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Marlen Pelny: Wir müssen nur noch die Tiere erschlagen. Cover: Voland & Quist
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Ganz dicht dran: Die neuen Gedichte von Marlen Pelny

Manchmal sind Dichter und Dichterinnen so in ihre Texte versponnen, dass ihnen kein treffender Titel für den Gedichtband einfällt. Ist ja auch nicht leicht. Die Zeiten, dass man auf ein Gedichtbuch einfach "Gedichte" schrieb, sind lange her. Aber einen Titel wie "Wir müssen nur noch die Tiere erschlagen", den vermutet man eher bei einem kleinen Punk-Verlag. Dabei verrät er gar nicht, was für Gedichte im Buch zu finden sind.

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Nachschlag: Ein neues Sparkochbuch – für kleine Haushalte

Das erste Sparkochbuch, das Kurt Meier 2009 zusammen mit Uwe Glinka veröffentlichte, wurde zu einem echten Verkaufserfolg. Auch weil es eben nicht nur die Bedürfnisse von "Hartz IV"-Haushalten ansprach, sondern die von Millionen deutscher Haushalte, die Monat für Monat mit kleinem Budget über die Runden kommen müssen. Reicht da denn ein Sparkochbuch? - Eigentlich nicht, dachte sich Kurt Meier.

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Juden in Sachsen: Ein Buch über 900 Jahre gemeinsamer Geschichte, Vertreibungen und Neubeginn

Etliche Bücher zur Geschichte der jüdischen Mitbürger in Sachsen sind in den letzten Jahren erschienen, etliche zum Holocaust, der aus jüdischer Perspektive Shoah heißt, zu jüdischen Persönlichkeiten und Erinnerungsstätten. Zumeist beschränkt auf das 20. Jahrhundert, als wären die Juden da irgendwie aus einem Dunkel der Geschichte aufgetaucht. Es war höchste Zeit für ein Buch, das auch die Zeit davor mit beleuchtet.

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Auch für Kuchen gilt: Mini wird zum Trend

Wie die Zeiten sich ändern! Früher konnte die Sahnetorte gar nicht groß genug sein, um die Partygäste zu begeistern und der gestrengen Schwiegermutter ein verkniffenes Lächeln abzugewinnen. Aber irgendwie haben auch die Heimbäckerinnen und -bäcker nun langsam die Nase voll von diesem Fresswahnsinn aus Zeiten, als eine fette Torte auch vom Ende der Hungerjahre erzählte. Mini wird auch beim Backwerk zum Trend.

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Wie man sich von 4,40 Euro am Tag gesund ernähren kann: Glinka und Meier haben ihr “Sparkochbuch” überarbeitet

Das, was Friedrich Thießen und Christian Fischer, Wirtschaftswissenschaftler an der TU Chemnitz, 2008 mit einem mehr als fragwürdigen Experiment in die Medien brachten, wirkt bis heute nach. Sie behaupteten damals, belegt zu haben, dass man mit 132 bis 278 Euro im Monat überleben könnte in Deutschland. Oder in Chemnitz. Was egal ist. Das Vorurteil, das sie bedienten, wirkt bis heute: "Hartz IV"-Empfängern geht es zu gut. Den echten Härtetest aber können nur Betroffene machen.

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Der lange Weg zu nachhaltigem Umweltschutz: Umweltgeschichte Sachsens

Umweltpolitik hat auch Geschichte, auch wenn manch einer noch heute so tut, als sei das ein modernes Feigenblatt, um den Deutschen ihre Sorgen um Wald, Wasser und Wiesen zu nehmen. Manchmal benehmen sie sich leider auch so. Was nichts daran ändert, dass Menschen seit Jahrtausenden in ihre Umwelt eingreifen und dabei auch oft genug folgenreiche Katastrophen auslösten.

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Eine neue kleine Welt zum (Wieder-)Entdecken: Herbe Beeren

Immer wenn Carola Ruff oder einige ihrer Autorinnen-Kolleginnen aus dem Buchverlag für die Frau so ein Büchlein vorlegt, wird einem ganz seltsam zumute. Dann weht ein Hauch herber Wiesen-und-Wald-Luft durchs Zimmer, so eine Ahnung: Es könnte ja alles ganz anders sein. Wir könnten ganz anders leben, ohne auch nur einen Hauch von Lebensqualität einzubüßen. Im Gegenteil.

Max Schwimmer: Schriften zur Kunst. Cover: Lehmstedt Verlag
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Nachschlag für Max Schwimmer: Der Künstler als gnadenloser LVZ-Kunstkritiker

Vieles, was im Lehmstedt Verlag erscheint, ist echte Fleißarbeit. Anders macht man keine Entdeckungen. Inge Stuhr hat bei Lehmstedt nicht nur die große Auswahl von Briefen Max Schwimmers veröffentlicht, auch die reich illustrierte Max-Schwimmer-Biografie von ihr ist dort erschienen. Und jetzt legt sie mit diesem Band auch die Texte des Kritikers Max Schwimmer vor. Denn das war der Grafiker und Maler, der es so schwer mit Leipzig hatte, auch noch. Für eine gewisse Zeit.

