Leipzig bildet

Es steht zwar Oberschule dran, aber eine wirkliche Qualitätsverbesserung haben Sachsens Mittelschulen nicht bekommen. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Vollgestopfte Klassen, doppelte Wiederholerquote und Spitze bei Abgängern ohne Hauptschulzeugnis

Im Grunde ist eine Schulkarriere in Sachsen eine einfache Rechenaufgabe. Was passiert, wenn ich Kinder aus bildungsfernen Familien genauso behandle wie Kinder, die von Haus aus gefördert werden? Was passiert, wenn ich keine besonderen Förderinstrumente einbaue, sondern sogar noch an Lehrern spare und Stundenausfall produziere? Wie viele Kinder fallen dann bei jeder Weichenstellung durchs Raster?

Das Rabet im Leipziger Osten: Hier entscheidet sich das Bildungsschicksal meist schon in der Grundschule. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Die soziale Auslese beginnt in Sachsen in der Grundschule

In den sächsischen Kindertagesstätten sind also die Ausgangsbedingungen der Kinder noch recht ausgewogen. Zwar sind sie augenscheinlich recht miserabel, wenn man die Betreuung (wie im jüngsten Bertelsmann-Monitor zur "Frühkindlichen Bildung") bundesweit vergleicht. Aber innerhalb des Landes sind die Betreuungsbedingungen alle relativ gleich mau. Aber was passiert dann in der Grundschule?

So fängt Feinmotorik an: ganz kleine Dinge in die Hand nehmen können und zeigen ... Foto: Maike Klose
·Bildung·Leipzig bildet

Bei Feinmotorik, Grobmotorik und (Über-)Gewicht sind Großstadtkinder keineswegs benachteiligt

Wann beginnen Kinder eigentlich ihre Feinmotorik zu trainieren? Kann es sein, dass das schon vorm vollendeten 1. Lebensjahr beginnt und noch vorm vollendeten 3. Lebensjahr so richtig abgeht - wie die Post oder ein Feuerwerk? Die Verhaltensforscher werden es wissen, denn die Feinmotorik oder auch Kleinmotorik der Hände und Gliedmaßen wird auch von Wikipedia aufs Engste in Verbindung gebracht mit Begabungen fürs Leben.

Sachsens Polizei tut sich schwer, neue IT-Spezialisten zu bekommen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Ausufernder Medienkonsum sorgt bei immer mehr Kindern für Auffälligkeiten beim Sehen, Sprechen und Hören

In ihrer Landtagsanfrage zu den Schuleingangsuntersuchungen in Sachsen hat die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Cornelia Falken, auch zu den Befunden und Auffälligkeiten der Kinder nachgefragt, die für den Schuleintritt untersucht worden waren. Die Großstadt Leipzig sticht zwar hervor - aber nicht bei allen Befunden. Und nicht immer in "Spitzenpositionen".

Campus der Universität Leipzig am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Die Rektoren-Debatte der Uni Leipzig im Jahr 2015 hat ihren Ursprung in der marktkonformen Hochschulgesetzgebung von 2008

In seinem Statement zum Problem der aktuellen Rektorenwahl an der Uni Leipzig hat Prof. Alfonso de Toro, Direktor des Instituts für Romanistik der Uni Leipzig, auch ein paar Sätze geschrieben, die zum Einspruch anregen. Nicht gerade zum Widerspruch. Denn mit dem Verweis hat er ja recht: Das 2008 beschlossene Sächsische Hochschulgesetz hat neue, autoritärere Entscheidungsstrukturen in die sächsischen Hochschulen eingeführt.

Prof. Alfonso de Toro. Archivfoto: privat
·Bildung·Leipzig bildet

Steht die Universität Leipzig wieder vor einer Zerreißprobe?

Medien, die sich durch solide Recherchen und als Hüter rechtsstaatlicher Verfahren auszeichnen, liefern einseitige Berichte mit gravierenden Wissenslücken, und Journalisten_Innen stellen sich kritiklos auf die Seite einer enttäuschten Kandidatin (so etwa im Spiegel-Online vom 20.08.). Die Fakten sehen aber anders aus: An der Universität Leipzig ist nichts Außergewöhnliches passiert.

