mit Scrabble-Steinen.
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Wie die Fakenews-Debatte das Vertrauen in Medien schleichend zerstört

In der Zusammenfassung bringt es Dr. Robert Grimm, im Sozialforschungsinstitut Ipsos Direktor für Public Affairs, so auf den Punkt: „In den Daten wird eine Resignation vor der Komplexität der Lebenswelten und dem Datenüberfluss in einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft ersichtlich, in der es schwerfällt, sich in verschiedene Expertensysteme in Politik und Wirtschaft hineinzudenken.“ Am 6. September hat Ipsos eine Umfrage dazu veröffentlicht, bei der 19.243 Personen in 27 Ländern befragt wurden.

Die Nutzung von Lese-Medien 2018. Grafik: Stiftung Lesen
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Junge Menschen lesen digitaler, dafür deutlich weniger Bücher

Die gute Nachricht zum Weltalphabetisierungstag lautet: Noch sind wir eine Lesekultur. Daran hat auch das Aufkommen der „Neuen Medien“ nichts geändert. Denn wer mitreden möchte, der muss lesen können und auch komplexere Texte verstehen. Das ist den meisten Deutschen bewusst, wie eine Umfrage im Auftrag der „Stiftung Lesen“ ergab.

LVZ-Druckerei in Stahmeln. Foto: Ralf Julke
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Wenn sich Druckereien nicht mehr rechnen

Es ist Showtime im Blätterwald. In immer kürzeren Abständen wechseln beim Magazin „Der Spiegel“ die Chefredakteure. Anderswo sitzen sie zwar länger im Chefsessel, haben aber immer weniger zu bestimmen. Und seit geraumer Weile steht die Ankündigung zur „taz“ im Raum, dass es die Zeitung ab 2022 nicht mehr in gedruckter Form geben soll. Was sogar Klaus Staeck ins Grübeln bringt, denn das geruhsame Lesen einer gedruckten Zeitung findet er wichtig.

Der Mann mit dem Deutschlandhütchen ... Foto: Ralf Julke
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Ein Mann mit dem Deutschlandhütchen, beharrliche Radfahrer, ein nachdenklicher Richter und ein hungriges Leipzig im Sommer 1918

Natürlich könnte man es bei dem Mann mit Deutschlandhütchen belassen, der es am 16. August fertigbrachte, dass ein Drehteam der ZDF-Sendung „Frontal 21“ eine Dreiviertelstunde von einer sichtlich überforderten Polizei festgesetzt wurde. Sein Konterfei im unverwechselbaren Stil von Schwarwel ziert das Titelblatt der neuen „Leipziger Zeitung“, die ab jetzt wieder im Handel ist.

Vorsicht, Baustelle. Foto: Ralf Julke
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Warum es auf der L-IZ derzeit manchmal klemmt, quietscht und klappert

Seit Montag, 20. August, geschieht mal wieder Seltsames auf unserer Homepage. Dinge verschwinden, mal setzt die Suchfunktion aus, mal lässt sich ein Artikel nicht aufrufen. Besorgte Leser schicken uns lange E-Mails und wundern sich. Zu Recht. Während wir gleichzeitig aus dem Stadtrat berichten und eine neue Zeitung produzieren, die morgen im Laden liegt. Was ist also los?

Heimat mit Ausrufezeichen. Foto: Ralf Julke
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Wie Radikalisierung im Sprachgebrauch die Wahrnehmung einer ganzen Gesellschaft verschiebt

Heute stolpern wir einfach mal über einen Beitrag von Lenz Jacobsen in der „Zeit“ – „Krasse Meinungen wehen uns mit voller Wucht ins Gesicht“ – in dem er sich mit dem Overton-Fenster beschäftigt. Nie gehört vorher. Aber der Sinn der Definition erschließt sich recht schnell – zumindest dann, wenn man akzeptiert, dass regierende Politiker immer nur das machen, was draußen in der Öffentlichkeit akzeptierte Meinung ist.

Immer so dicht an den Tatsachen wie möglich ... Foto: Ralf Julke
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Wo steht ein Journalist, wenn er sich nicht gemein macht?

