Beiträge von Ralf Julke

Montage des restaurierten Verteilers am 15. Dezember. Foto: Uwe Buckendahl
Politik·Engagement

Lindenauer Stadtteilverein braucht noch rund 1.000 Euro, um die Rettung des Linienverzweigers der Deutschen Reichspost zu bezahlen

Am Dienstagvormittag, 15. Dezember, wurde in Lindenau ein ganz besonderes, rund 100 Jahre altes Technikdenkmal, wieder aufgerichtet: ein historischer Linienverzweiger der Deutschen Reichspost, Originalstandort in Leipzig-Lindenau in der Lützner Straße 166 / Ecke Saalfelder Straße. Die Notrettung dieses einmaligen technischen Denkmals hat der Lindenauer Stadtteilverein initiiert – braucht aber auch noch Unterstützung, um die Rettung ganz bezahlen zu können.

Was jedes Jahr wirklich dabei herauskommt. Foto: Marko Hofmann
Leben·Gesundheit

Die armseligen Wünsche der Leistungserbringer, die sie dann doch nie bis zum Sommer durchhalten

Es gab mal eine Zeit, da habe ich mir wirklich noch Gedanken darüber gemacht, was sich andere Leute so zum Jahreswechsel alles vornehmen und dann doch nicht halten und warum nicht. Als wenn dieser Moment mit Schampus und Geknall wirklich etwas ändern könnte und beim nächsten Jahreswechsel nicht derselbe entschlussfaule Mensch dastünde und sich vornähme, sich irgendwie zu ändern. Aber die Krankenkassen sind von diesem ritualisierten Selbstbetrug regelrecht begeistert – und fragen jedes Jahr nach.

Adventsstille im Barfußgässchen. Foto: Marko Hofmann
Politik·Leipzig

Dafür reichen die Laborkapazitäten überhaupt nicht: Leipzig plant keine Corona-Massentests

Das war wohl der kürzeste Schlagabtausch mit Frage und Antwort, den Leipzigs Stadtrat jetzt erlebt hat. Als Stadtrat Marcus Weiss (Die PARTEI) seine Anfrage stellte, lästerten deutsche Satire-Shows noch über die schier riesigen Mengen von Weihnachtsbesuchern, die die Bundesregierung in diesem Jahr geradezu für selbstverständlich hielt. Zu einem Zeitpunkt, an dem fast alle deutschen Städte schon ihre Weihnachtsmärkte abgesagt hatten.

Illegale Piste im Auwald. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Gleich Nägel mit Köpfen machen: Juliane Nagel beantragt Schaffung eines Mountainbike-Parcours auf dem agra-Gelände

Wenn schon, dann gleich konkret. „Die Stadt Leipzig setzt sich mit Vertretern der Mountainbikeszene und Radsportvereinen in Leipzig zusammen und prüft die Schaffung von legalen Mountainbike/Trialstrecken in Leipzig“, hatte die Grünenfraktion im September beantragt. Der Antrag stand für die für heute geplante Ratsversammlung auf der Tagesordnung. Aber Linke-Stadträtin Juliane Nagel findet, dass man den Vorschlag des Ökolöwen gleich mitbeschließen könnte.

Am Tower auf dem Flughafen Leipzig. Foto: LZ
Politik·Leipzig

Linksfraktion stellt Antrag gegen die militärische Ansiedlung am Schkeuditzer Airport

Was wird eigentlich aus der Demokratie und dem Vertrauen der Bürger, wenn Konzerne und dubiose Lobbyisten mehr Einfluss auf die Politik haben als die gewählten Gremien? Wenn sie ihre Interessen einfach durchdrücken können und dabei die betroffenen Bürger einfach ignorieren können? Beim Flughafen Leipzig/Halle scheint das immer wieder der Fall zu sein. Auch bei den dubiosen Plänen, hier eine Militärhubschrauberbasis zu schaffen. Das beschäftigt jetzt die Linksfraktion im Stadtrat.

