Beiträge von Ralf Julke

Wie teuer Corona für Leipzig wird, ist noch längst nicht bezifferbar. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Konkrete Prognosen zur finanziellen Belastung Leipzigs durch Corona sind derzeit kaum machbar

Die CDU-Fraktion hatte es besonders eilig und wollte schon im April wissen, wie teuer die Coronakrise die Stadt Leipzig zu stehen kommen wird. Was nur zu verständlich ist. Fast täglich vermelden diverse Wirtschaftsinstitute neue Zahlen, rechnen den Wirtschaftseinbruch aufs Komma in Prozenten hoch. Aber diese Rechnerei trügt. Schon deshalb, weil auch Leipzig noch mittendrin steckt in Hilfsprogrammen und Kontaktbeschränkungen. Finanzbürgermeister Torsten Bonew (CDU) hat trotzdem versucht zu antworten.

Petra Steps: Sachsen. Schlösser und Burgen. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Sachsen. Schlösser und Burgen: Eine kenntnisreiche Einladung zu den beeindruckenden Zeugen sächsischer Geschichte

Es ist nur eine kleine Auswahl. Hätte Petra Steps wirklich alle Burgen und Schlösser in Sachsen (die es noch gibt) porträtieren wollen, wäre das ein dicker 1.000-Seiten-Band geworden. Aber auch ihre kleine Auswahl mit zwei Dutzend Attraktionen gibt ein Gefühl dafür, was für Kleinode es da in Sachsen zu entdecken gibt – von den großen Weltberühmtheiten bis hin zum Schloss Netzschkau, für das sich Steps ganz besonders engagiert.

Treppe im Neuen Rathaus. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Ein Rathaus im Widerspruch zwischen Wunsch zum Mitmachen und frustrierender Blockade

Schon 2014 knirschte es in der Leipziger Verwaltung, lief es irgendwie nicht rund zwischen den Ämtern und Führungsebenen. Was auch die Arbeit mit dem Stadtrat zunehmend belastete. Nur war irgendwie nicht recht greifbar, was da knirschte und warum. Also gab es 2014 eine erste Mitarbeiterbefragung, in der viele Rathausmitarbeiter/-innen deutlich machten, dass sie sich von ihren Vorgesetzten ziemlich vernachlässigt und abserviert fühlten. 2019 gab es die zweite Befragung.

Radfahrer auf der KarLi. Archivfoto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Jetzt ist auch in Leipzig der Zeitpunkt, endlich in Radinfrastruktur und ÖPNV zu investieren

Nicht nur in Dresden wird seit den ersten Tagen der Allgemeinverfügung ein bisschen laxer regiert und die Beteiligung des Landtags deutlich heruntergefahren. Auch in Leipzig zeigen sich Tendenzen, dass unterm Vorwand der sinkenden Einnahmen auch schon mal die Einschränkung freiwilliger Leistungen angedacht wird. Man hat zwar keinen Plan für die nächste Zukunft, aber augenscheinlich weiß mancher sehr schnell, wo man flott kürzen kann.

Mini-Warteinsel am Goerdelerring. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Warum ich ab jetzt nicht mehr mit dem Rad ins Büro fahre

Dass in Leipzigs Verkehrspolitik etwas gründlich falschläuft, das war mir endgültig klar, als das Ordnungsamt am Mittwoch, 6. Mai, eine Meldung verschickte, die eigentlich überhaupt keinen Sinn macht: „Verkehrsdichte erhöht: Ordnungsamt weist auf Überwachung hin“. Hat also das Ordnungsamt in den vergangen Wochen nicht mehr kontrolliert wegen Corona? Oder weil weniger Autos unterwegs waren? Verkehrsdichte, das klingt so nach Naturphänomen. Oder Eis und Glätte. Irgendetwas, wofür städtische Behörden so gar nichts können.

Einhaltung der Quarantäneauflagen kontrollierter Personen in Leipzig. Grafik: Stadt Leipzig, Gesundheitsamt
Leben·Gesundheit

Gesundheitsamt: Es gab nur wenige Verstöße gegen Corona-Quarantäneauflagen in Leipzig

So wie der größte Teil von Sachsen ist auch Leipzig bislang glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen. Das hat mehrere Gründe. Einer davon ist natürlich die Tatsache, dass es hier zu keinem großen Infektionsherd kam und die Gesundheitsämter es geschafft haben, sich einen guten Überblick über die Infizierten zu verschaffen. Und auch die Menschen, die in Quarantäne gehen mussten, haben sich größtenteils an die Auflagen gehalten.

