Beiträge von Ralf Julke

Bauarbeiten in der Parkstadt Dösen. Foto: L-IZ
Politik·Brennpunkt

Parkstadt Dösen: Warum bekommen es Investor und Stadtplaner nicht fertig, die Zahl der Pkw-Stellplätze deutlich zu reduzieren?

Natürlich könnte auch in Leipzig längst schon nachhaltiger und zukunftsfähiger gebaut werden. Aber gerade die jüngeren Bauprojekte zeigen, dass auch Leipzigs Verwaltung noch längst nicht so weit ist, das Thema in seiner ganzen Dimension zu erfassen und nach den Klimaschutzplänen, die der Stadtrat beschlossen hat, auszurichten. Aktuelles Beispiel ist ja die Parkstadt Dösen. Am heutigen Mittwoch, 20. Mai, wird sie Thema im Stadtrat.

Die FFF-Installation während der Demo in Wurzen. Foto: FFF Wurzen
Politik·Region

Fridays For Future in Wurzen setzt mit Installation ein Zeichen gegen wilde Verschwörungsmythen

All diese seltsamen Anti-Corona-Demos und Hygiene-Demos und wie sie alle heißen, lenken derzeit natürlich jede Menge Aufmerksamkeit auf sich. Überall in Deutschland versammeln sich Leute, die mal gegen Impfzwang protestieren, mal gegen die Beschneidung der Grundrechte, mal mutmaßen sie eine Corona-Ideologie. Es geht drunter und drüber, so schräg, dass man sich fragt: Haben diese Leute wirklich keine anderen Probleme? – Ein Problem ist es jedenfalls für jene, die mit wirklich drängenden Themen auf die Straße gehen – Fridays for Future in Wurzen zum Beispiel.

Straßenbaustelle in der Gregor-Fuchs-Straße. Foto: Bürgerverein Anger-Crottendorf e.V.
Politik·Brennpunkt

Der alte Radweg war eher gefährlich und machte in diesem Wohnquartier keinen wirklichen Sinn

Was passiert jetzt wirklich in der Gregor-Fuchs-Straße? Der Bürgervereins Anger-Crottendorf e. V. Befürchtete – nachdem dort am Montag, 11. Mai, ohne Vorankündigung die Bauarbeiten begannen – dass nun ein Radweg für lauter neue Autostellplätze entfernt werden sollte. In gewisser Weise ist das auch so, bestätigt das Verkehrs- und Tiefbauamt. Den Radweg habe aber längst kaum noch jemand benutzt – auch weil er heutigen Ansprüchen überhaupt nicht mehr genügte.

Stickstoffdioxidbelastung an den Leipziger Messstationen in den vergangenen Wochen. Grafik: Stadt Leipzig
Politik·Kassensturz

Selbst der geringe Verkehr im Shutdown erzeugte einen messbaren Pegel an Schadstoffen in Leipzig

Am Ende waren es ja tatsächlich nur etwas über vier Wochen wirklicher Shutdown. Schon zu Ostern wurden viele Lockerungen in Sachsen wieder zugelassen und die Straßen füllten sich rapide. Trotzdem beschäftigte nicht nur die Leipziger CDU-Fraktion die Frage, warum dann im Shutdown die gemessenen Luftschadstoffwerte in Leipzig nicht drastisch gesunken sind. Sind also gar nicht die Verbrenner an den Schadstoffen in der Stadt schuld?

Hauptsache mit Brille. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Auszüge aus Francis Neniks „Tagebuch eines Hilflosen“ #31

Wir leben im Zeitalter weltlicher Glaubenskriege. Aus Bekenntnisschriften sind Twitter-Nachrichten geworden. Wo früher Parolen erklangen, werden jetzt Schimpfwörter gebrüllt. Und fehlende Masken haben den Rang politischer Symbole erklommen. Nirgends lässt sich das besser ablesen als an Donald Trump. Bei keinem wird die komplexe Gemengelage der Diskurse deutlicher sichtbar als am großen Simplifizierer.

