Die Demokratiebildung an Sachsens Schulen soll weiter ausgebaut werden. Das sieht das neue Handlungskonzept „W wie Werte“ vor, das im Auftrag von Kultusminister Christian Piwarz von einem 16-köpfigen Expertengremium überarbeitet und am 3. Juli vorgestellt wurde. „Demokratie muss gelernt werden. Genau deshalb ist Demokratiebildung in der Schule auch so wichtig. Demokratie darf aber nicht nur konsumiert werden, sondern sie lebt vom Mitmachen und Mitgestalten aller“, sagte Piwarz bei der Gelegenheit.

„Demokratie funktioniert als Staatsform nur mit der aktiven Beteiligung von Menschen. Schulische Demokratiebildung kann nur erfolgreich sein, wenn wir alle unser gesellschaftliches Zusammenleben gestalten und uns damit für Freiheit und Menschenrechte einsetzen. Mit dem weiterentwickelten Konzept wollen wir Schulleitungen und Lehrkräften ein zeitgemäßes Unterstützungsinstrument an die Hand geben, das sie bei der Demokratie- und politischen Bildung ihrer Schülerinnen und Schüler stärkt und Handlungssicherheit bietet“, erklärte Kultusminister Christian Piwarz.

Ein Großteil der Maßnahmen, die das Expertengremium empfiehlt, soll sofort umgesetzt werden. So wird das Programm „Starke Lehrer – Starke Schüler“ uneingeschränkt fortgeführt. Ebenso wird die Empfehlung aufgegriffen, die Schulen durch eine Landesservicestelle „Lernorte des Erinnerns und Gedenkens“ dauerhaft bei der Planung, Durchführung und Finanzierung von historisch-politischen Fahrten zu unterstützen.

Auch werden Medienbildungsprojekte zur Aufklärung, Sensibilisierung und Stärkung bei Cybermobbing, Hassrede und Desinformation fortentwickelt. Zudem werden Beratungsangebote geschaffen, um schulische Hausordnungen diskriminierungssensibel zu gestalten. Ferner soll eine bereits bestehende Übersicht zu Beratungsangeboten zur politischen Bildung, Demokratiestärkung und Radikalisierungsprävention aktualisiert werden.

Viele Maßnahmen, die von dem Expertengremium empfohlen werden, sind auch Bestandteil der Bildungsstrategie „Bildungsland Sachsen 2030“. Dazu gehört etwa das Ziel, die Schülermitwirkung zu stärken. Schülerinnen und Schüler sollen aktiv Verantwortung für die Klassen- und Schulgemeinschaft übernehmen, in zentrale schulische Entscheidungen einbezogen werden, Verhaltensregelungen mitgestalten und pädagogische Ziele und Visionen diskutieren.

Wie das Papier entstanden ist

Bereits 2017 erarbeitete ein vom Kultusministerium beauftragtes Expertengremium das Papier „W wie Werte“. Ausgehend von den dort benannten Handlungsempfehlungen wurden mit Kabinettsbeschluss vom 27. Februar 2018 über 60 Prozent der Maßnahmen zur Stärkung der politischen Bildung und Demokratiebildung an Schulen im Freistaat Sachsen bereits initiiert, entwickelt und teilweise systemisch verankert.

Das 2023 berufene Expertengremium reflektierte nun die Arbeit der vergangenen fünf Jahre und erarbeitete unter Beachtung der Ergebnisse einer von der Hochschule Mittweida durchgeführten Wirksamkeitsuntersuchung die neue Fassung des Handlungskonzepts.

Mehr Informationen zum Papier „W wie Werte. Handlungskonzept zur Stärkung der demokratischen Schulentwicklung und politischen Bildung an sächsischen Schulen“ gibt es im Blog des Ministeriums unter www.bildung.sachsen.de/blog.

Das Papier selbst findet man auf der Websites des Kultusministeriums zur politischen Bildung.

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