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Gerhard P. Groß: Das Ende des Ersten Weltkrieges und die Dolchstoßlegende. Foto: Ralf Julke
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Gerhard P. Groß analysiert das letzte Kriegsjahr 1918 und die Erfindung der Dolchstoßlegende

So mancher Leser stellte mit gelindem Entsetzen fest, dass das Stadtgeschichtliche Museum in diesem Jahr zwar zwei ziemlich sinnfreie Ausstellungen zum Sport („Meilensteine der Leipziger Sportgeschichte“) und ab Oktober zur Popmusik („Oh Yeah. Popmusik in Deutschland“) veranstaltet, aber die wirklich großen Jubiläen einfach ignoriert. Und das sind unter anderem das Ende des 1. Weltkriegs und die Novemberrevolution. Gerade in Zeiten der bedrohten Demokratie hochaktuelle Ereignisse.

Andrej Nikolaidis: Der ungarische Satz. Foto: Ralf Julke
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„Der ungarische Satz“ – Ein gescheitertes Dichterleben im Europa der Vertriebenen, Verschwundenen und Heimatlosgewordenen

Es ist Titel Nr. 23 aus der Reihe „sonar“, mit der Voland & Quist die Literaturen Ost-und Südosteuropas ins Deutsche holt. Es sind Titel von Autorinnen und Autoren, die in ihren Ländern schon für Furore gesorgt haben. Auch weil sie sehr genau beschreiben, wie Menschen sich fühlen, die in gewaltige Transformationsprozesse hineingeschleudert werden. Eigentlich ein den Ostdeutschen sehr vertrautes Thema.

Ray Zwie Back: Leben in der blauen Stunde. Foto: Ralf Julke
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Die poetischen Klein-Briefe eines aufmerksamen Stadt-Spaziergängers an eine Unbekannte

Natürlich ist Wolfgang Krause Zwieback ein Dichter. Auch wenn man geneigt ist, ihn in eine besondere Kategorie von Dichtern zu stecken: den vielbegabten, spazieren gehenden und schauenden Dichter. Er hat mit Gedichten schon Performance gemacht, als die Poetry Slams noch nicht mal erfunden waren. Denn eines hat er immer gewusst: Worte erzeugen faszinierende Bilder. Man muss nur damit malen können.

Archie Brown: Der Mythos vom starken Führer. Foto: Ralf Julke
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Archie Browns „Mythos vom starken Führer“

Die Zeit scheint verrückt zu spielen. Selbst in funktionierenden Demokratien gewinnen Parteien Wahlen, die die Demontage der Demokratie zum Ziel haben. Männer feiern Triumphe, die sich als Retter und Führer gerieren, Typen, von denen man glaubte, die wären eigentlich nicht mehr marktfähig. Wirkt da ein „Mythos vom starken Führer“? Archie Browns Buch, das 2014 in London erschien, wirkt hochaktuell.

Weimarer Verhältnisse? Historische Lektionen für unsere Demokratie. Foto: Ralf Julke
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Sieben Wissenschaftler befragen die Parallelen der Weimarer Republik zur krisenhaften Gegenwart

Als 2017 die Wahrscheinlichkeit immer größer wurde, dass zur Bundestagswahl eine rechtspopulistische Partei in den Bundestag einziehen würde, setzten sich Berthold Kohler, Mitherausgeber der F.A.Z., Ulrich Wilhelm, Intendant des Bayerischen Rundfunks, und Andreas Wirsching, Historiker an der LMU in München, zusammen und überlegten: Was kann man da tun? Bekommen wir jetzt wieder Weimarer Verhältnisse? Und mindestens einer in der Runde fragte: Was sind Weimarer Verhältnisse?