Leipzig, Silvester 2019, Grimmaische Straße. Feuerwerk um Mitternacht. Foto: Jan Kaefer
Politik·Leipzig

Grüne fordern den OBM jetzt direkt auf, sich für eine Einschränkung der Silvesterknallerei einzusetzen

Manche Leute glauben ja, dass die Silvesterböllerei so eine Art uraltes Gewohnheitsrecht und Brauchtum ist. Doch noch im 19. Jahrhundert war das allgemeine Geknalle nicht üblich. Es ist ein Wohlstandsvergnügen, das wie kein anderes zeigt, dass man binnen kurzer Zeit jede Menge Geld verbrennen kann und dabei auch noch schlechte Luft und Krach produziert. Zwei Vorstöße gab es jetzt im Stadtrat, in Leipzig böllerfreie Zonen zu schaffen. Beide schmetterte das Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport ab.

Neue Autos für das Land. Foto: Marko Hofmann
Wirtschaft·Mobilität

Verbände und Politiker fordern eine richtige Mobilitätswende für Deutschland

Es gab einen großen Medienhype um den „Autogipfel“, der am Dienstag, 5. Mai, stattfand und in dem sich die Bosse der deutschen Autoindustrie von der Bundesregierung so etwas wie eine neue „Abwrackprämie“ wünschten. Doch die Telefonkonferenz ging eher nicht nach ihren Wünschen aus. Die Kanzlerin wolle sich erst einmal mit dem Fraktionspartner beraten, hieß es. Was man tun wolle, werde man wohl im Juni mitteilen. Der Gegenwind gegen die Wünsche der Autoindustrie zeigte Wirkung.

„Ruhige Gebiete“ im Lärmaktionsplan. Karte: Stadt Leipzig, Lärmaktionsplan
Politik·Leipzig

Viel Kleinklein täuscht darüber hinweg, dass Leipzig überhaupt kein Ziel zur wirklichen Lärmminderung hat

Der größte Witz am Leipziger Lärmaktionsplan, der jetzt fortgeschrieben und am 29. April vom Stadtrat beschlossen wurde, ist das Blümchenkapitel „Ruhige Gebiete“. Die Kategorie hat sich Leipzig nicht selbst ausgedacht. Die Diskussion darum wird auf Bundesebene geführt. Aber wie fast jedes Thema, das mit Umweltbelastung und Verkehr zu tun hat, natürlich falsch. In der Regel nach dem Motto „Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass“.

Ranstädter Steinweg und Ökolöwen-Aktion.
Politik·Brennpunkt

Ökolöwe und ADFC bauen eine eigene Radspur von der Jahnallee bis zum Innenstadtring

Der Brief, den Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau dem Ökolöwen auf dessen Anregungen für mehr Platz für Radfahrer/-innen in der Coronazeit schrieb, wirkte nicht nur beim Ökolöwen wie eine Ohrfeige. Nicht einmal in einer Situation, in der die Stadtverwaltung kurzfristig hätte handeln können, war die schwerfällige Behörde aus ihrem Trott zu bringen, der sogar dort Lösungen verhindert, wo dringend gehandelt werden muss. So wie am Ranstädter Steinweg.

Leipziger Platane. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Grüne kritisieren das Fehlen eines Bewässerungskonzepts und die Vorlage für das versprochene Klimareferat

Der April war viel zu trocken. Wenn es nicht bald wirklich kräftig regnet, steuert Leipzig ins dritte Dürrejahr hintereinander. Und noch viel wichtiger wird eine zentrale Steuerung, die im Oberbürgermeisterwahlkampf im Januar eine ganz zentrale Rolle spielte: ein Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsreferat mit elf festangestellten Mitarbeiter/-innen, das den „Klimanotstand“ endlich auf die oberste Ebene bringt, dahin, wo er hingehört.

