Beiträge von Ralf Julke

Leipziger Zeitung Nr. 79: Liebe in Zeiten von Corona. Foto: Ralf Julke
Bildung·Medien

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 79: Von Gier, Maßlosigkeit, Liebe und Homeschooling in Corona-Zeiten

Zeitungen leben davon, dass sie den Blick schärfen, dass sie uns aufmerksam machen – und zwar ohne Geschrei, ohne das bunte Flackern im Internet und das dortige Gebuhle um Aufmerksamkeit. Zeitungen könnten der Ruhepol in einer zunehmend irrelaufenden Welt sein. Wenn sie denn nicht selbst auch noch anfingen, die Welt irre zu machen und jedes Problemchen zum Skandal aufbliesen, wie es die LVZ jüngst mit dem Brief einer empörten Mutter eines Schulkindes tat.

Die große Brachfläche Wilhelm-Leuschner-Platz / Markthallenviertel im Modell des Stadtplanungsamtes. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Im Juni soll der Stadtrat zum Entwurf des Bebauungsplans für den Wilhelm-Leuschner-Platz entscheiden

Lange hat der Stadtrat darauf gewartet. Am Dienstag, 26. Mai, gab das Dezernat Stadtentwicklung und Bau den Ratsfraktionen endlich den Entwurf des Bebauungsplanes Nr. 392 „Wilhelm-Leuschner-Platz“ in die Hände, nachdem Oberbürgermeister Burkhard Jung am 19. Mai schon seine Zustimmung gegeben hatte, dass der Entwurf endlich an die Öffentlichkeit darf. Jetzt bekommt man so eine Ahnung, wie sich die Stadt das künftige Quartier wirklich vorstellt.

Wie bewerten die Leipziger Unternehmen die sächsische Exit-Strategie? Grafik: IHK zu Leipzig
Wirtschaft·Leipzig

Im März und April ging die Stimmung der Leipziger Wirtschaft durch die Corona-Krise erst einmal in den Keller

Das hat reingehauen. Das hat die Weltwirtschaft so noch nicht erlebt, dass praktisch alle wichtigen Industrienationen fast zwei Monate ihre Wirtschaft herunterfahren, um den Ausbruch einer Pandemie in den Griff zu bekommen. Mit durchaus unterschiedlichem Erfolg. Sachsen ist dabei noch relativ glimpflich davongekommen. Aber zumindest im März und April sorgt der Shutdown für eine massive Eintrübung der Stimmung in der Wirtschaft.

Bärlauchblüte im Auenwald. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Ökolöwe zur Zukunft des Auenwaldes: Die Leipziger Aue braucht exklusiven Schutz

In Deutschland sind 63 Prozent der zu schützenden Arten in einem ungünstigen Erhaltungszustand. 69 Prozent der geschützten Biotope sind in einem schlechten Zustand. Zu diesen ernüchternden Ergebnissen kommt der Bericht „Lage der Natur Deutschlands“, den das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) Mitte Mai veröffentlicht hat. Das betrifft auch den Leipziger Auenwald, zu dem der Stadtrat am 20. Mai endlich einen grundlegenden Beschluss gefasst hat.

Weil gerade kein tolles Nerd-Bild zur Hand war ... Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Heute mal über Wissen und Bildung, Dunning und Kruger und die Gefühle von Wissenschaftler/-innen

Es gibt tatsächlich diese seltsamen Begegnungen, nicht nur bei diesen Hygiene-Demos, selbst in der Straßenbahn, wo eine doch schon etwas ältere, gartengebräunte und sehr von sich überzeugte Frau laut zu ihren beiden Schützlingen sagt: „Dass wir jetzt alle gechipt werden, ist jetzt offiziell. Das ist jetzt nämlich rausgekommen. Als Merkel kürzlich in China war ...“ Ja, was macht man da? Schreit man da vor Entsetzen? Oder guckt man lieber nach, ob man sein Handtuch dabei hat, um so schnell wie möglich wegzukommen, weil dieser Planet nicht mehr zu retten ist?