Anatol Stefanowitsch: Eine Frage der Moral. Foto: Ralf Julke
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„Eine Frage der Moral“ – Warum eine diskriminierende Sprache immer von Macht, Verachtung und Intoleranz erzählt

An ihrer Sprache sollst du sie erkennen. Und wer ein bisschen gelernt hat, sorgsam mit seiner Sprache umzugehen, der erkennt sie auch. Der merkt schon beim Lesen, wenn ihm dreiste Menschen versuchen, ihre Vorurteile unterzujubeln. Denn Sprache kann missbraucht werden, um Menschen abzuwerten. Was eigentlich mal klar war. Aber dann kamen die Lautsprecher der Neuen Rechten und sorgten für schräge und eigentlich unverschämte Diskussionen.

Joachim Krause: Im Glauben an Gott und Hitler. Foto: Ralf Julke
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Eine Spurensuche nach den „Deutschen Christen“ und zwei fanatischen Pfarrern im Wieratal

Wenn man erst mal dran zupft am Knäuel Geschichte, dann kommt so mancher Faden zum Vorschein, den man nicht unbedingt erwartet hat. Für Joachim Krause, der einst für DDR-Rockgruppen wie Lift, Klaus Lenz, die Puhdys und Panta Rhei Texte schrieb, begann alles mit dem Dachbodenfund des Briefwechsels seiner Eltern aus der Nazi-Zeit, als alle beide jung waren – und ganz anders, als sie der 1946 geborene Sohn später kennenlernte. Und ein Faden der Geschichte führt ins ach so schöne Wieratal.

Christian Sünderwald: Verlassene Orte in Mitteldeutschland. Foto: Ralf Julke
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Christian Sünderwalds ganz besonderer Blick für das Licht, die Stille und die Vergänglichkeit

Auch der Sutton Verlag hat zur Buchmesse ein eindrucksvolles Buch mit Fotos von „lost places“ vorgelegt. Eines, das das Thema noch einen Tick weiterdreht. Was am Fotografen liegt, der diesmal nicht aus der Gilde der Berufsfotografen stammt. Erst mit 42 Jahren, so erzählt Christian Sünderwald, habe er überhaupt erst begonnen, sich mit dem Fotografieren ernsthaft zu beschäftigen. Vorher gab’s ein Aha-Erlebnis.

Nora Gomringer & Martin Beyer: #poesie. Foto: Ralf Julke
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Eine Poesiesammlung aus den subversiven Welten der Bühnen, Slams und Wider-Sprüche

Ab und zu gibt es solche großen, mächtig gewaltigen Sammelbände zur zeitgenössischen Lyrik, in denen kenntnisreiche Herausgeber alles sammeln, von dem sie der Meinung sind, dass es das Beste vom Besten der aktuellen Lyrik ist. Manche Herausgeber sind noch mutiger und versuchen sich am Standardwerk für die komplette deutsche Lyrik. Und so, wie Nora Gomringer und Martin Beyer Luft holen, versuchen sie es auch.

Wolfgang Kraushaar: 1968. Foto: Ralf Julke
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Warum das Jahr 1968 erst der Anfang war und die AfD ihre Probleme mit einer emanzipierten Bundesrepublik hat

50 Jahre. Das ist ein halbes Jahrhundert. So lange ist „1968“ schon her, ein Jahr, das wir mit Studentenunruhen in Westberlin und Paris verbinden, mit Rudi Dutschke und dem „Marsch auf Bonn“. Und einige Leute verbinden es auch noch mit etwas anderem. Deswegen kommt in Wolfgang Kraushaars Essay auf dieses markante Jahr auch die AfD vor, die immer so tut, als müsse sie sich an „den 68ern“ rächen. Was aber mit den alten 68ern nichts zu tun hat, sondern mit dem erzreaktionären Weltbild der AfD.

Gunter Weißgerber, Richard Schröder, Eva Quistorp: Weltoffenes Deutschland? Foto: Ralf Julke
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Warum ein Buch über das weltoffene Deutschland auf einmal die riesige Leerstelle konservativer Diskussionskultur offenlegt

Zur Buchmesse waren Gunter Weißgerber, Richard Schröder und Eva Quistorp am 16. März in der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ zu Gast. Dort stellten sie ihr Buch „Weltoffenes Deutschland?“ vor, in dem sie die von ihnen im Oktober 2017 veröffentlichten „10 Thesen für ein weltoffenes Deutschland“ noch einmal ausführlicher erklären.

