Forschung

Zedern-Eichenmischwald im Mittleren Altas Marokkos. Die Atlaszeder ist durch den aktuellen Klimawandel bedroht, da sie gegenüber zunehmender Sommerhitze sehr empfindlich ist. Foto: Arbeitsgruppe Physische Geographie der Universität Leipzig
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Wie die Wälder Marokkos von Klimaveränderungen und menschlichem Handeln in den vergangenen 4.000 Jahren erzählen

Mit dem Klimawandel rückt eine Forschungsgruppe an der Uni Leipzig immer mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit, die sich mit etwas beschäftigt, was in den meisten Geschichtsbüchern nicht vorkommt: Wie haben große Klimaveränderungen eigentlich die Geschichte der Menschheit verändert? Ganze Zivilisationen sind durch solche drastischen Veränderungen untergegangen. Zum Beispiel in Nordafrika. Das ist das Arbeitsthema von Prof. Dr. Christoph Zielhofer.

Gewimmel in der Petersstraße. Foto: Ralf Julke
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Wer soziale Kompetenz mit anderen Menschen trainiert, wird gesellschaftlich stressresistenter

Schon mehrfach stand in verschiedenen Forschungsprojekten des Leipziger Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften die Frage im Mittelpunkt: Wie funktioniert Empathie? Kann soziale Kompetenz gelernt werden? Eine nicht ganz unwichtige Frage in Zeiten, in denen sozial sichtlich inkompetente Leute immer öfter in Regierungsverantwortung gewählt werden. Aber die Nachricht lautet tatsächlich: Soziale Kompetenz kann trainiert werden – und man hat dann weniger Stress.

Bevölkerungsverschiebungen in Europa. Grafik: IfL, Nationalatlas
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Wer Neoliberalismus sagt, muss alle seine politischen Folgen unter die Lupe nehmen

Vielleicht sollten Wissenschaftler lieber keine Ratschläge geben, was vielleicht getan werden sollte, um die „regionale Polarisierung“ in Europa zu beenden. Jedenfalls nicht in einem so frühen Stadium der Forschung, in dem sich die Untersuchung der regionalen Ungleichheiten noch befindet. Vielleicht ist das der Grund, warum die Pressekonferenz zur Leipziger RegPol²-Konferenz so unkonkret und enttäuschend war.

Silhouette der Metropole über dem Bäumen. Foto: Ralf Julke
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Wer den falschen Wettbewerb nicht beendet, wird auch die Regionen nicht retten

Für FreikäuferEs wird Europa zerreißen. Denkt man so im ersten Moment, wenn man hört, was die Wissenschaftler zur derzeit in Leipzig stattfindenden Konferenz „Coping with uneven development in Europe“ zu den auseinanderdriftenden Regionen Europas zu sagen haben. Und dann wird man demütig. Denn alles, was die Geografen zusammentragen, erzählt davon, wie falsch wir denken. Und wie zaghaft und ungenügend die Forschung zur Demografie ist. So enttäuscht bin ich lange aus keiner Pressekonferenz gegangen.

BIP-Flickenteppich Europa. Karte: Nationalatlas, Screen: L-IZ
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Neoliberale Wettbewerbspolitik zerreißt die Staaten Europas

Parallel zur Konferenz „Coping with uneven development in Europe“, die vom 27. bis 29. September in Leipzig stattfindet, veröffentlicht das Leibniz-Institut für Länderkunde auch neue Karten im digitalen Nationalatlas, die zeigen, wie sehr das Wettbewerbsdenken Europa in einen Flickenteppich verwandelt. Und besonders deutlich wird dabei der Zusammenhang von Wirtschaftsleistung und Abwanderung.

Die entscheidende Frage. Foto: Marko Hofmann
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Wie Europa den Graben zwischen Stadt und Land systematisch vertieft hat

Das Leibniz-Institut für Länderkunde hat vor Beginn der Konferenz "Coping with uneven development in Europe", die vom 27. bis 29. September in Leipzig stattfindet, einige namhafte Konferenzteilnehmer kurz zu ihrem Thema interviewt. So auch den Wirtschaftsgeografen Costis Hadjimichalis aus Athen, der sich mit dem Auseinanderdriften von großen Städten und ländlichen Regionen beschäftigt hat.

Die Tagung findet im Geisteswissenschaftlichen Zentrum der Uni Leipzig (links) und der Uni-Bibliothek Albertina (rechts) statt. Foto: Ralf Julke
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Auch das Wettbewerbsdenken der EU lässt reiche und arme Regionen immer weiter auseinanderdriften

Wer sich die Wahlergebnisse der Bundestagswahl genauer angeschaut hat, der kommt nicht umhin festzustellen, dass sich darin auch der Gegensatz zwischen erfolgreichen und abgehängten Regionen, zwischen Wettbewerbsgewinnern und -verlierern ausdrückt. Die AfD hat einen Frust in Wahlerfolg verwandelt, der gerade in ostdeutschen Regionen umgeht. Das Regionenthema ist ab Donnerstag Thema einer Leipziger Konferenz.

Blick ins Ägyptische Museum der Universität Leipzig. Foto: Matthias Weidemann
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Das hätte sich Ptolemäus nicht träumen lassen: Hieroglyphen werden digital zum Forschungsobjekt

Jener Steinmetz, der vor über 2.000 Jahren einen gleichlautenden Text in ägyptischen Hieroglyphen, in Demotisch und Altgriechisch in einen Stein meißelte, wäre wahrscheinlich richtig stolz auf sein Werk gewesen, wenn er nur geahnt hätte, dass damit mal die Entzifferung der Hieroglyphen möglich werden würde – und ein digitales Projekt, das den Stein von Rosette analysieren soll.

Die Besucher der Konferenz-Website empfängt ein kleines Memory. Screenshot: L-IZ
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Wie der Neoliberalismus den Stadt-Land-Gegensatz in Europa anheizt

Diese Konferenz wird erst nach der Bundestagswahl stattfinden, obwohl sie thematisch davor gehört. Denn sie thematisiert erstmals aus wissenschaftlicher Sicht, warum Deutschland und Europa politisch so in Schieflage geraten sind. Denn das Grundproblem ist das Auseinanderdriften der Regionen. Und die Verlierer dabei werden zur Schwungmasse der Nationalisten. Die Konferenz findet vom 27. bis 29. September in Leipzig statt.