Christian Fuchs, John Goetz: Geheimer Krieg. Cover: Rowohlt Verlag
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Das frappierende Ergebnis von acht Jahren Recherche: Deutschland im Geheimen Krieg

Ein paar Tage lang wurde darüber diskutiert, ob Whistleblower Edward Snowden Asyl in der Bundesrepublik Deutschland bekommen solle. Aber das Buch, das jetzt ganz offiziell am 15. November erscheint, wird den Befürwortern ganz schnell allen Wind aus den Segeln nehmen. Denn dann könnte man Snowden auch gleich in die USA ausliefern. Die Bundesrepublik ist längst zur direkten Außengrenze der USA geworden. Polizei, Geheimdienste und Militär tummeln sich hier, als wären sie zu Hause.

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Im komplexen Gespinst der Geschichte: Noch mehr Rezepte aus dem Sudetenland

Vielleicht hätte sich Harald Saul das Vorwort einfach sparen können. Oder seine knappen Sätze zur Geschichte der Sudetendeutschen, die bis 1918 gar nicht so hießen. Dazu ist die Geschichte der deutschsprachigen Bevölkerung in Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien zu komplex. Und es tut dem Anliegen seines Buches auch nicht gut, das wieder eine reichhaltige Spurensuche ist in den Erinnerungen und den Kochbüchern von Familien, die einst in diesen Regionen lebten.

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Total-o-rama, der zweite Batzen: Schweinevogels coole Lehrjahre

Freunde des Schweinevogels bekommen dieser Tage ein ganz dickes Ding mit 870 Seiten frei Haus geliefert. Und wenn sie sich nicht am Crowdfunding beteiligt haben, dann pilgern sie jetzt in die einschlägigen Läden, um sich das "Schweinevogel. Total-o-rama" Nr. 2 zu holen. Das noch dicker ist als die erste Schweinevogel-Lebensbilanz von 2007. Da steckten immerhin die ersten 20 Jahre drin, die Flegeljahre. Auf diesem hier steht: Lehrjahre.

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Wie ein Staat entsteht: 1.000 Jahre sächsische Geschichte als Prozess

Die sächsische Geschichte beginnt im Jahr 631. Die Sorben fallen vom Frankenreich ab und schließen sich dem böhmischen Reich des Samo an. Was nicht lange vorhält. Aber es ist ein historisches Datum. So tauchten jene Leute erstmals in den Annalen auf, die da lebten, wo heute Freistaat Sachsen drauf steht. Und die bis weit ins 13. Jahrhundert den Charakter dieses Landes ausmachten, das erst 1423 den Namen Sachsen bekam.

Flavia Scuderi, Andreas Völlinger: Wagner. Cover: Knesebeck Verlag
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Furios auch als Graphic Novel: Wagner

Leipzig kommt zwar nicht drin vor. Aber das ist bei Wilhelm Richard Wagner wohl auch nicht so wichtig. In keiner Stadt war der 1813 Geborene in diesem Jahr so präsent wie in Leipzig. Es war so ungefähr die vierte Rückkehr des verlorenen Sohnes. Und auch eine Wiederentdeckung des jungen Wagner, ohne den der berühmte Komponist nicht zu denken ist. Aber wie kann man ausgerechnet Wagner in einen Comic verwandeln? Geht das?

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Heldenjungfrauen: Ein kleines Büchlein über die mutigen Frauen in den antinapoleonischen Kriegen

Die Ausstellung "Helden nach Maß", die derzeit in Stadtgeschichtlichen Museum zu sehen ist, beschäftigt sich nicht nur mit der Entstehung teils sehr fragwürdiger Heldenbilder während der sogenannten Befreiungskriege und in der Zeit der nationalen Identitätsfindung in Deutschland, auch die "Heldinnen" kommen beiläufig drin vor. Noch etwas zugespitzter in ihrer mythischen Verklärung: "Heldenjungfrauen".

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Sie werden sie trotzdem in die Luft jagen: Roman über Abriss der Leipziger Unikirche gibt es jetzt als E-Book

Die Filmkomödie "Der Baulöwe" mit Hauptdarsteller Rolf Herricht in seiner letzten Kinorolle und der unter anderem in Fischland-Darß-Zingst und in Seedorf auf Rügen gedrehte Kinderfilm "Das Herz des Piraten" nach einem Benno-Pludra-Buch genossen in der DDR Kultstatus. Als Dramaturgin oder Drehbuchautorin an beiden DEFA-Produktionen aktiv beteiligt war die 1948 in Leipzig geborene und seit 2003 in Stahnsdorf bei Berlin lebende Schriftstellerin, Drehbuch- und Hörspielautorin Gabriele Herzog.

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Nichts für schwache Nerven: Frank Bröker arbeitet 100 Jahre Eishockey-Geschichte in Deutschland auf

Frank Bröker ist nicht nur Musiker bei "The Russian Doctors", Herausgeber und Pratajev-Bibliothekar, er ist auch erklärter Eishockey-Anhänger. Und Liebhaber von Eishockey-Berichterstattung. Die sich noch ein wenig von - sagen wir mal - Fußball-Berichterstattung unterscheidet. Sie ist noch kürzer, schneller und bildverliebter. Ist nur die Frage: Kann man ein ganzes Buch in diesem Ton schreiben?

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Ein Semester Operations Research oder Der Traum von einer perfekten Produktion

"EAGLE-Starthilfe" nennt sich die Serie in der Edition am Gutenbergplatz Leipzig, in der insbesondere Bücher mit Start- und Übungshilfen für Studierende erscheinen. Also relativ trockene Materie, wenn man nicht selbst in so einem Studium gelandet ist und die trockenen Bausteine für seine Semesterarbeiten und Fähigkeitsnachweise braucht. Etwa wenn man an der Staatlichen Berufsakademie Eisenach so etwas wie Betriebswirtschaft studiert.