Blick über den Cospudener See. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Leipzigs Sportdezernat will endlich die Einrichtung bewachter Strände am Cossi und am Zwenkauer See prüfen

Alle sieben Jahre – so ungefähr – sorgt ein Thema im Leipziger Stadtrat für Diskussionen: Wie sieht es eigentlich mit Wasserwacht und Rettungsschwimmern an den öffentlichen Badestränden der Stadt aus? Früher war so eine Betreuung an den Leipziger Naturbädern üblich. Mit der Eröffnung des Cospudener Sees wurde sie aber größtenteils eingestellt. Und so ging auch die Debatte 2013 aus wie das Hornberger Schießen. Im Hitzesommer 2019 stellte die Grünen-Fraktion erneut Fragen zum Thema.

2013 am noch verrohrten Pleißemühlgraben an der Lampestraße: Heiko Rosenthal und Heinz-Jürgen Böhme. Foto: Ralf Julke
Politik·Engagement

Der Verein Neue Ufer verabschiedet sich mit einem letzten Heft und deutlicher Kritik an der Verwaltungspolitik

Am 23. Januar 2019 ist etwas geschehen, was selbst gestandene Stadträte nicht begriffen haben. An dem Tag stimmte die Leipziger Ratsversammlung über den künftigen Verlauf des Pleißemühlgrabens an der Hauptfeuerwache ab. Die Mehrheit schwenkte auf die Position der Stadtverwaltung ein, die seit 2013 daran gearbeitet hatte, den Grabenverlauf an den Goerdelerring vorzulegen. Und die das auch noch favorisierte, nachdem in zwei Bürgerveranstaltungen eine deutliche Mehrheit für den alten Verlauf hinter der Feuerwache gestimmt hatte.

Ute Scheffler: Kleines Käse-Buch. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Kleines Käse-Buch: Eine kurzgehaltene Einführung in die europäische Käsevielfalt

In gewisser Weise schafft die Mini-Bibliothek des Buchverlags für die Frau mit der Zeit so eine Art Handbibliothek des Alltagswissens, insbesondere, was Küche und Ernährung betrifft. Und je mehr kleine Spezialthemen behandelt werden, umso mehr fällt auf, was uns heute an ganz normalem Wissen für einen selbstbestimmten Alltag fehlt. 350 Büchlein sind in den letzten 35 Jahren schon in dieser Mini-Bibliothek erschienen.

Der geplante Anbau der Apollonia-von-Wiedebach-Schule aud der Vorlage von 2020. Grafik: Stadt Leipzig
Politik·Brennpunkt

Nicht einmal der Stadtbezirksbeirat Süd wurde in die veränderten Planungen zum Anbau der Apollonia-von-Wiedebach-Schule einbezogen

Kommunikation ist nicht die Stärke der aktuellen Leipziger Verwaltungsspitze, nicht einmal dann, wenn es um Kostenzuwächse von mehreren Millionen Euro geht und völlig veränderte Baupläne wie bei der Apollonia-von-Wiedebach-Schule in Connewitz. Und die Corona-Ausnahmesituation kann dafür keine Ausrede sein, denn das Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule wusste seit August 2019, dass sich beim geplanten Erweiterungsbau für die Oberschule fast alles geändert hatte.

Helmut Loos (Hrsg.): Wolfgang Amadeus Mozart in Dresden und Leipzig. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Wolfgang Amadeus Mozart in Dresden und Leipzig: Akribische Spurensuche am Wegrand einer legendären Musikerreise

Dieses Buch hatte schon einen Vorgänger im Jahr 1991: „Mozart in Kursachsen“. Doch mittlerweile haben die Beteiligten emsig weitergeforscht und viele kleine Spuren weiterverfolgt, weil ihnen das Nacherzählen von Mozarts Besuch im Frühjahr 1789 in Sachsen einfach zu wenig war. Denn das ließ spannende Fragen völlig unbeantwortet. Zum Beispiel: Warum kam Mozart ausgerechnet nach Sachsen? Und warum nach Leipzig? Und was hat es mit der Glasharmonika auf sich?

