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Siegfried Lokatis, Martin Hochrein (Hrsg.): Die Argusaugen der Zensur. Foto: Ralf Julke
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Die Argusaugen der Zensur: Die spannende Lektüre der Vorträge einer dreitägigen Zensurtagung in Leipzig

2019 gab es in Leipzig eine außergewöhnliche Tagung, die zu anderen Zeiten die Titelseiten der deutschen Gazetten gefüllt hätte. Aber die anderen Zeiten sind vorbei, die Stereotype über das Ländchen DDR sind festgemauert und außerhalb einer kleinen Forschergemeinde interessiert sich – scheinbar – niemand mehr für die Zensurpraxis in der DDR. Dabei liest sich selbst der Tagesband spannend wie ein Krimi.

Ingo Munz: An der Guillotine. Foto: Ralf Julke
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An der Guillotine: Neun Psychogramme von hochmütig einsamen Zeitgenossen

Die Leute haben Probleme. Manchmal haben sie gar nichts anderes als diese Probleme. Igeln sich darin ein, bauen ihr ganzes Leben drumherum und benehmen sich, als wäre ihr Leben eine Strafe, an der die anderen schuld sind. Da unterscheiden sich die Leute im Ruhrgebiet wahrscheinlich nicht die Bohne von denen im Erzgebirge. Jeder sein eigenes kleines Aber-Ich! Neun böse kleine Psychogramme aus der Tastatur des Esseners Ingo Munz.

Lutz Rathenow: Maskierungszärtlichkeit. Foto: Ralf Julke
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Maskierungszärtlichkeit: Die Dresden-Gedichte des besonnungsglücklichen Lutz Rathenow

Dass Lutz Rathenow dereinst mit den Literaturwächtern der DDR aneinandergeriet, hat auch eine Ursache in seiner Art, Gedichte zu schreiben. Er liebt die Pointe, das Aphoristische, den kleinen liebevollen Stich mit einem Vers, der ins Schwarze trifft, dorthin, wo es entweder juckt oder wehtut. Oder wo es einfach allzu Menschliches aufs Korn nimmt. Denn wer – wie er – die Mitwelt mit poetischen Augen betrachtet, erkennt sich selbst wieder in anderen.

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Der makedonische Offizier: Eine Fragment gebliebene Stalin-Parabel und die „aussätzigen“ Jahre des Andrej Platonow

Man soll Bücher nicht durcheinander lesen. Natürlich soll man Bücher durcheinander lesen. Dann kommt es nämlich zu Begegnungen der unheimlichen Art. Und es kommt zusammen, was zusammengehört, auch wenn man es vorher nicht zusammengedacht hat: die Hexenprozesse in Salem, die puritanische Intoleranz, die Zensurpraxis in der DDR und der intolerante Wahnsinn des Stalinismus, dem auch die besten russischen Autoren zum Opfer fielen.

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Mitoko Brandis: Die spannende Geschichte der Brandiser Ton- und Ziegelindustrie

Brandis ist ein hübsches kleines Städtchen mit nicht einmal 10.000 Einwohnern östlich von Leipzig. Da radelt man einfach mal hin, wenn man sich vom Trubel der Großstadt erholen möchte. An Kohlebergbau und Tonfabriken denkt man dabei eher nicht. Doch die waren einmal prägend für Brandis. Und die älteren Brandiser erinnern sich alle noch an die Mitoko. Selbst wenn Fabriken verschwinden, erzählen sie Geschichte.

Andreas Käppler: Paul Müller-Kämpff. Foto: Ralf Julke
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Paul Müller-Kämpff: Ein dickes Bilderbuch, das einlädt, den fast vergessenen Landschaftsmaler zu entdecken

Wenn Kunstgeschichte erst einmal kanonisiert ist, scheint sie regelrecht zu schrumpfen auf ein paar immer wieder genannte Namen, die Ausstellung immer der gleichen Großmeister und eine Geradlinigkeit, die hübsch brav den Klassifizierungen der Experten folgt. Als hätte es rechts und links davon nichts weiter gegeben. Und so wird auch der Name Paul Müller-Kämpff vielen erst einmal gar nichts sagen. Es sei denn, man war gerade auf Ahrenshoop.

Chris Verfuß, Felix Erdmann (Hrsg.): Mondnacht. Fünf vor Zwölf. Cover: Trabanten Verlag
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Mondnacht: 25 Essays, die Antworten suchen auf unser Zögern und Versagen in der Klimakrise

Wir haben nicht mehr viel Zeit, das Steuer herumzureißen. Sieben Jahre. Zehn vielleicht noch. Wir sind die erste Generation, die die Klimakrise schon live miterlebt. Und wir sind die letzte, die noch auf die Bremse treten kann. Wobei: Das ist schon wieder das falsche Bild. Das Auto wird diesmal keine dominierende Rolle mehr spielen können. Auch wenn das so explizit in diesem Essay-Band nicht ausgesprochen wird.

Die Festschrift zu 25 Jahre Lotter-Gesellschaft. Foto: Hieronymus-Lotter-Gesellschaft
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Das Lotter-Magazin zum 25.: Wie Stadtgeschichte nicht nur die Museumsmenschen in Spannung hält

Die große Feier zum 25. Geburtstag der Hieronymus-Lotter-Gesellschaft 2021 musste ausfallen. Genauso wie die beliebte Lotter-Bude auf dem Weihnachtsmarkt. Die stets einen wichtigen Beitrag leistete zum Spendenaufkommen der Gesellschaft, die seit 1996 das Stadtgeschichtliche Museum bei Ankäufen und Restaurierungen unterstützt. Die Festschrift als Lotter-Magazin gab es trotzdem, nicht nur gefüllt mit Grußbotschaften.

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Liebe Leipzig: 25 Briefe zum Abschied an die Ex

Das ist mal eine Liebeserklärung an Leipzig, die sich gewaschen hat. 25 Briefe hat Janine Lückert an ihre zeitweilige Wahlheimat Leipzig geschrieben. 2021 ist sie weggezogen, weil ihre Liebe auf Zeit sich zu etwas entwickelt hat, was man nicht unbedingt aushalten muss für den Rest des Lebens. Mit dem ganzen Rummel um „The better Berlin“ hat Leipzig vor allem eines von Berlin übernommen: all seine schlechten Eigenschaften.

Marsha Richarz: Nö. Foto: Ralf Julke
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Nö: Marsha Richarz macht klar, was es mit Feminismus, Menschsein und Lehrerinsein auf sich hat

Lehrerin wollte sie eigentlich gar nicht werden. Und nach Sachsen wollte die in Heidelberg geborene Marsha Richarz eigentlich auch nicht. Zwei gute Gründe, um dann in Leipzig Sonderpädagogik und Germanistik auf Lehramt zu studieren. Also ist sie heute Inklusionslehrerin, Bühnenpoetin, Moderatorin, Autorin und – seit März – auch noch Verlagsinhaberin. Denn da hat sie den Brimborium Verlag gegründet.

