Beiträge von Michael Freitag

Vergangenen Mittwoch ging der Aufzug in Leipzig nicht gewaltfrei über die Bühne. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Pegida am Wochenende

Das islamkritische Pegida-Bündnis geht wieder auf die Straße. Allerdings möchte die Bewegung nicht am kommenden Montag, den 26. Januar, sondern bereits am Sonntag gegen die angebliche "Islamisierung" Deutschlands demonstrieren. Die Organisatoren verzichten diesmal auf einen "Spaziergang" und werden eine stationäre Kundgebung abhalten.

21. Januar 2015, Zeitpunkt 20:55 Uhr, Schlusskundgebung von Legida auf dem Augustusplatz Leipzig. Wo waren die 15.000? Foto: NoLegida
Politik·Sachsen

Warum lügt die Polizei bei den Demonstrantenzahlen?

Die Fülle an Informationen am Tag nach der zweiten Legida-Demonstration ist so hoch, dass es Zeit benötigt, alles zu sortieren, zu debattieren und das eine oder andere genauer unter die Lupe zu legen. Da liegen, neben den Anschlägen auf die Deutsche Bahn durch linke Extremisten, Übergriffe von gewalttätigen Legida-Anhängern auf Journalisten, nun auch noch die von der Polizeidirektion verkündete Demonstrantenzahl von angeblich 15.000 Legida-Demonstranten. Denn diese ist schlicht falsch und eindeutig zu hoch.

Legida-Demonstranten am 21. Januar 2015 in Leipzig. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Nach der Pegida-Absage in Dresden ( Teil 2): Wie geht’s in Leipzig mit Legida weiter?

Die Lage hat sich in den letzten Tagen zugespitzt, die polizeilichen Möglichkeiten in Sachsen wachsen dennoch kaum mit. Nach den jahrelangen Sparbemühungen steht längst der gesamte Ermittlungsapparat unter Druck und so schafft es nach Recherchen des MDR das Landeskriminalamt Sachsen schon jetzt kaum noch, allen Straftaten in Sachsen mit dem nötigen Augenmaß und der erforderlichen Präzision nachzugehen.

Gegendemonstranten am Leuschnerplatz. Foto: L-IZ.de
Politik·Sachsen

Legida bereits auf Abschiedstour? PEGIDA droht mit Unterlassungsklage

Lutz Bachmann tritt als Vorstand des PEGIDA e.V. zurück und Legida ist bereits in der ersten Schieflage. Nach vollmundigen Ansagen der vergangenen Tage, 60.000 Teilnehmer zu mobilisieren, kamen am 21. Januar maximal 7.000 Demonstranten nach Leipzig. Ihnen gegenüber eine Stadt, die sie mit „Haut ab“- Rufen begrüßte und deutlich Flagge gegen das mittlerweile eindeutig rechte Bündnis zeigte. Nun droht PEGIDA auch noch mit einer Unterlassungsklage gegen das nicht mehr so töchterliche Bündnis Legida.

Leipzigs OBM Burkhard Jung im Stadtrat vom 21. Januar 2015 zu den aktuellen Geschehnissen in Leipzig und der Ablehnung seiner Bitte nach mehr Polizei in der Messestadt an den sächsiscehn Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich. Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

OBM Burkhard Jung nimmt Stellung zu Legida – Keine Gewalt, mehr Polizei & für eine offene Gesellschaft

Es war an der Zeit. Oberbürgermeister Burkhard Jung machte heute im Leipziger Stadtrat aus seinem „Bericht des Oberbürgermeisters“ eher einen Kommentar zum Tage. „Keine Gewalt“, mehr Polizei in Leipzig und eine klare Absage an linksextreme Randalierer waren die Hauptpunkte seines Appells an die Leipziger. An mehreren Stellen folgte ein deutliches, parteiübergreifendes und zustimmendes Trommeln des versammelten Rates.