Seit 1995 geistert ja ein Spruch durch die Kommentarspalten, der beinah wie ein elftes Gebot klingt, extra für Journalisten geschrieben: „Journalisten dürfen sich nicht gemein machen, auch nicht mit einer guten Sache.“ Der Spruch war schon vorher seltsam. 2016 feierte er eine regelrechte Renaissance – als faule Ausrede. Das war zum Höhepunkt der sogenannten „Flüchtlingsdebatte“. Und man bekam das dumme Gefühl, dass im hohen Himmel der Edelfedern augenscheinlich das Dumpfbackentum sein Comeback feiert.

Nachdem der Alte gegangen war ... Grafik: L-IZ
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Das Tierchen fehlte noch: Die verwirrte Hyäne

LeserclubNatürlich war der Mond angebissen. Sie hatten nur die kleine 5-Watt-Funzel angeschaltet, als der alte Kommissar sich wie ein schlechtes Gewissen in ihre Wohnung drängte. Oder wuchtete. Es kam wohl auf die Perspektive an. Und aus dem Sessel, in dem Herr L. gesessen hatte, als der Alte kam, hatte er bestenfalls eine verwirrende Untersicht auf ein kantiges Gesicht, dem – so betrachtet – die Vertraulichkeit fehlte.

Logo auf dem MDR-Hochhaus in Leipzig. Foto: Matthias Weidemann
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An die soziale Unwucht der Beitragserhebung haben sich die Verfassungsrichter nicht herangetraut

Irgendwie klang das gleich mal wie Mit-Jubel, als die „Zeit“ am Mittwoch, 18. Juli, das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Rundfunkbeitragserhebung besprach: „Für ARD, ZDF und Deutschlandradio, deren Legitimation von Rechtspopulisten beharrlich und zusehends aggressiv infrage gestellt wird, dürfte das eine Genugtuung sein.“ Da hat man wohl nicht gemerkt, dass zwar die Rechtspopulisten besonders laut wetterten – aber die Kritik kam viel fundierter aus ganz anderer Richtung. Und das Urteil hat sich um den eigentlichen Streitfall generös herumgedrückt.

Den schießich ab ...! Grafik: L-IZ
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Wir sind alle nur sind Menschen oder Zweifel ist immer angebracht

LeserclubNoch eine kurze Konfrontation? So ein Moment, in dem sich die beiden besten Kollegen aller Zeit anstarren wie zwei wilde Löwen und Kollege Stachelschwein knurrt: „Wozu, zum Teufel, brauchst du meine Hilfe? Du kennst das doch alles besser als ich. Du bist doch mit Don Leone durch die Stadt gebrettert und hast die Hühner aufgescheucht.“ – „Du meinst: die Leute.“ – „Nein, die Hühner.“

Der Verehrer des Hasses ... Grafik: L-IZ
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Wie eine 0,02-Prozent-Bewegung sich die Meinungshoheit in der Demokratie ertrollt

Gehören Sie auch zu den Leuten, die das Gefühl haben, dass alles immer schlimmer wird? Die nach einem Tag am Smartphone denken, dass dieses Land und seine Bewohner längst auf dem wilden Marsch in eine neue Diktatur sind? Oder in Anarchie oder irgendeine andere Art Weltuntergang? Dann hat das einen Grund. Denn zu nichts eignen sich die sogenannten „sozialen Netwerke“ besser als dazu, die Gesprächskultur einer ganzen Gesellschaft zu zerstören. Wer die Meinungshoheit kapert, bestimmt den politischen Ton.

Zeitungsarchiv. Foto: Ralf Julke
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Das Leipziger Medienschiedsgericht hat im Gründungsjahr noch gar nichts entscheiden müssen

Mit viel Getrommel wurde 2016 in Leipzig das Deutsche Medienschiedsgericht mit Sitz auf dem Mediencampus Leipzig aus der Taufe gehoben. 2015 war die sächsische Landesregierung vorgeprescht und hatte diese Gründung initiiert. Jetzt, zwei Jahre nach Gründung, wollte Antje Feiks, medienpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, schon gern mal wissen, was aus der „bundesweit einmaligen Institution“ eigentlich geworden ist.