Je kleiner die Kita-Gruppe, umso besser können die Erzieherinnen auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Städte wie Leipzig mit sozialen Gemengelagen brauchen deutlich mehr Betreuerinnen in den Kitas

Nicht ohne Grund haben die Stadtratsfraktion der Linken in Leipzig und die Landtagsfraktion in der neuen Broschürenreihe zur Bildung "Grünauer Schriften" Leipzig mit den anderen beiden Großstädten des Freistaats verglichen. So wird deutlich, was die Stadt an Elster und Pleiße von den anderen unterscheidet - und warum die sächsische Bildungspolitik so besonders negativ durchschlägt. Und zwar schon im Kindergarten.

Aktuelle Rektorin der Uni Leipzig: Prof. Beate Schücking. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Linksfraktion will die autokratische Selbstherrlichkeit sächsischer Hochschulräte beenden

Was ist eigentlich von Demokratie noch übrig, wenn ein exklusiver Hinterzimmerklub wie der Hochschulrat der Uni Leipzig eine Rektorenwahl inszenieren kann, als wäre es eine Nobelpreiskür? Wenn sogar die zuständige Ministerin ihre Ratlosigkeit eingesteht und sich "eine Kompromisslinie" wünscht, damit der erweiterte Senat der Uni überhaupt noch die Chance auf eine Wahl hat? Nicht viel, wie es scheint.

Dr. Dietmar Pellmann. Archiv-Foto: Linksfraktion im Sächsischen Landtag
·Bildung·Leipzig bildet

Eine Broschüre von Dietmar Pellmann erzählt vom Drama der frühkindlichen Bildung in Leipzig

Wer wird denn stillsitzen, wenn er zwar nicht mehr im Landtag sitzt, weil das Mandat verloren ging, aber trotzdem Vollblutpolitiker ist? Das soll vorkommen. Und auch bei der Linken gibt es solche Leute. Dr. Dietmar Pellmann ist so einer. Er war immer mit dabei, wenn die Linksfraktion im Landtag eine neue Publikation zur sozialen Lage im Freistaat erstellt hat. Und er macht weiter.

Universität Leipzig am Augustusplatz. Foto: Alexander Böhm
·Bildung·Leipzig bildet

Gastkommentar von Christian Wolff: Die Universität Leipzig vor der Rektor/innenwahl

Das Handeln des Hochschulrates in Sachen Rektorenwahl der Universität Leipzig sei "alternativlos", ließ der Vorsitzende dieses merkwürdigen Honoratiorenclubs, Prof. Dr. Reinhold Grimm, in der vergangenen Woche verlauten. So kann nur einer reden, der sich in der antidemokratischen Tradition deutscher Universitäten stehend sieht. Denn das Problem der Universität Leipzig heißt nicht Beate Schücking. Das Problem ist der Machtanspruch eines absolutistisch wirkenden und abseits aller demokratischen Grundregeln zusammengesetzten Gremiums, genannt "Hochschulrat".

Ordner in Reih' und Glied - Gesammelte Werke eines Jägers. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Lehrer-Leben (6): Andernorts mit einer Klasse – Angst und Schrecken und vorher auch ein wenig Lehrerfrust

Sommerferien, endlich. Arbeit für die Schule nur so wie ich es will. Bis eine E-Mail vom Reisebüro in meinem Postfach landet. Die Fährgesellschaft braucht Passnummern und Geburtsdaten der Teilnehmer – bis zum 25. Juli. Ach, und überprüfen Sie noch Ihren Reiseablauf. Vielleicht hat sich etwas geändert. Aber auch wenn sich beim Reiseablauf nichts geändert hat, meine Gutmütigkeit gegenüber dem Reisebüro hat sich geändert, denn auch hier muss man quasi „nebenbei“ noch aufpassen wie ein Schießhund. Ganz so wie während der Reise selbst. Es droht latent Gefahr durch Busfahrer und Passanten...