Dietmar Brendler (Hrsg.): Ackern & Ernten in Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Was von alten Dörfern und Gütern heute am Rande Leipzigs noch zu entdecken ist

Es lief schon immer auf so ein Buch hinaus. Oder auf ein ähnliches Buch. Denn mit etlichen seiner großen Bände war Pro Leipzig in den letzten Jahren schon ins Ländliche vorgestoßen, in die große Vorgeschichte der Leipziger Ortsteile als einstige Dörfer und die Rolle der Landwirtschaft in der Geschichte der Stadt. Nur droht eine Boomtown wie Leipzig auch noch den letzten Acker zu verschlingen.

Christian Mayer: Rettet die Wirtschaft ... vor sich selbst! Foto: Ralf Julke
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„Rettet die Wirtschaft … vor sich selbst!“ – Ein vehementes Plädoyer für ein Ende des neoklassischen Einheitsbreis an deutschen Wirtschaftslehrstühlen

Wer wissen will, warum die Menschen in den westlichen Gesellschaften randalieren und die Demokratie infrage stellen in der wilden Hoffnung, der alte Nationalismus und arrogante Führer könnten den Laden wieder in Ordnung bringen, der muss sich mit der regierenden Denkweise über Wirtschaft auseinandersetzen. Denn falsches Wirtschaftsdenken zerfrisst unsere Gesellschaft. Und Christian Mayer nimmt den falschen Glauben mit Vehemenz auseinander.

Poesiealbum neu: Vom Glück. Foto: Ralf Julke
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„Poesiealbum neu“ – Erstaunlich viele Antworten auf die Frage nach dem Glücklichsein als Mensch

Gülden liegt es da, als wäre das neue „Poesiealbum neu“ ein Schatz, den es zu finden gilt. Dabei ist es ein Schatz. Ein richtiger. Nicht der alptraumhafte der Nibelungen, nicht das Metall der Gier, das ganze Völker verrückt und zu Bestien macht. Und irgendwann kommt man beim Durchstreifen dieser über 80 versammelten Gedichte natürlich auf so einen Gedanken wie den: Kann es sein, dass Dichter mehr wissen über unser Menschsein?

Ray Zwie Back: 111 Rezepte für ein gesundes Zweifeln. Foto: Ralf Julke
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Ray Zwie Backs „111 Rezepte für ein gesundes Zweifeln“

Seine doppelte Buchpremiere hat Wolfgang Krause Zwieback lieber schon mal vor der Buchmesse in der Schaubühne Lindenfels gefeiert. Die Leipziger kennen ihn nun mindestens seit 1983, als er sein „Kabasurdes Abrett“ gründete und Leipzig damit jenen surrealistischen Farbtupfer verpasste, der der Stadt seit dem Ende der Weimarer Republik so sehr gefehlt hat. Und surreal mutet auch sein Büchlein an, das er mit dem Autorennamen Ray Zwie Back besetzt hat.

Lorenz Pauli, Miriam Zedelius: Oje, ein Buch! Foto: Ralf Julke
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„Oje, ein Buch“ – Diesmal zeigt Juri Frau Asperilla, wie man ein Buch richtig lesen muss

Natürlich ist die Leipziger Grafikerin Miriam Zedelius mit ihrem Bilderbuch auch zur Buchmesse unterwegs, lässt kleine Leser und ihre Eltern mit eintauchen in die Welt des ersten Buches. Das nun einmal meist ein Bilderbuch ist. Wer mit Büchern aufwächst, erlebt viel mehr Welt. Denn Bücher sind Tore in die Phantasie, und die besten geben der Phantasie des kleinen Zuhörers richtig Zunder.