Neue Ufer Nr. 12. Foto: Ralf Julke
Bildung·Medien

Noch einmal kompaktes Wissen zu Pleißemühlgraben, archäologischen Funden, einem Badehaus und dem Ende der Bürgerstadt Leipzig

Es hätte noch ein Happy End geben können. Aber vom bürgerschaftlichen Leipzig des Jahres 1990, als auch die Verwaltung sich für das Engagement der Bürger öffnete, ist nicht viel übrig geblieben. Die Machtgewichte haben sich verschoben. Aus der Kooperation ist eine Art Duldung geworden. Und das haben Leipziger Amtsträger die Engagierten aus den Vereinen auch immer öfter spüren lassen. Das Heft Nr. 12 der „Neuen Ufer“ ist ein Abschiedsheft geworden. Eins, das noch einmal von verschenkten Visionen erzählt.

Grundschulbesuch vorerst freiwillig. Foto: Ralf Julke
Bildung·Leipzig bildet

Nach Entscheidung des Leipziger Verwaltungsgerichts schreiben die Elternvertreter eine lange Forderungsliste für das Kultusministerium

Elternvertretungen und bildungspolitische Sprecher mahnten: Diese Hauruckaktion ist gefährlich. Die meisten forderten eine stufenweise Öffnung auch der Grundschulen in Sachsen. Doch Sachsens Bildungsminister Christian Piwarz wollte irgendwie zeigen, dass Sachsen mal wieder Vorreiter ist, und ließ die Grundschulen am 18. Mai forsch komplett öffnen. Obwohl die Corona-Regeln der Allgemeinverfügung nicht einzuhalten sind. Am Donnerstag, 15. Mai, setzte das Verwaltungsgericht Leipzig ein Stopp-Zeichen. Piwarz musste zurückrudern. Doch der Ärger der Eltern schwelt weiter.

Landschaftsidylle Braunkohletagebau mit Kraftwerk Lippendorf. Foto: Michael Freitag
Politik·Sachsen

Sachsens Regierung tut sich schwer, den Kohledörfern eine Zukunft zu sichern

Eigentlich wäre es ein Leichtes gewesen für die sächsische Regierung, nach der „Bund-/Länder-Einigung zum Kohleausstieg“ im Januar die Abbaggerungspläne für die noch immer vom Bergbau bedrohten Dörfer Mühlrose, Pödelwitz und Obertitz zu begraben und den Dörfern eine sichere Zukunft zu geben. Doch den Mut hat Sachsens Wirtschaftsminister noch nicht, obwohl der Ausstiegsfahrplan selbst schon bedeutet, dass die Kohle unter den Dörfern nicht mehr gebraucht wird.

Interbiennale for conceptional and minimal art. Grafik: Visit. e.V.
Kultur·Ausstellungen

Auch virtuelle Kunst muss auf Corona-Einschränkungen reagieren

Es hätte ja beinahe geklappt, und Leipzig hätte im September eine „Kunstausstellung“ erlebt, wie sie die Leipziger tatsächlich noch nicht gesehen haben. Aber auch hier sorgt die Corona-Pandemie für eine Verschiebung. Der Veranstalter der LEIPZIG.ART, die Arbeitsgemeinschaft Visit e. V., hat die 1. Interbiennale, die eine Lücke zwischen der 1Biennale und der Santorini Biennale mit einer Werkschau für immersive Konzeptkunst schließen sollte, von September 2020 auf Frühjahr 2021 verschoben. William-Gibson-Leser würden sich sofort angesprochen fühlen.

Ohne Fleiß wir das nichts. Foto: Ralf Julke
Politik·Engagement

Der Ökolöwe mahnt den überfälligen Masterplan Grün für Leipzig an

Bei all den Corona-Debatten sollte man wohl besser nicht vergessen, dass es noch viel drängendere Probleme gibt. Auch in Leipzig. Auch wenn man sie kaum noch irgendwo summen hört – die Insekten. Denn bei allen Lippenbekenntnissen der Stadt zum Erhalt der Artenvielfalt hat Leipzig bis heute keinen Plan, wie es wenigstens im Stadtgebiet ein Überlebensangebot für die Insekten schafft. Der Ökolöwe nutzt den Moment zu einer deutlichen Mahnung.

Die Kochstraße südlich der Richard-Lehmann-Straße. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Prüfergebnisse zur Fahrradstraße Kochstraße liegen frühestens im Dezember vor

Anja Feichtinger, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, war sich im März ganz sicher: Im Juni legt Leipzigs Verwaltung die Ergebnisse eines Stadtratsantrags vom November vor, nach dem die Prüfung mehrerer Straßen als Fahrradstraßen erfolgen sollte. Sie hatte dabei auf einen CDU-Antrag reagiert, der die Widmung der Kochstraße in der Südvorstadt zur Fahrradstraße gefordert hatte. Auf den CDU-Antrag hat die Verwaltung jetzt reagiert.