Leipziger Zeitung: Sommer in der Stadt ... Foto: Ralf Julke
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Die neue „Leipziger Zeitung“ kämmt die Sommeridylle mal gegen den Strich

Misstrauen Sie dem Sommer! Das haben wir unseren Autoren zwar nicht gesagt, aber das ist dabei herausgekommen, als sie losgingen, und das schöne, romantische Leipzig besichtigten. Die Stadt lebt von ihrem Ruf. Was erstaunlich ist, wenn man sieht, wie gleichgültig hier mit all den Dingen umgegangen wird, die wichtig sind im Leben. Mit dem Wasser in unseren Flüssen zum Beispiel.

Suchtmaschine Facebook. Foto: Ralf Julke
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Wer Fan-Pages auf Facebook betreibt, macht sich zum Komplizen der Datensammelei

Die „Absatzwirtschaft“ hat nichts mit Schuhabsätzen oder dem Absatz von Teesieben oder Tauchsiedern zu tun, es ist eine der großen Zeitschriften der Werbevermarkter in Deutschland, all der Werbebuden, die mit aller Macht ihre Konsumbeglückung an den Mann oder die Frau bringen wollen. Es wäre ein Wunder gewesen, wenn man dort das Urteil des Gerichtshofs der Europäischen Union (EuGH) vom 5. Juni zu sogenannten Fan-Pages nicht gleich mal für Pillepalle erklärt hätte. Denn die deutschen Werbevermarkter sind schon vor Jahren eine heiße Allianz mit dem privaten Datensammelportal Facebook eingegangen.

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 55. Foto: Ralf Julke
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Verweigerte Verantwortung, gefährliche Jahnallee, verkorkstes Bildungswesen und Leipzig im Weltkrieg

Es ist keine traurige Zeitung geworden, auch wenn wir ein trauriges Aufmacher-Foto für die neue „Leipziger Zeitung“ gewählt haben. Denn der tragische Unfall am Martin-Luther-Ring hat ja nur gezeigt, wie gefährlich Radfahren in Leipzig ist. Gefährlicher als noch vor wenigen Jahren, denn es sind nicht mehr nur mehr Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs, sondern auch alle anderen Verkehrsarten haben zugelegt. Die Innere Jahnallee ist zum Brennpunkt geworden.

Die verräterische Teetasse. Grafik: L-IZ
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Wissen Sie, was das Böse ist?

LeserclubMan kann aufpassen wie ein Schießhund und dann macht man doch den einen Fehler, der alle Mühe zunichte macht. Herr L. wusste es ja eigentlich, aber es dann von Kollege Stachelschwein so unter die Nase gerieben zu bekommen, das verwirrte zumindest. Das zerpustete auch noch das letzte bisschen Euphorie. Und dabei hatte er sich ja nur verplappert. Die Teetasse hatte ihn verraten.

Vor-Ort-Termin am Froschbrunnen. Foto: Ralf Julke
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OB Burkhard Jung am Froschbrunnen? War er nun da oder war er nicht da?

„War der OBM nun dabei oder nicht?“, fragt Tobias Hollitzer, Leiter der Gedenkstätte in der Runden Ecke und übersendet eine kleine Glosse zu dem, was am Donnerstag, 3. Mai, zur Einweihung des Froschbrunnens auf dem Rabensteinplatz parallel in der L-IZ und auf LVZ Online zu lesen stand. Diese stammt aus dem Kommentarteil der LVZ und lautet: „Bei der LVZ wird darüber berichtet, dass OBM Jung bei der Eröffnung dabei war und es wird sogar zitiert, was er sagte. In einem Artikel über das gleiche Ereignis bei der Leipziger Internetzeitung steht zu lesen, dass der OBM gestern verhindert war und sich vom Leiter des Amtes für Stadtgrün und Gewässer vertreten ließ.“ Stimmt. Genau das haben wir geschrieben, weil es halt so war.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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