Der Mindestlohn hat für einige Leipziger die wirtschaftlichen Sorgen gemildert. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Henning Homann ist sich sicher: Der Mindestlohn ist auch für Sachsen noch viel zu niedrig

Am Montag, 14. Dezember, legte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil den Evaluationsbericht zur Wirkung des Mindestlohns in Deutschland vor. Immerhin war die Einführung des Mindestlohns ein wichtiges Projekt der SPD, eingeführt ab dem 1. Januar 2015 gegen massiven Widerstand der Arbeitgeberverbände und der diversen konservativen Wirtschaftsinstitute (auch aus Sachsen). Sie drohten mit massivem Verlust von Arbeitsplätzen. Aber nichts davon ist eingetreten.

Das Plädoyer der „Initiative GG 5.3 Weltoffenheit“ auf englisch.
Politik·Leipzig

CDU-Fraktion im Stadtrat will Klarstellung: Darf der Leiter des Dok-Film-Festivals eine eigene Meinung haben oder nicht?

Wir leben in seltsamen Zeiten. Und vielleicht haben jene Kritiker recht, die darauf hinweisen, dass wir bei all der Eskalation mittlerweile verlernt haben miteinander zu diskutieren. Selbst in die Politik hat so ein „Weg mit ihnen“-Gestus Einzug gehalten. Und auch die CDU-Fraktion im Leipziger Stadtrat ist nicht frei davon und findet den Einspruch gegen die BDS-Resolution des Bundestages „inakzeptabel“. Werden wir jetzt alle zu Oberlehrern?

Carola Moosbach: Johann Sebastian Bachs Töchter. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Johann Sebastian Bachs Töchter: Carola Moosbach erzählt die Lebensgeschichte der vier überlebenden Töchter des großen Komponisten

Eigentlich hätte man so ein Buch von einer Leipziger Forscherin oder auch einem Forscher erwartet, wo ja nun Leipzig das große Zentrum der Bach-Forschung ist. Aber in diesem Fall war die Kölner Autorin Carola Moosbach schneller. Oder das Thema brannte ihr einfach auf den Nägeln. Denn über die berühmten Bach-Söhne wissen wir eine Menge. Aber der Leipziger Thomaskantor hatte auch Töchter. Waren die etwa unwichtig und untalentiert?

Bianca Aristía. Foto: Juliana Paulos
Kultur·Musik

Drei starke Songs für den Lockdown

Nun haben wir ihn wieder, den „harten“ Lockdown, der endlich das erreichen soll, was der „weiche“ Lockdown im November nicht bewirkt hat: Die Kontakte so weit zu reduzieren, dass die Corona-Infektionsketten wieder unterbrochen werden und die Infektionszahlen sinken. Da sitzt dann so mancher im einsamen Homeoffice und vermisst noch stärker als im Frühjahr das Geplapper der Kolleg/-innen. Vielleicht hilft ja da ein Schwung guter Musik. Lockdown-Musik quasi, die auch durchaus daran erinnern darf, dass das Leben weitergeht. Trotz alledem.

Stannebeinplatz in Schönefeld. Archivfoto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Der Stannebeinplatz wird erst ab 2027 umgebaut

Mit manchen Petitionen rennen Leipziger offene Türen ein. Was im Fall von Ansbert Maciejewski auch damit zu tun hat, dass er als ehemaliger Stadtrat der CDU ungefähr weiß, wie die Verwaltung tickt und welche Vorhaben sie gerade bearbeitet, auch wenn das Ergebnis noch Jahre auf sich warten lässt. So wie beim Stannebeinplatz in Schönefeld, zu dem Ansbert Maciejwski eine Petition geschrieben hat, die schon 172 Leipziger/-innen unterschrieben haben.