Tempo 30 - hier vor der Lessingschule. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Provokation oder sinnvoller Weg? Marcus Weiss beantragt Tempo 30 im ganzen Stadtgebiet

Der Stadtverkehr der Zukunft wird anders aussehen. Das machen mittlerweile nicht nur Städte wie Kopenhagen oder Amsterdam vor, wo Radfahrer/-innen seit Jahren bessere Bedingungen vorfinden. In der Coronakrise haben auch Städte wie Madrid, Paris und Brüssel den Schalter umgelegt. Gerade im Herzen der Stadt haben sie dem umweltfreundlichen Radverkehr endlich mehr Platz eingeräumt. Eine Entwicklung, an der auch Leipzig nicht vorbeikommen wird. Die Frage ist nur: Wie schnell geht's?

Uwe Backes, Steffen Kailitz (Hrsg.): Sachsen - Eine Hochburg des Rechtsextremismus? Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Sachsen – Eine Hochburg des Rechtsextremismus? Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme für ein Bundesland, das nicht aus den Schlagzeilen kommt

Die Frage lag in der Luft, spätestens seit 2015/2016 und den verstörenden Ereignissen in Freital, Heidenau, Bautzen usw. Ein ganzes Land schien völlig vom Weg abzukommen, radikalisiert und gewalttätig gegen Menschen, die doch eigentlich nur hofften, in Sachsen Zuflucht zu finden. Ist Sachsen also eine Hochburg des Rechtsextremismus? Eine Frage, mit der sich jetzt die Wissenschaftler beschäftigt haben, die es wissen können.

Die Paul-Fröhlich-Gedächtnisbank am Aufgang zum Fockeberg. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Stadt hat keine neuen Pläne für den Fockeberg und für die Holzplastiken fehlen einfach die Spender

Wahrscheinlich geht es nicht nur SPD-Stadträten so, dass sie beim Besuch des Fockeberges in der Leipziger Südvorstadt so ein wenig das Gefühl haben, dass der begrünte Berg irgendwie heruntergewirtschaftet wirkt. Er wird ja auch viel genutzt. Und manche Zeitgenossen trampeln nicht nur durchs Dickicht oder rutschen die steilen Hänge herunter, sie vermüllen auch noch den Ort, an dem sie gerade ihr Picknick hatten. Wird die Stadt also an der Gestaltung des Fockeberges etwas ändern?

Ausstellungsimpression „Silber auf Glas“ im Haus Böttchergässc
Kultur·Ausstellungen

Stadtgeschichtliches Museum verlängert die Ausstellung „Silber auf Glas“ jetzt bis August

Seit dem 4. Mai eröffnen auch die sächsischen Museen schrittweise wieder – wenn sie es schaffen, entsprechende Hygienekonzepte umzusetzen. In Leipzig betrifft das ja derzeit zwei besonders attraktive Ausstellungen, einmal die große Max-Klinger-Ausstellung im Museum der bildenden Künste, und zum anderen die Sonderausstellung „Silber auf Glas. Leipzig-Fotografien Atelier Hermann Walter.“ Die wird jetzt verlängert, kündigt das Stadtgeschichtliche Museum an.

Reste einer Betonbrücke am Weinteichgraben. Foto: BI Markkleeberg-Ost
Politik·Region

Machen Sie die Weinteichsenke endlich zum Naturschutzgebiet

Eigentlich wissen es auch die gewählten Vertreter in den Kommunen und Landkreisen, dass das Verbauen von Landschaft und der Verlust weiterer Felder und Biotope nicht mehr so weitergehen kann. Nicht nur wegen des Klimawandels, auch wegen des längst unübersehbaren Artensterbens. Was immer geschützt werden kann, muss jetzt unter Schutz gestellt werden. Doch auch in Markkleeberg tut man sich schwer damit, diese Konsequenz zu ziehen. Die Bürgerinitiative Markkleeberg-Ost bekommt jetzt prominente Unterstützung für die Weinteichsenke.