Poesiealbum neu: Was wir wollen. Foto: Ralf Julke
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Was wir wollen: Das neue „Poesiealbum neu“ fragt nach dem, was uns wirklich umtreibt im Leben

Dieses „Poesiealbum neu“ ist ein Abschied: Zum letzten Mal gibt der Leipziger Dichter Ralph Grüneberger eins dieser thematisch durchdachten Hefte heraus, in denen – auf poetische Weise – die großen Fragen unserer Zeit und unseres Lebens behandelt werden. Mit 70 Jahren will er sich endlich stärker den eigenen Buchprojekten widmen. Denn so ein Heft macht Arbeit. Das unterschätzt man so leicht.

Oleg Senzow: Haft. Foto: Ralf Julke
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Haft: Oleg Senzows Notizen aus seinem Hungerstreik im Straflager bei Labytnangi am Polarkreis

Es gibt Bücher, die gehen an die Nieren. Da fiebert man mit, auch wenn man weiß, dass es am Ende doch irgendwie gut ausgehen muss. Mit Betonung auf irgendwie. Denn wie Oleg Senzow mit den gesundheitlichen Folgen seines langen Hungermarathons im russischen Straflager Labytnangi am Polarkreis fertig wird, erzählt er in diesem Buch nicht mehr. Auch wenn es allein schon deshalb ein Ausnahmebuch ist, weil es seine sämtlichen Notizen zum 145-tägigen Hungerstreik enthält.

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Fredrich rastet aus: Wenn Editorials aus fünf Jahren eine ganze Magazin-Geschichte erzählen

Es gibt wohl über kein deutsches Magazin derzeit so eine Erfolgsgeschichte zu erzählen wie über das Katapult Magazin. Es hat mit einer Tugend die Herzen seiner Leser/-innen erobert, die so manche deutsche (Tages-)Zeitung längst vergessen hat auf der Jagd nach Klicks und Reichweite: Die Liebe zu Zahlen, Fakten und einprägsamen Grafiken, die den Leser/-innen bildhaft vor Augen führten, wie die Welt ist. Wie sie wirklich ist. Natürlich ergibt so etwas Ärger.

Salli Sallmann (Hrsg.): Als ich wie ein Vogel war. Gerulf Pannach: Die Texte. Foto: Ralf Julke
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Als ich wie ein Vogel war: Die Liedtexte Gerulf Pannachs in neuer und erweiterter Ausgabe

Mancher hat ihn erst nach 1990 erlebt, als er wieder mit Renft auf Tour ging. Und so bringt man Gerulf Pannach (1948-1998) auch nur zu gern mit Renft in Verbindung. Und das auch über die Texte einiger Lieder, die Renft im Repertoire hatte. Dabei hat sich der größte Teil von Gerulf Pannachs Musikerleben im Westen abgespielt, nachdem er 1977 aus der Haft entlassen und gemeinsam mit Christian „Kuno“ Kunert nach Westberlin ausgebürgert worden war.

Silke Heinig: EisbärenSommer. Foto: Ralf Julke
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Eisbärensommer: Ein Büchlein aus Leipziger Familiengeschichten und einigen Fotoalbumschätzen

Wie schreibt man seine Lebensgeschichte auf? Das ist für viele Zeitgenoss/-innen inzwischen ein Thema geworden. Denn man muss sich keinen Verlag mehr suchen, sondern kann alles im Selfpublishing herausbringen. Auch in kleinen Auflagen, sodass einfach genug Exemplare für die Familie gedruckt werden. Oder ist die Geschichte doch spannend genug auch für die Öffentlichkeit? Eine Frage, die sich auch Silke Heinig aus Grünau stellte.

Minouche Shafik: Was wir einander schulden. Foto: Ralf Julke
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Was wir einander schulden: Warum wir einen neuen Gesellschaftsvertrag brauchen und was zwingend darinstehen sollte

Wir leben ja in einer Zeit, in der sich scheinbar alles aufs Geld reduziert. Eigentlich noch schlimmer: auf Schuldverhältnisse. Kein Monat ohne irgendwelche Geldforderungen. Viele sind bis über beide Ohren verschuldet. Aber eigentlich denkt man nicht an Geld, wenn man sagt: Was schulden wir einander? Denn vor allen Geldverhältnissen ist da etwas Anderes, was in Zeiten des enthemmten Egoismus immer wieder vergessen wird.

Poesiealbum 366: Volker Sielaff. Foto: Ralf Julke
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Volker Sielaff: Ein Poesiealbum für einen aufmerksamen Dichter aus Dresden

Poesie ist eine Lebenshaltung. Vielleicht die menschlichste überhaupt. Sie regiert zwar nicht. Jedenfalls nicht in Sachsen. Aber das ändert nichts daran, dass dieses Stückchen Erde immer wieder begabte Stimmen hervorbringt, die sich wie selbstverständlich in die Sächsische Dichterschule einreihen. Dazu gehört auch der in der Lausitz geborene und in Dresden lebende Dichter Volker Sielaff, der jetzt auch mit einem „Poesiealbum“ gewürdigt wurde.

Reinhard Münch: Mit den Schweden gegen Napoleon. Foto: Ralf Julke
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Mit den Schweden gegen Napoleon: Reinhard Münch auf den Spuren der Schweden in Koalitionskriegen und Völkerschlacht

Die Völkerschlacht hat ihren Namen ja zu Recht bekommen. Hier standen auf beiden Seiten die verschiedensten Völker Europas im Kampf. Aufseiten der Österreicher, Russen und Preußen auch die Schweden, die seit den diversen preußischen Deutungen der Geschichte (die bis heute meist dominieren) eine scheinbar eher kampfunlustige Rolle spielten. Jedes Königreich bastelt sich seine eigenen Legenden. Zeit, ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen, fand Reinhard Münch.

Volker Berghahn: Englands Brexit und Abschied von der Welt. Foto: Ralf Julke
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Englands Brexit und der Abschied von der Welt: Volker Berghahn untersucht, welche Motive hinter dem Brexit-Abenteuer der Engländer stecken

Es war ein exemplarisches Beispiel dafür, wie populistische Politik wirkt und in die Hosen geht, dieser Brexit, der Europa fünf Jahre lang in Atem hielt, angefangen von David Camerons völlig unsinnigem Wahlversprechen, ein Referendum zum Verbleib Großbritanniens in der EU zu veranstalten, über Jahre der britischen Fingerhakeleien bis zum Austritt unter Boris Johnson. Nicht nur Volker Berghahn grübelt da, ob dieser Heckmeck vielleicht historische Gründe hat.

Markus Zabel: Verlassene Orte in Sachsen. Foto: Ralf Julke
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Verlassene Orte in Sachsen: Markus Zabel auf Fotopirsch in alten Fabriken, Kliniken, Gasthäusern und auch dem Leipziger Stadtbad

In Hessen war er schon unterwegs, in Thüringen und Sachsen-Anhalt: Der Jenaer Fotograf Markus Zabel gehört zu jener Schar neugieriger Fotografen, die den Reiz verlassener Orte in Fotos festhalten. Orte, die davon erzählen, dass hier einmal Menschen lebten und arbeiteten. Wenn aber die Menschen fort sind, werden Fabrikgebäude, Gasthöfe, Villen und Bauernhäuser zu Lost Places. Orten, die auch von der Vergänglichkeit menschlichen Seins erzählen.

