Das Internet ist der große Sammelplatz für all die Dinge, die Menschen so suchen und genauer kennenlernen möchten. Trotzdem ist dort nicht alles zu finden. Dann und wann aber verwandelt sich dann doch ein Objekt aus der dreidimensionalen Wirklichkeit in ein Digital-Projekt, so wie jetzt die für Leipzig so wichtige Musikbibliothek Peters.

“Die Musikbibliothek Peters gibt Zeugnis von der Musikstadt Leipzig in den Jahrhunderten und ist eine Spezialsammlung ersten Ranges“, sagte Oberbürgermeister Burkhard Jung am Donnerstag, 26. November, zur Übergabe des neuen Digitalauftritts dieser seit einem Jahr in der Stadtbibliothek heimischen Sammlung, die an die große Zeit der Edition Peters und ihre unersetzliche Rolle für die blühende Musikstadt erinnert. „Ich freue mich, dass es Menschen gibt, die den Wert und die Bedeutung dieses wertvollen Kulturgutes und seiner Geschichte, die zugleich in großen Teilen die Geschichte der Familie Hinrichsen ist, erkennen und dazu beitragen, sie auch für zukünftige Generationen sichtbar zu machen.“

Die Musikbibliothek Peters gehört zum kulturellen Erbe und zu Leipzig. Die lange wechselvolle Geschichte und die Bedeutung dieser Sammlung verpflichte dazu, sie zu beschützen und zukunftsfähig zu machen, betonte Jung. Die Aufbereitung der Sammlungsgeschichte zu einer multimedialen Schau soll Leipzigerinnen und Leipzigern sowie internationalen Gästen die enge Verbindung jüdischer Geschichte in Leipzig mit der Musik- und Verlagsgeschichte der Stadt vermitteln.

Gemeinsam mit arvato Systems perdata, einem Unternehmen aus dem Bertelsmann-Konzern, bringen die Leipziger Städtischen Bibliotheken reale und digitale Welten zusammen. Die Geschichte der wertvollen Sammlung „Musikbibliothek Peters“ ist jetzt in Texten, Dokumenten und Bildern multimedial auf einem Großbildschirm in der Leipziger Stadtbibliothek zu erleben und auch im Internet abrufbar. Die Sammlung umfasst insgesamt 24.000 Medien – darunter Handschriften Johann Sebastian Bachs, Erstausgaben bedeutender Komponisten, Noten und Bücher. Einige ausgewählte Notenblätter und Dokumente wurden für die Präsentation digitalisiert.

Und auch im Hause Bertelsmann ist man stolz auf das digitale Stück Arbeit, das jetzt auch einen Online-Besuch der besonderen Sammlung möglich macht.

“Bertelsmann ist als internationales Medienhaus seit fast 60 Jahren auch Teil der Musikwelt, arvato seit nun vier Jahren eng mit Leipzig verbunden. Deshalb ist es für uns eine besondere Freude, im Jubiläumsjahr der Stadt einen nachhaltigen Beitrag dafür zu leisten, ein so wertvolles Kulturgut wie die Musikbibliothek Peters zu bewahren und für alle Generationen erlebbar zu machen. Dies nun auch zweisprachig und standortunabhängig im Internet“, erläutert der Geschäftsführer der arvato Systems perdata GmbH, Matthias Moeller, das Engagement des Unternehmens.

Der Gründer der Musikbibliothek: Max Abraham. Screenhot: L-IZ
Der Gründer der Musikbibliothek: Max Abraham. Screenhot: L-IZ

Der Grundstock für die Sammlung der Musikbibliothek Peters wurde bereits 1861 gelegt und später zur wissenschaftlichen Spezialsammlung ausgebaut. Die Idee dahinter: Das gesamte Wissen zur Musik sollte an einer Stelle versammelt sein.

“Neben dem Auftrag, die wertvollen Werke der Sammlung zu erhalten, fühlen wir uns auch verpflichtet, darauf hinzuweisen, welchen Schatz die Stadt Leipzig mit der Musikbibliothek Peters besitzt“, ergänzte Susanne Metz, Direktorin der Leipziger Städtischen Bibliotheken. „Die multimediale und web-basierte Form der Präsentation ermöglicht es, sehr viel mehr Menschen – auch jüngere – zu erreichen. Dieses neue virtuelle Angebot wird daher in keiner Weise die physischen Besuche verringern, sondern im besten Fall neugierig auf die originalen Schätze machen.“

Grundlage für den Einstieg in die digitale Musikbibliothek bildet ein Zeitstrahl, aus dem der Betrachter eine Zeitepoche auswählen kann. Weitere Symbole wie Notenblatt, Cello, die Büste von Henri Hinrichsen, ein Stadtplan und ein Dokumentenstapel lassen die Nutzerinnen und Nutzer weiter inhaltlich einsteigen. Per Touch oder Click können Fotos, Briefe, Dokumente, Hörbeispiele und Noten samt Erläuterungen abgerufen werden.

„Wir freuen uns über die große Resonanz und auf die weitere gute Zusammenarbeit mit der Stadt Leipzig und wünschen allen interessierten Leipzigerinnen und Leipzigern nun viel Freude dabei, die Musikbibliothek Peters völlig neu zu erleben“, sagt Matthias Moeller.

In einer Festveranstaltung wurde das digitale Geschenk am Donnerstag, 26. November, offiziell übergeben. Ab dem heutigen Freitag, 27. November, ist die Präsentation am Großbildschirm im dritten Obergeschoss zu den Öffnungszeiten der Stadtbibliothek zugänglich.

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