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Leipziger Ende: Sylke Tannhäusers neuester Krimi um ihren besorgniserregend fahrlässigen Kommissar Heine

Es scheint in der Luft zu liegen. Vielleicht sind auch die wachsenden Stapel von Mystery- und Verschwörungs-Romanen in den Buchläden dran schuld. Die sich ja nicht verkaufen würden, wenn es nicht eine hungrige Leserschaft gäbe, die geradezu fiebert nach immer neuen Codes, Geheimbünden und finsteren Machenschaften, gern auch im religiösen Gewand und mit biblischer Botschaft.

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Vaterland ist abgebrannt: Mit Michael Schweßinger in einer sehr vertrauten Fremde

So ein bisschen zwischen den Welten lebte Michael Schweßinger schon immer. Eigentlich wie jeder Andere auch. Nur merken es die meisten Leute nicht, weil sie sich mit den ganzen schönen Zutaten der modernen Konsumwelt umgeben und fleißig flitzen wie die Mäuse im Laufrad. Das Leben ist dann eine ganze lange Jagd nach der perfekten Anpassung. Dichter sind ja bekannt dafür, dass sie gern mal ausscheren.

Ilona Stölken: Das deutsche New York. Foto: Ralf Julke
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200 Jahre Einwandergeschichte in der beeindruckendsten Stadt der Welt: Das deutsche New York

Es gibt Bücher, von denen denkt man: Die müsste es doch längst geben. Irgendwo im Bücheruniversum nehmen sie ganz selbstverständlich ihren Platz ein. Und dann sucht man und findet: Bücher über New York, Stadtführer durch New York, Bücher über Deutsche in Amerika. Aber dieses eine, von dem man dachte, es müsste existieren, ist nicht da. Dieses hier zum Beispiel: Das deutsche New York.

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Eine Positiv-Praline für die Seele: Schokologie rettet die Stimmung an trüben Herbsttagen

Verpackt zwischen zwei Buchdeckel, die glauben machen, hier gehe es nur um Schokolade, versteckt sich hier eine wunderbare Einführung in das Positive Denken. Psychologin Ilona Bürgel nutzt die guten Erinnerungen, welche die meisten von uns mit Schokolade verbinden dürften, um die Grundzüge der positiven Selbstbestätigung näher zu bringen. "Schokologie - Was wir vom Schokolade-Essen fürs Leben lernen können" ist ein mit Hingabe geschriebener und liebevoll gestalteter Ratgeber.

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Letzter Tag in Europa: Die beeindruckenden Texte von Hans Natoneks langer Flucht aus Europa

Die Buchpremiere in der Stadtbibliothek am 23. Oktober war gleich eine doppelte: Steffi Böttger stellte nicht nur ihre große Biografie über den Leipziger Journalisten Hans Natonek (1892 - 1963) vor, sondern konnte zusammen mit Verleger Mark Lehmstedt auch die zweite Sammlung publizistischer Texte von Natonek vorlegen - seine Texte aus den Jahren des Exils von 1933 bis zu seinem Tod 1963.

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Gruppendynamik: Ein kleines Büchlein über Lyrikwerkstätten, Kritik, Enttäuschung und die Aufmerksamkeit fürs Gedicht

Im Berliner Verlagshaus J. Frank gibt es auch eine kleine Reihe "Poeticon", die sich mit all den lästigen, schönen, verwirrenden und verblüffenden Fragen beschäftigt, über die Literaturmacher so stolpern. Es gibt ja bergeweise Gedrucktes. Aber wo fängt wirklich ein Gedicht an? Was ist Stil? Und was ist schlechter Stil? Oder gibt es überhaupt noch Maßstäbe für einen guten Stil, wenn gilt: Alles ist möglich?

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Von Descartes bis Euler: Mathematik in der Wissenschaftlichen Revolution und im Zeitalter der Aufklärung

Es wird wieder ein bisschen über Aufklärung diskutiert in Leipzig. Ist sie gescheitert? Oder müssen wir sie neu denken? Ist es eine abgeschlossene Geschichtsepoche irgendwo fern im 18. Jahrhundert? Oder sind die Themen, die sich einst die Enzyklopädisten um Denis Diderot setzten, heute so aktuell wie damals? - Achja: Und was hat Aufklärung mit Mathematik zu tun?

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Der Präventivstaat: Warum wir unsere Freiheit gerade einem um sich greifenden Kontrollwahn zum Opfer bringen

Die These ist spitz. Da und dort schießen Patrick Gensing und Andrej Reisin auch etwas über das Ziel hinaus. Warum nehmen sie ausgerechnet die Grünen als Verbots- und Bevormundungspartei aufs Korn? Sind die anderen Parteien nicht viel emsiger hinterher, den Bürger zu bevormunden, zu überwachen, zu gängeln und auszuspionieren? Und nicht jede Kampagne gegen den ungesunden Genuss geht ja aufs Konto der Grünen, auch nicht der SPD. Da kochen eine Menge mehr Politiker und Lobbygruppen mit.

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99 besondere Seiten: Leipzig mit den Augen Henner Kottes entdecken

Leipzig ist eine Wunderkiste, ein Klein-Paris, die ganze große Welt im Kleinen, das bessere Berlin zuweilen und der Platz, an dem mal was ging. Ganz früher. Und heute? - Die Touristenzahlen sagen: Da ist was, das lebt. Man fährt gern hin, staunt und kommt auch wieder. Aus 99 Gründen oder 111. Das Erstaunliche: Man kann immer neue Stadtführer und Wundersammlungen schreiben - es wird jedes Mal ein anderes Buch.