Legida am 12. Januar 2015 auf der Jahnallee. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Legida: Vorerst fünf Mal auf dem Augustusplatz und erste Dialogangebote

Das Hin und Her mit den Anmeldungen seitens „Legida“ scheint nach L-IZ-Informationen in Leipzig vorerst ein Ende zu finden. Für fünf Veranstaltungen habe man sich bereits vorab auf den Augustusplatz angemeldet und dies immer an einem jeweiligen Mittwoch, um anschließend über den Leipziger Ring zu laufen. Damit nimmt „Legida“ Abschied vom Nimbus der Montagsdemonstrationen und hofft offenbar auf dauerhafte Unterstützung aus Dresden und weiteren Städten. Unterdessen hat man seitens Pegida in Dresden den Kurs gewechselt.

Politik·Brennpunkt

Legida-Demonstration: Augustusplatz Startplatz für Legida

25 Aufzüge und Versammlungen sind für den Mittwoch den 21. Januar angemeldet. „Legida“ ging im Vorfeld mit der Zahl 60.000 Teilnehmer hausieren. Nun steht fest: „Das Ordnungsamt der Stadt Leipzig hat heute den Anmeldern der für Mittwoch geplanten Legida-Demonstration die Auflage erteilt, dass die Kundgebung auf der Strecke Augustusplatz – Goethestraße – Georgiring – Roßplatz – Peterssteinweg – Windmühlenstraße – Grünewaldstraße - Roßplatz – Augustusplatz erfolgen kann.“

Leben·Gesellschaft

Nach der Pegida-Absage in Dresden (Teil 1): Wie geht’s in Leipzig mit Legida weiter?

Die Untersagung aller Demonstrationen am 19. Januar in Dresden ist offiziell erst gut vier Stunden alt und schon kocht das Netz und die Gerüchte schießen in die Höhe. Denn einerseits ist die polizeilich bestätigte Gefährdung der morgigen Pegida-Demonstration wie eine dunkle Rechtfertigung der Ängste nach „Charlie Hebdo“, auch in Deutschland könnte es zu Anschlägen von radikalen Islamisten kommen.

Leben·Fälle & Unfälle

Quer durch Zentrum und Südvorstadt (2): Eine späte Polizei und fünf Stunden im Kessel

Das Auffinden des getöteten Flüchtlings Kahlid B. und die anfängliche, falsche Einschätzung des Falles seitens der Dresdner Polizei heizt die Stimmung in Sachsen weiter an. Auch in Dresden kam es am gestrigen Abend zu Spontandemonstrationen: In Leipzig demonstrierten circa 700 Personen gegen Rassismus bei den Pegida- und Legida-Demonstrationen. Die Wut von einigen Demonstrationsteilnehmern entlud sich in Sachbeschädigungen an mehreren Gebäuden. Was anschließend ein teilweise fragwürdiges Vorgehen der Polizei rechtfertigen sollte. Ob diese dabei die Richtigen einkesselte, ist nach den L-IZ-Beobachtungen vor Ort äußerst fraglich.

Leben·Fälle & Unfälle

Quer durch Zentrum und Südvorstadt: Randalieren, demonstrieren, kapitulieren

War es bei der Legida-Demo am Montag, 12. Januar noch ein Audi A8 und Mülltonnen, welchen einige Verwirrte anstecken mussten, um den Flüchtlingen angeblich beizustehen, ging es heute Abend einmal quer durch Connewitz. Von rund 100 Personen berichten die ersten Augenzeugen, kurz darauf von 500 und ein exklusives L-IZ-Video zeigt nicht viel, lässt aber den angeblichen Wunsch der "Demonstranten" vom heutigen 15. Januar vor dem Feinkostgelände hören.

Leben·Fälle & Unfälle

Legida trifft auf NoLegida: Zutritt und Blockieren verboten?

Die Demonstration auf dem Stadionparkplatz an der Friedrich-Ebert-Straße und die sieben Gegenveranstaltungen werden zu erheblichen Verkehrseinschränkungen im gesamten Gebiet rings um das Waldstraßenviertel in Leipzig führen. Anwohner stehen die gewohnten Parkplätze ganztägig nicht zur Verfügung und weitere Halteverbotszonen werden entlang der Aufzugsrouten durch die Polizei eingerichtet werden. Dies teilte das Ordnungsamt auf Anfrage der L-IZ mit. Desweiteren sei "absichtliches Blockieren" verboten, so die Behörde und man möchte offenbar eine Art Verbotszone errichten.

