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Das Neue so merkwürdig: Die Tonbandprotokolle eines denkwürdigen Gesprächs in einem Londoner Pub

Der Gedanke ist faszinierend: Ein Pub in London im Januar 1962. Am 6. Januar wurde Hanns Eislers "Deutsche Sinfonie" erstmals in London aufgeführt. Eisler, der auch die Nationalhymne der DDR komponiert hatte, weilt zur Premiere in London und trifft im Pub einen jungen Mann, der gerade versucht, mit einer Band namens "The Beatles" die erste Schallplattenaufnahme auf die Reihe zu bekommen. Der Bursche heißt John Lennon.

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Freispruch für Richard Wagner? – Eine Streitschrift, in der es am Ende gar nicht um Wagner geht

Der österreichische Opernsänger Bernd Weikl ist 70 und zählte als Bariton zu den besten seines Faches. Peter Bendixen (79) war bis 1999 Professor für Kultur- und Bildungsmanagement, lebt heute in Wien. Die beiden sind befreundet. Und sie wollten eine Lanze brechen. Für Richard Wagner. Gegen seinen Missbrauch als "herausragender Vordenker des Nationalsozialismus". Muss man das denn? Darf man das denn?

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Taschen-City-Tour jetzt auch auf Englisch: Potsdam in One Day

Dann, wenn es sich lohnt, legt der Lehmstedt Verlag seine Ein-Tage-Städte-Führer auch auf Englisch vor. Potsdam ist so ein Fall. Es gehört zu den Reisezielen, die über Deutschland hinaus wirken. Immerhin steht hier der Sanssouci Palace, der eindrucksvoll zeigt, was ein Frederick II. so als Sommerresidenz für sich betrachtete.

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Eine kleine Posse als Referenz an Robert MacAdam: Wird in Afrika Irisch gesprochen?

Jürgen Buchmann liebt das Spiel mit Texten anderer Leute. Insbesondere, wenn diese Leute schon Staub sind und die Texte schön alt. Die Vorlage für dieses Feature hat er im "Ulster Journal of Archaeology" gefunden, in Band Nummer 7, erschienen 1859. Geschrieben hat "Is the Irish Language Spoken in Africa?" Robert MacAdam. Ein in Irland durchaus bekannter Bursche, wenn auch kein Archäologe, wie ihn der Cover-Text einreiht.

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Erfolg für ostdeutsche SF-Autoren: Deutscher Science Fiction Preis 2012 für Jänchen und Kruschel

Heidrun Jänchen aus Jena und Karsten Kruschel aus Espenhain bei Leipzig haben den Deutschen Science Fiction Preis 2012 gewonnen. Darüber freut sich besonders der Wurdack Verlag, bei dem die beiden Autoren zu Hause sind. Der mit jeweils 1.000 Euro dotierte Preis wurde beiden am Samstag, 21. Juli, auf dem Jahrestreffen des Science Fiction Clubs Deutschland in Kiel überreicht.

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Drei Frauen, eine Bratpfanne und ein Happyend: Ein (Un-)Glück kommt selten allein

Noch ein Mädchenbuch. Man staunt ja, was in Leipziger Verlagen so alles verlegt wird. In jüngster Zeit also vermehrt Bücher von Mädchen für Mädchen. Auch wenn die Mädchen in der Regel schon deutlich über 18 sind. In diesem Fall sogar noch ein wenig älter. Petra, Sybille und Kerstin sind alle drei eigentlich schon gestandene Frauen, erfolgreich im Beruf, im Haushalt und in der Bewältigung der üblichen Familiendramen.

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Hinterzimmerei: Ein kleines Stück Ernüchterung aus der politischen Provinz

Das Buch hätte auch schön in blutrot eingewickelt sein können, in piratenorange oder hellblau. Mit einem Äskulapstab drauf oder einem Stethoskop, denn "Hinterzimmerei" ist nur auf den ersten Blick ein Roman. Auf den zweiten ist es eine Pathologie der Parteienklüngelei. Nicht der ganzen. Aber auch wenn die großen Volksparteien ausgenommen scheinen, wird ihnen das, was Vera Luchten hier schildert, so fremd nicht sein.

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Klimaschutz nach Fukushima: Felix Ekardt knöpft sich 50 faule Ausreden vor – und macht ganz menschliche Lösungsvorschläge

Der Bursche wird den Leipzigern auch erhalten bleiben, wenn er bei der OB-Wahl 2013 nur Zweiter oder Dritter werden sollte: Felix Ekardt, 40 Jahre alt, in Rostock Professor, in Leipzig aber, wo er lebt, hat er die Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik. Und wo andere noch mit der Wünschelrute durch die Umweltpolitik laufen, hat er schon mehrere Bücher zum Thema veröffentlicht. Das hier zum Beispiel - in seiner Urversion 2009.