Claudia Rikl: Das Ende des Schweigens. Foto: Ralf Julke
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„Das Ende des Schweigens“ – Der lange Schatten der NVA und ein Neubrandenburger Kommissar voll auf Adrenalin

Die Vergangenheit ist nicht tot. Das wissen Leser, die sich dem Genre des gesellschaftskritischen Kriminalromans widmen. In diesen Krimis opfern sich Kommissare regelrecht auf, um die uralte Vorgeschichte der Fälle aufzudecken. So wie auch Kommissar Michael Herzberg, den die Leipziger Autorin Claudia Rikl in Neubrandenburg ans Werk gehen lässt. Und dass es tief in die Geschichte geht, zeigt schon der Tote, um den es geht: ein ehemaliger NVA-Offizier.

Frank Richter 2015 bei den Dialogversuchen in der Sächsischen Zentrale für politische Bildung. Foto: Michael Freitag
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Hört endlich zu! – Frank Richters Appell, die Demokratie wieder mit ehrlichen Debatten zu beleben + Video

Man muss ja gewaltig aufpassen bei allen Nachrichten, die man aus Dresden bekommt. Einige über Frank Richter waren schon sehr seltsam. In der Zeit, in der einige Bundespolitiker mit verbalen Keulen auf die Ostsachsen einschlugen und die Staatsregierung in beklemmendes Schweigen verfallen war, suchte Richter als Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung das Gespräch mit den wütenden Bürgern. Ein Knochenjob. Aber es ist der Knochenjob, den Demokraten machen müssen.

Dieter Kalka: Sudička. Foto: Ralf Julke
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Mit „Sudička“ erweckt Dieter Kalka die Welt der Sorben zwischen Elbe und Oder zum Leben

Für FreikäuferDa versagt das Gedächtnis. Diesen Klang des Erzählens, den gab es zuletzt in leinengebundenen Jugendbüchern, die man einst stapelweise verschlang und dabei eintauchte in den Sog eines Erzählens, das alte Zeiten, sagenhafte Landschaften und längst vergangene Völker wieder lebendig werden ließ samt ihren Träumen, ihren Göttern und der Unendlichkeit der Zeiten. Als Autoren noch farbig erzählten. So wie Dieter Kalka mit dieser Sehnsuchtsgeschichte aus der Sorbenzeit.

Harald Hauswald, Lutz Rathenow: Ost-Berlin. Foto: Ralf Julke
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Hauswalds und Rathenows Kultbuch aus grauer Vergangenheit in seiner sechsten Verwandlung

Die drei so trübe dreinblickenden Herren in der U-Bahn kennen viele Liebhaber der exzellenten Doku-Fotografie schon aus Bildbänden, die im Leipziger Lehmstedt Verlag erschienen. Dort hat der Berliner Fotograf Harald Hauswald längst seinen verdienten Platz gefunden mit seinen eindrucksvollen Berlin-Fotografien der späten DDR-Zeit. Und viele von ihnen erschienen schon 1987 in diesem höchst subversiven Buch, das er gemeinsam mit dem Dichter Lutz Rathenow gemacht hat.

Dana Menzel, Julia Franczek: Die Botanicas. Waldgeflüster. Foto: Ralf Julke
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Zwei junge Autorinnen aus Leipzig und Frankfurt haben ihr erstes gemeinsames Buch veröffentlicht

Da haben sich zwei gefunden. Und zur Leipziger Buchmesse, so verrät Verleger Sven Lychatz, werden sich die beiden jungen Autorinnen zum ersten Mal sehen. Ihr erstes gemeinsames Buch haben die Leipzigerin Dana Menzel und die Frankfurterin Julia Fraczek in einer Fernbeziehung geschrieben. Beide sind 16 und haben auch schon ein Buch veröffentlicht. Dana Menzel machte mit „Diebe im Dunkel“ auf sich aufmerksam. Da ging es um gestohlene Pferde. Die Welt ist voller Ganoven.