Leben·Fälle & Unfälle

Schlägerei nach PEGIDA-Demo: Die Polizei Dresden zum Stand der Ermittlungen

Am 23. Dezember gab die Polizei Dresden erste Informationen bekannt, dass es im Nachgang an die PEGIDA-Demonstration vom 22. Dezember gegen 20:30 Uhr zu Auseinandersetzungen auf der Prager Straße gekommen war. Obwohl die Beamten einen Bezug zur Demonstration sahen, bleibt bis heute unklar, wer genau involviert gewesen sei. Am 5. Januar 2015 teilte nun die Polizeidirektion Dresden den Stand ihrer Ermittlungen mit. Und stellt unter Anderem fest: "Die vorliegenden Beschreibung der Abläufe bzw. die Bewertung der Ereignisse sind jedoch sehr unterschiedlich und widersprüchlich." Man suche nach wie vor Zeugen.

Leben·Fälle & Unfälle

Pegida: Eine Schlägerei und die ersten Unstimmigkeiten im Bild der gewaltfreien Demonstranten

Es begann alles mit einem Interview auf dem linken Dresdner Portal "Alternative Dresdner Nachrichten" adnn.me. In diesem schildern zwei Geschädigte einen Überfall von rund 50 offenkundigen PEGIDA-Anhängern am 22. Dezember 2014 im Anschluss an das "Weihnachtssingen" auf eine Gruppe von jugendlichen Migranten. Was das Interview so bemerkenswert macht - die Polizei in Dresden scheint, so zeigt es zumindest die Polizeimeldung zu dem Vorgang, Opfer und Täter irgendwie anders herum zu sehen. Nun gehen weitere Medien der Geschichte nach - auch die L-IZ. Denn bislang geben sich PEGIDA-Anhänger betont gewaltfrei.

Kultur·Lebensart

Was Leipzig ausmacht: Der Bürger erwacht und das NSL macht Crowdfounding

Das Jahr 2014 war von einem Prozess gekennzeichnet, der nicht so trommelnd, laut sondern leise und schleichend verlief. Dass im Rathaus der eigenen Stadt der kleine und in der Landesregierung Sachsens der große Rotstift regiert, ist bekannt, erkannt und mancher fragt schon lange nicht mehr nach einem Sonnenaufgang über dem Neuen Rathaus. Vor allem nicht, wenn es um Kultur und entsprechende Räume dafür geht. Alles was vielleicht soziokulturelle Rendite, aber kaum einem feuchten Bankertraum entspricht, wird durch die Bürger zunehmend selbst finanziert. Nun ein neues Keller-Domizil fürs "Neue Schauspiel" wie Crowdfounding. Doch die Uhr tickt und noch fehlen wichtige Euros.

Erster Schneefall, November 2014
Leben·Gesellschaft

Connewitzer Tradition: Schneeballschlacht am Kreuz

Bei manchen Traditionen fragt man sich, warum sie immer noch praktiziert werden. Manche sind umstritten, manche weit etabliert oder nur lokal begrenzt. Die Schneeballschlacht am Connewitzer Kreuz gehört auch zu diesen Traditionen. Jährlich versammeln sich beim ersten Schnee mal wenige, mal mehr Menschen am Connewitzer Kreuz, um sich gegenseitig kräftig einzuseifen. In einem Jahr bleibt es bei dem obligatorischen Austausch von Schnellbällen, im anderen Jahr kommen Feuerwerkskörper und brennende Mülltonnen hinzu. Am Montag, 29. Dezember sorgte die Veranstaltung bei der Polizei für wenig Frohlocken.

Politik·Engagement

Was 2014 liegenblieb: Ein Interview mit der IG Wiederitzsch zur Erstaufnahme im ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus

Es ging hoch her in der ersten Bürgerversammlung zur möglichen Erstaufnahmeeinrichtung im Leipziger Norden am 17. November im Haus Auensee. Wiederitzscher und Gohliser waren neben weiteren Besuchern gekommen, um mehr über die Planungen zur eventuell entstehenden Erstaufnahmeeinrichtung im ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus zu erfahren. Nach der Berichterstattung und weiterhin bis heute fehlenden Informationen seitens des sächsischen Innenministeriums zum weiteren Werdegang in Wiederitzsch entstand ein Interview mit der Interessengemeinschaft.