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Christian von Aster und die Wahrheit über Sindbad: Die Wüsten Geschichten

Er liest auch schon mal zu Hochzeiten, Büroeinweihungen und in Kinosälen. Gernstens kommt er auch nach Leipzig. Am 31. August zum Beispiel liest er in der schwimmenden Kirche Vineta auf dem Störmthaler See. Und verraten hat er auch schon, was er da liest: die Wahrheit über Sindbad, Aladin und Co. - Die kann, wer will, auch vorher schon lesen und anhören.

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20 Jahre Architektur an der HTWK: Ein Jubiläumsbuch über einen höchst kreativen Studiengang und seine Früchte

Im Poetenladen gibt es ein neues Label. Kulturdruck nennt es sich, will sich künftig Themen der Architektur und der Bildenden Kunst widmen. Und beginnt mit einem Jubiläums-Band. Nicht nur die HTWK feiert in diesem Jahr ihr 20jähriges. Auch der Studiengang Architektur wird 20 Jahre alt. Er hat Leipzig (wieder) zu einem Hot Spot der deutschen Architekturentwicklung gemacht.

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Die erstaunlichen Ergebnisse eines Schüler-Lyrik-Wettbewerbs: Mobilität ohne Ziel ist sinnlos

Was sich Erwachsene so denken! Ist nicht Geschwindigkeit das große Thema der Zeit? Rast nicht alles? Muss nicht alles immer schneller werden? Erleben das nicht auch die jungen Leute, die da heranwachsen in einer von Mobilität geradezu besessenen Welt? - "Geschwindigkeit" war Thema des Gedichtwettbewerbs, den die Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik veranstaltet hat. Gestern gab's im Haus des Buches die Bekanntgabe der Gewinner.

Henriette Kranstöver: Zwischen Rüben und Güldengossa. Foto: Ralf Julke
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Zwischen Rüben und Güldengossa: Die faszinierende Lebensgeschichte eines Schlossgärtners aus Güldengossa

Das Buch war ein Mythos in DDR-Zeiten, als man spät (manchmal zu spät) die Schönheit der einstigen Schlossgärten und -parks im Leipziger Raum wiederentdeckte. Henriette Krahnstöver begleitete als Gartenarchitektin in den 1980er Jahren die Wiederherstellung des Rokoko-Parks von Kohren-Sahlis. Und es wurde von den Lebenserinnerungen eines einstigen Gutsgärtners gemunkelt, der mit seinem Herrn sogar extra nach Frankreich ritt, um die dortige Gartenbaukunst zu inspizieren.

Zeugen des Schreckens. Foto: Ralf Julke
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Zeugen des Schreckens: Zeitzeugenberichte aus der Völkerschlacht in und um Leipzig

Manch ein Leipziger fürchtet sich ja vor diesem Jubiläum 2013: 200 Jahre Völkerschlacht, 100 Jahre Völkerschlachtdenkmal. Zu oft wurden Schlacht und Denkmal einvernahmt für die falschen Zwecke. Auch den (falschen) Rummel fürchten manche. Ganz vergessen ist nicht, dass die Schlacht damals nicht nur zehntausende Soldaten das Leben kostete, sondern auch Leid und Not über den Ort der Schlacht brachte. Das Buch erzählt davon.

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Leipziger Synagogalchor: 50 Jahre in Bildern, Zahlen und Würdigungen

Das Besondere am Leipziger Jubiläum ist gar nicht einmal das Jubiläum, auch wenn 50 Jahre für einen Chor ein schöner Meilenstein sind. Das muss man erst einmal schaffen. Aber der Leipziger Synagogalchor war schon 1962, als Werner Sander ihn gründete, etwas Besonderes. Denn von den einst in Leipzig lebenden Juden hatte kaum einer das Nazi-Reich überlebt. Und wer überlebt hatte, war in der Regel geflüchtet.

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Romandebut im Leipziger fhl Verlag: Sonutarium Labyrinth – ein dramatischer Krimi aus dem Kölner Milieu

Romandebut. Das ist nichts Neues beim fhl Verlag, auch wenn dessen Name so leicht auf Abwege führt wie die Cover seiner Bücher. Feine Handlektüre - das lässt an hübsche Insel-Bändchen denken. Was fhl aber gut kann, sind handfeste Bücher mit Leben und Spannung. Und er ist auf dem Weg zu einem der prägenden Krimi-Verlage im Land. Auch wenn Krimis da manchmal aussehen wie Bücher aus dem Horror- oder Fiction-Regal. Wie dieser hier.

