Die seit zwei Jahren deutlich fallenden Geburtenzahlen in Leipzig haben sofort Auswirkungen auf die Belegung in den Kindertagesstätten. Was im Stadtrat schon für Diskussionen sorgte darüber, ob das Leipziger Schulbauprogramm dann nicht auch viel zu ambitioniert sei. Doch dagegen sprechen wieder die Zahlen. Darüber informierte das Leipziger Schuldezernat in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters. 61.573 junge Menschen lernen im aktuellen Schuljahr in Leipzig an allgemeinbildenden Schulen.

Damit liegt die aktuelle Zuwachsrate mit 2,8 Prozent wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Zuwanderung aus der Ukraine (2022/23: 6,2 Prozent).

Schulbürgermeisterin Vicki Felthaus hat die aktuellen Zahlen dem Oberbürgermeister diese Woche in seiner Dienstberatung kurz vor Ende des Schuljahres zur Information vorgelegt, um einen Überblick über die aktuelle Lage an den Schulen zu geben.

Die Schülerzahlen steigen nunmehr seit mehr als zehn Jahren kontinuierlich an. Ein Abwärtstrend lässt sich aus der Bevölkerungsvorausschätzung nicht ableiten, betont die Stadt, und somit bleibt die Lage vor allem an weiterführenden Schulen deutlich angespannt. Die besonders starken Geburtenjahrgänge um 2017 kommen jetzt zur Schule und werden dort zehn bis zwölf Jahre lernen. Sie treffen auf bereits volle Schulen.

Auch der Zuzug von Geflüchteten, die zunächst in Vorbereitungsklassen unterrichtet werden, hält weiterhin an. Neuzugewanderte Schülerinnen und Schüler erhalten parallel zum Platz in der Vorbereitungsklasse gleichzeitig auch einen Schulplatz in ihrer Stammklasse, sodass für die ersten Jahre „doppelte“ Schulplätze benötigt werden. Das Leipziger Schulnetz steht somit trotz der vielen bereits getätigten Investitionen und laufenden Bauvorhaben im Schulhausbau weiterhin vor großen Herausforderungen.

Parallel zum Anstieg der Gesamtschülerzahl steigt auch die Zahl der Schüler und Schülerinnen mit sonderpädagogischem Förderbedarf seit Jahren. Im aktuellen Schuljahr werden über die Hälfte der Kinder und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf inklusiv unterrichtet.

Die Betreuungszahlen der Horte an Grund-, Gemeinschafts- und Waldorfschulen sowie der Schule besonderer Art (ohne Förderschulen) haben sich um drei Prozent erhöht. Die Hortbetreuungsquote lag bei 93,9 Prozent und damit um einen Prozentpunkt höher als im Schuljahr 2022/23 (92,9 Prozent).

Überblick über die Schülerzahlen 2023/24 nach Schularten:
Grundschule: 23.415 + 471 / + 2,1 Prozent
Oberschule: 13.842 + 425 / + 3,2 Prozent
Gymnasien: 19.918 + 669 / + 3,5 Prozent
Förderschulen: 2.884 + 95 / + 3,4 Prozent
Schule bes. Art: 517 – 15 / – 2,8 Prozent
Waldorfschulen: 933 + 11 / + 1,2 Prozent
Gemeinschaftsschule: 64 + 5 / + 8,5 Prozent

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