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Poet Nr. 15: Auf Erkundungstour an der Peripherie der jungen deutschen Literatur

Alle halbe Jahre erscheint im Poetenladen ein Magazin, das eigentlich ein Buch ist, eine kleine philosophische Auseinandersetzung und eine Spurensuche: Was geschieht gerade auf dem jungen deutschen Literaturmarkt? Wer macht auf sich aufmerksam? Wer arbeitet an welchem Projekt? - Und obwohl lauter bildhübsche junge Menschen im Foto erscheinen, käme hier nie einer auf die Idee, "Jungstars" zu küren oder "Fräuleinwunder".

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Für immer fremd: Die Biografie des fast vergessenen Leipziger Feuilletonisten Hans Natonek

Eigentlich hatte es nur eine Einleitung werden sollen zum zweiten Natonek-Band, der jetzt im Lehmstedt Verlag erscheint. Pünktlich zu Hans Natoneks 50. Todestag am 23. Oktober. Aber dann schaute sich Steffi Böttger das ganze Material an, das sie zu Hans Natonek gesammelt hatte. Das musste einfach ein eigenes Buch werden. Die erste richtige Monografie über einen schon fast vergessenen Leipziger Schriftsteller und Journalisten.

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Die Schönen, die Biester und das Unbehagen an der Kultur: Das Buch zur Ausstellung im Leipziger Bildermuseum

Am Ende sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, die Ängste des modernen Bürgertums verschwinden hinter dem Popanz Nazi-Reich. Und Hans-Werner Schmidt, Direktor des Leipziger Bildermuseums und Mitherausgeber dieses Buches, schweift aus bis ins alte Griechenland. Der wichtigste Name aber fehlt in der Diskussion um das, was ursprünglich mal eine Richard-Müller-Kabinettausstellung werden sollte: Sigmund Freud.

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Der jüngste Katzmann-Krimi von Uwe Schimunek: Ein toter Gärtner und das Krisenjahr 1930

Es ist ein echtes Fleiß-Projekt, das der Jaron Verlag da gestartet hat. Eigentlich zwei Fleiß-Projekte parallel. Eines heißt "Es geschah in Preußen", das andere "Es geschah in Sachsen". Mehrere begabte Krimi-Autorinnen und -Autoren schreiben Krimi für Krimi jeweils eine ganze Serie um einen Haupthelden. Im Fall Sachsen ist es der LVZ-Journalist Konrad Katzmann, der den Lesern im Jahr 1918 erstmals als junger begabter Reporter begegnete.

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Ein Kinderbuch zum Lesen, Schauen, Hören: Der kleine Bach

Es wird ja gern von Multimedia geredet. Meist von Leuten, die eine Menge Geld dafür ausgeben an Stellen, wo das überhaupt keinen Sinn macht. Da, wo es Sinn macht, wird meist gar nicht groß drüber geredet. Man macht es einfach, weil man weiß, dass es bei den Abnehmern auf große Gegenliebe stößt. So wie auch im Annette Betz Verlag, der für die kleinen Buch-Entdecker seine Serie Kleine Komponisten aufgelegt hat.

Völkerschlacht. Gedenken auf historischen Ansichtskarten. Foto: Ralf Julke
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Völkerschlacht und Denkmal: Ein Bildband mit alten Postkarten aus einer zwiespältigen Zeit

Der Gedanke lag nah. Warum nicht auch ein großes Bilderbuch mit Ansichtskarten zur Völkerschlacht und zum Bau des Völkerschlachtdenkmals machen? 1913 war auch die hohe Zeit der Bildpostkarten. Und Dutzende Verlage fluteten den Markt mit Schlachtenszenen, mit Schauplatzbildern der Schlacht und natürlich dem wachsenden Koloss am Südrand von Leipzig. Ja, aber, sagte sich Pro Leipzig.

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Eine nachgereichte Rezension zu einem nach wie vor aktuellen Buch: Leipzigs letzter Held

Den 19. Oktober kann man sich vormerken: Da liest Rudolf Scholz im Haus des Buches. Aus einem Buch, das im Leipziger Literaturrummel ein bisschen unterging. 2002 ist es erschienen. Und durch den Tod von Erich Loest hat es eine neue Aktualität gewonnen. Denn Erich Loest war es, der den Helden dieses Buches in seinem Roman "Völkerschlachtdenkmal" 1984 als "unser letzter Held" bezeichnet hatte und später die Leipziger Ehrenbürgerschaft für ihn forderte.

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Deutsche Blätter, Oktober 1813: Die Völkerschlacht und die frühe Begegnung zweier außergewöhnlicher Leipziger Verleger

Sie sind eine der bekanntesten Quellen zur Schlacht bei Leipzig: die "Deutschen Blätter". Die erste Ausgabe erschien am 14. Oktober 1813, herausgegeben von Friedrich Arnold Brockhaus, damals noch in Altenburg ansässig. Ein kleiner Glücksfall: Denn hier hatten die Alliierten vor der großen Schlachterei bei Leipzig ihr Hauptquartier. Und der clevere Verleger nutzte die Chance: Er ließ sich sogar befehlen, die "Deutschen Blätter" herauszugeben.