Bundesforschungsministerin Johanna Wanka. Quelle: Olaf Kosinsky, Skillshare.eu
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Die Parteien und die Wissenschaft: Ein Blick auf die Forderungen von Union, SPD, Linken, Grünen, FDP und AfD

LZ/Ausgabe 47Nimmt man das TV-Duell zwischen Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) und Herausforderer Martin Schulz (SPD) als Maßstab, gehören Hochschule, Forschung und Wissenschaft nicht zu den wichtigen Themen – allenfalls in der Frage, welche Rolle Geflüchtete darin spielen sollten. Dennoch haben die Themen im Wahlkampf eine Bedeutung – bei manchen Parteien sogar die höchste. Es folgt ein Blick in die Wahlprogramme und auf potentielle Forschungsminister.

Ist es vielleicht bei Schubert passiert? Foto: Ralf Julke
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Wie die „richtige“ Musik unsere Wahrnehmung von Berührung verändert

Musik ist gefährlich. Gerade dann, wenn es um lebenswichtige Entscheidungen geht, sollte man wohl darauf verzichten, seine Lieblingsmusik zu hören. Es könnte gewaltig in die Hose gehen, wie jetzt ein paar Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI CBS) in Leipzig herausgefunden haben. Irgendwas passiert da nämlich mit uns.

Typisches Bauchmarktier: die Fliege. Foto: Ralf Julke
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Leipziger Forscher weisen gemeinsamen Ursprung für die beiden existierenden Nervensysteme nach

So viel Euphorie packt auch die Universität Leipzig selten in ihre Meldungen. Aber das, was sie am Donnerstag, 7. September, zu vermelden hatte, klingt tatsächlich nach einer kleinen Revolution: „Lehrbücher müssen neu geschrieben werden: Ursprung des Nervensystems entdeckt“. Fehlt nur noch das Wörtchen: „gemeinsam“. Denn es geht um den gemeinsamen Ursprung der Nervensysteme von Insekten und zum Beispiel Säugetieren wie dem Menschen.

Die Bewegung der schwarzen Punkte scheint die Aufmerksamkeit der Babys genauso auf Gegenstände in der Umgebung lenken zu können, wie es der Blickrichtung einer anderen Person gelingt. Foto: MPI CBS
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Was Mama anschaut, ist auch für Paulchen höchst interessant

Für FreikäuferEigentlich müssten sich die kleinen Biester so langsam ertappt fühlen. Denn die Wissenschaftlerinnen des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI CBS) in Leipzig kommen ihnen und ihrer Neugier immer mehr auf die Schliche. Und Eltern, die sich aufmerksamst beobachtet fühlen von ihrem Baby, die dürfen nun gewiss sein: Sie werden tatsächlich beobachtet. Mit allem Ernst.

Alesi, der Schädel der neuen ausgestorbenen Menschenaffenart Nyanzapithecus alesi (KNM-NP 59050). Foto: Fred Spoor
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Ein 13 Millionen Jahre altes Kind gibt den frühesten Menschenaffen ein Gesicht

Auf der Erde ist alles Leben miteinander verwandt – auch wenn es den letzten gemeinsamen Vorfahren vielleicht vor 100 Millionen Jahren gab. Oder vor 10 Millionen – oder vor 3 Millionen Jahren, als sich der Mensch vom Seitenast der Menschenaffen abzweigte. Aber auch ein anderer Abzweig versetzt Forscher bis heute in Aufregung: Wie geschah eigentlich der Übergang von den Affen zu den Menschenaffen?

Im Schlaf durchlaufen Babys wesentliche Schritte der Sprachentwicklung im Zeitraffer: Aus Vorläufer-Worten können sie innerhalb einiger Minuten bereits echte Wörter bilden - eine Entwicklung, die ansonsten mehrere Monate braucht. Foto: shutterstock
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Wie Babys die Sprache im Schlaf lernen

Unser Gehirn ist ein faszinierendes Instrument. So faszinierend, dass selbst Wissenschaftler noch immer staunen, wenn sie die Vorgänge untersuchen, mit denen unser Denken und Wahrnehmen in diesem außergewöhnlichen Organ entsteht. Denn am Anfang denken wir ja nicht. Da fehlen uns noch alle Muster und Begriffe. Aber schon als Baby fangen wir an, uns einen Schlüssel für die Signale ringsum zu erarbeiten, auch eine Mustererkennung für Sprache, wie Leipziger Forscher jetzt aufzeigen.

Der Baikal ist nicht nur der älteste und größte, sondern mit über 1.500 Metern auch der tiefste See der Erde. Foto: UFZ / Till Luckenbach
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Selbst die Fauna im einmaligen Baikalsee ist bedroht

Klimawandel ist kein großes homogenes Phänomen. Jedes Land trifft es anders, jedes Ökosystem erlebt einen anderen Stress. Tierarten, die zuvor nicht heimisch waren, finden neue Weidegründe – die bisherigen Lebensgemeinschaften aber verschwinden. Manchmal hilft (wie in Sachsen) der Mensch noch tüchtig nach. Manchmal reicht – wie am Baikal – ein spürbarer Temperaturanstieg, um einen einmaligen See zu gefährden.

Anhand von EEG (Bild) und Speichelprobe wird sich bald sehr genau erkennen lassen, ob ein Kind von der Leserechtschreibschwäche betroffen sein wird oder nicht. Foto: MPI CBS
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Eine Lese-Rechtschreibstörung kann bald frühzeitig erkannt werden

Viele Menschen müssen ihr Leben mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche bewältigen, haben dort Schwierigkeiten, wo andere Menschen überhaupt kein Problem sehen. Dabei lässt sich das Problem mittlerweile gut therapieren – wenn man es nur frühzeitig genug erkennt. Denn es hat mit Strukturen in unserem Gehirn zu tun, mit denen sich Leipziger Forscher jetzt sehr intensiv beschäftigt haben.