Leben·Gesellschaft

Sächsische Abschiebepraxis: Ein himmelschreiender Skandal

Offensichtlich entwickelt sich der sächsische Innenminister Markus Ulbig (CDU) immer mehr zum willfährigen Befehlsempfänger von Pegida-Parolen. Anders ist die unmenschliche Abschiebepraxis in Sachsen, die allen rechtsstaatlichen Grundsätzen widerspricht und an übelste Nacht- und Nebelaktionen in Diktaturen erinnert, nicht zu erklären. Was kurz vor Weihnachten in Leipzig geschah, dass eine 18-jährige Tschetschenin zwischen 03-04.00 Uhr per Polizeiaktion aus der Asylunterkunft in Plagwitz abgeführt und nach Polen verfrachtet wurde, ist leider kein Einzelfall.

Leben·Gesellschaft

HoGeSa, PEGIDA: LEGIDA – Welcome in Leipzig

Das war die vielleicht bislang einzig richtige Medien-Aktion, welche am 18. Dezember im Rahmen der Ausstrahlung der NDR-Sendung "Panorama" anschließend im Netz zu finden war. Die ungekürzten, vollständigen Interviews und Aufnahmen mit den Menschen, mit denen die Reporter am 15. Dezember in Dresden sprechen konnten. Ohne Kommentierung, pur. Und mit einer Überraschung mit einem Interviewpartner, der von RTL war.

Politik·Leipzig

Und draußen vor der Tür: Die Feuerwehr + Audio vom Interview

Es sind schon seltsame Zeiten. Eher durch die Parallelität der Ereignisse, die dann doch wieder irgendwo am Horizont zusammenfinden. Auf dem Weg zum Neuen Rathaus ein Gespräch über die wirklichen, sozialen, Abstiegs - Hintergründe beim Aufflammen der Dresdner "Pegidas" mit einem Taxifahrer. Drin im großen Saal der neue Leipziger Stadtrat bei seiner konstituierenden Sitzung. Und draußen vor der Tür eine Mahnwache der Leipziger Feuerwehr.

Politik·Leipzig

Fremdenfeindlichkeit: Zwei Fußballfans und AfD-Vertreter bei “Legida”-Demovorbereitungen – Gegenproteste geplant

Die Anti-Islam-Bewegung "Pegida" beschäftigt mit ihren Montagsdemos die Republik. Gestern gingen in Dresden rund 15.000 Menschen gegen eine angebliche "Islamisierung" des Abendlandes auf die Straße. Laut MDR folgte heute von CDU, SPD und Linken eine Einladung zum Gespräch mit den PEGIDA-Organisatoren in Dresden. Am 12. Januar möchten nun Nachahmer in Leipzig demonstrieren. Seit Dienstag sind drei Aktivisten von "Legida" (Leipzig gegen die Islamisierung des Abendlandes) namentlich bekannt. Doch in der Messestadt formiert sich früher als in der Landeshauptstadt ein breiter Gegenprotest.

Politik·Sachsen

PEGIDA, HoGeSa, Legida (4): Gegen “die da Oben” oder gibt es ein Einwanderungsgesetz?

Versuchen Beiträge in den Zeitungen und Medien in den vergangenen Tagen eine mehr oder oft auch minder vernünftige Einordnung des Themas, ist auch dies für echte PEGIDAs nur ein Zeichen für das Krachen im Gebälk einer morschen Medienlandschaft. Während die Organisatoren um Lutz Bachmann lieber mit der kleinen, klagefreudigen Wochenzeitschrift "Junge Freiheit" reden, werden für sie auch recherchierte Zahlen anderer Medien, mit denen sie nicht reden, zu Lügen.