Nach der Schule reicht ein ganz normales Taschenrechner-Tool für den Alltag. Screenshot: L-IZ
·Bildung·Leipzig bildet

Sachsen sieht keinen Grund, die Kosten für Schultaschenrechner zu übernehmen

Es kam, wie es kommen musste: Taschenrechner werden per Gerichtsbeschluss in Sachsen als Lernmittel anerkannt. Die Kommunen müssen tief in ihre klammen Kassen greifen, um zum Schuljahresstart die nötige Zahl von Apparaten zur Verfügung zu stellen. Und was macht das Land? Das wird den Tatbestand einfach in sein Schulgesetz schreiben. Landesmittel aber gibt's keine.

Ordner in Reih' und Glied - Gesammelte Werke eines Jägers. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Lehrer-Leben (5): Eltern in der Schule – Synergien und Knalleffekte

„Hier lies mal, das hat mir der Vater von ….. gestern Abend geschickt. Eine Frechheit, oder?“ Die Kollegin hält meiner Gesprächspartnerin eine E-Mail unter die Nase. Im Befehlston fordert ein Vater die Lehrerin auf, eine Note zurückzunehmen. Nicht mal Höflichkeitsfloskeln sind zu finden. Es wird sich nicht mal bemüht. Hier und heute würde ich behaupten: „Ja, Lehrer brauchen Liebe.“ Und vor allem brauchen auch ein paar Eltern ein gesundes Maß an Selbstreflexion.

Ordner in Reih' und Glied - Gesammelte Werke eines Jägers. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Lehrer-Leben (4): „Wird das benotet?“

„Wird das bewertet, Herr Hofmann?“ Ich hasse wenige Dinge im Klassenzimmer, darunter Klassenarbeiten, die direkt in der Unterrichtsstunde vor meinem Unterricht geschrieben werden, unerträgliche Hitze im Zimmer oder fehlende Kreide. Diese Frage jedoch bringt mich regelmäßig an die Grenzen der Selbstbeherrschung, halb-rhetorisch und halb-ernst frage ich zurück: „Spielt es bei der Erledigung der Aufgabe eine Rolle für dich?“

Ordner in Reih' und Glied - Gesammelte Werke eines Jägers. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Lehrer-Leben (3): Und täglich grüßt der Widerling

Klar, über Schule lässt sich immer gut reden. Ein Jeder musste hier in seinem Leben ein paar Jahre verbringen. Die Erinnerungen daran sind ambivalent, so wie die Reaktionen von Eltern, deren Kinder zurzeit noch zur Schule gehen. Die meisten meinen es gut mit den Lehrern ihrer Kinder, einige wollen aber nur zu gut wissen, wie Schule funktioniert und mischen sich auf fragwürdige Art und Weise ein. Die wenigsten wollen allerdings den Job mit den „widerlichen Teenagern“ übernehmen. Doch was heißt schon widerlich?

Ordner in Reih' und Glied - Gesammelte Werke eines Jägers. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Lehrer-Leben (2): Die Mär von den faulenzenden Lehrern

Wenn im Lehrerzimmer die Computer und die Sitzplätze knapp werden, wenn Kollegen fluchend durch das Zimmer stapfen und in den entlegensten Winkeln nach vermissten Notenbüchern schauen, wenn Taschenrechner gefühlt dem Goldwert entsprechen und selbst 17 Uhr noch keine Nachmittagsstille eingekehrt ist, dann verdichten sich die Anzeichen, dass bald das Schul(Halb)jahr zu Ende geht. Keine Zeit im Schuljahr ist für uns Lehrer stressiger als diese. Da müssen wir nämlich mal was tun ...

Soll langfristig doch wieder Grundschule werden: das alte Haus der Erich-Kästner-Schule. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Der Plattenbau an der Erfurter Straße in Gohlis soll für rund 600.000 Euro wieder dauerhaft nutzbar gemacht werden

Eingeplant war's eigentlich nicht. Deshalb hatte die L-IZ im Mai schon mal nachgefragt in Sachen alte Kästner-Schule. Jetzt liegt eine weitere Vorlage der Stadtverwaltung zur Ertüchtigung der alten Erich-Kästner-Schule vor. Für 596.000 Euro soll der Plattenbau, der seit dem Auszug der Grundschule 2013 leer steht, wieder fit gemacht werden. Richtig fit gemacht werden.