Kraftwerk aus der Ferne.
Politik·Sachsen

Antonia Mertsching: Ein Grundeinkommen wäre gerade für die sächsischen Kohleregionen ein Zukunftsthema

Der Corona-Shutdown hat auch etwas gezeigt, was den meisten Menschen überhaupt nicht bewusst ist: Wie labil unsere Art des Wirtschaftens ist, wie wenig Stillstand genügt, um ein ganzes System zum Kippen zu bringen, Unternehmen pleitieren und Menschen in Arbeitslosigkeit stürzen zu lassen. Und das, obwohl gleichzeitig hunderttausende systemrelevante Arbeitsplätze nicht besetzt und miserabel bezahlt sind. Doch als kurz die Debatte um ein bedingungsloses Grundeinkommen aufflammte, waren sofort die Löschtrupps im Einsatz.

Corpo. Foto: Melissa Leander Lücking
Kultur·Ausstellungen

Kunstraum D21 öffnet wieder: Eine Ausstellung zum menschlichen Körper als Medium und Inszenierung

Stück für Stück kehrt das gewohnte Leben zurück, wenn auch noch auf längere Zeit unter Auflagen, denn das Coronavirus ist nach wie vor unterwegs. Also gelten nicht nur in Gaststätten und Kabaretts die wichtigen Hygiene-Regeln. Sie gelten auch in Galerien. Doch wenigstens dürfen sie wieder öffnen, auch die kleineren wie der Kunstraum D21 in der Demmeringstraße 21, wo am Freitag, 29. Mai, eine höchst aktuelle Ausstellung eröffnet.

Nicht nur Knaben haben so ihre Probleme mit Sachsens Schulen. Foto: Marko Hofmann
Bildung·Leipzig bildet

Sachverständigenanhörung zum Volksantrag Gemeinschaftsschule bleibt voller Widersprüche

Es war noch nicht die Entscheidung, auch wenn Sabine Friedel, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, sich nach der am Montag, 25. Mai, durchgeführten Sachverständigenanhörung zum Volksantrag „Längeres gemeinsames Lernen in Sachsen“ sicher war: „Schulfrieden wird endlich hergestellt“. Tatsächlich konnte sie ja selbst beobachten, dass es nach wie vor große Widersprüche gibt – auch zwischen Volksantrag und Regierungskoalition.

Wegen Corona geschlossen: Restaurants, Gaststätten und Hotels sind seit Wochen zu. Die Beschäftigten haben nun mit enormen Lohneinbußen zu kämpfen, warnt die Gewerkschaft NGG. Foto: NGG
Wirtschaft·Metropolregion

Massive Umsatzeinbrüche bei sächsischen Einzelhändlern und deutliche Zuwächse bei Supermärkten und Online-Handel

Am Montag, 25. Mai, veröffentlichte nicht nur das Bundesamt für Statistik Zahlen zur Wirtschaftsentwicklung im ersten Quartal – und animierte Medien wie den „Spiegel“ wieder zu Klamaukmeldungen wie „Coronakrise trifft deutsche Wirtschaft mit Wucht“ – mit Vergleichen, bei denen die überschwänglichen Verfasser gleich mal auf die Weltfinanzkrise von 2008/2009 zurückgriffen. Aber tatsächlich weiß noch niemand, wie heftig die Auswirkungen des Corona-Shutdown wirklich werden.

Selbst vom Völkerschlachtdenkmal aus zu sehen: die Deponie Seehausen. Foto: Marko Hofmann
Wirtschaft·Leipzig

Stadtwerke Leipzig und Abfallverband gründen neue Projektentwicklungsgesellschaft für erneuerbare Energieerzeugung

Angekündigt hatten es die Stadtwerke Leipzig schon länger, dass sie ihre Anteile an Windkraft- und Solaranlagen ausbauen wollen, um ihren Strommix weiter umweltverträglich zu machen. Manchmal gibt es besondere Gelegenheiten, mit denen ein großer Schritt dazu möglich wird. So wie jetzt, da die Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH (WEV) darangeht, die künftige Nutzung der Deponie Seehausen im Leipziger Norden zu planen.