Andreas Pehnke: Bücher im Geiste der Weimarer Demokratie. Foto: Ralf Julke
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Bücher im Geiste der Weimarer Demokratie: Die Wiederentdeckung eines fast vergessenen Verlages

Der im Leipziger Süden heimische Sax Verlag entwickelt sich nach und nach auch zu einem Verlag, in dem sich die sächsischen Verlags- und Verlegergeschichten sammeln. Nicht nur die Geschichten zur Buchstadt Leipzig, sondern auch die zu den Persönlichkeiten, die hier einst die Bücher machten, die das Kaiserreich und die Republik in ihren Bann schlugen. Mit Harry Schumann und dem Carl Reissner Verlag wird nun ein fast vergessenes Verlagsschicksal aus dem Dunkeln geholt.

Michael Hametner: Werkkunstwerk. Foto: Ralf Julke
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Werkkunstwerk: Michael Hametner im Gespräch mit dem „Pop Art“-Künstler Detlef Lieffertz

Es ist fast eine Lebensaufgabe, die sich der langjährige Literatur-Redakteur des MDR-Hörfunks Michael Hametner da gestellt hat: Im Gespräch mit (Leipziger) Künstlern versucht er herauszubekommen, was sie beim Kunstschaffen treibt, was sie motiviert, wie Kunst funktioniert und ob man überhaupt drüber reden kann. Mit Detlef Lieffertz hat er jetzt einen besucht, der für eine Richtung steht, die es offiziell in der DDR gar nicht gab: die Pop Art.

Johannes Krause, Thomas Trappe: Hybris. Foto: Ralf Julke
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Hybris: Eine Reise durch die Geschichte der Menschheit, die auch die Frage nach unserem möglichen Scheitern stellt

Schon 2019 erzählte Johannes Krause gemeinsam mit Thomas Trappe in „Die Reise unserer Gene“, welche faszinierenden Ergebnisse die moderne Archäogenetik inzwischen hervorgebracht hat. Das Buch wurde ein Bestseller. Auch weil es erzählte, wie unsere Menschheitsgeschichte sogar aus unseren Genen herausgelesen werden kann. Aber auch ein Wissenschaftler wie Krause macht sich Gedanken darüber, wohin das noch führen kann. Denn der Erfolg ist ein Problem.

Jan Lindner: Romeo und Julia: Reanimiert. Foto: Ralf Julke
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Romeo und Julia: Jan Lindners furiose Reanimation des Shakespeare-Dramas in Buchform

Eine Buchstadt im klassischen Sinne ist Leipzig ja nicht mehr. Aber die Stadt ist allemal noch ein Pflaster für junge Leute, die hier einen Verlag gründen möchten. Zu den jüngsten Gründungen in diesem Jahr gehört der Brimborium-Verlag, der im Leipziger Osten heimisch ist. Und wo auch Jan Lindner ein neues Zuhause gefunden hat. Hier erschien jetzt sein 2019 entstandenes erstes Drama: „Romeo und Julia: Reanimiert“.

Hendrik Wiethase: Eine kulinarische Reise durch Indien. Foto: Ralf Julke
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Eine kulinarische Reise durch Indien: Mit Hendrik Wiethase die Vielfalt der indischen Küche entdecken

Wenn ein Wettiner auf Reisen geht … verschlägt es ihn schon mal nach Indien. So wie den in Wettin-Löbejün heimischen Verleger, Fotografen, Filmproduzenten, Kameramann und Buchautor Hendrik Wiethase. Seit 2005 reist er immer wieder in das Land der Farben, Düfte und Gewürze und sammelt nicht nur Bilder und Eindrücke, sondern auch Rezepte. Denn die indische Küche hat ihn zutiefst beeindruckt.

Michael Oertel: Ge(H)-Danken(!)-Welt. Foto: Ralf Julke
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Ge(H)-Danken(!)-Welt: Michael Oertels subtile Fotos und Gedanken über das Leben als Mensch

Michael Oertel ist ein Meister der scheinbar so einfachen Gedanken, die die ganze Kompliziertheit unseres menschlichen Daseins einfangen. Denn eigentlich ist es ganz einfach, sich wie ein guter Mensch zu verhalten und der Welt Gutes zu tun. Aber warum tun wir es nicht? Warum lassen wir uns doch immer wieder von Regeln treiben, von denen wir inwendig alle wissen, dass es falsche und unmenschliche Regeln sind?

Rainald Grebe: Rheinland Grapefruit. Mein Leben. Foto: Ralf Julke
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Rheinland Grapefruit. Mein Leben: Rainald Grebes Ausflug in das eigene, so herrlich fragmentarische Leben

Was macht man eigentlich, wenn einen das Leben so richtig von der Bühne kegelt? So, wie es dem Liedermacher, Kabarettisten und Autor Rainald Grebe 2017 geschah, als ein Schlaganfall seine Bühnenauftritte für Monate unterbrach? Und so richtig besser geworden ist es ja auch 2021 nicht. Schreibt man also mit 50 schon seine Memoiren? Ein paar Verlage waren durchaus daran interessiert, dass der Tausendsassa die erzwungene Auszeit nutzte, um für sie seine Autobiografie zu schreiben.

Julia Cruschwitz, Carolin Haentjes: Femizide. Foto: Ralf Julke
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Femizide: Warum Deutschland das Thema Frauenmorde endlich ernst nehmen muss

2020 war das, im April, da wurde die 37-jährige Sozialarbeiterin Myriam Z. Im Leipziger Auwald von ihrem langjährigen Lebensgefährten ermordet. Ein Vorfall, der seinerzeit nicht nur die Leipziger/-innen entsetzte, sondern auch ein paar Dinge in Bewegung brachte. Erstmals gründet sich auch in Leipzig eine Gruppe #keinemehr. Und zwei junge Autorinnen machen sich daran, ein Thema zu recherchieren, von dem man vorher den Eindruck haben konnte, dass es in Deutschland gar nicht existiert.

Sarah A. Besic: Der Eumel auf Abwegen. Foto: Ralf Julke
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Der Eumel auf Abwegen: Drei Stofftiere wie du und ich auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela

Kann man sich nach dem Lesen eines Pilgerbuches tatsächlich so fühlen, als wäre man 2.860 Kilometer mitgewandert – fünf Monate lang von Leipzig bis nach Santiago de Compostela und noch ein Stückchen weiter bis Finisterra? Kann man. Mit Wollsocken zu Hause im Lesesessel. Auf 690 Seiten in 111 Etappen. Und einem Autor, der sich quasi aufgespalten hat in drei Stofftiere – zwei Plüschbären und den Eumel. Manchmal braucht man drei, um den wirklich drängenden Fragen des Lebens auf den Grund zu gehen.

Tobias Premper, Martin Lechner: Gelati! Gelati! Foto: Ralf Julke
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Gelati! Gelati! Zwei begabte Autoren zeigen, wie man 99 Mini-Geschichten erzählen kann

Miniaturen sind Grenzgänger. Flüchtendes Wild. Romane, die keine Lust haben, groß und stark zu werden. Gedichte in Prosa. Brotkrümel vom Tisch des fleißigen Autors. Oder lauter eilig Notiertes, das einmal wie ein richtig guter Anfang für ein wahnwitzig gutes Buch klang. Und dann verschwand der prickelnde Anfang von etwas im Zettelkasten oder Notizbuch. Und wenn der Autor ihn dann später beäugte, war es ein glitzernder Kieselstein. Vielleicht doch eine Geschichte? Oder gleich 99?