Andreas Barthelmess: Die große Zerstörung. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die große Zerstörung: Was der (nicht nur) digitale Bruch mit uns und unserem Leben anrichtet

Immer mehr Autoren stellen fest: Man kommt an diesem Thema nicht mehr vorbei. Man muss es ernst nehmen und sich Gedanken darüber machen, wie man es entschärft. Denn der „digitale Bruch mit unserem Leben“, wie es Andreas Barthelmess nennt, zerstört nicht nur unsere Kommunikation, die Medienfreiheit und Arbeitsgrundlage ganzer Branchen, sondern auch die Demokratie. Und dabei hat Barthelmess sein Buch noch vor Corona geschrieben.

Summierte Covid-19-Todesraten in einigen ausgewählten EU-Ländern. Grafik: BIAJ
Politik·Kassensturz

Die EU-Mitgliedsländer haben auch nach der Todesstatistik das Schlimmste wohl erst einmal hinter sich

Es lohnt sich immer, die ganzen Coronazahlen noch einmal durch den Wolf zu drehen. Auch dann, wenn die Epidemiologen wieder neue Richtgrößen diskutieren – aktuell ja die Reproduktionszahl R, die zeigt, wie viele andere Menschen ein am Coronavirus Erkrankter ansteckt. Neu ist jetzt auch die Zahl von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner als neuer Grenzwert, an dem Behörden auf Kreisebene wieder Einschränkungen verhängen sollen. Es geht dabei aber vor allem darum, die niedrigen Infektionszahlen im Griff zu behalten.

Vorsicht, Schule! Foto: Ralf Julke
Leben·Gesundheit

Wie sollen in Leipzigs Grundschulen Corona-Infektionsketten unterbunden werden?

Höchst besorgt über die Wiederaufnahme des Schulbetriebs in Sachsen äußert sich jetzt der Leipziger Stadtelternrat in einem Offenen Brief an die Staatsregierung. Denn wirklich vorbereitet auf einen Unterricht unter Corona-Bedingungen ist aus Sicht der Eltern die sächsische Schule ganz und gar nicht. Gerade die Öffnung der Grundschulen wirft für die Eltern eine ganze Reihe Fragen auf.

Die Haushaltsausgaben des Freistaats Sachsen. Grafik: SMF, Mittelfristige Finanzplanung
Politik·Kassensturz

Wie ordnen sich die erwarteten Steuerausfälle eigentlich in die sächsischen Haushaltspläne ein?

Am Freitag, 15. Mai, gab ja Sachsens Finanzminister Hartmut Vorjohann die möglichen Folgen des wirtschaftlichen Einbruchs aufgrund der Corona-Pandemie für die Steuereinnahmen des Freistaats bekannt. Dabei berief er sich auf den Arbeitskreis „Steuerschätzungen“ der Bundesregierung. Und wie das so mit Finanzmeldungen aus Dresden ist: Man schockt die Leute gern mit großen Zahlen. (Fast) 5 Milliarden Euro weniger könnten in Sachsens Kassen fehlen.

Baustelle Goerdelerring. Foto: L-IZ
Politik·Leipzig

„Stellenbesetzungsbremse“ gefährdet ausgerechnet die von OBM favorisierten Investitionen

Seit Donnerstag, 14. Mai, ist zumindest in Umrissen klar, wie sehr der Leipziger Haushalt unter den Belastungen der Coronakrise zu leiden hat. Mancher war zutiefst erschrocken. Aber dazu geben zumindest die vorläufigen Zahlen überhaupt keinen Anlass. Wie stark sich die Folgen des Shutdowns tatsächlich finanziell niederschlagen, wird sich erst in den nächsten Monaten zeigen, in denen der größte Teil der Wirtschaft wieder hochfährt. Und es sieht ganz so aus, dass Leipzig schon wieder an der falschen Stelle spart.