Ordner in Reih' und Glied - Gesammelte Werke eines Jägers. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Lehrer-Leben (1): Caipi für die faulen Ferien-Säcke

„Lehrer brauchen Liebe“ titelte das evangelische Magazin Chrismon im Januar. Ist dem so? Warum denn ausgerechnet Lehrer? Sie wissen schon, das sind die hier: vormittags Recht, nachmittags Faulenzia, Ferien bis das Badehandtuch stinkt und ein Arbeitszimmer voller Ordner: Hurra, ich unterrichte morgen zum 135. Mal dieselbe Stunde. Die brauchen mehr Liebe? D i e? Ach, ich weiß nicht. Weniger Vorurteile wären schon gut. Mich muss keiner lieben, aber ich will mich auch nicht für meinen Beruf und dessen Vorzüge rechtfertigen müssen. Es kann ja immerhin jeder Lehrer werden. Und was bedeutet schon Vorzüge? Ich gehe gar nicht so gern baden.

Mit "Sparen" allein wird man die Finanzierungsprobleme der Kommunen nicht los. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Sachsens Kultusministerium freut sich über Geldregen für die Freien Schulen

So sind die Sachsen: Jahrelang sperrt sich Sachsens Regierung gegen eine finanzielle Gleichbehandlung der Freien Schulen, auch wenn man immer wieder die schöne Wahlfreiheit für Eltern und Schüler gepriesen hatte. Dann verdonnert ein Gericht 2013 die Staatsregierung, die Freien endlich gleichzustellen. Das dauerte zwei Jahre. Und sofort schmettern die Trompeten.

Paul-Robeson-Schule in der Jungmannstraße in Wahren. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Auch die Paul-Robeson-Schule bekommt für drei Jahre eine Container-Erweiterung

Die Stadt plant und der Zahn der Zeit nagt. In Leipzigs Schulgebäuden hat er zum Teil 60 Jahre und länger genagt, ohne dass ein Baufachmann gewagt hätte, mal hinter Deckenverschalungen und Wandverputz zu schauen. Das Ergebnis, das für immer neue Achdujees im Stadtrat sorgt: geplante Sanierungen werden happig teurer und dauern länger. Wie derzeit am Heisenberg-Gymnasium in Möckern, was Folgen für die Paul-Robeson-Schule in Wahren hat.

Ehemalige Pablo-Neruda-Schule. Foto: Marko Hofmann
·Bildung·Leipzig bildet

Schon 2016 sollen Container den Bedarf einer kompletten Grundschule neben der alten Neruda-Schule aufnehmen

So langsam dürfte es auch den Leipziger Stadtratsfraktionen Angst und Bange werden, in welchem Tempo die Stadt Leipzig wächst - und wie sehr der Schulneubau hinterherhinkt. Im Juni berichtete die L-IZ, mit welchem Kraftakt Leipzigs Verwaltung die Reaktivierung der alten Neruda-Schule noch nachträglich in die Schulbauplanung für 2017/2018 gehievt hat. Nun stellt eine Ratsvorlage fest: Selbst diese Schule kommt drei Jahre zu spät. Und nicht nur die.

Bei der Hochschulfinanzierung gehört Sachsen schon seit Jahren zu den Schlusslichtern in Deutschland. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Leipzig bildet

Studierenden-Konferenz fürchtet jetzt einen Braindrain aus Sachsens Hochschulen

Während Politiker der Opposition den Weggang des Rektors der TU Chemnitz, Arnold von Zyl, nach Baden-Württemberg bedauern und die sächsische Sparpolitik an den Hochschulen dafür mitverantwortlich machen, sieht die SPD-Landtagsabgeordnete Hanka Kliese keine Mitschuld der Regierungspolitik. Immerhin regiert die SPD seit Herbst 2014 wieder mit und hat einige der schlimmsten "Reformen" aus CDU/FDP-Zeiten gestoppt.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Scroll Up