Andreas M. Sturm (Hrsg.): Mordsmärchen. Foto: Ralf Julke
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Mordsmärchen: 14 kleine Krimis, die zeigen, wie aktuell die alten Märchen noch immer sind

Im Untertitel verspricht das Buch zwar „Bitterböse Krimis aus dem Märchenland“. Aber man sollte nicht das übliche Hollywood-Märchenland erwarten. Und auch nicht unbedingt lauter tapfere Prinzen und wunderschöne Prinzessinnen. Auch keine sieben Berge und verwunschenen Schlösser. Denn wenn Krimi-Autor/-innen eines wissen, dann das: Was die Märchen wirklich erzählen, zeigt die finsteren Abgründe in Menschen, wie sie wirklich sind.

Alexander Querengässer: Torgau im Großen Nordischen Krieg. Foto: Ralf Julke
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Torgau im Großen Nordischen Krieg: Ein völlig anderer Blick in das Torgau zur Zeit August des Starken

Torgau hat einen sehr aktiven Geschichtsverein, dem es ein Herzensanliegen ist, die Geschichte der einstigen sächsischen Residenzstadt auch in einer anspruchsvollen Schriftenreihe zu beleuchten. Dazu lädt der Verein auch kompetente Autoren ein, die sich – wie der Historiker Alexander Querengässer – sowieso schon mit zumeist „vergessenen“ Kapiteln der sächsischen Geschichte beschäftigen. Und der Große Nordische Krieg passt tatsächlich nicht in das Bild, das die Sachsen so gern von sich malen.

Hans Jürgen Böhmer: Beim nächsten Wakd wird alles anders. Foto: Ralf Julke
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Beim nächsten Wald wird alles anders: Warum wir lernen müssen, Wälder als lebendige Organismen zu begreifen

Der ach so schöne deutsche Wald wird immer mal wieder zum Schlagzeilenthema. Seit 2018 erst wieder, seit die Gazetten vom Waldsterben 2.0 fabulieren. Das klingt so schön dramatisch. Ist aber falsch. Auch wenn die Aufnahmen aus dem Harz oder der Sächsischen Schweiz noch viel dramatischer sind als die aus den 1970er Jahren. Aber was da kaputtgeht, ist nun mal kein Wald, sondern ein Forst. Ein Zeitalter geht zu Ende.

Konrad Diebler: Kein Leben wie jedes andere. Foto: Ralf Julke
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Kein Leben wie jedes andere: Konrad Dieblers Erinnerungen an sein Leben zwischen den Stühlen

Doch, irgendwann muss man das alles aufschreiben, sein Lebe erzählen, so gut man es vermag. Und zwar möglichst so, wie man es wirklich erlebt und gesehen hat. Das ist nicht leicht. Das merkt jeder, der sich mal an die Tastatur setzt und anfängt und … Ja, wo ist da die rote Linie in eigenen Leben? Hat man gelebt oder wurde man gelebt? Oder hat man immer nur zwischen allen Stühlen gesessen?

Anja Paumen: Projekt Klimaschutz. Foto: Ralf Julke
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Projekt Klimaschutz: Warum wir unser Wachstums-Denken ändern müssen, wenn wir die Klimakatastrophe verhindern wollen

Noch ein Buch zu einem Thema, zu dem eigentlich alles gesagt ist? Ja. Es geht nicht anders. Gerade dort, wo die Botschaft endlich ankommen müsste, trifft sie auf Ignoranz, Mauermentalität und fossile Vernarrtheit in ein Wachstumsmantra. Das gerade dabei ist, unsere Lebensgrundlagen zu zerstören. Seit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ist auch klar, dass die Bundesregierung seit Jahren gegen das Grundgesetz verstoßen hat.

Alberto Schwarz: Leipzig um 1850. Foto: Ralf Julke
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Leipzig um 1850: Leipzig in dem Moment, als es gerade begann, zur Großstadt zu werden

1850, da regierte in Leipzig noch ein Bürgermeister namens Karl Wilhelm Otto Koch. Oder besser: Er kam gerade ins Amt und wurde damit der Leipziger Bürgermeister, der in seinen 26 Jahren an der Spitze miterlebte, wie aus der kleinen Messestadt eine Großstadt und Industriestadt wurde. Er war der Erste, der sich Oberbürgermeister hätte nennen dürfen. Aber er wollte nicht. Und Alberto Schwarz zeigt mit diesem Buch, wie das Leipzig aussah, als Koch sein Amt antrat.

Markus Thielemann: Zwischen den Kiefern. Foto: Ralf Julke
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Zwischen den Kiefern: Ein Roman über die ganz und gar nicht verlockende Wildnis unter der dünnen Haut unserer Zivilisation

Es sieht – auf den ersten Blick – etwas unscheinbar aus, nicht so wie der Roman zum wichtigsten Thema der Zeit. Und nein: das wichtigste Thema ist nicht die Corona-Pandemie. Auch wenn es einige Selberdenker glauben und sich benehmen wie Quengelkinder, die ihren Willen nicht bekommen. Das wichtigste Thema ist unser Überleben. Und die Zeichen stehen gar nicht gut. Denn auf das, was da auf uns zukommt, sind wir nicht vorbereitet. Ein Roman wie ein Gedankenexperiment.

Francis Bacon: Über die Dreistigkeit, über den Argwohn und über die Prahlerei. Foto: Ralf Julke
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Über die Dreistigkeit, über den Argwohn und über die Prahlerei: Bacons gesammelte Essays mit Gille-Collagen neu aufgelegt

Man könnte es glattweg als eine kleine Hommage an die scheidende Rektorin der Universität Leipzig Beate Schücking lesen, was der Verlag Faber & Faber hier vorgelegt hat. Denn diese Essays des berühmten englischen Staatsmanns, Philosophen und Wegbereiters der Empirie Francis Bacon gab 1940 erstmals der Anglist und Shakespeare-Forscher Levin Ludwig Schücking heraus. Übersetzt hat sie übrigens dessen Ehefrau Elisabeth Schücking.

Nico Mateew: 10 Tage im Herzen der Ferne. Foto: Ralf Julke
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10 Tage im Herzen der Ferne: Wie Nico Mateew in Albanien den Mut fand, die Tretmühle der Karrieregesellschaft zu verlassen

Nico Mateews Buch ist eine einzige Liebeserklärung – einerseits an das völlig unterschätzte Land Albanien, und zum anderen an ein Leben, von dem die gehetzten Bewohner des deutschen Wohlstands fast nur noch träumen. Wenn überhaupt noch. Das Paradies liegt hinter uns und ganz bestimmt nicht in den Wohlstandsversprechen einer Gesellschaft, die ihre Mitglieder zu Ratten im Laufrad gemacht hat.