Der Sidi Ali-See im Mittleren Atlas Marokkos liegt auf einer Höhe von 2.080 Metern über dem Meeresspiegel und befindet sich unmittelbar am Nordrand der Sahara. Foto: Institut für Geographie/Universität Leipzig
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Als der Norden Afrikas noch die Kornkammer Roms war und der Tummelplatz von Pferden und Elefanten

Die Sahara, mit etwa neun Millionen Quadratkilometern die größte Trockenwüste der Welt, war einmal grün, eine Gegend, in der Reiche blühten, riesige Tierherden durch die Savanne zogen, Getreide wogte und Seen und Flüsse die Tierwelt anzogen. Und das sogar noch in historisch junger Zeit: Die Griechen, Römer und Phönizier kannten noch ein grünes Nordafrika. Dem sind jetzt Forscher der Universität Leipzig auf der Spur.

Die Geschwindigkeitskurve der Saurier. Grafik: iDiV
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Tyrannosaurus Rex war ganz bestimmt nicht der Schnellste

In gewisser Weise ist das, was das Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) am Montag, 17. Juli, vermeldete, eigentlich eine gute Nachricht. Oder wäre es, wenn der Mensch gemeinsam mit dem Tyrannosaurus Rex gelebt hätte. Denn dann hätte er diesem langsamen Fleischfresser durchaus entkommen können. Denn T-Rex war nicht so schnell, wie mancher Fantasy-Film Glauben machen will.

Durch starke Tau- und Erosionsprozesse freigelegte Permafrostablagerungen nahe der Siedlung Tabaga in Zentraljakutien. Foto: Dr. Mathias Ulrich/ Universität Leipzig
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Leipziger Forscher untersuchen jetzt die auftauenden ostsibirischen Permafrost-Gebiete

Die Gemeinde der Klimaforscher hätte die Diskussion, warum die „Klimaerwärmung“ zu Beginn des Jahrtausends scheinbar zum erliegen kam, wohl klugerweiser nie begonnen. Bis heute argumentieren damit die Lobbyverbände der großen Energiekonzerne. Obwohl man dort genauso gut weiß: Es geht um Energie. Und die muss sich nicht nur in warmer Luft aufstauen. Die pulverisiert auch Polarkappen und Permafrostböden.

Ob ein ausgefallenes Hirnareal unseres Sprachnetzwerkes durch ein anderes kompensiert werden kann, hängt davon ab, wie grundlegend der gestörte Prozess ist - je basaler, desto unwahrscheinlicher. Foto: MPI CBS
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Wie das Erkennen von Gesprochenem in unserem Gehirn abläuft

Leipzigs Gehirnforschern geht es ja manchmal so: Sie untersuchen die Lösung für ein Problem für unser Gehirn – zum Beispiel die Folgen eines Schlaganfalls. Und dann stoßen sie auf eine Erkenntnis, die wieder mal bestätigt, wie sehr unser Denken tatsächlich von Mustern abhängt. Da sieht man direkt die kleinen Babys vor sich, wie sie mit aufmerksamem Blick Muster erkennen lernen. Oder halt: aufmerksamen Öhrchen.

Ansicht mehrerer Eichenpfähle der Uferbefestigung des Karlsgrabens während der Ausgrabung 2016, Fälldatum der Bäume Frühsommer (Mai) 793. Foto: Lukas Werther/Universität Jena
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Leipziger Geoarchäologe vermeldet kleinen Sensationsfund am berühmten Karlsgraben

Der Kanal selbst ist eine Sensation und begeistert die Historiker seit Jahrzehnten: die Fossa Carolina oder der Karlsgraben zwischen Schwäbischer Rezat und Altmühl, benannt nach niemand anderem als Karl dem Großen. Der große Frankenkönig war tatsächlich hier. Zur Einweihung dieser ersten Gewässerverbindung zwischen Donau- und Rheingebiet. Nun gab’s eine kleine Extra-Sensation für den berühmten Graben.

Mit elektrischer Widerstandstomographie können im Untergrund verborgene Sedimentstrukturen sichtbar gemacht werden. Foto: Mathias Ulrich/Universität Leipzig
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Forscher aus Jena und Leipzig untersuchen die Hochwassergeschichte der Weißen Elster

2011 und 2013 wurden auch die Bewohner des Gebietes an der Weißen Elster daran erinnert, dass Überschwemmungen in Flussauen keine Ausnahme sind, sondern Ereignisse, mit denen die Flussanwohner jederzeit rechnen müssen. Seit rund 7.500 Jahren wird die fruchtbare Elsteraue zwar von Menschen besiedelt. Aber aus gutem Grund bauten sie jahrtausendelang möglichst hoch über dem Fluss. Nun werden die alten Überschwemmungen zu einem Forschungsthema.

Online-Trauertherapien ähneln herkömmlichen Behandlungen. Foto: Pixabay
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Interview zu Trauertherapie im Internet (Teil 2): „Langfristig eine Ergänzung zu herkömmlichen Formen“

Als Ergänzung zu herkömmlichen Therapien gibt es für Trauernde, die beispielsweise den Verlust einer krebskranken Person nicht überwinden können, mittlerweile ein Angebot im Internet. Im zweiten Teil des Interviews erklärt Anette Kersting, die Direktorin der Uniklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, inwiefern sich die Onlinehilfe von herkömmlichen Formen unterscheidet, ob Trauertherapie langfristig nur noch im Internet stattfinden wird und was es mit einer App für traumatisierte, arabischsprechende Geflüchtete auf sich hat.

Eine Onlinetherapie soll Trauernden helfen. Foto: Pixabay
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Interview zu Trauertherapie im Internet (Teil 1): „Die Schwelle, Hilfe zu suchen, ist geringer“

Als Ergänzung zu herkömmlichen Therapien gibt es für Trauernde, die beispielsweise den Verlust einer krebskranken Person nicht überwinden können, mittlerweile ein Angebot im Internet. Im ersten Teil des Interviews erklärt Anette Kersting, die Direktorin der Uniklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, wie genau die Onlinehilfe funktioniert und welche Erfahrungen ihr Team bislang damit gemacht hat.

Eine nicht von allen geliebte Partei ... Foto: Ralf Julke
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Wer wählt denn die AfD, wenn es nicht der „kleine Mann“ ist?

Es ist nicht völlig neu, was der Leipziger Soziologe Holger Lengfeld von der Universität Leipzig jetzt mit Zahlen untermauert in der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie veröffentlicht hat. Aber es sollte eigentlich den Parteien im Bundestagswahlkampf zu denken geben. Denn AfD-Anhänger sind weder der vielbeschworene „kleine Mann“ noch die „Modernisierungsverlierer“.