Fläche an der Schulze-Delitzsch-Straße. Archivfoto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Grüne beantragen für den Stadtteilpark Volkmarsdorf ein neues Planverfahren mit richtiger Bürgerbeteiligung

Auch wenn sich Leipzigs Liegenschaftsamt schwertut, die Flächen an der Schulze-Delitzsch-Straße endlich zu kaufen, stimmte es dem Antrag der Grünen-Fraktion, das doch endlich zu tun, weitgehend zu. Bis auf den Punkt, an der Stelle sollte doch ein richtiger Volkspark entstehen, wie es sich die Volkmarsdorfer schon lange wünschen. Aber das sei so nicht geplant, betonte das Wirtschaftsdezernat.

Die Plagwitzer Brücke im Januar 2020. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Verkehrsfreigabe der Plagwitzer Brücke ist jetzt für Anfang Juni geplant

Radfahrer und Fußgänger durften die Plagwitzer Brücke im Zuge der Karl-Heine-Straße bereits seit Januar wieder benutzen. Anfang Juni soll nun die vollständige Verkehrsfreigabe erfolgen, kündigen jetzt Stadt, LVB und Wasserwerke an. So können voraussichtlich ab Donnerstag, 4. Juni, Kraftfahrzeuge die neue Querung nutzen, ab 5. Juni fahren die Straßenbahnen dann wieder über die Plagwitzer Brücke.

Der Ranstädter Steinweg. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Der Ökolöwe fordert jetzt die Anlage eines Radstreifens im Ranstädter Steinweg

Die Rufe der Umweltverbände, den Corona-Lockdown in Leipzig zu nutzen, einige wichtige Verbesserungen für die Radfahrer umzusetzen, sind fast ungehört verhallt. Auf seine Liste mit Vorschlägen bekam der Leipziger Ökolöwe einen Brief mit lauter Ausreden, dass so etwas ja in Leipzig Jahre an Vorbereitung brauche, erst alle möglichen Ampeln umgestellt werden müssten und sowieso das Personal fehlt. Selbst hochgefährliche Strecken bleiben also auch nach Corona erhalten. So wie die am Ranstädter Steinweg.

Universität Leipzig. Foto: Alexander Böhm
Bildung·Leipzig bildet

Landesstudierendenvertretung geht mit eigenem Forderungskatalog in die Verhandlungen zur sächsischen Hochschulreform

Die Coronakrise hat an einigen Stellen offengelegt, welche verheerenden Folgen die neoliberale Spar- und Privatisierungspolitik in den letzten Jahren angerichtet hat. Nicht nur im Gesundheitswesen, auch in Schulen, Gesundheitsämtern, in der Kultur. Fast übersieht man dabei, dass auch Bereiche wie die Hochschulen diesem wilden Kürzungsdiktat unterworfen wurden, in Sachsen 2011 mit dem sogenannten „Hochschulfreiheitsgesetz“, dessen Reform die Landesstudierendenvertretung jetzt dringend anmahnt.

Schönauer Lachen vor dem Brand. Foto: Marko Hofmann
Politik·Brennpunkt

Ökolöwe fordert die Leipziger Stadtverwaltung auf, den Klimanotstand endlich ernst zu nehmen

Am 22. April berichtete die Leipziger Polizei: „Gestern Abend gerieten Schilf-, Wiesen- und Waldflächen im Schönauer Park aus bisher ungeklärter Ursache in Brand. Aufgrund der Trockenheit und des Windes breitete sich das Feuer schnell aus. Die Löscharbeiten dauerten bis ca. Mitternacht an. Nach erster Übersicht brannte eine Fläche von insgesamt ca. 30.000 qm, dies entspricht ungefähr einer Größe von sieben Fußballfeldern.“ Nur war es halt nicht der Schönauer Park, der da brannte.

Auch bei Marmeladen gelingt es. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Ein nachhaltiger Neustart nach Corona wäre eine große Chance für Sachsen

Vielleicht klappt es ja und auch Sachsen kommt relativ glimpflich aus der Corona-Epidemie heraus. Nach und nach wird ja alles wieder hochgefahren, was im Shutdown war. Doch eines zeichnet sich jetzt schon ab: Die Chance, die diese Atempause geboten hat, wurde nicht genutzt, um wichtige Weichenstellungen für danach vorzunehmen. Nicht in Leipzig und auch nicht in Sachsen. Aber kein Thema steht danach wieder so brennend im Raum wie die Klimakrise. Die Grünen haben dafür extra ein Papier geschrieben.

