In den kommenden Jahren soll in der sächsischen Lausitz das Deutsche Zentrum für Astrophysik entstehen. Der genaue Standort ist noch nicht bekannt. Bundesbildungsministerium und der Freistaat Sachsen haben sich heute auf Eckpunkte für die Finanzierung des Zentrums geeinigt.

Sachsen soll die Kosten für Grundstückskauf, Erschließung und Beseitigung von Altlasten übernehmen. Auch für etwaige Mehrkosten durch Denkmalsanierung wäre der Freistaat verantwortlich. Genaue Zahlen oder Schätzungen nannte die Sächsische Staatskanzlei nicht. Den Großteil der Finanzierung dürfte aber der Bund übernehmen. Bis 2038 stehen bis zu 1,1 Milliarden Euro aus Strukturstärkungsmitteln zur Verfügung.

Weiterhin vereinbarten die Parteien: Die Grundfinanzierung während der institutionellen Förderung aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen erfolgt im Verhältnis 90 Prozent durch den Bund und zehn Prozent durch das Land.

Kretschmer hofft auf viele Arbeitsplätze

„Die heute unterzeichnete Vereinbarung ist ein starkes Signal für die Wirtschaftsregion Lausitz“, erklärte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Er hofft, dass das Großforschungszentrum weitere Investoren anlockt, wodurch weitere Arbeitsplätze entstehen würden. „Das Vorhaben bringt so auch mehr Kaufkraft und sorgt für eine neue Gründerstimmung in der gesamten Region.“

Am Forschungszentrum selbst sollen etwa 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Der Freistaat verspricht sich davon einen wichtigen Beitrag für den Strukturwandel in der Lausitz.

„Im neuen Großforschungszentrum verschwimmen die Grenzen zwischen Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung“, sagte Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU). „Das wird dafür sorgen, dass vieles, was hier entwickelt wird, Auswirkungen auf Bereiche außerhalb der Astrophysik haben wird, in der Mikroelektronik oder in den Materialwissenschaften zum Beispiel.“

Datenmengen und Untergrundlabor

Laut Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) soll das Forschungszentrum „ungeheure Datenmengen von Großteleskopen verarbeiten“ und ein „einzigartiges Untergrundlabor errichten“. Stark-Watzinger erklärte: „Gemeinsam schaffen wir in einer traditionellen Kohleregion neue Perspektiven und Möglichkeiten.“

Das Projekt war im Rahmen eines Ideenwettbewerbs des Bundesforschungsministeriums entstanden. Im September 2022 wurde das Forschungszentrum als eines von zwei Gewinnern präsentiert. Interimsstandort ist seit Februar 2024 das historische Postgebäude in Görlitz, wo zunächst 100 Menschen die Arbeit aufgenommen haben. Die TU Dresden hat aktuell die Trägerschaft für das Projekt.

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