Es ist ja nicht nur das Feld der Kleinkindbetreuung, wo Leipzig durch die gestiegenen Geburtenzahlen in ein Kapazitäts-Dilemma hineingeschlittert ist. Dasselbe Probleme ereilt mittlerweile auch die Schulen. Der Geburtenzuwachs hält seit zwölf Jahren an. Mit den Kindern wächst das Problem. Bei den Gymnasien ist es im letzten Jahr angekommen. Schon 2012 wird das Problem akut. Welche Lösung hat die Stadtverwaltung, wollte die SPD-Fraktion zur letzten Ratsversammlung wissen.
Vorausgegangen war die Informationsvorlage der Stadtverwaltung in der Ratsversammlung im Mai, mit der sie darüber informierte, dass die Kapazitäten in den Gymnasien ab dem Schuljahr 2014/15 nicht mehr ausreichen werden.
Die Stadt Leipzig benötigt zwei zusätzliche Standorte, um die geplanten 61 Eingangsklassen – in diesem Jahr werden 53 fünfte Klassen gebildet – unterzubringen. Dazu stellte die SPD-Fraktion in der letzten Ratsversammlung die Anfrage, wie die Verwaltung die entsprechenden Kapazitäten in so kurzer Zeit schaffen will.”Die Verwaltung teilte nun mit, dass die Eröffnung zweier neuer Schulstandorte für das Schuljahr 2015/16 geplant wird, der Neubau in der Telemannstraße und die Reaktivierung der Schulgebäude in der Gorki-Straße 15 und 25″, teilt nun wieder die SPD-Fraktion mit. Es dauert immer eine Weile, bis die Mitschrift der Ratsversammlung auch im Informationssystem der Stadt erscheint. Da kann man dann in Kürze auch nachlesen, was die Dezernenten auf die diversen Anfragen der Fraktionen geantwortet haben.In diesem Fall hatte der zuständige Bürgermeister Prof. Dr. Fabian geäußert, “das Dezernat V plane kurzfristig eine Erweiterung des gymnasialen Schulnetzes durch den Bau von zwei neuen Gymnasien, die an den Standorten Telemannstraße und Gorkistraße eingerichtet werden sollen. Mit der Inbetriebnahme dieser beiden Schulstandorte könnten neun weitere Eingangsklassen gebildet werden. Die Inbetriebnahme sei ab dem Schuljahr 2015/16 vorgesehen.”
Das ist immer noch ein ehrgeiziger Zeitplan. Die beiden Schulgebäude in der Gorkistraße in Schönefeld müssen erst saniert werden, damit sie als Schulen wieder nutzbar sind. Und in der Telemannstraße müsste binnen zwei Jahren ein Neubau entstehen. Beides so ehrgeizig, das mit Übergangsszenarien unbedingt geplant werden müsste. Die Sanierung des Kant-Gymnasiums in der Südvorstadt für 11,5 Millionen Euro sollte eigentlich schon 2012 abgeschlossen sein. Das Reclam-Gymnasium wird bis 2013 für 10,3 Millionen Euro neu gebaut.
Aber mit Interims muss ja schon vorher geplant werden. Sie müssen schon 2013 zur Verfügung stehen.
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Deswegen sei auch weiter vorgesehen, die ehemalige 55. Schule in der Ratzelstraße sowie die ehemalige Fechnerschule in der Löbauer Straße ab dem Schuljahr 2013/14 als überbrückende Schulstandorte zu nutzen, so Thomas Fabian. Diese Standorte würden derzeit vom Kant- bzw. vom Reclam-Gymnasium als Ausweichobjekte genutzt und könnten nach dem Auszug der gegenwärtigen Nutzer weiterhin als Interim genutzt werden.
Hierzu Ute Köhler-Siegel, die schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion: “Diese Zwischenlösung ermöglicht es, in kurzer Zeit die Kapazitäten zu erweitern. Viele Eltern haben kaum noch die Möglichkeit, ein Gymnasium für ihr Kind auszuwählen, weil viele Schulen, besonders im Süden und Südwesten überfüllt sind.”
Die Stadträtin der Linken, Margitta Hollick, wollte in einer Nachfrage noch wissen, ob die erforderlichen Planungsaufträge ausgelöst seien. Die Nachfrage hat Bürgermeister Prof. Dr. Fabian bejaht.
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