Tassilo Wengel: Mediterrane Kräuter. Foto: Ralf Julke
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Mediterrane Kräuter: Wie man den Reichtum der Kräuterwelt aus dem Mittelmeerraum in den eigenen Garten bekommt

Es wird wärmer in Deutschland. In vielen Regionen wird bald mediterranes Klima der Normalzustand sein. Gleichzeitig entdecken immer mehr Menschen den Wert einer eigenen Küche und der Selbstversorgung aus dem eigenen Garten wieder für sich. Und das Schöne ist: Die meisten mediterranen Kräuter für die Küche sind längst heimisch bei uns, mitgebracht von den Römern und den mittelalterlichen Mönchen.

Michael Maul: Bach. Eine Bildbiografie. Foto: Ralf Julke
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Bach. Eine Bildbiografie: Michael Maul erzählt das Leben des Thomaskantors in 141 Bildern und Geschichten

Dieses Buch war eigentlich schon eine ganze Ecke früher geplant – nämlich zum Bachfest 2020, als Leipzig unter dem Motto „BACH – we are family!“ zum Treffpunkt für Bachfreunde und Chöre aus aller Welt werden sollte. Und dann musste das Bachfest wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Die große Bach-Community hätte sich über eine zweisprachige Biografie auf neuestem Forschungsstand natürlich riesig gefreut.

Peter Mattmann-Allamand: Deglobalisierung. Foto: Ralf Julke
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Deglobalisierung: Ein Versuch zu verstehen, warum Globalisierung und Wachstumszwang auch unsere Demokratie zerstören

Es ist schon so: Wahrscheinlich ist unsere Gegenwart tatsächlich so komplex, dass viele wichtige Debatten und Streitgespräche nicht mehr stattfinden. Und ein paar Heilige Kühe gibt es ja auch noch. Über die sich selbst Parteien zerstreiten können, die sonst eigentlich nicht zimperlich sind. Was den Allgemeinmediziner und einstigen Mandatsträger der Grünen Partei in der Schweiz, Peter Mattmann-Allamand, bis heute umtreibt.

Caroline Vongries: Napoleon und die Frauen. Foto: Ralf Julke
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Napoleon und die Frauen: Die immense Rolle starker Frauen in der Geschichte des Kaisers der Franzosen

Eigentlich war ja 2021 auch so eine Art Gedächtnisjahr: Vor 200 Jahren starb der verbannte Napoleon Bonaparte auf St. Helena, gerade einmal 51 Jahre alt, an Magenkrebs wie sein Vater. Knapp 20 Jahre lang hatte er Europa regelrecht auf den Kopf gestellt. Hoffnungsträger und Tyrann, Modernisierer und Usurpator. Als „Mann mit vielen Gesichtern“ schildert ihn Caroline Vongries in diesem Buch, bevor sie sich den Frauen widmet, die in seinem Leben eine Rolle spielten.

Lutz Heydick: Mitteldeutsche Flüsse. Foto: Ralf Julke
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Mitteldeutsche Flüsse: Mit Lutz Heydick den Reichtum der mitteldeutschen Flusslandschaften entdecken

Mitteldeutschland ist eine Flusslandschaft. Das merkt man nicht erst, wenn mal wieder ein großes Hochwasserereignis Städte unter Wasser setzt. Dutzende Städte in Mitteldeutschland sind nach den Flüssen benannt, an denen sie liegen – von Chemnitz bis Ilmenau, von Saalfeld bis Elsterwerda. An den drei wichtigsten Flüssen der Region hat Lutz Heydick schon bilderreiche Flussradwanderungen beschrieben. Wäre jetzt nicht die vierte Flusswanderung dran?

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Überm Schreibtisch links – Einsam oder einzigartig?

„Der Starke ist am mächtigsten allein.“ So heißt es zu Beginn in Schillers letztem großen Drama „Wilhelm Tell“. Den zögernden Nationalhelden beschreibend, der sich dem Aufstand gegen die habsburgische Tyrannei noch nicht anzuschließen vermag. „Bedürft ihr meiner zu bestimmter Tat, dann ruft den Tell, es soll an mir nicht fehlen.“

Wolfgang Seidel: Die Braut des Holländers. Foto: Ralf Julke
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Die Braut des Holländers: Ein gewaltiges Plädoyer für die Frauen in 29 Opern

Ist das jetzt nur ein Faible? Natürlich nicht. Auch wenn es einen wie den Münchener Autor Wolfgang Seidel natürlich auch wegen der Frauen, der begnadeten Sängerinnen in die Oper zieht. Aber was er mit diesem Buch macht, ist dennoch ein Novum. Denn einfach ums schöne Aufzählen der berühmten Frauengestalten in der Oper geht es ihm gar nicht. Denn nichts erzählt derart eindrucksvoll vom Zustand der Gesellschaft wie die Rolle der Frau. Auch und gerade auf der Bühne. Ohne Frauen und ihre Liebe ist Oper undenkbar.

Tobias Bamborschke: Schmetterling im Winter. Foto: Ralf Julke
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Schmetterling im Winter: Die zutiefst melancholischen Tage-Texte des Sängers Tobias Bamborschke

Da hat sich Tobias Bamborschke tatsächlich selbst an die Princess 100 gesetzt und seine Texte fein säuberlich ins Schreibmaschinenlayout gebracht. Ohne Tippfehler. Auch die Zeichnungen im Buch stammen vom Sänger und Texter der Independent-Band Isolation Berlin. Ein kleines Gesamtkunstwerk. Nur Gedichte sind es eigentlich nicht. Auch wenn sie Sven Regener fantastisch findet.

Christoph Bigalke, Jens-Uwe Korsowsky: Was bleibt uns. Foto: Ralf Julke
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Was bleibt uns: Christoph Bigalkes surreale Fotos vom Jetzt und drei Vor-Zeit-Geschichten von Jens-Uwe Korsowsky

Es hätte auch ein Jubiläumsband werden können zu 30 Jahre Deutscher Einheit. Der Leipziger Fotograf Christoph Bigalke würde kein Problem haben, so einen Band mit eindrucksvollen Fotos aus dem Jahr 1990 ff. zu füllen. Und natürlich trotzdem einen echten Bigalke-Band damit erschaffen, schwebend in jenem verwirrenden Raum, in dem wir nie so recht wissen: Träumen wir? Oder sehen wir jetzt tatsächlich die ganze Irritation unseres Lebens, die wir sonst so gern ausblenden?

Die Rezepte unseres Lebens. Foto: Ralf Julke
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Die Rezepte unseres Lebens: Eine animierende Reise in die Lieblingsrezepte ostdeutscher Familien

Was ist wirklich wichtig im Leben? Was bleibt in Erinnerung? Was gibt uns das Gefühl von Zuhause? Ziemlich oft landet man bei solchen Fragen bei Omas Kochbuch im Regal und den Gerichten unserer Kindheit. Manchmal auch gleich beim Klassiker aus dem Verlag für die Frau „Wir kochen gut“. Aber was kommt dabei heraus, wenn man die Ostdeutschen bittet, ihre Lieblingsrezepte einzusenden?