Sascha Lange: Leipziger Meuten. Foto: Ralf Julke
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Die Leipziger Meuten: Wie junge Leipziger gegen die Gleichschaltung opponierten – und in die Mühlen der Justiz gerieten

Manchmal braucht man Geduld, Geduld und nochmals Geduld, damit sich die Sicht auf ein nicht ganz unwichtiges Stück Geschichte endlich verändert. Über keine Etappe der deutschen Geschichte wurde so viel Käse erzählt, wurden so viel schönlackierte Bilder geklebt wie über die zwölf Jahre von 1933 bis 1945. Wieviel dabei dem Vergessen anheim fiel, merkte man auch in Leipzig erst nach 1990 so richtig. Auch wenn sich zumindest eine auch schon vorher mit den Leipziger Meuten beschäftigte.

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Adam Zamoyskis Buch über Napoleons Russlandfeldzug 1812 (2): Höhepunkt eines langen Konflikts

Zamoyski will "eine außergewöhnliche Geschichte erzählen, von der jeder gehört hat, aber von der nur wenige genauere Kenntnisse besitzen". Eben jene Geschichte will der Autor mit polnischen Vorfahren "in ihren größeren Kontext einbetten und auf ihre tiefere Bedeutung verweisen". Insbesondere will er verdeutlichen, "was diese Ereignisse auf allen Ebenen für die Betroffenen bedeutet haben".

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Made in Thüringen? Sammelband von Bodo Ramelow begibt sich auf die Spuren der Zwickauer Terrorzelle

Bodo Ramelow hat ein Buch über den " Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) herausgegeben. "Made in Thüringen?" ist die erste ernstzunehmende Veröffentlichung über die Entstehung des Rechtsterrorismus in Sachsen und Thüringen. 24 Autoren, die meisten Landtagsabgeordnete oder Fraktionsmitarbeiter, beleuchten das Entstehen der Zwickauer Zelle, das jahrelange Wegschauen in Politik und Behörden und den latenten Rassismus, der seit 1989 zu mindestens 182 Toten führte.

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Vom Fliegen und Landen: Ein Buch über die Fliegerei im Osten, die Interflug und ihr seltsames Ende

Ein ein paar wenige Bücher gibt es über einige ostdeutsche Unternehmen, die es geschafft haben, die deutsche Vereinigung zu überstehen. Es sind meist kleine Heldengeschichten, die zeigen, dass sie es trotzdem geschafft haben. Trotz der gebetsmühlenartig wiederholten Phrasen von Politikern und Managern, im Osten sei sowieso alles marode gewesen. Über die Interflug gibt es jetzt dieses dicke Buch. Auch sie hätte es schaffen können.

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Ein Leipziger Maler mit skeptischem Blick: Die Stadtleben des Günter Thiele

Seit dem 2. Juni ist in der Galerie Schwind in der Springerstraße 5 eine Ausstellung zu sehen, die einen der Stillen, der Nachdenklichen unter den Leipziger Malern würdigt. Die Ausstellung mit Arbeiten von Günter Thiele, geboren 1930 in Leipzig, könnte auch in der bislang schon eindrucksvollen Reihe Leipziger Stadtbildmaler im Stadtgeschichtlichen Museum gezeigt werden.

Niels Gormsen, Armin Kühne: Ein Blick nach oben. Foto: Ralf Julke
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Ein Hohelied auf die Türmchen von Leipzig: Ein Blick nach oben

In den letzten Tagen sah man sie wieder: Staunende Leute auf der Straße, die - statt auf die rasenden Leipziger im Fußgängerverkehr zu achten - andächtig in die Höhe starrten und den Mund nicht wieder zu bekamen. Und der ergrimmte Leipziger fragte sich: Was ist denn da wieder los? - Der Leipziger schaut ja nicht mehr nach oben. Kennt er ja alles. Nur Armin Kühne und Niels Gormsen beweisen mal wieder, dass das wohl nicht so ist.