Arno Specht, Uwe Schimunek: Geisterstätten Sachsen. Foto: Ralf Julke
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Mit Arno Specht und Uwe Schimunek in 14 ganz und gar nicht geisterhaften Orten in Sachsen, die noch auf ihre Auferstehung warten

Es ist ein ganzes Buchgenre, das da in den letzten Jahren entstanden ist und die Leser in seinen Bann schlägt: Mal kommt es als „Lost Places“ daher, mal als „Verlassene Orte“ oder – wie beim Jaron Verlag – als „Geisterstätten“. Angefangen hat es überall mit der Abenteuerlust von Menschen, die sich nicht nur für die morbide Schönheit verlassener Gebäude interessierten, sondern auch für ihre Geschichte. Und der Osten war mal voller solcher Gebäude.

William S. Merwin: Der Schatten des Sirius. Foto: Ralf Julke
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W.S. Merwins Gedichte über die frappierende Stärke einer erinnerten Vergangenheit

Für FreikäuferMan staunt eigentlich eher über die Nummer, die dieser Gedichtband aus dem Leipziger Literaturverlag bekommen hat: Es ist Band 84 der Reihe „Neue Lyrik“, die Verleger Viktor Kalinke einst selbst mit Band 1 eröffnete. Seither ist es aber eine richtige Bibliothek mit hochkarätiger Lyrik aus aller Welt geworden. Zweisprachig. Dem Leser wird auch bei William S. Merwin das Original nicht vorenthalten.

Lutz Rathenow, Egbert Herfurth: Der Elefant auf dem Trampolin. Foto: Ralf Julke
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Lutz Rathenows neueste Kindergedichte, die vom Kindbleiben beim Größerwerden erzählen

Lutz Rathenow ist den einen als Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen bekannt, den anderen als Dichter und Kinderbuchautor. Und der eine kann nicht verleugnen, dass er wie der andere denkt und fühlt. Denn die menschlichen Maßstäbe wechseln ja nicht, wenn man für Kinder schreibt. Im Gegenteil. Sie nehmen sehr eindringliche Formen an, die sich nur scheinbar hinter Sprach- und Reimspaß verbergen.

Schwarwel: Das Unbuch des Jahres. Foto: Ralf Julke
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Schwarwel zieht eine bittere Bilanz für das Jahr der erfolgreichen Größenwahnsinnigen und Tabu-Brecher

Man merkt es Schwarwels neuem Buch mit politischen Karikaturen aus einem irre gewordenen Jahr an: Er ist mit dieser Entwicklung unglücklich. Es macht ihn ratlos, wie erwachsene Menschen mit Schulabschluss und Lebenserfahrung so viele schreckliche und sichtlich durchgeknallte Politiker in Spitzenämter und Parlamente wählen können. Die ganze Welt starrt ja wie gebannt auf das Monster im Weißen Haus: Welches Unheil richtet es morgen an?

Kersten Knipp: Im Taumel. Foto: Ralf Julke
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Die Pariser Friedenskonferenz und die blutigen Folgen für die Völker Europas und in Nahost

Für FreikäuferDies ist ein wundersames Buch. Es ist so ähnlich, als wenn man im Laden eine 500-Gramm-Packung Waffeln kauft – und dann sind Pralinen drin. Die Waffeln sind in diesem Fall sämtliche Zutaten auf dem Titel: Taumel, Schicksalsjahr 1918 und der abgebildete Spartacusaufstand. Wirklich drin sind: 1919, Europa und die Katastrophe der modernen Nationalstaaten. Ein noch viel spannenderes Thema.

Uwe Schimunek: Balduin und der Oldtimer. Foto: Ralf Julke
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Ist eigentlich ein Zeitfenster die Utopie oder ein Opa, der seinen Kopf noch zum Denken gebraucht?

So einen Großvater wünschen sich Jungs: genial wie Einstein, immer am Basteln und Tüfteln. Unvorstellbar, dass Balduins Großvater müffelnd mit Schild auf der Straße steht und gegen Ausländer demonstriert. Man sollte Jugendbücher aus dem Lychatz Verlag vielleicht nicht als Kontrastprogramm zu sächsischen Regionalnachrichten lesen. Sie erzählen von einem völlig anderen Menschenschlag. Einem, der sich für Neues immerfort begeistert.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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