Nur mit Leine: Mit Wuff im Park. Foto: Marko Hofmann
Politik·Leipzig

Für eingezäunte Hundewiesen ist einfach kein Platz mehr in Leipzigs Parks

Die Idee war eigentlich ganz vernünftig, so aus Hundehalterperspektive: Wenn es umzäunte Hundewiesen gäbe, könnte man den Hund dort einfach von der Leine lassen, der könnte sich austoben und käme dabei spielenden Kindern, Picknickern und Radfahrern nicht in die Quere. Doch dieser Petition abzuhelfen sieht das Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport keine Chance. Es gibt einfach zu wenig Platz in Leipzigs Parks.

Die Altersstruktur der Richterinnen und Richter in Sachsen (Dezember 2019). Grafik: Freistaat Sachsen /SMJus
Politik·Sachsen

Sachsens Justiz gerät mitten hinein in einen selbst organisierten Schweinezyklus

Dass es in Sachsens Justiz einen derartigen Rückstau an Verfahren gibt, hat vor allem zwei Gründe: Den Personalmangel, der ab 2009 auch die sächsischen Gerichte erfasste, nachdem CDU und FDP ein resolutes Personalsparprogramm aufgelegt hatten, und die Überalterung vieler Richter. Die ist zumindest für den rechtspolitischen Sprecher der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag, Rico Gebhardt, ein deutlicher Grund zur Polemik. Denn 1990 gab es ja einen umfassenden Elitenwechsel.

„Alle nach Halle“ am Connewitzer Kreuz. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Stadtverwaltung will jetzt doch RBL Media mit dem Putzen der Spritzschutzgeländer beauftragen

Da hatte sich Leipzigs Verwaltung einiges vorgenommen, als sie die Werbekonzession für die Leipziger Haltestellenhäuschen neu ausschrieb und die Spritzschutzgeländer gleichzeitig extra ausschreiben musste. Seit knapp einem Jahr ist zu beobachten, was passiert, wenn man keine Anschlussregelung findet: Sie werden zunehmend mit Graffiti verschmiert und niemand scheint Kraft und Zeit zu haben, sie zu schrubben. Jetzt soll der neue Werbepartner RBL die Pflege der Geländer doch noch übernehmen.

Nächtlich erleuchtetes Naturkundemuseum an der Lortzingstraße. Foto: LZ
Politik·Leipzig

Grüne beantragen eine echte Reduktion der Lichtverschmutzung als Zielstellung im Leipziger Lichtmasterplan

Eine Lichtschutzsatzung für Leipzig gibt es nicht, das sei auch rechtlich nicht möglich, hatte Leipzigs Verwaltung im vergangenen Jahr betont, als sie ihre neue Strategie zum Umbau der Leipziger Stadtbeleuchtung vorstellte. Dabei ging es vor allem um den Ersatz der alten, energieaufwendigen Leuchtkörper durch sparsamere LED-Lampen, aber weniger um eine Minderung der Lichtlast. Auch wenn der Stadtverwaltung schon so ein bisschen bewusst ist, wie sehr Lichtverschmutzung besonders die Insektenvielfalt beeinträchtigt.

Feministischer Aktionstag am 16. Mai in Leipzig. Foto: L-IZ.de
Leben·Familie & Kinder

Leipzig soll ein viertes Frauenschutzhaus mit einer Clearingstelle bekommen

Die Ausgangsbeschränkungen zum Corona-Shutdown haben auch ein Problem wieder sichtbar gemacht, das sonst im Alltagsgeschehen kaum Beachtung findet: die Gewalt an Frauen. Denn am häufigsten erleben Frauen Gewalt in ihrer Partnerschaft, die zur Hölle werden kann, wenn der Partner seine Probleme nur noch mit Gewalt auslebt. Dann braucht es Zufluchtsorte für die Schwächeren. Aber die reichen in Leipzig schon lange nicht mehr.

Flugzeug beim Flug übers Leipziger Stadtgebiet. Foto: Ralf Julke
Politik·Region

Bitte setzen Sie sich für nächtliche Betriebsbeschränkungen am Flughafen Leipzig/Halle ein!