Gegen Gewinne ohne Gewissen ... Grafik: Lieferkettengesetz.de
Wirtschaft·Metropolregion

Allianz „Sachsen kauft fair“ schreibt an die Bundeskanzlerin: Es ist höchste Zeit für ein starkes Lieferkettengesetz

Die Corona-Pandemie hat auch unbarmherzig offengelegt, wie abhängig Deutschland mittlerweile von den weltweiten Lieferketten ist, das, was die Prediger des „freien Marktes“ so gern Globalisierung nennen, was aber oft mit miserablen Produktionsbedingungen, Kinderarbeit und fehlenden Umweltstandards zu tun hat. Mit fairem Handel hingegen hat das nichts zu tun. Deswegen bekommt die Bundeskanzlerin jetzt sogar einen Brief aus Sachsen.

Henry Handel Richardson: Maurice Guest, Band 2. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Maurice Guest, Band 2: Das Scheitern des Maurice Guest an seinen eigenen Vorstellungen von „Liebe“

Vor vier Tagen haben wir hier den ersten Band des neu übersetzten und in der Connewitzer Verlagsbuchhandlung erschienenen Romans „Maurice Guest“ von Henry Handel Richardson besprochen. Dass der zweite Band für den Titelhelden nicht gut ausgehen würde, war da schon zu ahnen. Obwohl: Eigentlich ist er gar nicht der Held. Eher ein Antiheld. Also irgendwie der Typus unserer Zeit. Aber nicht der ermutigendste.

Bei der Demonstration gegen den Ausbau des Flugverkehrs am Flughafen Leipzig/Halle demonstrierten verschiedene Bündnisse gemeinsam. Foto: L-IZ.de
Politik·Region

Freistaat Sachsen lehnt Aussetzung des Planfeststellungsverfahrens zum Ausbau des Frachtflughafens trotz Corona-Einschränkungen ab

Nachdem Leipzigs Verwaltung den Antrag der Grünen-Fraktion als nicht umsetzbar erklärt hatte, bekam auch die Bürgerinitiative am Flughafen Post vom Freistaat: Der Freistaat Sachsen hat die Anträge der Bürgerinitiative „Gegen die neue Flugroute“ und der IG Nachtflugverbot e. V. auf Aussetzung des Planfeststellungsverfahrens zum Ausbau des Frachtflughafens Leipzig-Halle bis nach der Pandemie abgelehnt. Was bei den Fluglärmbetroffenen einen alten Verdacht bestärkt.

Demo für sozialen Wohnungsbau am 18. Januar 2020. Foto: LZ
Politik·Leipzig

Kosten der Unterkunft: Linksfraktion beantragt externen Gutachter, um endlich realistische KdU für Leipzig zu bekommen

Leipzig ist schon erstaunlich als Labor heutiger Politik und zeigt auf vielen Ebenen, dass die Gleichgewichte schon lange nicht mehr stimmen und sich Verwaltungen zu Verteidigern wirtschaftlicher Interessen entwickelt haben, die sie auch gegen den Wählerwillen durchzusetzen versuchen. Das ist auch bei den Kosten der Unterkunft der Fall, die in Leipzig schon lange ein Politikum sind und auch nicht gerichtsfest. Die Linksfraktion will das jetzt ändern.

Wie froh war man doch beim Lockdown-Ende im Mai ... Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Landeselternrat schreibt einen Offenen Brief: Hat die Politik aus dem Frühjahrs-Lockdown nichts gelernt?

So weit hätte es nicht kommen müssen. Und die Kinder sind garantiert nicht schuld, dass Sachsen derzeit die höchsten COVID-19-Infektionszahlen deutschlandweit hat. Doch auch die Kinder werden jetzt wieder leiden, wenn ab Montag Schulen und Kitas dicht sind und nur noch eine Notbetreuung aufrechterhalten wird. Der Landeselternrat wendet sich deshalb mit einem Offenen Brief an den Ministerpräsidenten.