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Jubiläumsausgabe für einen Leipziger Werkstatt-Besuch: Tippgemeinschaft 2012

Eigentlich unvorstellbar: Ein Literaturinstitut, an dem junge Leute ihre Schreibfähigkeit üben - und es geht nicht mit Veröffentlichungen ins Publikum. Literatur lebt auch vom öffentlichen Diskurs. Doch es war erst Claudius Nießen, dem es 2003 erstmals gelang, eine solche Gemeinschaftsanthologie auf die Beine zu stellen. Der von Manchem bekrittelte Titel: Tippgemeinschaft.

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Noch ein Buch für Freunde der kniffligen Geometrie: 99 Schnittpunkte

Auch dies hier ist ein Buch aus der Werkstatt des Schweizer Mathematikers und Lehrers Hans Walser. Ein Buch, das da ansetzt, wo Schule aufhört. Schule hört bei den drei Geraden in einem Dreieck auf, die sich in einem Punkt schneiden. Aber die Welt der Geometrie kennt noch mehr Geraden und Schnittpunkte, die sich derart in einem gemeinsamen Schnittpunkt treffen. Auch mehr als 99.

Thomas Böhme: 101 Asservate. Foto: Ralf Julke
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Thomas Böhme im Tagewerk der Worte: 101 Asservate

Asservate ist selbst so ein Wort, das ins Museum zu gehören scheint. Oder ins Lexikon der bedrohten Wörter. Gibt es ja. Eine ganze Reihe von Autoren hat erkannt, dass es auch in der deutschen Sprache ein umfangreiches Artensterben gibt. Und mit den Worten, die da verschwinden, verschwindet auch eine Welt von Erinnerungen.

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Leipziger Reportagen aus der Werkstatt des Rasenden: Auch Kisch war hier

Er war auch in Leipzig. Mehrmals. Auch zu Zeiten Egon Erwin Kischs war es von Berlin nach Leipzig ein Katzensprung. Und einige der schönsten Leipzig-Reportagen aus den 1920er Jahren stammen aus der Feder des Rasenden Reporters. Der meist gar nicht zu rasen brauchte, um seinen Stoff zu sammeln. Es sieht nur manchmal so aus. Die Stofffülle verblüfft.

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Jubiläumsausgabe eines Leipziger Küchenklassikers: Wir kochen gut

Oma hat es bestimmt im Regal stehen, Mama wohl auch. Ein Buch, das seit 50 Jahren regelmäßig neu aufgelegt und auch gekauft wird, wird schon sein Plätzchen haben in der Küche. Wahrscheinlich gepickt mit Notizzetteln, Zeitungsausschnitten, fettigen kleinen Papierschnitzeln überall dort, wo die Lieblingsrezepte der Familie stehen.

Orte der Reformation: Wittenberg. Foto: Ralf Julke
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Der Geburtsort der Reformation und die Keimzelle der Aufklärung: Wittenberg

Mitteldeutschland befindet sich mitten in der Luther-Dekade. 2012 ist das Jahr der Musik. 2017 jährt sich Luthers Thesenanschlag zum 500. Mal. Und die Evangelische Verlagsanstalt hat ein Heft-Projekt gestartet, das im Mai 2011 mit Nürnberg startete und den Verlag auf Jahre beschäftigen wird: Orte der Reformation. Das wichtigste Heft liegt jetzt mit "Wittenberg" vor.

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Doppelstadt mit Berggeschrei: Annaberg an einem Tag

Annaberg ist eigentlich nur die halbe Stadt. Annaberg-Buchholz heißt die Doppelstadt an der Sehma seit 1945. Die Sehma war 1497 noch Landesgrenze zwischen dem ernestinischen und dem albertinischen Sachsen, als die Neustadt am Schreckenberg gegründet wurde, die ab 1501 Annaberg hieß. Der Grund für die Gründung mitten im wilden Erzgebirge: das Erz natürlich, das große Berggeschrei, das genau von hier aus losging 1491.

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Stricken darf wieder Kunst sein: Farbenspiel mit verkürzten Reihen

Zwei links, zwei rechts - wie langweilig! Mit Wolle kann man noch ganz andere Sachen machen. Mit Ruth Kindla hat der Buchverlag für die Frau jetzt eine Autorin ins Programm genommen, die das Stricken mit farbigen Garnen zu einer Kunst entwickelt hat. Ihre Geheimwaffe: verkürzte Reihen. Das Wichtigste, was man zum Funktionieren der verkürzten Reihen wissen muss, ist die Technik der Wendemasche. Rätsel über Rätsel.