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Die Leipziger Straßenbahn: Eine historische Leipzig-Stadtrundfahrt auf Postkarten

Postkarten sind ein Faszinosum: Sie bewahren die Zeit. Sie haben die Zeit bewahrt. Ihr klassisches Zeitalter: das frühe 20. Jahrhundert. Ihr Lieblingsobjekt: die moderne, aufblühende Welt. - Nun sind schon mehrere große Bildbände mit Postkarten aus Leipzigs "goldener Zeit" erschienen. Andreas Martin hat einen klein wenig anderen Blick auf die kleinen bunten Bilder: Ist eine Straßenbahn mit drauf? Und wenn ja: Welche Farbe hat sie?

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Von all den unglaublichen Dingen: In elf Kurzgeschichten erzählt Roman Simic, was tatsächlich nach dem Happyend passiert

Jedes Buch aus der Reihe Sonar, mit der der Verlag Voland & Quist die Gegenwartsliteraturen Ost- und Südosteuropas erkundet, ist eine Entdeckung. Auch ein Aha-Erlebnis. Und eine freundliche Erinnerung daran, dass der deutsche Buchmarkt nach wie vor dreigeteilt ist - in eine Flut von Importen aus dem angelsächsischen Raum, Berge deutscher Selbstbefindlichkeiten - und den ganzen Rest. Zu dem dann irgendwo auch das ehemalige Jugoslawien gehört.

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Der Ökonom als Menschenfeind? – Eine Buchbesprechung in zwei Teilen (2)

Das verblüfft selbst Sebastian Thieme: Wie tief das alte Misstrauen der "Marktgewinner" auch in den heutigen Wirtschaftstheorien verankert ist, quasi ein wissenschaftliches Mäntelchen bekommen hat, an den Hochschulen als "Prinzipal-Agenten-Theorie" durchgespielt. Prinzipal ist der Auftraggeber, Agent der Auftragnehmer. Das Problem des Auftraggebers ist: Er weiß nicht, was der Agent weiß oder denkt oder tut. Er kann also nur bedingt überprüfen, ob die gelieferte Leistung dem Gewünschten entspricht.

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Der Ökonom als Menschenfeind? – Eine Buchbesprechung in zwei Teilen (1)

Es ist ein kluger Kunstgriff von Dr. Sebastian Thieme, der im Januar von Leipzig nach Hamburg ans ZÖSS (Zentrum für Ökonomische und Soziologische Studien) wechselte, einen guten alten Begriff wieder mit Leben zu erfüllen: Misanthropie. Vielen bekannt aus Molières "Der Misanthrop" oder "Der Menschenfeind". Aber was hat der Misanthrop nun ausgerechnet in der Ökonomie zu tun? Oder gehört er da tatsächlich zum Inventar?

Clemens Meyer: Im Stein. Cover: S. Fischer Verlag
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Clemens Meyers “Im Stein”: Der große Roman über eine Möchtegern-Großstadt mit ihren blutigen Schatten

Es ist ein Mordstrumm von Meyer: 556 Seiten. Und ein Titel, der zum Rätseln einlädt. Was meint er damit? - Steine gibt es genug in seinem Buch. Einige davon sind auch tödlich. Auch der Stoff zu mindestens einem Krimi steckt drin. Und natürlich eine Stadt, deren Namen er meidet. Aus gutem Grund. Die Großstadt, die beinah Hauptstadt geworden wäre, klingt besser als dieses überstrapazierte "Leipzig".

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Bach in Ansbach: Zwei Musik-Rätsel und acht Spuren, die Bach mit Ansbach verbinden

Es gibt keinen Leipziger, dessen Leben je so gründlich untersucht wurde wie das von Johann Sebastian Bach - nicht Wagner, nicht Mendelssohn, nicht Goerdeler. Akribisch arbeiten Forscher nicht nur am Bach-Archiv am Leben des Leipziger Thomaskantors, wälzen Kirchenbücher, Rechnungen und alte Noten. Eine Detektivarbeit, die nicht nur JSB und sein Leben erfasst, sondern auch seine Zeit und seine Welt.

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Ein paar paramathematische Denkzettel für Mathematiker und Abstinenzler: Die enttäuschte Erkenntnis

Viele Debatten über Wissenschaft und moderne Forschung in den deutschen Medien muten an, als hätte ein gut Teil der debattierenden Politiker sämtliche naturwissenschaftlichen Fächer in ihrer Schulzeit abgewählt. Und selbst bei den Ressort-Journalisten, die so tun, als würden sie objektiv analysieren, scheint spätestens im Denkfach Mathe immer der Spruch gegolten zu haben: Das macht schon der Taschenrechner.

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Wie Leipzigs Bürgertum sich seinen ersten Sportplatz schuf: 150 Jahre Galopprennen in Leipzig

Gerade noch einmal die Kurve bekommen haben Hans-Volkmar Gaitzsch und Bernd Schirm, beide dem Leipziger Pferderennsport und den zugehörigen Vereinen seit Jahren verbunden. Sie wollten zum jüngsten Jubiläum des "Leipziger Reit- und Rennvereins Scheibenholz" eine Jubiläumsschrift verfassen und haben - zum Glück - den Weg zu einem professionellen Verlag und einem Verleger gefunden, der weiß, wie man 150 Jahre in ein Buch packt.