Nach der Corona-Krise: Deutsche fahren lieber Auto als Bus und Straßenbahn. Foto: Kapsch TrafficCom
Wirtschaft·Mobilität

Deutsche steigen aus Angst doch wieder lieber ins Auto, als Bus und Straßenbahn zu nutzen

Diese Meldung stammt vom 14. Mai und sie zeigt, dass die Deutschen durchaus in der Lage sind, völlig anders zu handeln, als es ihr Wissen eigentlich begründen würde. Während 59 Prozent der Befragten in einer Umfrage der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) angeben, dass aus ihrer Sicht die Klimakrise viel weitreichender ist als die Coronakrise, denken die meisten überhaupt nicht daran, ihr klimaschädliches Verhalten zu ändern. Im Gegenteil: Corona wird gar zur Ausrede.

Gleisbau in der Bornaischen Straße. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Corona-Shutdown macht es möglich: LVB bauen Gleise in der Bornaischen in einem Zug und fahren ab 30. Mai zweigleisig durch Connewitz

Auch das gibt es: Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) bekommen eine Baustelle schneller in den Griff als geplant. Und „schuld“ daran ist ausgerechnet die Corona-Pandemie. Denn die brachte auch rund um die Bornaische Straße den Anlieferverkehr völlig zum Erliegen, was den LVB kurzfristig ermöglichte, das Bauregime völlig zu ändern, sodass schon ab dem 30. Mai die Straßenbahnen wieder zweigleisig durch die Bornaische Straße fahren können.

Angesammelte Münzen.
Politik·Leipzig

Leipzig schließt das Jahr 2019 wohl mit über 90 Millionen Euro im Plus ab

Es hat rund zehn Jahre gedauert, bis Leipzig sich finanziell wieder so freischwimmen konnte, dass es wieder genug Spielraum für all die dringenden Investitionen hatte – von 2006 bis 2016. Der OBM trat freudestrahlend vor die Presse und verkündete riesige Investitionspakete. Doch dann blieb die Stadt auf vielen dieser Investitionen sitzen, weil mal die Fördergelder, mal die Baufirmen fehlten. Was auch 2019 wieder mit dazu führte, dass die Stadt einen Millionenüberschuss ausweisen konnte.

wonach wir suchen. Pressefoto: wonach wir suchen
Kultur·Musik

Die Band „wonach wir suchen“ thematisiert häusliche Gewalt in einem einfühlsamen Musicclip

Es war ein großes Thema im Shutdown: Die Sorge darum, dass es in der Zeit des Zuhausebleibenmüssens in Familien und Partnerschaften vermehrt zu Gewalt kommt und die Opfer keine Chance haben, sich Hilfe zu holen oder wenigstens der beklemmenden Situation zu entfliehen. Die Leipziger Band „wonach wir suchen“ hat das Problem jetzt in einem Song und einem beeindruckenden Musikclip thematisiert.

Ausgetrockneter Teich im Erholungsgebiet Lößnig-Dölitz. Foto: L-IZ
Politik·Leipzig

Leipzig soll zu einer Sponge City werden

Leipzig hat eine Menge Probleme. Bei den großen Starkregen vor zehn Jahren wurde deutlich, wie schlecht die Stadt und ihr Entwässerungssystem auf die riesigen Wassermengen eingerichtet sind, die mit steigenden Temperaturen immer wahrscheinlicher werden. Und die ausgetrockneten Teiche und verdorrenden Bäume in den letzten beiden Jahren haben gezeigt, dass Leipzig auch ein Wassersammelregime fehlt. Das beantragen jetzt die Grünen.

Volker Sielaff: Glossar des Prinzen / Selbstporträt mit Zwerg. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Glossar des Prinzen / Selbstporträt mit Zwerg: Die unerhörte Ungewissheit des Lebens im unfassbaren Jetzt

Kürzlich haben wir an dieser Stelle den neuen Gedichtband des Dresdners Volker Sielaff „Barfuß vor Penelope“ besprochen. Die Edition Azur hat bei der Gelegenheit auch zwei ältere Gedichtbände von Sielaff in diesem Band neu veröffentlicht. Sie erschienen 2011 und 2015 und sind vergriffen. Zuweilen wirken sie wie ein Vortasten für den „Penelope“-Band. Denn dazu musste Corona gar nicht erst kommen, damit Dichter merken, wie unsicher das Leben auf der Erde ist.