Hier war es eine ausgeschilderte Baustelle, wegen der mehrere geparkte Fahrzeuge abgeschleppt wurden. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Falschparker: Drei Ratsfraktionen werden den Wunsch des OBM zur Aufhebung des Ratsbeschlusses nicht akzeptieren

So nicht. Die StVO regelt eindeutig, wo überall im Straßenraum nicht geparkt werden darf. Und zur Kontrolle der Einhaltung sind die städtischen Ordnungsämter verpflichtet. Nur in Leipzig scheint das immer öfter nur noch eine Auslegungssache zu sein. Was anfangs nur die Radfahrer/-innen zum Verzweifeln brachte, hat zuletzt den Stadtrat auf den Plan gerufen, der einen Beschluss fasste, den OBM und Landesdirektion für rechtswidrig halten. Aber das wollen sich mehrere Stadtratsfraktionen so nicht gefallen lassen.

Entwicklung der CO2-Emissionen pro Kopf in Leipzig. Grafik: Stadt Leipzig
Politik·Leipzig

Auch Leipzig hat die vergangenen sechs Jahre beim Klimaschutz großenteils vertrödelt

Am heutigen 12. Dezember jährt sich der Abschluss des Pariser Klimaabkommens zum fünften Mal. Die Vereinbarung hat das Ziel, die menschengemachte globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen. Das geht nicht nur die EU etwas an, die am Freitag ihr Ziel für 2030 deutlich schärfte, die CO2-Emissionen um 55 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Städte wie Leipzig wären eigentlich viel flexibler. Und verschlafen das Thema trotzdem, wie jetzt die Linksfraktion kritisiert.

Atemschutzmaske. Foto: L-IZ.de
Kultur·Lebensart

Landeskulturverbände leiden und mahnen trotzdem in einem Offenen Brief: Tragt Maske, Leute!

Ab Montag, 14. Dezember, gilt in Sachsen der harte Lockdown. Fahrlässigkeit und einige falsche politische Entscheidungen haben dazu geführt, dass der Freistaat mittlerweile das am stärksten von Corona-Infektionen betroffene Bundesland ist. Und eigentlich hatten die sächsischen Kulturbetriebe beim „Lockdown Light“ im November noch gehofft, wenigstens ein paar Weihnachtsprogramme spielen zu können. Doch jetzt wenden sich die Landeskulturverbände lieber mit einem Offenen Brief an die Bürger des Freistaats.

Corona-Ambulanz der Uniklinik Leipzig. Foto: L-IZ
Leben·Gesundheit

SPD-Landtagsabgeordnete Sabine Friedel antwortet einer verzweifelnden Mutter

Wie reagiert man auf den „Brief einer verzweifelnden Mutter an den Ministerpräsidenten Michael Kretschmer“, in dem die Briefschreiberin ihre durchaus berechtigte Sorge darum formuliert, ob die in Sachsen ergriffenen Maßnahmen den Schulkindern nicht eher schaden? Da die Briefschreiberin den Brief auch an die Landtagsfraktionen geschickt hat, nutzte die SPD-Abgeordnete Sabine Friedel die Gelegenheit zu einer ebenso öffentlichen Antwort.

Demo gegen den Flughafenausbau. Foto: LZ
Politik·Region

Planverfahren zum Ausbau des Frachtflughafens Leipzig/Halle: Wenigstens die Auslagefrist wurde um zwei Monate verlängert

Im Cockpit selbst des Riesenfliegers AN 124 ist es erstaunlich leise – zumindest wenn man sich den unten verlinkten Clip einer Landung einer AN 124 am 3. Dezember auf dem Flughafen Leipzig/Halle anschaut. Den Lärm der Turbinen hören die Anwohner des Flughafens in einer völlig anderen Lautstärke. Und mittlerweile wächst der Unmut über die Ausbaupläne. Und Leipzig selbst kann auch nicht eingreifen ins Planverfahren, was eine neue Antwort der Stadtverwaltung deutlich macht.