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Ein kleiner Guide in den Einsteinschen Kosmos: Relativitätstheorie von A bis Z

Es ist schon erstaunlich: Da denkt man die ganze Zeit, die Sache mit der Relativitätstheorie ist doch noch ganz neu, eben gerade passiert und so hochkomplex, dass sich nur die Spezialisten damit beschäftigen - und dann blättert man dieses kleine Wörterbuch durch und merkt: Sie ist längst überall präsent. Albert Einstein ist es tatsächlich gelungen, unser Weltbild völlig zu verändern.

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1813 – Geschichte leben: Olaf Martens eindrucksvolle Bilderschau zu den Darstellern der napoleonischen Schlachten

Sie werden am 20. Oktober während der Leipziger Festwoche zu 200 Jahre Völkerschlacht und 100 Jahre Völkerschlachtdenkmal die Hauptrolle spielen: Darsteller aus ganz Europa, die nicht nur einzelne Gefechtsszenen aus der blutigen Schlacht bei Leipzig von 1813 zeigen, sondern auch in ihren Biwaks miterleben lassen, wie Soldaten und ihr Tross vor 200 Jahren lebten und versuchten, die Feldzüge zu überleben.

Will McBride: Berlin im Aufbruch. Foto: Ralf Julke
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Berlin im Aufbruch: Will McBride und das wilde, überschäumende Berlin zwischen 1956 und 1963

Irgendwann könnte, wer eifrig am Ball bleibt, eine ganze Bibliothek mit eindrucksvollen Fotobänden aus dem Lehmstedt Verlag sein Eigen nennen. Ein kleiner Teil in den prächtigen Farben der letzten 20 Jahre, ein größerer Teil in beeindruckendem Schwarz-Weiß - die wohl umfangreichste Bibliothek der deutschen Spitzenfotografie des 20. Jahrhunderts. Zeitgeschichte zum Mitfiebern.

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Ein Flanierkalender für 2014: Die Leipziger Passagen & Höfe

Für Wolfgang Hocquél ist die alte Gründerzeitstadt Leipzig ein Faszinosum. Etliche große Bücher hat er dazu schon verfasst, 2012 auch einen umfassenden Band über die Passagen und Höfe der Leipziger Innenstadt. Die sind natürlich so schön, dass man dazu auch gleich ein paar Kalender machen kann. Zwölf Passagen vereint dieser neue Kalender für 2014 - eine durchaus als Überraschungsgast.

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Eine Katzengeschichte aus der Frühzeit der Weltraumfahrt: Mein Kater, der Philosoph

Mit der Verknüpfung zweier eigentlich unvereinbarer Philosophen - Marx und Nietzsche - hat der einst in Ushgorod/Ungvar geborene Almos Csongár zumindest ein Kunststück fertiggebracht. Hinter dem natürlich auch ein kleiner, auch für Philosophen so wichtiger Geistesblitz steckt: Marx und Nietzsche sind die beiden modernsten Philosophen der deutschen Industrialisierung. Was aber hat ein Kater damit zu tun?

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20 Jahre Lyrikgesellschaft: Das Buch zum Jubiläum ist jetzt auch fertig

Manches dauert ein wenig länger. Ihren 20. Geburtstag feierte die Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik schon 2012. Den Geburtstagsband gibt es jetzt erst. Leipzig hat zwar mit diesem Verein, der nicht nur Dichterinnen und Dichter vereint, seit 1996 ein Kleinod in der Stadt. Einen feinen Lobbyverein in Sachen Lyrik. Und so ein bisschen auch in Sachen Buchstadt.

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Helden nach Maß: Ein opulenter Katalog zu einer herrlich legenden-kritischen Ausstellung

Die große Ausstellung "Helden nach Maß" im Stadtgeschichtlichen Museum ist ein faszinierender Versuch, in der deutschen Geschichte endlich einmal aufzuräumen. Denn wenn man ehrlich ist, kann man nur sagen: Was da 200 Jahre lang als Geschichtserzählung im Dienste verschiedener Herren dargeboten wurde, ist eher ein Gerümpelhaufen der falschen Legenden als eine wirklich belastbare Erzählung. Ein Gerümpelberg der falschen Heldenbilder.

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Eine historische Entscheidung auf 300 Seiten kompakt: Völkerschlacht in Stichworten

Wer in diesem Herbst nach Lesefutter zur Völkerschlacht bei Leipzig, Napoleon und den (anti-)napoleonischen Kriegen sucht, der findet so viele neue Titel, dass der Überblick schwer fallen könnte. Dazu auch viele Einzeldarstellungen und kompakte Übersichten. Trotzdem merkt man bald, dass man mit Feldherren, Armeen, Waffen und Einzelgefechten durcheinander kommt. Keine schlechte Idee also: eine Art kleines Lexikon der Völkerschlacht.

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Der zweite Band “Auf Wiedersehen, Bastard!”: Ein Showdown in Moskau und die Hemmannsche Frage nach unseren Helden-Mustern

Schon im ersten Teil von "Auf Wiedersehen, Bastard! Die Schlacht von Magnitogorsk" zog Tino Hemmann alle Register des Action-Thrillers. Weit weg von Magnitogorsk, wo er die Liebe seines Lebens verlor, hat sich Sorokin in Leipzig eine neue Existenz beim SEK aufgebaut, hat neue Freunde gefunden und für seinen blinden Sohn Fedor eine neue Heimat geschaffen. Aber dann holten den starken Mann die Schatten seiner Vergangenheit ein.