Der Plan für die neue Grünanlage mit Teich und Graben. Karte: Stadt Leipzig
Politik·Brennpunkt

Wenn Hochwasservorsorge mit der Schaffung einer neuen Grünfläche bestens harmoniert

Am Dienstag, 12. Mai, gab es ja die etwas unvollständige Meldung aus der Stadtverwaltung: „Leipziger Osten: Neue Grünfläche in der Rietzschke-Aue geplant“. „In der Rietzschke-Aue soll von November 2020 bis November 2021 eine neue naturnahe Grünfläche für den Leipziger Osten entstehen“, teilte das Rathaus mit. „Ziel der Maßnahme ist es, den natürlichen Auenraum zu regenerieren, die Auswirkungen von Starkregen und Hitzeperioden zu mindern, die Artenvielfalt zu erhöhen und die Wegeverbindungen im Quartier zu verbessern.“

Auf Heller und Cent genau zugemessen ... Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Sören Pellmann und Steffen Wehmann schreiben eine dicke Leipziger Lageeinschätzung zur Coronakrise

Die Corona-Maßnahmen haben einiges sichtbar gemacht, was in unserem Land schiefläuft. Oder besser: Sie haben es sichtbarer gemacht. Denn das alles war vorher schon für die Betroffenen Alltag. Nicht nur in den systemrelevanten Berufen, auch in den systemrelevanten Strukturen vor Ort, die sämtlich von den Kommunen unterhalten und bezahlt werden müssen. Und die wurden schon vor Corona in Sachsen knappgehalten. Für sie gab es am 5. Mai ein Schutzschirmchen. Zumindest empfand es die Linke so.

Verteilung der angebotenen Ferienwohnungen im Stadtgebiet. Grafik: Stadt Leipzig
Politik·Leipzig

Gerade in Leipzigs City werden immer mehr Wohnungen als Dauer-Ferienwohnung zweckentfremdet

Auch dieses Thema beschäftigt den Leipziger Stadtrat schon länger. Den ersten Vorstoß aus den Ratsfraktionen zu einem Zweckentfremdungsverbot von Wohnungen gab es 2015, als erstmals Meldungen für Aufmerksamkeit sorgten, wie die Geschäftsmodelle digitaler Ferienwohnungsvermittler den Wohnungsmarkt auch in deutschen Großstädten beeinflussten. Leipzigs Verwaltung sah damals noch keinen Handlungsdruck. 2018, als SPD und Grüne nachlegten, dann schon.

Henner Kotte: Der Hingerichtete lebt! Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Der Hingerichtete lebt! Henner Kotte erzählt die knackigsten (Kurz-)Geschichten aus der Leipziger City

Mit Henner Kotte wird es immer spannend, egal, ob man einen seiner Leipzig-Krimis liest, seine Sammlungen echter Kriminalfälle, oder ob man mit ihm auf Stadtführung geht – zu echten Leipziger Tatorten oder auch als Knirps zur Kinder-Krimi-Tour. Er weiß an jeder Ecke eine aufregende Geschichte. Und gerade deshalb wird dieser gedruckte Stadtführer etwas Besonderes: Er zeigt – erstmals in dieser Art – wie viele Geschichten in so ein einer kleinen, kompakten City stecken.

Dr. Ronny Maik Leder und Elisabeth Schiller-Witzmann eröffnen unter Wahrung der Hygienemaßnahmen den Tiefsee-Kubus. Foto: Tessina-Larissa Schramm
Leben·Gesellschaft

Von Viren, Plastikmüll und einem Landarzt, der die richtigen Worte sagt

„,Tiefsee'-Kubus vor dem Naturkundemuseum Leipzig öffnet seine Tore“, meldete das Leipziger Naturkundemuseum am Dienstag, 12. Mai. „Unter Auflagen ist nun auch das dritte Kapitel des Kooperationsprojektes zwischen dem Naturkundemuseum Leipzig und der Schaubühne Lindenfels erfahrbar.“ Eigentlich sollte es schon ab März erfahrbar werden. Das ist noch gar nicht so lange her, aber es wirkt, als sei das in einer anderen Epoche gewesen.