Natürlich protestieren Menschen in Deutschland nicht nur, um ihr „Großes Nein“ (Armin Nassehi) in die Welt zu schreien. Manchmal fordern sie auch nur, dass Versprechen und Beschlüsse von den gewählten Politikern auch umgesetzt werden. Denn unsere Demokratie ist nicht nur kleinteilig. Sie ist auch verzerrt. Und wenn es um Profite und Arbeitsplätze geht, sind die Verzerrungen besonders groß. Deshalb bekommt Marian Wendt nun binnen kurzer Zeit seinen zweiten Offenen Brief.

Markus Krüger: Überschwemmte Landschaft (2019). Foto: Galerie Schwind
Kultur·Ausstellungen

Alles in Reih und Glied: Menschlicher Optimierungswahn in perfekter Landschaftsmalerei

Während Cafés und Kabaretts grübeln, wie sie die Möglichkeiten von Ansteckungen in ihren Räumen verringern können, haben Galerien damit eher nicht so ein Problem. Richtig voll wird es dort immer nur zur Ausstellungseröffnung. Aber die Zeiten von Vernissagen mit dicht gedrängten Gästen sind vorerst vorbei. Auch die Galerie Schwind hat ihre neueste Ausstellung am 19. Mai aufgrund der aktuellen Situation ohne Ausstellungseröffnung eröffnet.

Armin Nassehi: Das große Nein. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Das große Nein: Warum eine Demokratie ohne Protestbewegungen zu einer müden Amtsverwaltung werden würde

Es wird wieder demonstriert in Deutschland. Auf sogenannten „Hygiene-Demos“ protestieren allerlei Leute gegen allerlei – gegen Corona-Maßnahmen, einen befürchteten Impfzwang, Bill Gates und Angela Merkel. Und irgendwie auch fürs Grundgesetz. Aber Proteste leben vom großen Nein, stellt der Soziologe Armin Nassehi in diesem Essay fest, den er zwar schon vor Corona geschrieben hat. Aber die Protestphänomene haben alle dieselbe Wurzel, stellt er fest.

Am Nordstrand des Cospudener Sees. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Leipzigs Umweltdezernat legt Ausflüglern ans Herz, ihren Picknickabfall lieber wieder mit nach Hause zu nehmen

Leipzigs Jugendparlamentarier glauben an das Gute und Ordentliche im Menschen. Anders als viele ältere Zeitgenossen, die unsere Umwelt als Müllschlucker betrachten oder einfach davon ausgehen, dass am Montag dann die fleißigen Abfallsammler/-innen losziehen und ihren weggeworfenen Müll von der Wiese klauben. Mehr Abfallbehälter könnten doch das Problem beheben, meinte das Jugendparlament in einem Antrag.

Windmühlenstraße Richtung Bayerischer Platz. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Ab 2022 soll es tatsächlich ein Werkstattverfahren zum Umbau des Bayrischen Platzes geben

Wer in Leipzig als Stadtrat oder Stadträtin arbeiten will, braucht eine Engelsgeduld. Nichts passiert von jetzt auf gleich. Selbst ein Beschluss bedeutet noch nicht, dass schon im nächsten Jahr losgearbeitet werden kann. In den Ratsfraktionen weiß man sehr wohl, woran es oft liegt – an Planungskapazitäten und fehlendem Personal. Manchmal auch an Fördergeld. Fünf Jahre zwischen Beschluss und Umsetzung sind schon ein gewohnter Zeitraum. Bei der Windmühlenstraße wird es erst ab 2026 eine Lösung geben.

Dieskaustraße, Blick von der Schwartzestraße stadtauswärts: Radfahrer sind hier nicht vorgesehen. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Der Stadtrat tagte: Ratsversammlung stimmt Verwaltungsvorschlag zur Dieskaustraße zu und Linke/Grüne-Antrag wird geprüft + Video

Am Mittwoch, 20. Mai, wurde in einer doch sehr kontroversen Diskussion im Stadtrat auch die Entwurfsplanung zur Dieskaustraße abgestimmt. Die Straße, die von Kleinzschocher bis Großzschocher als alternativlose Hauptstraße durch den Südwesten führt, soll ab 2023 umgebaut werden. Und eigentlich war sich die Ratsversammlung über fast den gesamten Straßenumbau einig. Nur ein 200 Meter langes Stück zwischen Windorfer Straße und Eisenbahnüberführung wurde heftig diskutiert.