Die Ausgrabungsstätte bei Jebel Irhoud (Marokko): Die Fossilien wurden in den Sedimenten vor der Stelle gefunden, an der die beiden Archäologen links arbeiten. Foto: Shannon McPherron, MPI EVA Leipzig (License: CC-BY-SA 2.0)
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Funde aus Marokko machen den Homo Sapiens 100.000 Jahre älter als bis jetzt gedacht

Über Max Frischs Erzählung „Der Mensch erscheint im Holozän“ haben sich Leser, die ein bisschen was von der Menschwerdung und dem Stand der Paläontologie wussten, 1979 schon gewundert, als das Buch erschien. Aber das ist ja schriftstellerische Freiheit. Tatsache war: Auch damals galt schon die Erkenntnis, dass der moderne Mensch im Pleistozän erschien. Er brauchte nur noch ein bisschen, um auch noch die Zivilisation zu erfinden. Neue Forschungsergebnisse aus Leipzig machen ihn noch älter.

Lesen sorgt für richtig Bewegung im Gehirn. Foto: Ralf Julke
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Wie das Lesenlernen im menschlichen Gehirn regelrecht eine Revolution auslöst

Dieses Ergebnis aus der Leipziger Gehirnforschung sollte auch Politikern und Medienmachern zu denken geben. Denn bislang hat noch keine Studie so deutlich gezeigt, welche Revolution das Lesen im menschlichen Gehirn anrichtet und wie es den Menschen geistig richtig auf Trab bringt. Lesen bildet nicht nur, es macht Menschen erst richtig zu Denkern. Und es ist eine echte Zivilisations-Errungenschaft.

Arktisches Meereis über der Beaufortsee vor der Küste Kanadas. Foto: Dr. André Ehrlich/Institut für Meteorologie
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Leipziger Meteorologe sieht in den Bergen den Grund für die unterschiedliche Erwärmung

Der Klimawandel läuft nicht überall gleichmäßig ab. Selbst ausgemachte Klimaforscher werden immer wieder überrascht. Augenblicklich lauten die beiden großen Rätsel Arktis und Antarktis. Und einer dieser verblüffenden Punkte lautet: Die Temperaturen in der Arktis steigen doppelt so schnell wie auf dem Rest der Erde. Die Antarktis dagegen erwärmt sich wesentlich langsamer. Woran das liegt, das erforschen auch Leipziger Wissenschaftler.

Übergewicht. Foto: Matthias Weidemann
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Adipositas lässt unser Gehirn schneller altern

Auf schweres Übergewicht ist der menschliche Körper nicht eingerichtet. Im Grunde geraten dann gleich mehrere Regulationsmechanismen völlig aus dem Lot. Leipziger Forscher beschäftigen sich nun seit Jahren mit den gesundheitlichen Folgen des krankhaften Übergewichts. Nun können sie auch zeigen, wie das Übergewicht auch unser Gehirn schädigt.

Polar 5 und Polarstern vor Longyeabyen. Foto: Alfred-Wegener-Institut/Thomas Krumpen (CC-BY 4.0)
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Leipziger Forscher reisen mit der „Polarstern“ Ende Mai in die Arktis

Voller Mitgefühl kündigt die Universität Leipzig die nächste Forschungsreise Leipziger Wissenschaftler an. Die führt zwar nicht zum Mars, sondern nur aufs Meer in die Arktis. Aber ist es da nicht schrecklich kalt? Auch im Frühjahr? Das werden sie schon erfahren. Das ist ja ihr Job. Und wenn die Leipziger Meteorologen Glück haben, haben sie schönstes Sonnenwetter, während in Leipzig der Regen pladdert.

Die Station Haudegen. Copyright: Leibniz-Institut für Länderkunde
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Das Leipziger IfL-Archiv übernimmt Unterlagen des Wettertrupps „Haudegen“

Im in Leipzig ansässigen Leibniz-Instituts für Länderkunde ist die Freude groß, denn das Archiv für Geographie konnte sich jetzt über einen Neuzugang freuen, der in seiner Art einzigartig ist: die Unterlagen des Unternehmens „Haudegen“ aus dem Zweiten Weltkrieg. Klingt zwar sehr martialisch. Aber tatsächlich war es ja eine Wetterstation, die im Zweiten Weltkrieg hoch im Norden Daten sammelte.

Auch in der Höhle El Sidrón in Spanien haben Forscher DNA-Spuren im Boden gefunden. Foto: El Sidrón Forschungsteam
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Jetzt verraten schon winzige DNA-Spuren in Höhlensedimenten die einstige Anwesenheit von Neandertalern

Archäologen sind echte Forensiker. Erst recht, seit sie die Sache mit der DNA für sich entdeckt haben. Damit können sie nicht nur den verzweigten Stammbaum der Menschheit immer genauer rekonstruieren, Wanderungsbewegungen und Verwandtschaften nachweisen. Jetzt können sie menschliche Anwesenheit sogar in Höhlen nachweisen, in denen kein Knöchelchen der einstigen Bewohner mehr zu finden ist.

Das Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis) verschwand im 19. Jahrhundert aus Halle. Die Art ist auf stickstoffarme Böden angewiesen. Sie gilt heute in ganz Deutschland als gefährdet. Foto: UFZ / André Künzelmann
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In wachsenden Städten geht die verwandtschaftliche Vielfalt der Pflanzenwelt immer mehr verloren

Die Meldung hat es in sich: „Urbanisierung kostet fast fünf Milliarden Jahre Evolutionsgeschichte“, heißt die jüngste Meldung aus dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Da haben die Wissenschaftler wohl ein bisschen zuviel Sekt getrunken, als sie in der vergangenen Woche so übermütig ihr 25-jähriges gefeiert haben. Man darf nicht alles summieren. Auch wenn die Warnung berechtigt ist.

Manche Menschen können richtig professionell Tagträumen. Foto: MPI CBS
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Tagträumen ist kein Laster, sondern eine besondere Fähigkeit für kreative Menschen

Am Ende werden wir unser Leben ändern müssen, unser Arbeiten und Rumrennen sowieso. Es ist viel zu gefährlich, erfordert permanent volle Konzentration. Wer nicht aufpasst, wird über den Haufen gerannt oder gefahren. Träumen darf man da draußen nicht. Dabei ist Tagträumen etwas Fruchtbares – wenn man es zulassen darf. Aber wer immerfort rast, der darf nicht träumen. Da haben Leipziger Wissenschaftler was dazu zu sagen.