In der Gottschedstraße werden Stellplätze jetzt tatsächlich in Freisitzflächen umgewandelt. Foto: Tim Elschner
Wirtschaft·Leipzig

Grüne schlagen die Umwandlung von Stellplätzen in Freisitzflächen vor

Am Freitag, 15. Mai, dürfen auch in Leipzig wieder die Gaststätten öffnen – von vielen Leiziger/-innen lang ersehnt. Aber klar ist auch: Damit sie nicht zum Ort neuer Ansteckungen mit dem Coronavirus werden, müssen einige Abstandsregeln eingehalten werden. Das ist am ehesten möglich, wenn man auch vor den Gaststätten mehr Abstand schafft. Nach der CDU-Fraktion plädiert jetzt auch die Grünen-Fraktion für eine solche Lockerung. Aber mit einem etwas anderen Schwerpunkt.

Anti-Atom(müll)protest in Leipzig. Archivfoto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Auszüge aus Francis Neniks „Tagebuch eines Hilflosen“ #30

Überall kursieren momentan Verschwörungstheorien, nur ich krieg' keine gebacken. Ich hab nur diese Geschichte hier. Sie handelt von Russen und Chinesen, die im großen Stil versuchen, den Afrikanern die Atomkraft schmackhaft zu machen. Und Amerikanern, die auch mit ins große Nuklear-Bingo einsteigen wollen. Und den deutschen Medien, die kein Sterbenswort über all das verlieren.

Ausstattung mit Gesundheitspersonal in Sachsen und in ganz Deutschland 2007 und 2017. Grafik: Freistaat Sachsen, Statistisches Landesamt
Leben·Gesundheit

Sachsen hat die Lücke beim Krankenhauspflegepersonal bis heute noch nicht wieder geschlossen

Zwar gibt es auch in Sachsen einen Mangel an Pflegepersonal. Aber die Situation war auch schon einmal schlimmer. Das Statistische Landesamt hat jetzt Vergleichszahlen vorgelegt – pünktlich zum heutigen Internationalen Tag der Pflege. Der wird jährlich am 12. Mai begangen. Der Tag erinnert an den Geburtstag der britischen Krankenpflegerin und Pionierin der modernen Krankenpflege, Florence Nightingale.

Erle C. Ellis: Anthropozän. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Anthropozän: Warum Wissenschaftler seit 20 Jahren über eine neue geologische Zeiteinheit diskutieren

In den letzten Jahren hat die Diskussion so richtig Fahrt aufgenommen, debattieren Wissenschaftler darüber, ob man ein gänzlich neues geologisches Zeitalter einführen sollte, das nach dem Menschen benannt ist. Denn längst ist es unübersehbar, dass die Menschheit die Erde in einem Ausmaß verändert, wie es zuvor nur große geologische Katastrophen getan haben. Mit Erle C. Ellis erläutert einer die große Debatte, der selbst mittendrin steckt.

Selbst professionelle Lieferdienste nutzten Lastenräder. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Zartes Pflänzchen Fahrradstadt: Gefragte Förderung für Lastenräder, Fahrradzonen und eine (tageweise) autofreie Karl-Heine-Straße

Das Problem an Zeitenwechseln ist, dass sich viele Zeitgenossen nicht wirklich vorstellen können, wie ein Leben mit anderen Rahmensetzungen aussehen könnte. Sie empfinden schon die Vorstellung, ihr gewohntes Verhalten müsste sich ändern, als Bedrohung. Da verblüfft schon, wie stark die SPD-Fraktion im Stadtrat mittlerweile das Thema Radfahren besetzt. Die Fraktion kann sich mittlerweile sogar ganze Fahrradzonen in Leipzig vorstellen, ganze Quartiere, in denen das Fahrrad Vorrang hat.

Das Baugelände am Bayerischen Bahnhof. Foto: Matthias Weidemann
Politik·Brennpunkt

Petition zum Verkehr am Bayerischen Quartier: Das Verkehrsdezernat sieht keinen Grund, einen Verkehrskollaps zu befürchten

Mit ziemlicher Besorgnis wandten sich im Februar Bewohner/-innen aus der Südvorstadt mit einer Petition an den Stadtrat, die einen befürchteten Verkehrskollaps am neu entstehenden Wohnquartier am Bayerischen Bahnhof verhindern sollte. Drei Bürgerforen hatten die Befürchtungen nicht entkräftet, sondern sogar noch befeuert, obwohl aus Sicht des Dezernats Stadtentwicklung und Bau mit chaotischen Parkverhältnissen eigentlich nicht zu rechnen ist.