Einmündung Cottaweg mit Blick zur Zeppelinbrücke. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Auch wegen Corona: Zeppelinbrücke bekommt jetzt einen temporären Radweg

Mühsam nährt sich das Radfahrerkaninchen in Leipzig. Aber zuweilen geschehen doch ein paar kleine Wunder. Etwa auf der Jahnallee, wo sich die Verwaltung in den letzten Jahren beharrlich weigerte, deutliche Änderungen zur Sicherheit der Radfahrer/-innen durchzuführen. Planungen für eine Radverbindung von Lindenau bis Stadtmitte sollten eigentlich erst in diesem Jahr beginnen. Doch jetzt richtet das Verkehrs- und Tiefbauamt kurzfristig temporäre Radwege auf der Zeppelinbrücke ein.

Oberbürgermeister Burkhard Jung im Stadtrat. Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

OBM will in der Stadtratssitzung am 28. Mai einen Grundsatzbeschluss zu einer neuen Verwaltungsstruktur fassen lassen

Es ist ein ganz schöner Drahtseilakt, den Oberbürgermeister Burkhard Jung jetzt versucht. Während der Stadtrat am Mittwoch, 20. Mai, tagte, ließ er eine Meldung veröffentlichen, in der er schon einmal beschreibt, wie eine neue Verwaltungsstruktur aussehen könnte, wenn Leipzig mit der neuen sächsischen Gemeindeordnung acht Bürgermeisterstellen besetzen darf. Bislang durften es nur sieben sein. Und die Wahl des Wirtschaftsbürgermeisters im September fällt erst einmal aus.

Die Prager Straße am Völkerschlachtdenkmal. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Greenpeace Leipzig richtet am Samstag einen Pop-up-Radweg am Völkerschlachtdenkmal ein

Auch Leipzig gehört zu den deutschen Großstädten, die die Chancen des Corona-Shutdowns fast völlig vergeigt haben, wenn man die provisorische Abmarkierung am Connewitzer Kreuz einmal außen vor lässt, über die sich Stadträtin Juliane Nagel (Die Linke) so freute. Alle anderen schnell umsetzbaren Verbesserungen für Radfahrer/-innen, die Leipzigs Umweltverbände vorgeschlagen hatten, wurden nicht umgesetzt. Auch nicht die in der Prager Straße.

Peter Lemar: Die Geschichte von Rainer Zufall. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die Geschichte von Reiner Zufall: Eine leicht phantastische Geschichte um das Drama des vielbegabten Kindes

Reiner hat es nicht einfach. Mal abgesehen davon, dass er die Schwerkraft aufheben kann, Airbusse anstelle der Piloten landen kann und auch locker mal ein großes Konzert dirigiert, hat er ein Problem: Er denkt zu viel nach, hat zu viele Talente und erlebt immer wieder harsche Konfrontationen mit der Welt, weil er die Dinge zu gut beherrscht. Da fühlen sich die Leute, die er mal kurz vertreten hat, in ihren edelsten Persönlichkeitsrechten verletzt.

bösenachtgeschichten mit Armin Zarbock. Foto: Armin Zarbock
Kultur·Lesungen

Armin Zarbock startet am Montag online mit bösenachtgeschichten

Für die Autoren ist der Shutdown noch lange nicht vorbei – und für Schauspieler auch nur halb, auch wenn einige Bühnen unter besonderen Bedingungen in den nächsten Tagen schon beginnen, wieder zu spielen. Aber mittlerweile haben ja schon einige ausprobiert, wie das ist, wenn man mit Büchern und Lesungen einfach mal online geht. Auch gern mit richtigen Gruselgeschichten, zu denen ab Montag der Leipziger Schauspieler Armin Zarbock einlädt.