Eberhard Schröter: Walzerfahrt zum Mond. Foto: Ralf Julke
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Walzerfahrt zum Mond: Lauter Geschichten aus einer Kindheit im Lindenau der 1960er Jahre

Kinders, wie die Zeit vergeht. Aber irgendwie ist es wohl so: Jetzt gehen auch die um 1955 Geborenen in Rente. Da hat man auf einmal Zeit. Und auf einmal merkt man, dass man ja ein ganz schön seltsames Leben erlebt hat. Mit Erinnerungen, die schon die Kinder nicht mehr teilen, weil sie in einer völlig anderen Welt aufgewachsen sind. Der in Leipzig geborene Journalist und Schriftsteller Eberhard Schröter hat jetzt seine Kindheitsgeschichten in Lindenau in diesem Buch versammelt.

Samira El Ouassil, Friedemann Karig: Erzählende Affen. Foto: Ralf Julke
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Erzählende Affen: Warum die falschen Märchen uns daran hindern, unsere Welt zu retten

Wir erzählen uns unser Leben. Wir können gar nicht anders. Auch nicht in der Corona-Pandemie. Samira El Ouassil und Friedemann Karig hätten dieses Buch auch ohne die Corona-Pandemie schreiben können. Es ist ja nicht unsere erste Krise, die zeigt, wie sehr Geschichten, gute und schlechte Erzählungen, uns umgeben. Wir denken in Geschichten, ohne Narrative ergibt die Welt für uns denkende Affen keinen Sinn. Wir sind nicht wirklich ein Homo sapiens, auch wenn wir uns das nur zu gern einreden. Wir sind vor allem ein Homo narrans.

Stefan Heym: Flammender Frieden. Foto: Ralf Julke
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Flammender Frieden: Stefan Heyms (Anti-)Kriegsroman von 1944 erstmals in deutscher Sprache

Michael Müller hat recht, wenn er im Nachwort schreibt: „Flammender Frieden ist mithin auch ein erstaunlich aktueller Roman.“ Und das will schon etwas heißen für einen Roman, der 1944 erstmals unter dem Titel „Of Smiling Peace“ in den USA erschien und jetzt erstmals auf Deutsch vorliegt. Müller ist Gründungsmitglied der Internationalen Stefan-Heym-Gesellschaft. Aber sein Satz ist mehr als Werbung für einen der markantesten Autoren (Ost-)Deutschlands.

Anja Stiller: Gesünder leben mit weniger Zucker. Foto: Ralf Julke
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Gesünder leben mit weniger Zucker: Ein Büchlein, das den Abschied vom Zuckerwahnsinn erleichtert

Schummeln Sie ruhig dieses Büchlein in den Nikolausstiefel. Mit dem Schokonikolaus und den süßen Keksen. So klein es ist, so hilfreich wird es sein, wenn die Beschenkten anfangen, sich ein bisschen eingehender mit den Folgen eines entfesselten Zuckerkonsums zu beschäftigen – den niemand anders drosseln kann als sie selbst. Denn die Industrie, die uns überzuckerte Nahrung in rauen Mengen zur Verfügung stellt, denkt nicht mal dran, ihre Zuckerbomben zu entschärfen.

Jörn Daberkow: Leipzig Außergewöhnlich. Foto: Ralf Julke
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Leipzig Außergewöhnlich: Wie ein Hamburger seine neue Heimat Leipzig mit der Kamera entdeckt

Es ist zwar nicht der erste Fotoband zu Leipzig, aber er ist wirklich etwas Besonderes. Er zeigt nämlich, wie man die Schönheit dieser Stadt entdecken kann, wenn man völlig neu hier ist und nicht nur den üblichen Sehenswürdigkeiten seine Aufmerksamkeit schenkt. Und Jörn Daberkow war völlig neu hier, als er 2018 nach Leipzig kam. Frisch importiert aus der großen Hafenstadt Hamburg.

Ekkehardt Oehmichen: Woher? Wohin? Foto: Ralf Julke
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Woher? Wohin? Acht Geschichten mit Migranten, die in Frankenberg eine neue Heimat fanden

Darf man das eigentlich fragen? Woher? Wohin? Wahrscheinlich nicht, wenn man mit der Tür ins Haus fällt. Ihre Geschichten erzählen Menschen in der Regel erst, wenn es ein Vertrauen gibt, das gegenseitige Gefühl, dass man sich respektiert und vor allem auch interessiert. Dann kann man – wie Ekkehardt Oehmichen – losgehen und sich die Geschichten von Menschen erzählen lassen, die in Sachsen Zuflucht und Heimat gefunden haben. Genauer: im 14.000-Einwohner-Städtchen Frankenberg in der Nähe von Chemnitz.

Enno Seifried: Deutschland zu Fuß. Foto: Ralf Julke
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Deutschland zu Fuß: Mit dem Leipziger Enno Seifried über 3.000 Kilometer von Sylt bis in die Alpen

2019 war noch ein glückliches Jahr. Wir wussten es nur nicht. Ein Jahr ohne Corona-Pandemie in Deutschland, ohne all die Einschränkungen. Ein Jahr, in dem sich der Leipziger Enno Seifried entschloss, Deutschland einfach mal von Nord nach Süd zu durchwandern. Und das nicht auf dem direktesten Weg, sondern auf einer großen Schleife, 3.442 Kilometer durch ein Land, dessen Schönheit wir einfach vergessen haben.

Tischkalender „Leipzig 2022“. Foto: Ralf Julke
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Leipzig: Ein Tischkalender mit viel Schnee und Aufmerksamkeit für das Licht in der Stadt

Oha, wir leben noch. Spätestens, wenn die Kalender fürs kommende Jahr auf dem Tisch liegen, merkt man jedes Mal, dass wieder ein Jahr vergangen ist. Dass man nicht von einem unaufmerksamen BMW-Fahrer im Drogenrausch überfahren wurde, auch nicht von einem rechts abbiegende Lkw an der Ampel oder einem Stück abstürzendem Weltraumschrott aus der Spur geworfen. Die Bäume stehen zwar kahl. Aber jeder Sonnenstrahl erinnert einen an die erleuchtete Schönheit der Welt.

Oliver Schröm: Die Cum-Ex-Files. Foto: Ralf Julke
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Die Cum-Ex-Files: Die spannende Aufklärung des größten Raubzugs in der deutschen Geschichte

Die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Aber für Oliver Schröm ist das Jahr 2021 so etwas wie ein Abschied von den Recherchen zum „größten Steuerraub der Geschichte“. Seit 2013 war er einer der wichtigsten Journalisten bei der Aufdeckung der Raubzüge, mit denen Banker, Anwälte und Superreiche die Staatskassen plündern und sich Steuern zurückerstatten lassen, die sie niemals gezahlt haben. Das Buch ist Bilanz und Zwischenstandbericht zugleich.

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Spurensuche: Wie die Schocken-Sammlung die jüdische Enteignung überlebte

Salman Schocken wird 1877 als Sohn einer armen jüdischen Familie in der deutsch-polnischen Grenzregion Posen geboren. Schon früh ist er begeistert von deutscher Literatur, hebräischer Poesie und jüdischer Mystik. Mit 20 Jahren fängt er an, Bücher und Schriften zu sammeln. Zu dieser Zeit gründet er gemeinsam mit seinem Bruder ein Kaufhaus, das schnell zur Grundlage für seinen sozialen Aufstieg wird.