Die alte Feuerwache im Leipziger Osten. Noch steht sie leer und verlassen. Foto: IG Ostwache
Politik·Brennpunkt

Die Stadt verhandelt mit dem Ostwache e. V. über einen Erbbaurechtsvertrag für das alte Feuerwehrgebäude

Wirklich schnell geht in Leipzig gar nichts. Meist gibt es einen richtig euphorischen Auftakt, oft sogar mit freundlicher Zustimmung der Stadtverwaltung, so wie 2016 bei den Träumen, die Ostwache zu einem neuen Kulturereignis im Leipziger Osten zu machen. Und dann passiert dennoch vier Jahre (fast) nichts. Im April versuchte die Grünen-Fraktion mit einem Antrag, wieder Bewegung in die Sache zu bringen.

Henry Handel Richardson: Maurice Guest. Band 1. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Maurice Guest: Der atmosphärische Leipzig-Roman von Henry Handel Richardson von 1908 jetzt in einer neuen Übersetzung

Das Jahr 2020 ist nicht nur das von 30 Jahren Deutscher Einheit. Es feierte auch so mancher den 30. Geburtstag – so wie die Connewitzer Verlagsbuchhandlung, die sich und ihren Leser/-innen aus diesem Anlass sogar ein besonderes Geburtstagsgeschenk herausgebracht hat: den fast vergessenen Leipzig-Roman „Maurice Guest“ der australischen Schriftstellerin Henry Handel Richardson.

Die neue Parkanordnung im Kickerlingsberg. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Im Kickerlingsberg wurden die Radstreifen entfernt, um Platz für Schrägparker zu gewinnen

Im November erregte ein seltsamer Vorgang die Gemüter der Radfahrer/-innen in Gohlis. Denn im Kickerlingsberg wurden die alten Radfahrstreifen – die größtenteils schon völlig heruntergefahren waren – entfernt. Aber statt sie durch neue zu ersetzen, ordnete das Leipziger Verkehrs- und Tiefbauamt auf der zum Zoo gelegenen Straßenseite schräg gestellte Stellplätze an. Aus einer einst breiten Straße wurde so eine schmale Gasse – ohne Radwege.

Wenn Corona hinter Mauern seine Opfer findet. Foto: Marko Hofmann
Leben·Gesellschaft

Auszüge aus Francis Neniks „Tagebuch eines Hilflosen“ #55

Die Angst, so heißt es, ist das Gefängnis des Geistes. In Corona-Zeiten trifft das besonders zu. Noch kann die Pandemie kein eigenständiges Kapitel in den Angstgeschichten der einzelnen Staaten vorweisen. Aber die Historiker arbeiten daran. Es dürften – im wahrsten Sinne des Wortes – furiose Geschichten werden.

Hochzeitsbild um 1944 mit dem Ehepaar Matthes rechts und links außen. Foto: privat
Leben·Gesellschaft

Wer weiß, was aus der Familie von Ernst Clemens Matthes aus der Pfaffendorfer Straße geworden ist?

Corona verhindert derzeit vieles – auch das Verlegen neuer Stolpersteine. Auch Josef Weißmann soll einen bekommen. Er wurde in Auschwitz ermordet. „Für ihn soll ein Stolperstein gesetzt werden, wenn das wieder möglich ist“, erzählt Annelis Tienelt. „Und da werden auch die Nachkommen des Sohnes aus Amerika kommen. Der wurde von einer Familie Matthes aus Leipzig in der Pfaffendorfer Straße in den letzten Monaten des Krieges versteckt und ist nach dem Krieg nach Amerika ausgewandert.“

So könnte der Infopoint "Archäologie Göttwitz" aussehen. Grafik: Stadt Grimma / Landschaftsplaner Sven Reuter
Politik·Region

Bronzezeitlicher Fundort bei Göttwitz: Alte Kultanlage auf dem Mutzschener Berg soll sichtbar gemacht werden