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Ein neues Konstruktionsbuch für Selber-Denker: Geometrische Miniaturen

Kinder wollen lernen. Kinder wollen ausprobieren und entdecken. Lehrer brauchten eigentlich nichts anderes zu sein als Neugierigmacher. Das weiß man in deutschen Landen eigentlich seit 250 Jahren. Etliche der Publikationen aus der Leipziger Edition am Gutenbergplatz appellieren an die Experimentierfreude von Schülern und Studenten. Auch dieses.

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Ein Schloss für Charlotte und ein churfürstlicher Damm: Charlottenburg an einem Tag

Charlotte, das war eigentlich Sophie Charlotte, Herzogin von Braunschweig und Lüneburg, seit 1684 verheiratet mit Friedrich, dem Kurprinzen von Brandenburg, der vier Jahre später selbst Kurfürst wurde und 1695 seiner Charlotte ein ganzes Dorf schenkte und ein Schloss baute. Das Dorf hieß Lietzow, das Schloss anfangs Lietzenburg. Wer's sucht, findet es heute mitten in Berlin: Charlottenburg.

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Schnell wieder schön: Ein paar nützliche Tipps und ein kleines Plädoyer gegen den Schönheitswahn

Schönheit ist ein Problem in einer Gesellschaft, in der ein winziger Klüngelkreis aus sehr pekuniärem Interesse dekretiert, was als schön zu gelten hat. Jeder Blick an die nächste Leuchtsäule zeigt: Hier wird ein unerfüllbares Ideal verkauft. Doch diese Allgegenwart eines Ewige-Jugend-Ideals hat auch Folgen. Sie setzt die ganz gewöhnlichen Menschen beiderlei Geschlechts unter Legitimationsdruck. Das hat auch René Koch in seinem Berufsleben gelernt.

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Res severa verum gaudium: Wie Leipziger Kaufleute sich einst Kultur zulegten

Es ist ein Buch wie extra geschrieben für die aktuelle Leipziger Kulturdebatte. Dabei hat Eva Pehl die Fakten schon 2010 für ihre Dissertation im Fach Kulturwissenschaften an der Universität Hildesheim zusammengetragen. Sie hat sich dafür extra durch die Leipziger Archive gewühlt. Denn: Wissen denn die Leipziger selbst, wie ihre Kultureinrichtungen entstanden sind?

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Eine Liebeserklärung für die Neiße-Stadt: Görlitz für die Westentasche

Görlitz machte im letzten Jahr von sich Reden. Da fand - bis Ende Oktober - im Kaisertrutz die große sächsische Landesausstellung zur Via Regia statt. Bei einem solchen Großereignis überschneiden sich auch schon mal die Buchtitel. In diesem Fall begegnet die Westentaschen-Serie des Buchverlags für die Frau der "An einem Tag"-Serie des Lehmstedt Verlags. Beide Leipzig.

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Jan Flieger meldet sich mit einem Thriller zu Wort: Auf den Schwingen der Hölle

Kinderbücher hat er geschrieben, Vorlagen für "Tatorte". Aber bekannt wurde der Leipziger Jan Flieger als Krimi-Autor. Schon in DDR-Zeiten schrieb er Krimis, die weit über das Übliche hinausgingen, zeichnete in seinen Büchern auch die finsteren Seiten des Menschen. Doch seit 1996 war kein neuer Krimi aus seiner Feder erschienen. Mit dem jetzt vorgelegten Buch geht er wieder in die Tiefen der menschlichen Hölle hinab.

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Bayreuth an einem Tag: Zum Glück gibt’s nicht nur Wagner

Bayreuth? - Nur ja nicht nach Bayreuth! - Die Stadt ist doch nur Wagner und Festspiele und Aufgalopp der deutschen Schickeria! - Nein! - Oder doch? - Manchmal braucht es doch wieder einen handlichen Stadtführer, der zwar ohne Wagnerei nicht auskommt. Aber man kann auch wegen anderer Leute hinfahren. Wegen Jean Paul zum Beispiel oder Max Stirner.

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Zeit ist ein Geschenk: Der erste Band einer ambitionierten Reihe über den Sinn des Lebens im Alter

Der Buchverlag für die Frau hat ein neues Imprint gegründet: Edition Lebenslinien. Eine Idee, die so nahe liegt, dass man erst einmal drauf kommen muss. Denn über die demografischen Veränderungen in der Gesellschaft reden ja fast alle. Die Gesellschaft wird immer älter. Die Lebenserwartung ist hoch. Senioren bestimmen immer stärker das öffentliche Bild und - die Politik. Die Frage ist nur: Nehmen sie überhaupt noch an den gesellschaftlichen Diskussionen teil?