Carola Ruff: Bananen. Foto: Ralf Julke
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Bananen: Lauter leckere Rezepte und ein kleiner Blick hinter die Kulissen der Bananen-Welt

Bananen sind ein Politikum. So harmlos, wie sie aussehen, wie sie da liegen, gleich als billige Begrüßungsfrucht im Supermarkt. Fast wartet man darauf, dass Carola Ruff auch das berühmteste Bananen-Bild der Republik erwähnt, das 1989 auf dem Cover des westdeutschen Satire-Magazins „Titanic“ erschien: „Zonen-Gaby (17) im Glück (BRD): Meine erste Banane“. Auf dem natürlich keine Banane zu sehen ist.

Deutscher Werkbund Sachsen (Hg.): Der Bauhausstil - Markenzeichen des Warenhauskonzerns Schocken. Foto: Ralf Julke
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Der Bauhausstil: Die zu Unrecht vergessene Geschichte der Schockens, ihrer Bauhaus-Warenhäuser und des Architekten Bernhard Sturtzkopf

Beinahe wäre Sachsen so gar nicht vertreten gewesen im 100jährigen Jubiläum des Bauhauses 2019. Da standen eher Weimar und Dessau im Mittelpunkt. Sachsen schien einfach nicht sichtbar als eine Region, in der markante Gebäude im Bauhausstil zu finden wären. Aber dann eröffnete in Crimmitschau doch noch eine Ausstellung, die sichtbar machte, dass in Sachsen sogar einer der markantesten Bauhaus-Architekten wirkte.

Hagen Kunze: Literarischer Stadtrundgang durch Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Literarischer Stadtrundgang durch Leipzig: Mit Hagen Kunze auf der Spur von Dichtern, Schriftstellerinnen und Verlegern

Leipzig war immer ein ziemlich hartes Pflaster für Autoren. Deswegen gibt es hier auch so wenige Dichtergedenkstätten. Eigentlich nur eine – in Gohlis das Schillerhäuschen. Schöne Erinnerung an Schillers freudigen Kurzurlaub in Leipzig. Ansonsten hängen nur eine Menge Gedenktafeln an diversen Fassaden. Da lebte dann – meist für kurze Zeit – ein berühmter Dichter. Aber man kann trotzdem auf den Spuren der Fleißigen wandeln. Hagen Kunze hat jetzt einfach mal zwei Spaziergänge draus gemacht.

Petra Kipphoff: Max Beckmann. Der Maler als Schreiber. Foto: Ralf Julke
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Max Beckmann: Eine feinfühlige Annäherung an den schreibenden Maler

Das Besondere an dem 1884 in Leipzig geborenen Maler Max Beckmann ist, dass er kaum wie ein anderer Künstler über sein Werk reflektiert hat und neben seinem künstlerischen Werk auch eine Menge Tagebücher, Briefe und öffentliche Statements verfasst hat. Kein Wunder, dass sich Petra Kipphoff angeregt sah, sich diesem Wort-Werk des Künstlers zu nähern, essayistisch, tastend. Denn: Kann man Künstlern überhaupt ein einziges Wort glauben?

Eric Hattke, Michael Kraske (Hrsg.): Demokratie braucht Rückgrat. Foto: Ralf Julke
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Demokratie braucht Rückgrat: Essays zum durchaus reparaturbedürftigen Zustand unserer Gesellschaft

Ist die Demokratie nur eine Staatsform für reiche Wohlstandsgesellschaften? Wird sie im Krisenfall geradezu zwangsläufig zum Fraß für Populisten und Autokraten? Eine nicht ganz abwegige Frage in einer Zeit, in der sich mancher wie in der Endzeit der Weimarer Republik fühlt und rechtsradikale und populistische Parteien wieder im Aufwind scheinen. Immer mehr Buchtitel beschäftigen sich zwangsläufig mit der Frage, wie gefährdet unsere Demokratie tatsächlich ist. Also wieder ein Haltung-zeigen-Buch?

Thomas Böhme: Strandpatenschaft. Foto: Ralf Julke
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Strandpatenschaft: Die erstaunlichen Nachtwachen des Dichters Thomas Böhme

Auch Dichter/-innen lassen sich anstecken von den Klagegesängen der Zeit. In diesem Fall Jayne-Ann Igel, die das Nachwort zu Thomas Böhmes neuem Gedichtband „Strandpatenschaft“ geschrieben hat. „Mancher Text wirkt eher wie ein Abgesang. Bisweilen apokalyptisch“, schreibt sie. Was natürlich verblüfft, wenn man sich durch Landpartien und Augenweiden, Nachtwachen und Raunachtsplitter gelesen hat. Apokalypsen lesen sich anders.

Witold Szabłowski: Wie man einen Diktator satt bekommt. Foto: Ralf Julke
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Wie man einen Diktator satt bekommt: Witold Szabłowskis Reise zu den Köch/-innen von fünf einst berühmten Machthabern

Wenn man die Namen liest, kommt es einem beinah vor wie die „gute alte Zeit“. Da hatten sogar Diktatoren noch Format… Was natürlich nicht stimmt. Sie bekamen nur viel mehr Aufmerksamkeit als heute, standen ganz anders im Fokus der Medien. Wenn sie dann endlich weg waren, krähte auch kein Hahn mehr nach ihnen. Nur Journalisten wie Witold Szabłowski interessierten sich noch – und zwar für die Menschen, die es mit diesen eiskalten Typen aushalten müssen. Ihre Köch/-innen zum Beispiel.

Katrin Pieper: Bäume. Foto: Ralf Julke
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Bäume: Ein Büchlein über die 15 heimischen Baumarten, die man unbedingt kennen sollte

Auch Verlagsprogramme ändern sich nach und nach, wenn sich das Interesse der Leser/-innen verändert und – zum Beispiel – das Thema Klimaveränderung auch Bereiche erfasst, die noch vor kurzem eine heile Welt schienen. Jedenfalls keine, um die man sich sorgen musste. Das große Waldsterben seit 2018 hat nun auch vielen erst richtig bewusst gemacht, wie sehr wir auf die Leistungsfähigkeit gesunder Wälder angewiesen sind. Zeit für ein kleines Baum-Buch.

Clemens Meyer: Stäube. Foto: Ralf Julke
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Stäube: Drei neue Erzählungen von Clemens Meyer und ein Essay mit angekündigter Fortsetzung

So etwas liest man am Ende eines Buches gern: „(Wird fortgesetzt)“. Bei Clemens Meyer sowieso, der nun schon sein zweites Buch bei Faber & Faber veröffentlicht hat nach „Nacht im Bioskop“ von 2020. Diesmal mit drei Erzählungen, die eigentlich eher zur Kurzgeschichte tendieren. Und über Kurzgeschichten macht er sich in dem Essay Gedanken, den er dann quasi nach einer eindrucksvollen Fotostrecke von Bertram Kober noch dazugetan hat: „Wozu Literatur?“

Sven Regener: Glitterschnitter. Foto: Ralf Julke
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Glitterschnitter: Den kleinen Herrn Lehmann im wilden Westberlin der frühen Achtziger wiedertreffen

Es gibt Bücher, die tauchen auf ganz seltsame Weise in unseren Bücher-Lese-Stapeln auf, als hätte sie ein Kobold hineingeschmuggelt. Vielleicht, weil er dachte: hey, ihr sitzt doch in Connewitz, diesem punkigen Leipziger Pflaster! Da könnte euch doch auch mal eine Geschichte aus dem ollen Westberlin interessieren. Von damals, als drumherum noch Zone war und in Kreuzberg Häuser besetzt wurden. Und auch noch eine Geschichte von Sven Regener, dem Sänger von „Element of Crime“.