Seniorin auf dem Weg zur Haltestelle. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Ein LVB-Abo für umsteigewillige Senioren-Autofahrer? Verwaltung antwortet mit Stöhnen

Wenn Leipzig den beschlossenen Klimanotstand und die ebenso versprochene Mobilitätswende ernst nimmt, muss die Stadt es schaffen, vor allem mehr Autofahrer/-innen dazu zu bewegen, aufs Rad oder auf den ÖPNV umzusteigen. Und sich dazu auch einiges einfallen lassen. Eine Idee griff die SPD-Fraktion im Leipziger Stadtrat auf: Warum nicht Autofahrer/-innen, die ihren Führerschein abgeben, im Gegenzug ein zeitlich begrenztes Abo für die LVB geben? Quasi als Umstiegsprämie?

Anja Stiller: Die besten Öle für die Küche. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die besten Öle für die Küche: Alles Wissenswerte über eine ziemlich wichtige Zutat zu unserer Ernährung

Die Welt der Öle ist ja so eine Welt der falschen Werbeversprechen, der Jubelarien und wilden Verdammungen. Die einen werden als supergesund angepriesen, die anderen als total schädlich niedergemacht. Das hilft natürlich niemandem, wenn man vorm Regal mit dem Ölangebot steht und einfach nicht weiß: Was nehmen? Und was bedeuten die ganzen Bezeichnungen von Güteklasse 2 bis nativ? Da hilft dann wirklich nur ein Büchlein, das das alles mal erklärt.

Neues Rathaus. Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

Der Leipziger Doppelhaushalt 2021/2022 wird wohl frühestens im Mai 2021 beschlossen

In der Antwort an die CDU-Fraktion, die wissen wollte, wie teuer die Corona-Folgen für die Stadt Leipzig werden, hatte es Finanzbürgermeister Torsten Bonew ja schon angekündigt: All die Corona-Auswirkungen sorgen auch dafür, dass sich die Aufstellung des Doppelhaushalts für die Jahre 2021/2022 deutlich verschiebt. Denn man kann ja nicht wirklich planen, wenn man nicht mal weiß, wie heftig die Corona-Folgen den Haushalt der Stadt Leipzig tatsächlich beeinträchtigen.

Zumindest am Schulgebäude hübsch getrennt. Foto: Marko Hofmann
Bildung·Leipzig bildet

Die Fragezeichen, ob die Regeln des Kultusministeriums auch eingehalten werden, bleiben auch bei Landtagsabgeordneten

„Ab dem 18. Mai sollen Kinder wieder ihre Kitas und Schüler der Klassenstufen 1 bis 4 wieder ihre Schulen regelmäßig besuchen dürfen. Auch für alle übrigen Schüler weiterführender Schulen soll ab dem 18. Mai ein zumindest zeitweiser Besuch ihrer Schulen möglich sein“, meldete am Freitag, 8. Mai, das sächsische Kultusministerium und gab damit den nächsten großen Schritt bei der Lockerung der Allgemeinverfügung bekannt.

Kreidezeichnung auf der Sachsenbrücke. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Warum man bei Befreiung daran denken sollte, von wem man da eigentlich befreit wurde

Wortgewaltig, wie man ihn kennt, meldete sich Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Freitag, 8. Mai, zum 75. Jahrestag der Befreiung zu Wort. Man könne dieses Land, also Deutschland, nur mit gebrochenem Herzen lieben, sagte er. Und auch: „Es gibt kein Ende des Erinnerns. Es gibt keine Erlösung von unserer Geschichte“. Das ist alles so lieb gemeint, dass man gar nicht merkt, was für ein gesalbter Unfug das ist. Nicht ohne Grund. Denn damit geht er auf die Frames derjenigen ein, die Verbrechen gern verharmlosen und vernebeln.

Michael Schweßinger: In Buxtehude ist noch Platz. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

In Buxtehude ist noch Platz: Michael Schweßingers tieftraurige Reisenotizen von den Rändern Europas

Man kann auch anders reisen. Darüber schreibt Michael Schweßinger schon seit Jahren. Die Leipziger kennen ihn noch als emsigen Stadtteil-Ethnologen aus dem Leipziger Westen, wo er mit der Edition PaperOne auch einen kleinen Independent-Verlag mitbegründete. Aber der in Franken geborene Bäcker ist kein Mensch, der es wirklich lange an einem Ort aushält. Und ausgerechnet Buxtehude ist nun ganz und gar kein Ort, den er tatsächlich besuchen wollte.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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