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Das schiffbare Leipzig: 300 Jahre Kanalpläne für Leipzig und ein Gewässerknoten im Schneckenmodus

Vier Jahrhunderte lang träumten allerlei Leute davon, Leipzig per Wasserweg mit den Weltmeeren zu verbinden. Nicht nur Carl Heine. Schon Sachsens Kurfürsten hatten solche Pläne und stießen - wer hätte das gedacht - bis ins späte 18. Jahrhundert auf starke Bedenken der Leipziger. Es ist schon erstaunlich, was ein Autor wie Wolfram Sturm zu Tage fördert, wenn er einfach nur versucht, die Geschichte von 300 Jahren Kanal-Träumereien aufzuschreiben.

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Elitär, populär, ordinär: Die zweite Sammlung Hirnfusseln des Dr. Kunz

Vor 20 Jahren hat Jürgen Kunz sein erstes Bändchen mit "Hirnfusseln" veröffentlicht. Dächtung nannte er das, was drin war: progressiv-nihilistische Dächtung. Der fhl Verlag hat seine zweite Sammlung nun in die "Edition Lyrik" eingereiht. Ein echtes Missverständnis. Aber welcher Verlag betreibt heute noch eine Bücherreihe mit dem Generalthema Spaß, Nonsense, Dada?

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Ziel Umerziehung: Wie Spezialheime und Jugendwerkhöfe in Sachsen während der DDR-Zeit funktionierten

Das Label "Diktatur" ist schnell draufgeklebt auf so ein Land, das 1990 entsorgt wurde wie ein hässliches altes Möbelstück. Schnell hatte man die Stasi als Zentrum alles Bösen ausgemacht. Aber mittlerweile wissen die Historiker, dass es so einfach nicht war. Der Herrschaftsapparat in der DDR war wesentlich komplexer. Und es steckte ein altes, zutiefst stalinistisches Ideal dahinter: der Glaube daran, man könne Menschen "umerziehen".

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The Gift: Das Lesebuch eines Leipzigers, der mit 17 ins Kloster der Shaolin-Mönche ging

Was treibt einen 17-jährigen Leipziger nach China, um dort ein Mönch im Shaolin-Kloster zu werden? - Die Frage beantwortet der junge Mann, der sich ShanLi nennt, in diesem Buch nicht direkt. 1981 in Leipzig geboren, ging er 1998 nach China, um im berühmten Shaolin-Kloster in der Provinz Henan bei Shi Yan Lu, dem Cheftrainer der Shaolin-Mönche, zu studieren. Mit Erfolg. 2005 entstand die Dokumentation über ihn: "Sieben Jahre Shaolin".

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Ein Traum von Prochaska: Beethoven, sein Trauermarsch für eine Heldin und die Rolle der “Völkerschlacht”

Von einer Handvoll Frauen ist bekannt, dass sie sich in Zeiten der Napoleonischen Kriege als Männer verkleideten und in Uniform an den diversen Feldzügen und Scharmützeln teilnahmen. Die wohl bekannteste ist Eleonore Prochaska, die sich bei den Lützowschen Jägern anwerben ließ und im September 1813 beim Gefecht in der Göhrde verletzt wurde. Am 5. Oktober 1813 erlag sie ihren Wunden. Die Völkerschlacht hat sie nicht miterlebt. Genausowenig wie Ludwig van Beethoven.

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Norbert Marohns “Wie nie zuvor”: Ein 500-Seiten-Buch über Männer, das Jahr 1989 und die Unfähigkeit zur Liebe

Es ist ein Stoff, aus dem sich immer wieder was machen lässt, dieses Jahr 1989, von dem am Anfang noch keiner wissen konnte, was am Ende dabei herauskam. Ein Jahr, in dem ein ganzes Land ins Rutschen kam. Und wer aufmerksam war, spürte natürlich, wie es knirschte im Gebälk. Da passen jede Menge großer, dicker Romane rein. Norbert Marohn versucht mal eine ganz ungewöhnliche Perspektive: Er versucht es aus der Sicht der "Liebe unter Männern".

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Robber packt aus: Richard Wagners Charakter, aus Sicht von Hundeaugen. Wahrhafte “Belletristik”.

Er hatte es mit den Hunden, und nicht nur den eigenen. Ein Buch "Richard Wagner - mit den Augen seiner Hunde betrachtet" hatte offensichtlich noch gefehlt in der Fachliteratur oder jener Literaturszene, der man nachkalauert, sie sei mit der Bezeichnung "Belletristik" eben mit dem Thema Hund befasst. Ein Fazit vorab: Angenehme Lektüre, leicht verdaulich übergeholfene Fakten und Zitate mittendrin.

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Im Kreuzfeuer: Ein Krimi aus einem nordsächsischen Städtchen mit biblischem Tiefgang

Mancher startet spät - und legt gleich ein eindrucksvolles Gesellenstück hin. So einer ist der 1938 in Leipzig geborene Theologe, ehemalige Pfarrer, ehemalige Redakteur und nun in Zeuthen bei Berlin lebende Autor Lothar Petzold. Im St. Benno Verlag hat er jetzt seinen ersten Krimi vorgelegt. Der handelt in seiner alten Heimat, in einem Städtchen gleich am Fluss im schönen Nordsachsen. Ein Krimi mitten aus dem Kirchenmilieu. Oder doch nicht?

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Die Geigerin und der Deserteur: Ein Jugendbuch vom Rande der Völkerschlacht 1813

Vielleicht hätten sich die Leser vor 100 Jahren gewundert über das, was zum 200. Jahrestag der Völkerschlacht in Leipzig an Büchern erscheint. Keine Romane über Feldherren, Schlachten, freiwillige Krieger. Kein Hohelied auf "Befreiungskrieg" und "nationale Geburt". 2013 steht das Leiden der Zivilbevölkerung und der Soldaten im Mittelpunkt - bei Sabine Ebert, bei Susan Hastings und nun auch in diesem Jugendbuch von Klaus W. Hoffmann.