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Die poetischen Lieder eines wütenden Sängers aus Serbien: Kind aus dem Wasser

Dann, wenn die Kanonen verstummt sind und sich die feigen Generäle als alte Weiber verkleidet aus der Schusslinie entfernt haben, dann kommt all das wieder zu Wort, was tatsächlich die Sprache und die Seele der Völker ausmacht. So auch im ehemaligen Jugoslawien, in dem vor 20 Jahren die wild gewordenen Nationalisten tobten. Während Musiker wie Milan Mladenovi? ansangen gegen den Wahnsinn dieser Meute.

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Wie neu gebaut: Die alte Reichsstadt Nürnberg an einem Tag

Nürnberg hat einen schönen alten Ruf. Obwohl die Stadt tatsächlich sogar jünger ist als Leipzig. Doch wer es schafft, zu einer Kaiserburg zu kommen und zu einem später mehr als nur berühmten Burggrafengeschlecht, der spielt natürlich historisch auf einer ganz eigenen Bühne. Mit den Burggrafen, den berühmten Zollern, aus denen dann die Hohenzollern und preußischen Könige wurden, gab es freilich Zoff.

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Blütenpracht, zum Fressen gern: Blüten für Genießer

Es blüht und schäumt und leuchtet. Der Frühling lockt jetzt alle aus ihren Höhlen, die sich bei all der lange währenden Bärenkälte doch lieber noch verkrochen hatten. Der Himmel ist wieder blau. Und frühmorgens sieht man emsige Frauen beiseite springen ins bunte Grün. Sie sammeln. Kräuter und Blüten. Und auch die Blüten nicht nur zur Zier. Die Devise lautet: Das Auge isst mit.

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Eine akribische Zeitreise in den Winter 1888: Tschaikowsky in Leipzig

In den deutschen Geschichtsbüchern steht das Jahr 1888 als Drei-Kaiser-Jahr. Aber auch in der Leipziger Geschichte ist dieses Jahr ein besonderes. Und zwar auf Leipziger Art: Es ist das Jahr, in dem sich die berühmtesten Komponisten der Zeit in Leipzig die Klinke in die Hand gaben. Und wäre die Fotografie damals schon digital gewesen, wir besäßen ein ganz besonderes Foto: Johannes Brahms, Edvard Grieg und Peter Tschaikowsky nebeneinander an einem Tisch. Nicht ganz einträchtig.

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Neun Kurz-Krimis von Beate Baum: Die Nitribit und das Ende im Backpacker-Hotel

Mord und Totschlag sind Frauensache in Sachsen. - Zumindest, wenn es um ihre literarische Verarbeitung geht. Einige der fleißigsten Krimi-Autorinnen ist Beate Baum, in Dortmund geboren und auf Umwegen über Thüringen zur Tageszeitungsjournalistin geworden. Was der Grund dafür ist, dass ihre Heldin keine Polizeikommissarin ist, sondern eine Redakteurin, die die Neugier treibt. Seit 1998 lebt sie in Dresden. Seit 2009 veröffentlicht sie in Leipzig.

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Bautzen an einem Tag: 1.000 Jahre an einem Tag – Senf inklusive

Jens Kassner steigt aus dem Auto. Geparkt hat er's im Parkhaus des Kornmarkt-Centers. So kommt man heute nach Bautzen. Früher konnte man auch den Zug nehmen. Doch in Sachsen mag man Züge nicht mehr. Da spart man lieber. Das ist auch für die schönen alten Städte an der Via Regia nicht gut. Auch nicht für Besuche an einem Tag. Nicht jeder will dafür extra mit dem Auto fahren.

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Sächsische Landschaften: 26 faszinierende Naturräume Sachsens in Farbe und kompakt

Irgendwo zwischen Weltmeeren und Wandel in Europa ist es im Lehrplan der Gymnasialklasse 10 eingeklemmt: Sachsen in Deutschland, 12 Unterrichtsstunden, Wirtschaftsraum Sachsen, 16 Unterrichtsstunden. Viel Platz ist da nicht für das eigene Heimatland Sachsen im sächsischen Lehrplan. Dabei ist selbst dieser Flecken Erde vollgepackt mit Erdgeschichte. Zum Anfassen und Selbsterleben. Das hier könnte ein echtes Lehrbuch sein.