Andreas M. Sturm: Blutrausch. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Blutrausch: Wolfs Team bekommt es mit einem eiskalten Serienmörder zu tun

Es ist vielleicht kein guter Zeitpunkt, diesen Krimi ausgerechnet jetzt zu besprechen, wo viele Leute wieder früh aufstehen und zur Arbeit müssen. Noch vor wenigen Tagen hätte man sich guten Gewissens in diesen sechsten Kriminalroman des Dresdner Autors Andreas M. Sturm mit seinem unverwechselbaren Ermittlerinnenduo Wolf und König stürzen können, einfach riskierend, dass man ihn vor dem ersten Hahnenschrei nicht würde aus der Hand legen können.

Durchschnittlicher Bruttomonatsverdienst vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 2019nach ausgewählten Wirtschaftsbereichen im Freistaat Sachsen. Grafik: Freistaat Sachsen, Statistisches Landesamt
Politik·Kassensturz

Gerade in systemrelevanten Berufen sind die Monatseinkommen deutlich unterm Durchschnitt

Vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Freistaat Sachsen verdienten im Jahr 2019 im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich einschließlich aller Sonderzahlungen im Durchschnitt 42.183 Euro brutto, meldete das Statistische Landesamt am 29. April. Das sind rund 2,4 Prozent mehr als 2018. Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienten 2019 durchschnittlich 40.058 Euro und erzielten somit 92,8 Prozent des Verdienstes ihrer männlichen Kollegen, der bei 43.178 Euro lag.

Transparent zur Kundgebung auf dem Augustusplatz am 1. Mai 2020. Foto: René Loch
Leben·Gesellschaft

Warum die Drängler und nicht die nachdenkliche Mehrheit die Debatte um die Shutdown-Lockerung bestimmen

Es verblüfft schon: Je mehr Kontaktsperren aufgehoben werden, umso schriller werden die Proteste gegen diese Corona-Schutzmaßnahmen. In Deutschland, um das mal einzuschränken. Denn anderswo ist die Epidemie gerade erst so richtig losgegangen – in Russland zum Beispiel, in Brasilien, Ecuador. Das Virus kennt keine Grenzen und um Regierungsformen kümmert es sich erst recht nicht. Und um Grundrechte auch nicht.

Susanne Straßburger: Kinder gestalten die Natur. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Kinder gestalten die Natur: Wie Kinder in der freien Natur zu kleinen Künstlern werden und die Vielfalt des Lebendigen entdecken

Die Kontaktsperren werden nach und nach gelockert. Viele Menschen haben schon vor Ostern begonnen, wieder mehr ins Freie zu gehen. Manche Familien ja auch aus purer Verzweiflung, denn Kinder brauchen Bewegung. Sie halten das Stillsitzen über Wochen am schwersten aus. Aber man muss ja mit den Kleinen nicht unbedingt gleich zum überfüllten Spielplatz gehen. Da draußen gibt es eine ganze Welt zu entdecken. Und Susanne Straßburgers Buch lädt dazu ein, das mit den Kleinen tatsächlich zu tun.

Einsames Bäumchen in zugeschotterter Landschaft. Foto: LZ
Politik·Leipzig

Andere Städte machen es vor, wie man tote Schottergärten verhindert

Viele Baumaßnahmen in Leipzig haben in den letzten Jahren auch für ziemliches Entsetzen bei den Umweltverbänden gesorgt: Wichtige Grüninseln im Stadtgebiet wurden einfach beräumt, Sträucher und Bäume komplett rasiert. Und hinterher geht das Drama oft einfach weiter, weil riesige Stellplätze den Platz fressen oder tote Steingärten am Haus, die für Tiere und Pflanzen erst recht keinen Raum lassen. Die Grünen beantragen deshalb die Änderung der Leipziger Vorgartensatzung.

Neues Rathaus Leipzig. Derzeit Ort von „Mammutsitzungen" und Beratungen zum Doppelhaushalt 2019/20. Foto: Michael Freitag
Politik·Leipzig

Die Arbeit des Leipziger Jugendparlaments hat in Sachsen eine rechtliche Grundlage

Natürlich stören sie, diese Jugendparlamentarier. Immer wieder stellen sie Anträge, die Themen in den Stadtrat bringen, auf die die älteren Herrschaften in demselben niemals gekommen wären – und die dann auch noch positiv votiert werden. Wo gibt es denn so was, dass Noch-nicht-Wahlberechtigte in der Politik etwas zu sagen haben? Das kann doch nicht rechtens sein, vermutete die AfD-Fraktion, die mal wieder so tat, als wäre sie seit 2014 gar nicht im Stadtrat gewesen.