Manchmal hat Straßenbau auch etwas Gutes. Zumindest, wenn man so neugierig ist wie die Archäologen. Denn bei den Vorfelduntersuchungen kann man sich oft in unberührte historische Fundschichten hinabgraben. Und in Westsachsen muss immer damit gerechnet werden, dass man auf sehr alte Siedlungsstrukturen stößt – so wie 2012 und 2013 beim Ausbau der Staatsstraße 38 zwischen Mutzschen und Wermsdorf. Eine alte Kultstätte könnte dort jetzt zu einem neuen spannenden Ausflugsziel werden.

Was an Investitionssummen für 2020 zur Verfügung stand und wasbis Septemberf tatsächlich umgesetzt wurde. Grafik: Stadt Leipzig,Finanzbericht
Politik·Leipzig

2020 wachsen die investiven Ausgabereste Leipzigs erstmals auf über 500 Millionen Euro

Mit seinem (Zwischen-)Finanzbericht vom 4. Dezember erinnerte Leipzigs Finanzbürgermeister Torsten Bonew auch wieder daran, dass Leipzig ein veritables Problem beim Geldausgeben hat. Denn seit fünf Jahren plant Leipzig ja jedes Jahr mit immer größeren Budgets bei den überfälligen Investitionen in Straßen, Brücken, Schulen usw. Nur planen Leipzigs Planer da mit Baukapazitäten, die es nicht gibt. Auch wenn sie beim Umsetzen immer besser werden.

Am Ende geht es immer um den Menschen. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Das Corona-Jahr könnte Leipzig am Ende ein Minus von 103 Millionen Euro bescheren

Wie kommen wir da finanziell raus? Die Frage bewegt auch Leipzigs Finanzbürgermeister Torsten Bonew. Am Freitag, 4. Dezember, legte er den neuen Finanz(zwischen)bericht für das Corona-Jahr 2020 vor. Und wahrscheinlich wird Leipzig dieses Jahr mit einem Fehlbetrag von knapp 103 Millionen Euro verlassen. Aber Corona allein ist an diesem Minus nicht schuld. Und wenn man es genau bedenkt, sind es vor allem steuerliche Mindereinnahmen, die nicht zum Ausgleich der Schäden zur Verfügung stehen.

Hinweis an Passanten und Anwohner: „An diesen Scheiben sterben täglich Vögel“. Foto: NABU Leipzig
Politik·Leipzig

Absage an einen Linke-Antrag: Auch im Baurecht hat der Stadtrat in Leipzig nichts mitzureden

Das Dilemma bleibt bestehen. Immer wieder hat es vor allem der NABU Leipzig thematisiert. Da lassen sich eitle Projektentwickler oft sinnlos große Glasfassaden in ihre Neubauten projektieren, an denen die Vögel der Stadt zu hunderten kläglich abprallen. Aber oft erweist sich die Stadt dabei als zahnlos. Weshalb die Linksfraktion im September extra einen Antrag stellte, den das Dezernat Stadtentwicklung und Bau jetzt für rechtswidrig erklärte. Mit einem Obwohl darin.

Kirsten Fuchs, Cindy Schmidt: Der Miesepups auf dem Mond. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Der Miesepups auf dem Mond: Wie ist das eigentlich, wenn man sich zum Aufdenmondschießen gern hat?

Der Miesepups ist überhaupt kein absonderlicher Zeitgenosse. Eher so ein nur allzu gut bekannter: griesgrämig, grummelig, am liebsten für sich allein und nicht ständig genervt von den blöden anderen. Also so ungefähr wie jeder Zweite unter uns. Manchmal der immer schlecht gelaunte Nachbar oder die meckernden Alten im Park. Aber irgendwie auch wir selbst. Früher natürlich, als wir noch klein waren und unsere schlechte Laune auch gern mal an unseren überforderten Eltern ausließen. Längst vergessen, nicht wahr?