Blick zur Magdeborner Halbinsel (Bildmitte). Foto: Foto: LMBV / Peter Radke
Politik·Region

CLAIRE auf der Magdeborner Halbinsel: Großpösna soll Standort für neues Helmholtz-Zentrum werden

Was passt eigentlich noch so alles an den Störmthaler See? Nirgendwo im Neuseenland wird so viel geplant wie am Südufer des Störmthaler Sees. Am Montag, 18. Mai, diskutierte der Gemeinderat von Großpösna nicht nur über eine Absichtserklärung mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig (UFZ) für das Projekt „Erarbeitung eines Antrages für die Gründung des Hemlholtz-Zentrums CLAIRE“ auf der Magdeborner Halbinsel. Auch die Machbarkeitsstudie für ein Natursportzentrum östlich der Grunaer Bucht durch den Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) wurde vorgestellt.

Aufnahme eines Eisvogels.
Politik·Brennpunkt

Jagdpausen im Bootsverkehr: Auch 2019 brütete nur ein Eisvogel-Paar am Floßgraben

„Die Bedingungen für eine erfolgreiche Brut des Eisvogels am Floßgraben sind weiterhin gut“, meldete am Mittwoch, 20. Mai, das Amt für Stadtgrün und Gewässer. Dies ergäbe sich so aus dem jährlichen Monitoring am geschützten Gewässer im südlichen Auwald. Aber das kann das Monitoring überhaupt nicht belegen. Dazu fehlt jeder Vergleichsmaßstab. Auch wenn sich Jens Kipping 50 Mal in der Saison in seinen Beobachtungsstand begibt.

Albert T. Lieberg: Der Systemwechsel. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Der Systemwechsel: Albert T. Liebergs Skizze einer Welt, in der sich die Menschen wieder um die Zukunft des Planeten kümmern

Am Montag, 18. Mai, freute man sich beim Büchner Verlag in Marburg ganz mächtig gewaltig. Da trudelte per E-Mail die Nachricht herein, dass der Verlag in diesem Jahr zu den Gewinnern des Deutschen Verlagspreises gehört. Auch sechs sächsische Verlage wurden gewürdigt. Der Büchner Verlag hat sich zu einem Verlag gemausert, der Bücher zu den wirklich drängenden Fragen unserer Zeit veröffentlicht. Eins haben wir uns extra noch zukommen lassen. Es erschien schon 2018, beschäftigt sich aber auch mit der Frage, die jetzt viele beschäftigt: Was wird nach Corona aus der Welt?

Vorsicht, Schule! Foto: Ralf Julke
Bildung

Das sächsische Experiment der geöffneten Grundschulen wird aufmerksam beobachtet

Seit Montag, 18. Mai, ist ja wieder Hochbetrieb an Leipziger Schulen. Nachdem vorher schon die Abschlussjahrgänge zurückkehrten, wurden diesmal die Grundschulen geöffnet. Mit einer heftigen Diskussion auch um die Frage, wie bei den vielen Kindern die Abstandsregeln eingehalten werden sollen. Besorgnisse gab es schon vorher. Denn was passiert eigentlich, wenn Lehrer/-innen oder Schüler positiv auf das Coronavirus getestet werden?

Straßenbahn der Linie 16 am Messegelände. Foto: Marko Hofmann
Wirtschaft·Mobilität

LVB-Straßenbahnen gehen erst am 2. Juni wieder auf 10-Minuten-Taktung

Seit Montag, 18. Mai, sind die Straßenbahnen in Leipzig noch voller geworden. Schon nach Ostern haben sie sich wieder gefüllt, als die ersten Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Kraft traten. Aber im ersten Schritt nahmen die Leipziger Verkehrsbetriebe ( LVB) am 20. April nur bei den Buslinien wieder den Normaltakt auf. In den Straßenbahnen wurde es also wieder voll und bis Montag war auch nicht wirklich klar, wann sich die Taktung wieder verbessert. An den fehlenden Fahrgästen lag es ja nicht mehr.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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