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Mit Gottvertrauen und Sherlock-Holmes-Verstand: Drei neue Fälle für Pater Thomas

Mit Pater Thomas scheint Steffen Mohr seinen Helden gefunden zu haben. Krimis schreibt der Leipziger Autor zwar schon länger. Aber zu einer richtigen Serie werden Geschichten nur, wenn der Held ein Stück weit zum alter ego des Autors wird. Kein Duplikat. Das hielte auch der härteste Krimi-Schreiber nicht aus. Aber so eine Art Double, das sich all das trauen darf, was man sich in der Realität außerhalb der Bücher eher verkneift.

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Briefe und Notizen aus dem Gefängnis: Der Leipziger Unternehmer Walter Cramer und der 20. Juli 1944

Bis 1989 war vielen Leipzigern nicht mehr bekannt, welche Rolle ihre Stadt im Zusammenhang mit dem Attentat vom 20. Juli 1944 spielte. Man hatte vier Jahrzehnte lang vor allem den kommunistischen Widerstand gegen das Hitler-Regime gewürdigt und entsprechend für das eigene Staatsselbstverständnis vereinnahmt. Selbst Carl Goerdeler, Oberbürgermeister in Leipzig von 1930 bis 1937, bekam erst nach 1990 seine verdiente Würdigung. Nun rückt mit einem Buch sein Freund Walter Cramer ins Blickfeld.

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Die höhere Mathematik in einem Post-Vertrieb: Wie berechnet man Distributions-Netzwerke?

Man glaubt ja gar nicht, was man alles studieren kann. Auf ein Studienfach Distributions-Logistik muss man erst einmal kommen. Das gibt es an der RWTH Aachen. Seit 2004 gibt es dort den Deutsche Post Lehrstuhl für die Optimierung von Distributionsnetzwerken. Alles klar? Und ein Leipziger hat ihn inne: der Mathematiker Dr. Hans-Jürgen Sebastian. Denn am Ende geht es immer um Mathematik. Auch bei der Post.

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Im Paradies gibt’s keinen Gänsebraten: Henner Kotte bereitet historische Leipziger Kriminalfälle für Jugendliche zu

Mord und Tatschlag gehören zu einer großen Stadt. Jede Gesellschaft hat ihre Abgründe. Wissen muss man das schon. Dummheit macht blind. Und führt in fatale Spiralen der Ignoranz. 2012 gab es im Stadtgeschichtlichen Museum die beeindruckende Ausstellung "Gangster, Gauner und Ganoven", die die berühmtesten Leipziger Kriminalfälle dokumentierte. Und natürlich die immer professionellere Arbeit der Ermittler.

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Zeitzeugen erinnern sich: Der niedergeschlagene Aufstand in Workuta vom 1. August 1953

Man kann das 20. Jahrhundert in die üblichen Links-Rechts-Schablonen packen - und begreift nichts. Auch wer mit Kategorien wie "Ende der Geschichte" oder gar "Ende des Ost-West-Konflikts" hantiert, übertüncht nur die Entwicklungen, wie sie wirklich stattfanden. Davon kann keine Generation besser erzählen als jene, die diesen Umbruch 1945 in Osteuropa miterlebt hat. Dazu sind im Leipziger Universitätsverlag schon einige Bücher erschienen.

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Leipzig zwischen Zähnen: Eine kleine Leipziger Briefmarken-Geschichte

Wer schon dicke Postkarten-Bücher über Leipzig macht, der kann sich auch mal mit dem anderen postalischen Druckgut beschäftigen: den Briefmarken. Auch auf diesen Winzig-Formaten wurde Leipzig in den letzten 150 Jahren, seit es postalische Wertzeichen gibt, bedacht. Öfter als andere. 375 Motive hat Thomas Nabert in diesem Büchlein versammelt.

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Eine prachtvolle Stadt im Glanz des Jahres 1900: Dresden in kolorierten Ansichtskarten

Was man für Leipzig machen kann, das kann man fast genau so auch für Dresden machen, sagte sich Mark Lehmstedt, nachdem er sich nach dem faszinierenden Band mit Dresdner Luftbildern von Walter Hahn aus dem frühen 20. Jahrhundert auch schon einen ebensolchen über Leipzig gegönnt hat. Denn Verleger lieben ihre Bücher. Sie denken wie ihre Lieblingsleser: Was mir gefällt, gefällt auch den Leuten. Nun also mal andersherum.

Oswald Müller, Thomas Nabert: Südvorstadt. Foto: Ralf Julke
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Der nächste Ortsteil in eindrucksvollen Ansichtskarten: die Südvorstadt

Mit dem großen "Bilderbogen" ging es los 2010, dem "Monumentalwerk zur Geschichte der Leipziger Ansichtskarten", das Pro Leipzig herausgebracht hat. 400 Seiten Postkarten-Geschichte Leipzigs. Die Idee, daraus noch mehr zu machen, lag nahe. Und wurde dann auch in schönen großen Bildbänden umgesetzt: Großzschocher-Windorf, Kleinzschocher, Möckern & Wahren, Connewitz. Jetzt gibt es den nächsten Ortsteil in alten Ansichten: die Südvorstadt.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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