Gemeldete COVID-19-Fälle in der EU, den USA und Großbritannien. Grafik: BIAJ
Politik·Kassensturz

Corona-Pandemie: Grafiken zeigen sehr deutlich, welche Länder rechtzeitig reagiert haben und welche nicht

Woche für Woche gibt es jetzt immer neue Lockerungen in den Corona-Allgemeinbestimmungen. Nun öffnen auch Museen, Zoos und Spielplätze wieder, obwohl Virologen davor warnen, dass es zu einer neuen Infizierungswelle kommen kann. Die Corona-Pandemie ist ein Lernprozess. Und allerorten werden die Zahlen interpretiert, die die Gesundheitsämter liefern. Zahlen, die auch Paul M. Schröder jetzt einmal angeregt haben, sie in Tabellen und Grafiken zu verwandeln.

Technologie des 19. Jahrhunderts: Kohlekraftwerk Lippendorf im Leipziger Südraum. Foto: Matthias Weidemann
Leben·Gesellschaft

Auszüge aus Francis Neniks „Tagebuch eines Hilflosen“ #29

Es sind Zahlen, die seit Wochen unsere Tage bestimmen: Infektionszahlen, Reproduktionszahlen, Todeszahlen – alles wird gemessen, akkumuliert und in eine Grafik gepackt. Während früher die Schuttschlepper des Tatsachentums in kafkaesken Amtsstuben hockten und ihre Datens(ch)ätze in abschließbaren Archivschränken horteten, können wir den Statistiken jetzt live beim Entstehen zuschauen. Leben in Echtzeit und Sterben erst recht. Wenn die einen eingehen, beginnt bei den anderen der Balken im Schaubild zu wachsen.

Paul Braunsteiner: Die fremde Ausländerin. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die fremde Ausländerin: Eine Kriminalgroteske, die ganz zufällig in der österreichischen Provinz spielt

Der Österreicher Paul Braunsteiner ist Maler, Musiker, Filmemacher, Schauspieler und auch Autor. Einer, der sich in seiner Lust am Kunstmachen nicht bremsen mag. Und der ein mittlerweile sehr angespanntes Verhältnis hat zu dem, was einem in deutschsprachigen Landen so als Krimi vorgesetzt wird, egal, ob als Buch oder als Abendfilm, wo Kommissare auch noch in der entlegendsten Provinz agieren, als wären sie ein Klon von Inspektor Columbo, mufflige Supergehirne, die mit stereotypen Sprüchen davon ablenken, dass sie den Täter längst im Visier haben.

Reste einer Betonbrücke am Weinteichgraben. Foto: BI Markkleeberg-Ost
Politik·Region

Bürgerinitiative Markkleeberg Ost fordert den Landkreis auf: Kümmern Sie sich endlich um den Weinteichgraben

Die Hinweise auf eine erneute Dürreperiode wie 2018 und 2019 mehren sich. Umso größer ist die Bedeutung kleiner innerstädtischer Öko-Habitate wie der Weinteichaue zwischen Markkleeberg und Leipzig. Sie ist nicht nur Frischluftschneise, sondern auch eines der letzten naturnahen Gebiete im Einzugsgebiet der Pleiße mit dem Weinteichgraben. Während noch nicht klar ist, ob der Markkleeberger Stadtrat weitere Bebauungen in der Weinteichaue zulässt, kämpft die Bürgerinitiative Markkleeberg Ost darum, den Weinteichgraben zu renaturieren.

Blick vom Haus der Demokratie zur Apollonia-von-Wiedebach-Schule. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Die Stadt will die Apollonia-von-Wiedebach-Schule schon ab dem Sommer sanieren und um einen Neubau im Schulhof erweitern

Lorbeeren wird die Leipziger Stadtverwaltung für ihr Verständnis von Kommunikation mit den Bürgern nicht bekommen. Immer wieder scheitern die simpelsten Prozesse, die Bürger an Projekten zu beteiligen, die sie direkt betreffen. Exemplarisch erleben sie es immer wieder bei Bauvorhaben, in denen gesetzlich eigentlich auch eine Information der Nachbarn vorgeschrieben ist, die dann ihre Einwände zu einem möglichen Bauprojekt vorbringen können. Aber was nutzt es, wenn schon Tatsachen geschaffen werden, bevor es überhaupt eine Information gibt?