Otto Werner Förster: ... daß ich in Leipzig glücklich seyn werden ... Foto: Ralf Julke
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Leipzigs Dichter und rebellische Köpfe

Stadtführer für Leipzig gibt's mittlerweile in allen Farben, Formen, Größen. Die meisten führen das Besuchervolk zu den üblichen Plätzen, den üblichen Berühmtheiten, den immer gleichen Geschichten. Einige davon sind so oft nachgeplappert, dass sie schon lange falsch sind. Und sie zeigen Leipzig einseitig: einheitlich gefönt. Als hätte es nie ein anderes, rebellisches Leipzig gegeben.

Otto Werner Förster: ... daß ich in Leipzig glücklich seyn werde. Foto: Ralf Julke
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Leipzigs Dichter und rebellische Köpfe: Ein Spaziergang mal der ganz anderen Art

Stadtführer für Leipzig gibt's mittlerweile in allen Farben, Formen, Größen. Die meisten führen das Besuchervolk zu den üblichen Plätzen, den üblichen Berühmtheiten, den immer gleichen Geschichten. Einige davon sind so oft nachgeplappert, dass sie schon lange falsch sind. Und sie zeigen Leipzig einseitig: einheitlich gefönt. Als hätte es nie ein anderes, rebellisches Leipzig gegeben.

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Nirgendwo daheim: Das bewegte Leben des Leipzigers Bruno Vogel

Das Gedächtnis einer Gesellschaft ist löcherig. Und grobgerastert. "Skandal!" schreit die offiziöse Republik, wenn ein naiver Piraten-Kandidat den Aufstieg seiner Partei mit dem der NSDAP vergleicht. Kaum eine Woche vergeht, in der nicht ein Prominenter tief in die braune Suppe greift. Als bestünde Deutschlands Geschichte nur aus 12 besudelten Jahren. Die Weimarer Republik scheint Lichtjahre entfernt. Und mit ihr ihre Protagonisten, zu denen auch der Leipziger Bruno Vogel gehört.

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Das Fehlerchen: Ein frappierend hintersinniger Roman über die moderne Welt der Algorithmen

Anfangs denkt man: Das ist wieder so eine blöde Geschichte von einem dieser Berliner Faulpelze, die mit Studieren nicht fertig werden und sich mit prekären Jobs durchs Leben schlagen - Paketfahrer zum Beispiel. Aber je mehr sich diese seltsame Geschichte einer Päckchenauslieferung nach Hamburg entfaltet, umso mehr fühlt man sich an einige der ganz großen Autoren der klugen Science Fiction erinnert.

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Purpurhändlerin in Philippi: St. Benno legt einen biblischen Frauenroman neu auf

Die erste Ausgabe von Josef F. Spiegels historischem Roman "Lydia" erschien 2005 im St. Benno Verlag. Das erlebte der 1927 geborene Philosoph und Professor für Religionspädagogik noch. 2007 ist er gestorben. Der Verlag hat das Buch über die "Purpurhändlerin von Philippi" jetzt in einer preiswerten Hardcover-Ausgabe neu aufgelegt. Eine Zeitreise in die Zeit, als der Apostel Paulus noch unterwegs war im Römischen Reich.

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Kösener Spielzeug: Ein kleines Buch zum 100-jährigen

Wenn heute von einigen namhaften Unternehmen aus dem Osten noch einige existieren, dann ist das fast überall engagierten Leuten vor Ort zu verdanken. Sie haben, als der Betrieb im großen Verramsch ab 1990 unterzugehen drohte, alles gewagt und sich mit Herz und Existenz der Rettung verschrieben. So wie 1992 Dr. Helmut Schache. Er bewahrte die Kösener Spielzeugfabrik vor dem Aus.

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Der elfte Band aus Gudrun Dietzes Küche: Mehr als nur eine Plauderei an der Thüringer Kaffeetafel

Es ist schon nicht einfach, zehn, elf Bücher, die sich alle mit Thüringer Küche beschäftigen, so zu betiteln, das die Sammler und Sammlerinnen nicht durcheinander kommen: Welche hat man denn jetzt schon? Und wo sind nun Wildgerichte drin? Die Festtagskuchen? Die Gemüsesuppen? - Band 11 aus Gudrun Dietzes Küche ist tatsächlich was Besonderes. Und geplaudert wird auch nicht.

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Sekundärprävention von Kindesmisshandlung oder Was zwei Leipziger Modellprojekte sichtbar machen

Der Titel ist sperrig, das Thema komplex. Diskutant sowieso. So, wie es sich für einen Bericht aus der Forschung gehört. Denn das Thema Kindesmissbrauch ist ja nicht nur eins für Polizei, Justiz und hysterische Medien. Es betrifft die grauen Stellen in der Wahrnehmung unserer Gesellschaft, die so gut und anständig oft nicht ist, wie sie sich in Sonntagsreden darstellt.