Prof. Dr. Josef Alfons Käs vor einem Optical Cell Stretcher zur Bestimmung der mechanischen Eigenschaften von Zellen und Gewebe. Foto: Swen Reichhold/Universität Leipzig
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Wie ein Leipziger Biophysiker erforscht, wie Krebszellen sich ausbreiten

Manchmal braucht es einen richtig fetten Preis, damit auch die Leipziger einmal wieder merken, dass in ihrer Stadt auch hochkarätige Forschung auf Weltniveau betrieben wird. Eins dieser Forschungsgebiete ist die Krebsforschung. Und ausgezeichnet wurde jetzt der 55-Jährige Biophysiker Prof. Dr. Josef Alfons Käs mit dem prestigeträchtigen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrates (ERC) in Höhe von 2,3 Millionen Euro.

Die räuberischen Milben unter dem Mikroskop. Foto: Tom Künne/Forschungszentrum iDiv
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Höhere Temperaturen verschärfen die Konkurrenz um knappe Ressourcen

In Leipzig und einigen anderen mitteldeutschen Städten arbeiten ja Forscher seit geraumer Weile daran, ein paar besondere Folgen des Klimawandels zu erkunden. Ihnen geht es mal nicht um Wolken, Fluten und Eisberge, sondern um das, was die steigenden Temperaturen mit der biologischen Vielfalt anrichten. Und bislang belegen etliche Experimente, dass sich diese Vielfalt verringert. Selbst Milben bleiben nicht verschont.

Kinder brauchen elterliche Geborgenheit. Foto: Ralf Julke
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Vernachlässigung in der Kindheit senkt Stressresistenz fürs ganze Leben

Vernachlässigung, Gewalt und Misshandlung prägen Kinder fürs Leben. Sie machen sie nicht stressresistenter im Leben. Im Gegenteil: Die Betroffenen können im späteren Leben viel schlechter mit Stresssituationen umgehen als andere. Der Körper kann den Stress nicht mehr ausregulieren. Und das ist direkt messbar, wie jetzt Leipziger Forscher feststellen konnten.

Faserverbindungen im Gehirn eines vierjährigen Kindes, bei dem der Fasciculus Arcuatus (grün) bereits stärker ausgebildet ist – der entscheidende Entwicklungsschritt um uns in andere hineinversetzen zu können. Foto: MPI CBS
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Der Moment unserer Kindheit, in dem wir lernen, Andere zu verstehen

Unser Gehirn ist ein faszinierendes Ding. Wenn es funktioniert. Und wenn wir es nicht behandeln wie uns selbst: auf Fastfood gesetzt, mit Unterhaltungsmüll anfüttern. Das Ding will gebraucht werden. Denn es ist zu Erstaunlichem fähig. Zum Beispiel zum Um-die-Ecke-Denken. Das können nämlich sogar schon Kinder. Auch wenn die entscheidende Abkürzung erst im vierten Lebensjahr entsteht. Das konnten jetzt Forscher aus dem Leipziger Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften vermelden.

Forscher ermitteln Zahl der Wolkentröpfchen. Foto: Institut für Meteorologie der Universität Leipzig
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Leipziger Forscher will die Zahl der Wassertropfen in den Wolken ganz genau wissen

Wie viele Wassertropfen befinden sich in einer Wolke? Das ist eine Frage, die nicht nur Kinder interessiert, sondern auch Wissenschaftler. Erst recht die aus Leipzig. Denn Leipzig ist – so stellt es die Universität Leipzig mal ganz trocken fest – das „internationale Zentrum der Wolkenforschung“. Grund dafür ist das Institut für Troposphärenforschung. Und einer will es jetzt ganz genau wissen: Prof. Dr. Johannes Quaas von der Uni Leipzig.

Die Teile der Statue sind jetzt im Garten des Ägyptischen Museums in Kairo zu sehen. Foto: Universität Leipzig
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Es war doch nicht Ramses II., sondern Pharao Psammetich I.

So schnell kann es gehen, da ist ein falscher Name in der Welt. Dabei lag es so nahe, in der so sensationell gefundenen Kolossalstatue im einstigen Bereich des Ramsestempels in Heliopolis den berühmten Ramses II. zu vermuten. Doch ein Name auf der Statue, die der Leipziger Ägyptologe Dr. Dietrich Raue in Kairo ausgegraben hat, deutet auf einen anderen großen Pharao hin.

Prof. Holger Müller. Foto: HTWK
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Ist das schon Industrie 4.0 oder ist wieder mal der Roboter Vater des Gedankens?

Da entwickelt sich was. In kleinen Schritten. Zumindest hat Prof. Holger Müller das Gefühl. Er ist Professor für Supply Chain Management an der der HTWK Leipzig, also so etwas wie Professor für Beschaffungsketten in der Wirtschaft. Es könnte durchaus ein Teil von „Industrie 4.0“ sein: die zunehmende Nutzung von intelligenten Systemen im Einkauf. Aber die meisten Unternehmen sind da nicht ganz so euphorisch.

Nachts wurden die Hebeseile zur Bergung des Fragments montiert. Foto: Dr. Dietrich Raue/ Universität Leipzig
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Leipziger Ägyptologe hofft noch auf weitere Fragmente des Kolosses von Heliopolis

Es ist der Fund seines Lebens. Anfangs ging es nur um die Ermittlung von ein paar historischen Umfassungsmauern. Aber dann stieß das Grabungsteam um Dr. Dietrich Raue und Dr. Aiman Ashmawy vom Ägyptischen Antikenministerium im Kairoer Tempelbezirk Heliopolis auf mehr, als sie erwartet haben. Und seit ein paar Tagen macht der jüngste Fund von sich Reden: eine riesige Statue, die wohl den legendären Pharao Ramses II. darstellt.

