Am Dienstag, 11. Juni, war offizielle Schlüsselübergabe für ein neues Forschungsgewächshaus auf dem Gelände des Botanischen Gartens Leipzig an der Linnéstraße/Ecke Johannisallee. Es ist ein Pilotvorhaben für innovative Lösungen zur Energieeinsparung. Nutzer ist das von den Universitäten Leipzig, Jena und Halle gemeinsam betriebene Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv).

Dirk Diedrichs, Amtschef im Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen, erklärte zur Schlüsselübergabe am Dienstag: „Die Frage, wie wir unseren Planeten so bewirtschaften können, dass wir seine biologische Vielfalt erhalten, geht uns alle an. Das neue Gewächshaus bietet den an diesen Fragestellungen arbeitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern beste Bedingungen für ihre Forschung. Damit werden neben der wissenschaftlichen Exzellenz zugleich auch wichtige bauliche Voraussetzungen geschaffen, damit sich das iDiv Konsortium um eine dritte und letzte Förderperiode bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft für die Jahre 2020 bis 2024 erfolgreich bewerben kann.“

„Wie selten zuvor beschäftigen Themen wie Artenschutz, Klimawandel, Energiewende und Umweltschutz die Öffentlichkeit. Eine zentrale Frage in diesem Zusammenhang: ,Wie kann es gelingen, das zunehmende Artensterben einzudämmen?‘ wird am Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung seit 2012 interdisziplinär bearbeitet“, erläuterte Dr. Eva-Maria Stange, Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst.

„Die Fragestellungen des Instituts sind akut drängende und ich freue mich sehr, dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem neuen Forschungsgewächshaus die erforderliche Spitzentechnologie zur Beantwortung dieser Fragen erhalten werden. Dieses High-Tech-Laborgebäude bietet maximale Flexibilität und damit vielfältigste Möglichkeiten für zukünftige Forschungsprojekte.“

Schlüsselübergabe mit dem Staatssekretär für Wissenschaft und Kunst Uwe Gaul, der Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Beate Schücking, sowie iDiv-Direktor Prof. Christian Wirth übergeben. Foto: iDiV, Stefan Bernhardt
Schlüsselübergabe mit dem Staatssekretär für Wissenschaft und Kunst Uwe Gaul, der Rektorin der Universität Leipzig, Prof. Beate Schücking, sowie iDiv-Direktor Prof. Christian Wirth übergeben. Foto: iDiV, Stefan Bernhardt

Das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung Halle-Jena-Leipzig (iDiV) ist ein Forschungszentrum der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Mitgliedern an den Hauptstandorten Halle, Jena und Leipzig. Forscherinnen und Forscher aus über 30 Nationen erarbeiten hier die wissenschaftliche Grundlage für den nachhaltigen Umgang mit der Biodiversität der Erde. Biodiversität meint dabei die Vielfalt des Lebens – nicht nur Artenvielfalt, sondern auch genetische Vielfalt, Vielfalt an Funktionen, Interaktionen und Ökosystemen. iDiv wird von den drei im mitteldeutschen Universitätsbund kooperierenden Universitäten – der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Universität Leipzig – sowie in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) betrieben.

Das neue Forschungsgewächshaus ordnet sich als integraler Bestandteil in den Botanischen Garten Leipzig ein. Der Hauptforschungsteil besteht aus einer etwa 460 Quadratmeter umfassenden verglasten Fläche mit zwölf kleinteiligen und wegen spezieller Mikroklimaanforderungen teils mit Schleusen verbundenen Anzuchtkabinen. Der Arbeitsbereich ist ein Gebäude mit zwei Laboratorien, einer Kühlzelle, Wurzelwaschanlage sowie Lagerkammern und Technikbereichen.

Realisiert wurde die Baumaßnahme unter Regie der Niederlassung Leipzig II des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB). Die Kosten für den Neubau betragen rund 8,7 Millionen Euro. Davon stammen 5,3 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Der Anteil des Freistaates beläuft sich auf 3,4 Millionen Euro. Die Baumaßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.

„Mit dem neuen Gewächshaus erweitern wir nicht nur die Forschungskapazitäten des Botanischen Gartens der Universität Leipzig beträchtlich, wir freuen uns auch, weiteren Raum für gemeinsame Arbeiten im mitteldeutschen Unibund Halle-Jena-Leipzig anbieten zu können“, erklärte Prof. Dr. Beate Schücking, Rektorin der Universität Leipzig bei der Gelegenheit. Es ist nicht die letzte Baumaßnahme für das iDiV.

Um dem wachsenden Platzbedarf des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung Halle-Jena-Leipzig nachzukommen, entsteht bis 2020 auf dem Gelände der Alten Messe ein Neubau mit fast 5.000 Quadratmetern Nutzfläche. Baustart für das neue Domizil des bisher in der Biocity Leipzig eingemieteten Forschungszentrums war im April 2018. Der Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft internationaler Spitzenforschung vereint künftig die deutsche Biodiversitätsforschung über Städte- und Ländergrenzen hinweg. Der Freistaat Sachsen stellt für dieses Großprojekt rund 34 Millionen Euro bereit.

Prof. Dr. Christian Wirth, Geschäftsführender Direktor des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig, betonte dann noch, worum es eigentlich bei diesem Forschungsverbund geht: „Dass Artenvielfalt die Leistungsfähigkeit von Ökosystemen erhöht, muss man im Freiland nachweisen. Will man aber die Zusammenhänge dahinter verstehen, braucht man kontrollierte Experimente. Unser hochmodernes Gewächshaus hilft uns, das ,Biodiversitäts-Geheimnis‘ funktionierender Ökosysteme zu entschlüsseln.“

So ein richtiges „Geheimnis“ ist es eigentlich schon lange nicht mehr. Aber Politiker machen gern eins draus und tun dann so, als könnten sie die alte, artenzerstörende Politik einfach so fortsetzen, egal, wie viele Biosysteme dabei vor die Hunde gehen. Und auch am iDiV weiß man längst, dass es beim Artenschutz um komplexe, ungestörte, vernetzte und vor allem genügend große Ökosysteme geht, in denen die Arten von ganz allein ihr Gleichgewicht und ihren optimalen Zustand finden. Nur bedeutet das in vielen Bereichen eben auch, dass der menschlichen Gier immer mehr deutliche Grenzen gesetzt werden müssen.

 

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“Die Frage, wie wir unseren Planeten so bewirtschaften können, dass wir seine biologische Vielfalt erhalten, geht uns alle an”

“,Wie kann es gelingen, das zunehmende Artensterben einzudämmen?‘”

Ich würd zuerst einmal die Subventionen anders verteilen, weg von den Agrarriesen und hin zu den kleinen Bio-Betrieben. Wer Fabrikähnliche Betriebe führt braucht nicht auch noch Steuergelder, im Gegenteil sollten solche Betriebe an den Folgekosten ihres Wirkens beteiligt werden.

Dann die Bauernverbands-Lobbyisten aus politischen Entscheidungen ausschließen (dürfte das Catering bei Sitzungen auch deutlich verbilligen) und in den Schulen wieder mehr Natur in den Unterricht einbauen. Dass Gemüse nicht in Plastikschalen im Supermarktregal wächst, scheint sich ja auch noch nicht überall herumgesprochen zu haben.

Achja, ganz wichtig: Pestizide verbieten. Als Faustregel gilt: was man beim versprühen nicht einatmen darf, will ich auch nicht in meinem Organismus haben.

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