Regina Röhner: Eine Kurfürstin in der Küche. Foto: Ralf Julke
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30 Rezepte und ein gar nicht so einfaches fürstliches Leben: Eine Kurfürstin in der Küche

Hinter jedem großen Mann steht eine Frau und sorgt dafür, dass er sich auf seine großen Taten konzentrieren kann. Sie organisiert ihm den Haushalt, gebiert und erzieht ihm die Kinder, versorgt die Küche und sorgt da für freundlichen Ausgleich, wo der cholerische Machtmensch mal wieder Scherben hinterlassen hat. So ging's auch bei August und Anna zu. Sehr zur Freude von Regina Röhner.

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Vom Biedermann zum Brandstifter und zurück: Heinrich Benneckes Selbstzeugnis über die Entwicklung der SA bis 1933

Mit der Herausgabe von Heinrich Benneckes Erinnerungstext "Die SA in Sachsen vor der ?Machtübernahme?" liefert der Dresdner Historiker Andreas Peschel tiefe Einblicke. Zum einen in das Seelen- und Organisationsleben derer, die in braunen Hemden die Demokratie von Weimar von rechts zerstörten. Zum anderen in die Selbstrechtfertigungen von Ex-Nazis in den 1960er Jahren.

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Wenn Bühnenautoren zu Philosophen werden: Über Wachen und Schlafen

Am 28. April kann man die fünf jungen Herren der in Berlin verorteten "Lesedüne" in Leipzig in der Moritzbastei erleben. Einer wird den Kennern der Lesebühnen-Szene bekannt sein: der Leipziger Julius Fischer, der jüngst erst bekannte, er wolle wie seine Katze riechen. Aber das Reisen gehört zum Leben eines Lesebühnen-Autors. Sie hätten sich auch Wanderdüne nennen können.

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Ein historischer Roman über eine hochtalentierte Frau: Hildegard von Bingen

Ein historischer Roman schreibt sich nicht einfach so. Selbst Alexandre Dumas war auf ein gewisses Maß an Recherchen angewiesen, auch wenn er dann beim Schreiben (und Schreibenlassen) der Phantasie die Zügel schießen ließ. Abenteuer musste sein, fand er. Natürlich kann man so keinen Roman über Hildegard von Bingen schreiben. Könnte man schon. Aber das deutet Hermann Multhaupt nur an.

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Ohne Gepäck: Wenn Dichter reisen oder die kleinen Unschärferelationen in jedem Gedicht

Derzeit zerfetzen sich ja die selbsternannten Literaturkritiker der Nation darüber, ob das, was Günther Grass am 4. April in der "Süddeutschen" veröffentlichte, ein Gedicht ist oder nicht. Auch der Ober-Kritiker der Nation, Marcel Reich-Ranicki, der schon einmal einen Grass-Band zerfetzte, darf schäumen. Wirklich Ahnung, was tatsächlich ein Gedicht ist, haben sie alle nicht. Hätte die Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik das geahnt, hätte sie ein Bändchen Mahn-Gedichte herausgegeben.

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Das Leben eines vom Ehrgeiz gehetzten Leipziger Bürgermeisters: Der Baulöwe von Sachsen

Wenn Susan Hastings weiter fleißig ist, könnte sie irgendwann mit einigem Stolz auf eine Reihe Bücher über eindrucksvolle Leipziger Persönlichkeiten verweisen. Mit "Blauer Staub" hat sie die außergewöhnliche Lebensgeschichte der Elisabeth Voigt beschrieben, mit "Der Wollhändler" das Leben des Maximilian Speck von Sternburg. Jetzt hat sie ein kurzweiliges Buch über den Leipziger Baulöwen Hieronymus Lotter vorgelegt.

Tobias Hollitzer, Sven Sachenbacher: Die Friedliche Revolution in Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Die Friedliche Revolution in Leipzig (2): Zwei dicke Dokumentenbände über den Herbst ’89 und die Frage nach der Medienhoheit

Band 2 des von Tobias Hollitzer und Sven Sachenbacher unter Mitarbeit von Tina Langner zusammengetragenen Mammutwerkes zur Friedlichen Revolution in Leipzig beginnt logischerweise mit dem 9. Oktober 1989, dem "Tag der Entscheidung". Und dass es eine Entscheidung gab, lag ja unter anderem mit daran, dass es an diesem Tag keine Entscheidung gab.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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