Wölfe abzuschießen hat mit Artenschutz nicht das Geringste zu tun. Foto: raincarnation40 / Pixabay.com
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Wenn der Wolf auf der Autobahn stirbt

Eigentlich kommt man bei all dem Geschrei, das in Deutschland angestimmt wird, wenn es um Wölfe, Bären oder Luchse geht, gar nicht auf die Idee, Raubtiere für besonders gefährdet zu halten. Doch nicht durch menschliche Landschaften, gar Straßen! Aber selbst Menschen wissen, wie gefährlich Straßen sind. Und sie beschneiden die Lebensräume auch der kühnsten Raubtiere.

Am MPI weiß man es: Für die Intelligenzentwicklung sind die ersten Lebensjahre die entscheidende Zeit. Foto: Stefanie Höhl, MPI CBS
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Warum Kinder auch totalen Quatsch lernen und das gut so ist

Gebt den Kindern Geschichten! Lasst sie ihre Phantasie entwickeln! Erst wenn sie gelernt haben, dass wir richtig gute Geschichten brauchen, um die Welt und uns selbst zu verstehen, werden es richtig kluge, pfiffige Menschen. Intelligenz braucht Zeit, Phantasie und die Fähigkeit, Geschichten zu erzählen. Das darf auch mal Quatsch sein, sagt eine Leipziger Gedankenforscherin.

Das Elsterbecken in Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Der Klimawandel bringt Europa gleich in mehreren Problemzonen unter Druck

Das, was den Klimawandel und seine Folgen für viele Menschen so schwer greifbar macht, ist die Tatsache, dass er oft jenseits unserer Wahrnehmung sichtbar wird, scheinbar langsam vor sich geht, aber trotzdem schon in einem Menschenalter dramatische Folgen hat. Die Europäische Umweltagentur hat jetzt ihren neuen Bericht zum Klimawandel vorgelegt, an dem auch Leipziger Forscher mitgearbeitet haben.

Hecken als ökologische Vorrangfläche im Eichsfeld: Biotopvernetzung für Fauna und Flora. Foto: UFZ, Thomas Hesse
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Wer Schutz der Artenvielfalt in der Landwirtschaft will, muss die richtigen Schutzräume fördern

Die Bestände der Feldlerche sind im Sinkflug, die Bestände etlicher Hummel- und Schmetterlingsarten sind massiv geschrumpft. Und wer nach den blauen Blüten des früher weit verbreiteten Acker-Rittersporns sucht, wird heute vielerorts enttäuscht. Die Artenvielfalt der europäischen Agrarlandschaften ist in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Die Industrialisierung der Landwirtschaft zeigt dramatische Folgen. Aber wie rettet man die letzten Reste der Vielfalt?

20- bis 24-Jährige, die noch bei ihren Eltern leben (2011). Karte: Nationalatlas, IfL
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Das falsche Märchen vom Nesthocker und die Scheu vor der Wahrheit im Institut für Länderkunde

Wann kam eigentlich diese Diskussion um die Nesthocker auf? Junge Leute, die nicht gleich mit 18 zu Hause ausziehen, wegziehen und sozusagen flügge werden? War es ein besoffener Soziologieprofessor? Ein publicity-versessenes Mietportal? Oder gar eine pr-trunkene Mietautobude? Jedenfalls wird über das Phänomen auch von ernsthaften Forschern geredet. Von denen des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) zum Beispiel.

Blick in den Hirnscanner Connectom. Foto: MPI CBS
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Der Superhirnscanner Connectom kann zeigen, was er kann

Ihr großes Weihnachtsgeschenk bekamen die Forscher des Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften schon am 14. Dezember. Da konnten sie den Hirnscanner Connectom in Betrieb nehmen. Ein Gerät, mit dem sie das menschliche Gehirn beobachten können wie die Astronomen das Weltall mit dem Hubble-Teleskop. Der Scanner ist einer von drei seiner Art weltweit.

Schimpansen halten in Konflikten gegen Rivalen zusammen. Foto: Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie, Liran Samuni
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Leipziger Primatenforscher auf der Spur von Krieg und Frieden

Eine nicht ganz unwichtige Frage wollten die Forscher vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig noch zum Jahresende klären: Wie entsteht eigentlich das Zusammengehörigkeitsgefühl in Primatengruppen? Warum kleben die wie Pech und Schwefel zusammen, wenn sie sich etwas Gemeinsames vornehmen – eine Prügelei zum Beispiel oder einen Krieg?

Pure Verschwendung: blühende Obstbäume. Foto: Ralf Julke
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Wie kommen wir raus aus der Falle von Technikgläubigkeit und Umweltzerstörung?

Im Mai war der Chemiker Prof. Dr. Michael Braungart Gastredner der 13. Helmholtz Environmental Lecture (HEL) im Umweltforschungszentrum (UFZ). Wir hätten es gern geschafft, da hinzugehen und zu berichten. Aber wir haben es nicht geschafft. Deswegen freuen wir uns, dass Steffen Reichert den Mann für den Oktober-Newsletter des UFZ einfach mal interviewt hat. Titel: „Die Grenze unseres Planeten ist unsere Intelligenz.“

Bereit zum Kekseteilen? Foto: Ralf Julke
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Fröhliche Weihnachten oder Warum wir unsere Kekse wirklich teilen

Manche Geschichten, die muss man einfach aufheben für die Tage, in denen ein paar Leute wieder merken, dass sie sich die ganze Zeit wie Ebeneezer Scrooge benommen haben. Und nun wollen sie sich ganz schnell bessern, weil der Geist der morgigen Weihnacht ihnen Fracksausen bereitet. So schnell wird aus einem Misanthropen ein guter Kerl? Kannste vergessen, meldeten im April ein paar freche Forscher aus Leipzig.

Aus der Sammlung von Hans Meyer: Bäuerinnen mit ihren Lamas auf dem Weg nach Quito. Foto: Paul Grosser, Copyright: Leibniz Institut für Länderkunde
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Leipziger Fotoschätze sind jetzt digitaler Teil von Ecuadors Archivo Nacional de Fotografía

In Leipzig liegen Schätze. Von manchen wissen die Leipziger gar nichts. Wie von den Fotoschätzen aus aller Welt, die im Archiv für Geographie des Leibniz-Instituts für Länderkunde in Leipzig gesammelt sind. Ein Teil davon wird jetzt weltberühmt – er taucht jetzt auch im digitalen Bestand von Ecuadors Archivo Nacional de Fotografía auf. Einige der Bilder hat ein nicht ganz Unbekannter gemacht.