Stephan Malinowski: Die Hohenzollern und die Nazis. Foto: Ralf Julke
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Die Hohenzollern und die Nazis: Stephan Malinowskis großes Buch über die Geschichte einer Kollaboration

Es ist das Buch zu einer großen Diskussion, die seit 2019 so richtig Feuer bekommen hat, seit der Versuch der Hohenzollern, einstige Besitztümer wieder zurückzubekommen, öffentlich wurde. Seit Jahren verhandeln sie darüber schon mit den Landesregierungen im Osten. Mit Gutachten versuchen sie, ihr Recht auf diese Rückgabe durchzusetzen und zu belegen, dass die Enteignungen im Osten nach 1945 unbegründet waren. Aber wenn es um geschichtliche Tatsachen geht, helfen auch nur belegbare Fakten.

Rudolf Hiller von Gaertringen, Conny Dietrich (Hrsg.): Max Klinger und die Universität Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Max Klinger und die Universität Leipzig: Das fakten- und bilderreiche Buch zu Max Klingers verschollenem Aulabild

Seit dem 14. Oktober zeigt die Kustodie der Universität Leipzig die schon zweimal verschobene Ausstellung „Max Klinger und die Universität Leipzig. Das verlorene Aulabild im Kontext“. Eigentlich hätte sie schon 2020 gezeigt werden sollen, 100 Jahre nach Klingers Tod. Denn nichts zeigte die ganz besondere Beziehung der Universität zu Klinger eindrucksvoller als dessen riesiges Wandbild „Die Blüte Griechenlands“ in der Aula des Augusteums.

Mario Markus: Quallen. Foto: Ralf Julke
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Quallen: Ein kleiner Überblick mit einer großen historischen Dimension

Quallen? Wieso jetzt ein Buch über Quallen? Das kann man sich durchaus fragen, wenn man sich hineinblättert in dieses Buch, das natürlich sehr kompakt zeigt, wie vielfältig die Welt dieser Nesseltiere ist. Es gibt tatsächlich Forscher/-innen, die sich fast ausschließlich mit Quallen, ihrer Ernährung und Vermehrung, ihrem Vorkommen und ihren Symbiosen beschäftigen. Die – so filigran wie sie aussehen – trotzdem eine der ältesten Tierarten sind, die bislang gefunden wurden. Und das ist auch eine Warnung.

Sylke Tannhäuser, Ethel Scheffler: Dich krall ich mir. Foto: Ralf Julke
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Dich krall ich mir: Zehn putzmuntere Geschichten eigentlich nicht über Katzen, sondern ihre Zweibeiner

Den Leser/-innen sind die beiden Leipziger Autorinnen Sylke Tannhäuser und Ethel Scheffler eher als Krimi-Autorinnen bekannt. Aber auch sie haben ja die seltsame Corona-Zeit erlebt. Und da kam so Mancher auf Gedanken, weil gerade das verordnete „social distancing“ spürbar machte, dass wir Menschen zutiefst soziale Wesen sind. Wir können einfach nicht ohne emotionale Wärme leben. Und wenn es nur so ein Tierchen mit Fell und Eigensinn ist, das da bei uns ist.

Katrin Löffler: Leipzig und der Kolonialismus. Foto: Ralf Julke
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Leipzig und der Kolonialismus: Der komprimierte Beginn einer überfälligen historischen Spurensuche

Sie kam spät und sie kam heftig: die Diskussion um die koloniale Vergangenheit der Stadt Leipzig. Und gerade die Irritationen, die sie erzeugte, erzählen von dieser Verspätung. Denn fällig gewesen wäre diese Diskussion schon vor 100 Jahren. Aber da war ja das reaktionäre Bürgertum voll und ganz damit beschäftigt, die Weimarer Republik zu bekämpfen und möglichst bald wieder abzuschaffen. Und dann ging es mit den politischen Verhinderungen ja munter weiter.

Pierre L. Ibisch, Jörg Sommer: Das ökohumanistische Manifest. Foto: Ralf Julke
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Das ökohumanistische Manifest: Zehn herzhafte Thesen über den Irrweg unseres alten, weltzerstörenden Denkens

Wir denken falsch. Wobei: Dieses „Wir“ geht so leicht von der Zunge. Auch wenn die Botschaft ja stimmt, die der Biologe Pierre L. Ibisch und der Soziologe Jörg Sommer in diesem Manifest aussprechen: Es geht um uns, uns alle, alle Menschen. Wir alle müssen unser Denken ändern, wieder lernen, richtig zu denken. Und uns von den falschen Vorstellungen einer Wachstumsvorstellung lösen, die gerade unserer Lebensgrundlagen zerstört. Denn der Natur sind wir herzlich egal.

Stephan Porwol: Das Drei-Städte-Turnen Berlin-Hamburg-Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Das Drei-Städte-Turnen Berlin-Hamburg-Leipzig: Die Geschichte einer fast vergessenen Wettkampftradition

Sport war mal spannend. Anders spannend als heute, wo Fernsehsender und ihre Reichweiten darüber bestimmen, welche Sportarten wir überhaupt noch zu sehen bekommen. Eigentlich ist die Diskussion über eine ausgewogene Berichterstattung auch beim Sport in den Öffentlich-Rechtlichen notwendig. Aber: „Fußball regiert die Welt“. Und dass Turnvergleiche dreier deutscher Großstädte mal richtige Publikumsmagnete waren, das macht diese kleine Studie von Stephan Porwol zum Thema.

Henner Kotte: Jüdisches Sachsen. Foto: Ralf Julke
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Jüdisches Sachsen: Mit Henner Kotte eintauchen in den Reichtum der jüdischen Geschichte Sachsens

Das Jahr 2021 ist dem jüdischen Leben in Deutschland gewidmet. Städte im Westen des Landes kommen da locker auf 1.700 Jahre, Leipzig und Sachsen eher nicht. Auch wenn das Festjahr natürlich auch hier begangen wird und einlädt, die eigene jüdische Geschichte zu entdecken. Denn auch hier gibt es 800 Jahre jüdische Geschichte zu entdecken. Traurige und erstaunliche. Selbst Thomas Feist war gewaltig überrascht.

Brigitte Schniggenfittich, Jörg Wagner: Wer denkt sich die Wörter aus? Foto: Ralf Julke
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Wer denkt sich die Wörter aus? Mit Kindern den Reichtum unserer Sprache entdecken

Manche Kinder wundern sich irgendwann, andere überhaupt nicht. Dabei ist es ein kleines Wunder, dass wir uns mit unserer Sprache verständigen können. Und zwar nicht nur mit Grunz und Miau und Wauwau wie die Tiere. Den Moment, an dem die Kleinen ihr Staunen über die Welt der Wörter äußern, sollte man nicht ignorieren. Es ist der Moment, ihnen zu zeigen, dass unser Wortschatz tatsächlich ein Schatz ist.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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