Entwicklung der Arbeitslosenzahl im April. Grafik: Arbeitsagentur Leipzig
Politik·Kassensturz

April-Zahlen machen erstmals steigende Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit sichtbar

Auch Leipzig erlebt in der Corona-Ausnahmesituation etwas, was es seit über 15 Jahren nicht mehr gab: einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosenzahl. Parallel zu einem massiven Anstieg der Kurzarbeiterzahlen. Während die meisten Unternehmen zumindest im April noch versuchten, ihre Angestellten zu halten, gab es neben den kurzfristigen Entlassungen aus einigen Unternehmen auch noch die ziemlich ungewollte Aufgabe so mancher bislang selbstständigen Erwerbstätigkeit, man denke nur an all die freien Künstler und Solo-Selbstständigen, denen schon ab März die Einnahmen wegbrachen.

Wolfgang U. Schütte. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Ein ganzes Forscherleben nicht nur für Lene Voigt

In Coronazeiten sind auch die Abschiede stiller. Leipziger, die man bislang für nicht wegdenkbar hielt aus dieser Stadt, gehen von uns. Und da wird selbst in der Stille deutlich, wie die Zeit tatsächlich eilt. Am 22. April ist nun auch Wolfgang U. Schütte gestorben, den viele L-IZ-Leser kennen, denn er war ja der Mitgründer der Lene-Voigt-Gesellschaft und hat damit der „Leipziger Nachtigall“ erst wieder jenen Platz in der städtischen Erinnerungskultur verschafft, der ihr immer gebührt hat.

Frieder Burkhardt: Weinberg. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Weinberg: Frieder Burkhardt erweckt die legendären Treffen auf dem Weinberg in Dresden zu neuem Leben

Hoppla: Den Begriff kennst du doch! Da war doch was. Der ist dir doch schon einmal untergekommen. Stimmt. In Thomas Mayers Biografie von Christoph Wonneberger, dem Mann, der die Friedensgebete nach Leipzig gebracht hat. Dort gibt es das Kapitel „Im Weinberg im Dresden“. 1977 wurde Christoph Wonneberger Pfarrer an der Weinbergkirche in Dresden und wurde damit zum Nachfolger eines Mannes, den nur wenige im Zusammenhang mit der Friedlichen Revolution kennen. Doch alles begann im Herbst 1970 auf dem Weinberg in Dresden.

Jetzt unter Beobachtung: der AfD-„Flügel“. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Landtagsabgeordnete fordert schnelle Maßnahmen gegen sächsische Landesbedienstete, die Mitglied des AfD-„Flügels“ sind

Im März wurde der sogenannte „Flügel“ innerhalb der AfD zum Beobachtungsobjekt des Verfassungsschutzes erklärt. Das betrifft logischerweise auch die sächsische AfD, wo dieser rechtslastige „Flügel“ ganz und gar keine kleine Splittergruppe ist. Und das macht nicht nur dem Bundesamt für Verfassungsschutz mehr Arbeit, auch die sächsischen Verfassungsschützer bekommen jetzt mehr zu tun. Die Linke-Landtagsabgeordnete Kerstin Köditz wollte das natürlich etwas genauer wissen.

Fahrradunfälle nach Kreisen in Sachsen. Grafik: Stephan Kühn
Wirtschaft·Mobilität

Jetzt ist es an der Zeit, in Sachsen die Radverkehrsanlagen sicherer zu machen

Seit Mittwoch, 29. April, gelten die Regeln der novellierten StVO, die auch das Radfahren in Deutschland etwas sicherer machen sollen. Eine „Street Love Story“, wie sie das Bundesverkehrsministerium beschwört, wird es wohl eher nicht, eher ein Stück Weg hin zu etwas mehr Rücksicht und Sicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer. Für Leipzigs Radverkehrsbeauftragten Dr. Christoph Waack war es trotzdem ein wichtiger Tag.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Scroll Up