Völlig überdüngte Wiesenlandschaft. Foto: iDiV
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Schon moderate Wiesenbewirtschaftung zerstört das biologische Gleichgewicht nachhaltig

Es wird langweilig in unseren Fluren. Und das hat auch damit zu tun, dass der Mensch kaum noch Räume lässt, in denen sich Natur ungestört entfalten kann. Für ein gewisses Aufmerken sorgte jüngst eine Meldung des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv): Der Verlust an Vielfalt beginnt nicht erst, wenn der Mensch intensiv Landwirtschaft betreibt. Schon der regelmäßige Eingriff zerstört Lebensräume.

Dr. Marten Winter. Foto: Stefan Bernhardt, iDiv
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Der Leipziger Biologe Dr. Marten Winter zur McDonaldisierung der Welt

Vom 2. bis 17. Dezember 2016 tagt in Cancún, Mexiko, die UNO-Biodiversitätskonferenz der Convention on Biological Diversity (Biodiversitäts-Konvention, CBD). Für den Leipziger Biologen Dr. Marten Winter ein Grund, seiner Sorge Ausdruck zu geben. Denn wir verlieren gerade den Artenreichtum unserer Welt. Die Ökosysteme verarmen, gleichen sich immer mehr an. Winter spricht von einer „McDonaldisierung“ der Welt.

Muss der nun, oder kann man den auch ...? Foto: Ralf Julke
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Leipziger Max-Planck-Institut versucht die Einbahnstraßen im Kopf von Binge Eatern zu verstehen

Am Ende läuft alles auf dieses wunderbare Netzwerk in unserem Kopf hinaus, dieses Geflacker der Botschaften, die zu Bildern und Entscheidungen werden. Oder auch mal zu Nicht-Entscheidungen, wenn man sich regelrecht in eine Sackgasse gedacht hat und nicht mehr herauskommt. Ein Problem, das Binge Eater nur zu gut kennen. Dabei hat es möglicherweise mit dem Essen selbst gar nichts zu tun.

Bergung eines Blockes des Tors Nektanebos I. Foto: Ägyptisches Museum, Universität Leipzig
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Auf den Spuren Ramses II. und der wichtigsten Tempelanlage des Alten Ägypten

Andere Länder hätten einen Zaun drumherum gebaut und das Gelände für die Ewigkeit gesichert. Aber Ägypten ist ein an über 2.000 Jahre alten Ruinen und Fundstätten so reiches Land, da sind auch die Reste des alten Heliopolis scheinbar verzichtbar. Jahrelang lagen sie unter einer Müllhalde. Jetzt werden dort Häuser gebaut und ein Leipziger Archäologe macht die Funde seines Lebens.

Trommelfell (grau), Gehörknöchelchenkette (gelb, grün, rot) und knöchernes Innenohr (blau) eines modernen Menschen. Als Maßstab dazu eine Ein-Eurocent-Münze. Foto: MPI für evolutionäre Anthropologie, A. Stoessel & P. Gunz
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Besaßen auch die Neandertaler schon ein komplexes Sprachvermögen?

Er ist derzeit der meistbefragte Unbekannte in der Vorzeitforschung: der Neandertaler, jener seltsame Verwandte, der schon Jahrhunderttausende in Europa lebte, bevor vor 40.000 Jahren der moderne Mensch aus Afrika zuwanderte. Und dann starb er einfach aus. Dabei scheint er sogar ganz ähnliche Sprechfähigkeiten wie wir heute besessen zu haben, vermuten jetzt ein paar Leipziger Wissenschaftler.

Die Wissenschaftler des UFZ in Leipzig nutzen eine Experimentalanlage aus 47 Fließrinnen, um die Effekte von Pflanzenschutzmitteln auf naturnahe Ökosysteme zu quantifizieren und ihre Modelle zur Risikobewertung zu validieren. Foto: UFZ / André Künzelmann
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Umweltstress kann die Wirkung von Schadstoffen in Ökosystemen bis zum 100-fachen erhöhen

Der Mensch hat sich zur größten Umweltbelastung weltweit entwickelt. Das erstaunliche ist: Oft werden die Schäden, die er an seiner Umwelt anrichtet, nur separat betrachtet. Als wenn der Plastikmüll an der einen Stelle mit dem CO2 an anderer Stelle und den Pestiziden an dritter Stelle nichts zu tun hätte. Doch die simple Wahrheit ist: Die Schädigungen, die der Mensch durch seine Lebensweise anrichtet, summieren sich zu einem multiplen Umweltstress.

Eingang zur Grotte du Renne (rechts). Foto: MPI für evolutionäre Anthropologie, M. Hardy
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Ein Baby ordnet die Grotte des Fées jetzt in die Geschichte der Neandertaler ein

Dieser verflixte Neandertaler. Erst galt er ja als unser aller direkter Urahn. Dann wurde er einfach mal aus dem Stammbaum geschmissen und zum fernen Vetter erklärt, der noch ein Weilchen neben unseren frisch aus Afrika zugewanderten Vorfahren leben durfte. Und dann ausstarb, so wie das Mammut. Doch irgendwie war er wohl doch nicht der tumbe Bursche, als der er oft genug gemalt wurde. Selbst das Châtelperronien gehört zu seinen Zivilisationsleistungen. Was aber nicht bewiesen war.

Prof. Dr. Andreas Thiesen. Foto: HTWK
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Benachteiligte Stadtviertel sind keine sozialen Brennpunkte sondern entstehen durch falsche Stadtpolitik

Eigentlich hat er nur einmal gründlich nachgedacht. Was man von einem Wissenschaftler eigentlich erwartet. Aber viel zu Viele latschen althergebrachten Formeln und Meinungen hinterher, wollen es sich auch mit der Politik nicht verscherzen. Und so ist die deutsche Förderung für Städte noch immer fokussiert auf „soziale Brennpunkte“. Es gibt aber keine, sagt der Leipziger Sozialwissenschaftler Prof. Andreas Thiesen.

Förder-Kleingeld. Foto: Ralf Julke
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Fördergelder für Forschung sind in Sachsen viel zu knapp bemessen

Fast könnte man das Gefühl bekommen, die aktuelle CDU/SPD-Regierung in Sachsen habe einen völlig maroden Etat übernommen und kratze nun die letzten Mäuse zusammen. Das trifft augenscheinlich auch das viel gepriesene Steckenpferd Forschungsförderung. Der Freistaat knausert lieber, als Forschung wirklich zu befeuern. Das kritisiert die Hochschulsprecherin der Grünen, Dr. Claudia Maicher.