Blick aufs Agra-Gelände. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Ökolöwe schlägt vor: Auf dem agra-Gelände wäre eine Mountainbikestrecke gut aufgehoben

In der Ratsversammlung am 11. November gab es erst einmal nur den ersten Teil eines Ratsbeschlusses zum Mountainbiking im Leipziger Auwald. Da ging es erst einmal um die Trampelpfade und illegalen Mountainbikestrecken im südlichen Auwald. Die Grünen-Fraktion hatte noch einen eigenen Antrag geschrieben, der die Stadt auffordert, legale Mountainbikestrecken zu schaffen. Und der Ökolöwe hätte da auch schon eine Idee.

Die Zentralhaltestelle am Hauptbahnhof Leipzig. Foto: L-IZ.de
Wirtschaft·Mobilität

100-prozentive Förderung für Sachsens ÖPNV-Unternehmen: Warum nicht gleich so?

Als sich das sächsische Regierungskabinett im September darauf verständigte, erst einmal nur 70 Prozent der Ausfälle bei Sachsens Verkehrsunternehmen aufgrund der Corona-Pandemie zu ersetzen, sorgte das für berechtigte Irritationen. Denn das Geld kommt größtenteils vom Bund und andere Bundesländer reichten es ganz selbstverständlich zu 100 Prozent an die Verkehrsunternehmen weiter. Am Freitag, 4. Dezember, gab es nun die erlösende Nachricht aus Dresden.

Sigmund Gottlieb: Stoppt den Judenhass! Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Stoppt den Judenhass! Sigmund Gottliebs empörte Streitschrift gegen den neu aufkommenden Antisemitismus in Deutschland

Man versteht ihn ja und auch seine Wut. Das Ausrufezeichen ist nicht ganz zufällig in den Titel von Sigmund Gottliebs Streitschrift „Stoppt den Judenhass!“ geraten. Sigmund Gottlieb, der immerhin mehr als 20 Jahre lang Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens war, ist wütend. Immer mehr antisemitische Vorfälle werden bekannt. Der versuchte Anschlag auf die Synagoge in Halle vor einem Jahr hat Gottlieb endgültig auf die Palme gebracht.

Soll künftig im 10-Minuten-Takt bis Lützschena fahren: Linie 11. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Klimaschutz und Verkehrswende: 20 Millionen Euro Kapitaleinlage für die LVV

Am Donnerstag, 3. Dezember, legte OBM Burkhard Jung eine Vorlage vor, in der er auch auf einen Antrag der SPD-Fraktion einging, die 20 Millionen Euro für die LVB beantragt hatte, damit das stadteigene Verkehrsunternehmen die nötigen Investitionen zur Verkehrswende beginnen kann. Die Stadt Leipzig soll danach eine Kapitaleinlage in Höhe von 20 Millionen Euro bei der Leipziger Gruppe vornehmen, um damit zusätzliche Investitionsbedarfe abzusichern, die sich unter anderem aus Ratsbeschlüssen zum Nahverkehrsplan und zum Klimaschutz ergeben.

Die eigene Wohnung für einen Neuanfang. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Verbraucher

KdU-Kosten bilden Leipzigs Wohnungsmarkt nicht realistisch ab: Sozialgericht Leipzig gibt Klägerin gegen Jobcenter-Entscheidung recht

Schon seit Jahren wird über die viel zu niedrigen Sätze für die Kosten der Unterkunft in Leipzig diskutiert. Die Stadt versuchte zu deckeln und die Bewohner/-innen von Wohnungen, die nicht dem KdU-Satz entsprechen, zum Umzug zu bewegen. Doch wohin umziehen, wenn es nur noch teure Wohnungen am Markt gibt und selbst neue „geförderte Sozialwohnungen“ happig überm KdU-Satz liegen? Das Sozialgericht Leipzig entschied jetzt eindeutig für eine betroffene Klägerin.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Scroll Up