Ein artenreiches und von vielen Individuen aus allen Ebenen der Nahrungskette bevölkertes Ökosystem erbringt die umfangreichsten Ökosystemleistungen. Foto: UFZ / André Künzelmann
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Blühende Wiesen unter der Lupe Leipziger Grasland-Forscher

Alles an einer Wiese ist wichtig. Und je bunter sie ist, umso komplexer und stabiler ist eine Wiese als Ökosystem. Und irgendwie sind Wiesen – so einfach sie aussehen – das beste Labor dafür, wenn man herausfinden will, wie komplex Ökosysteme sein müssen, damit sie als Lebensraum für die unterschiedlichsten Lebewesen funktionieren. Deswegen gehören Wiesen zum Arbeitsprogramm der Forscher vom UfZ-Leipzig.

Kassensturz. Foto: Ralf Julke
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Weniger Drittmittel, weniger Forschung, weniger Stellen für Wissenschaftler

Das Jahr 2015 hat so richtig eingeschlagen beim Personal an Sachsens Hochschulen. Zum ersten Mal wurden die Folgen der Personalkürzungen sichtbar, die die seinerzeitige CDU/FDP-Regierung beschlossen hatte. Aber es war auch das Jahr, in dem sächsische Hochschulen gleich mehrere drittfinanzierte Projekte verloren. Auch damit gehen hunderte wissenschaftliche Arbeitsplätze verloren.

Der Leipziger Forscher Carsten Meyer erhält ein Freigeist-Stipendium der VolkswagenStiftung über knapp eine Million Euro. Foto: Stefan Bernhard, iDiv
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Leipziger Forscher erhält knapp eine Million Euro für Biodiversitätsforschung

Am Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Universität Leipzig wird der gelernte Biologe in den kommenden fünf Jahren damit die gesellschaftlichen Ursachen des weltweiten Artenschwundes untersuchen. Das Aufdecken der komplexen globalen Zusammenhänge zwischen Wirtschaft, Landnutzung und Biodiversität soll künftig helfen, die Artenvielfalt wirkungsvoller schützen zu können.

Das moderne Höhen-Forschungsflugzeug HALO. Foto: Prof. Dr. Manfred Wendisch/LIM Universität Leipzig
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Leipzigs Meteorologen können wieder drei Jahre lang mit dem Flugzeug HALO auf Forschungsflüge gehen

Forschung in Leipzig hängt nicht nur davon ab, ob Forschungsgelder für hiesige Hochschulen genehmigt werden. Manchmal ist man beim Forschen auch einfach darauf angewiesen, dass man die teuren Geräte Anderer mitnutzen darf. Zum Beispiel ein teuer umgebautes Spezialflugzeug zur Erforschung der höheren Erdatmosphäre. So etwas brauchen zum Beispiel die Meteorologen der Universität Leipzig.

Kassensturz (Symbolbild).
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Warum viele Mädchen sich durch arbeitslose Väter nicht entmutigen lassen und trotzdem lernen

Wenn Wirtschaftstheoretiker zu Soziologen werden, dann kommt ungefähr das dabei heraus, was Steffen Müller vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) jetzt in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg herausbekommen hat. Die Studie war den möglichen Ursachen von Jugendarbeitslosigkeit gewidmet. Und dann so etwas: Es menschelt.

1,5 Millionen Jahre alte Fußabdrücke des Homo erectus. Foto: MPI für evolutionäre Anthropologie, Kevin Hatala
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Schon vor 1,5 Millionen Jahren spazierte der Mensch hoch erhobenen Hauptes durch die Steppen Kenias

Oha, hätte Sherlock Holmes gesagt, das hätte ich mir doch denken können. Denn der berühmte Detektiv ging ja an seine Kriminalfälle, wie es Wissenschaftler mit ihren Forschungsgegenständen auch tun. Und Forscher des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie haben sich jetzt 1,5 Millionen Jahre alte menschliche Fußspuren vorgenommen. Wer es getan hat, wussten sie ja schon. Jetzt ging es um die Frage: Wie ging er? Und mit wem?

iDiv-Wissenschaftler bei Vegetationsaufnahme. Feldarbeit ist ein wichtiger Bestandteil der iDiv-Forschung. Foto: Stefan Bernhardt, iDiv
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36,5 Mio Euro Förderung für iDiv-Leipzig-Halle-Jena

Das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig hat sich mit Erfolg um eine weitere Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) beworben. Nach einer internationalen Begutachtung im April beschloss die DFG auf ihrer Hauptausschuss-Sitzung am Dienstag in Mainz, dass das DFG-Forschungszentrum iDiv über weitere vier Jahre finanziert werden soll.

Der Tyranno Saurus Rex ist jetzt nur noch ein Tyranno Saurus Ex. Foto: Freeimages
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Internationale Konferenz in Leipzig: Größtes Artensterben seit dem Ende der Dinos

Vom 4.- 8. Juli 2016 findet in Leipzig die GEO BON Open Science Conference statt. Mehrere hundert internationale Experten kommen hier im Rahmen des globalen Beobachtungssystems für biologische Vielfalt GEO BON zusammen. Auch um unter anderem globale Standards zur Erhebung und Zugänglichkeit von Daten zu bestimmen. Denn um das globale Problem „Biodiversitätsverlust“ vollständig erfassen und bekämpfen zu können, braucht es eine solide Datenbasis.

Die Versuchsaufstellung: „Spiel lieber mit Anna! Daisy schummelt immer“. Grafik: MPI für evolutionäre Anthropologie
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Fünfjährige warnen Gleichaltrige vor Spielverderbern, aber wann wird daraus Klatsch und Tratsch?

Wer hätte das gedacht. Diese Biester. Oder ist das sogar eine echte positive Kompetenz, die da schon Kindergartenkinder beherrschen, wenn sie über ihre Altersgenossen erzählen? Die Forscher vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig sind da jedenfalls rigoros, wenn sie titeln: „Fünfjährige beeinflussen den Ruf anderer mit Klatsch und Tratsch“.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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