Politik·Sachsen

PEGIDA, HoGeSa, Legida (3): Malen mit Zahlen in Sachsen

Ein paar Fakten wären eigentlich nicht schlecht. Anhand der Zahlen, welche der noch amtierenden Innenminister Sachsens selbst am 12. Dezember in einem Interview mit dem Deutschlandfunk ausgegeben hat, sind diese noch etwas schwammig. 3 Prozent der sächsischen Asylbewerber werden durch den Minister der Tätergruppe "kriminelle Asylbewerber" zugeordnet. Übrigens ohne die Angabe, welche Straftaten gemeint sind - Diebstahl, Raub, Betrug? Dazu zählen auch Ladendiebstahl und mehrfaches Schwarzfahren in der Bahn. Beides typische "Sozialdelikte", oft entstehend aus Geldnot. Etwas, was auch Deutsche durchaus als Tatfeld kennen.

Politik·Sachsen

PEGIDA, HoGeSa, Legida (2): Die Saat geht auf

Der erste Teil der intensiveren Befassung mit PEGIDA, HoGeSa, Legida unter dem Titel "Gesegnetes Sachsen - Heimat, Volk und Vaterland" auf der L-IZ liegt nun fast drei lange Wochen zurück. Sie wird Tag um Tag richtiger, nun gibt es wieder ein paar Worte hinzuzufügen. Denn trotz großem Blätterrauschen wird die Protest-Vermassung namens PEGIDA in Dresden noch immer etwas falsch verstanden. Was für die Lösungsversuche seitens der politischen Klasse inklusive der AfD Sachsen Schlimmes ahnen lässt. Kein Wunder. Eine Saat geht auf und gesät haben auch die, welche nun versuchen, mit der Ernte klarzukommen oder sie einzufahren.

Wirtschaft·Mobilität

Nach der Sitzung ist vor der Sitzung: Nach der Verschiebung des STEP-Beschlusses

Es wird wohl als eine der kleinen und letztlich kuriosen Scharaden im Leipziger Stadtrat im Gedächtnis bleiben. Am 9. Dezember hatte der Wirtschaftsausschuss den Stadtentwicklungsplan Verkehr (STEP) in erster Lesung in der Runde. Seit drei Jahren in allen verfügbaren Gremien besprochen, mit Bürgerbeteiligung verfeinert und seit Anfang des Jahres in seinen Ergebnissen bekannt, befasste sich spät aber immerhin auch dieser Ausschuss mit den Unterlagen und stellte fest, dass weiterer Redebedarf besteht.

Wirtschaft·Mobilität

Der Stadtrat tagt: Abstimmung zum STEP fliegt von der Tagesordnung

Es hatte jede Menge Geläut im Vorfeld gegeben. Von der IHK, von der CDU-Fraktion, zuletzt hatte auch die SPD-Fraktion Zweifel an der Beschlussfähigkeit des seit drei Jahren beratenen neuen Stadtentwicklungsplanes Verkehr der Stadt Leipzig angemeldet. Ein mit Spannung erwarteter Tagesordnungspunkt auf der Sitzung am 10. Dezember im Stadtrat, welcher durch den Oberbürgermeister persönlich jedoch gleich zu Beginn und rasch abgeräumt wurde.

Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagt: Freiheit und Einheit oder nicht + Audio

In der Bahn glöckelt es fröhlich, wenn man an die Zentralhaltestelle Wilhelm Leuschner Platz heranrollt: "Platz der Friedlichen Revolution". Unklar bis heute nach dem abgebrochenen Wettbewerbsverfahren um das entsprechende Freiheits- und Einheitsdenkmal, ob der Platz diesen Namen laut Beschluss im Stadtrat vom 17. November 2011 auch wirklich so führen sollte. Dagegen spricht - es hat hier 1989 praktisch nichts stattgefunden. Dafür: Nun heißt er einmal so und das Verfahren rings um das Denkmal könnte wieder aufgenommen werden.

Politik·Engagement

Eine Bombe auf dem Weihnachtsmarkt: Aktion für Menschenrechte-Demo am 10. Dezember

"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren." Worte, drei Jahre nach dem Ende des größten Krieges der Menschheitsgeschichte proklamiert. Am 10. Dezember ist es wieder soweit, dann gilt es diesen ersten und seine 29 aufgeschriebenen Weggefährten der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" zu feiern. Dann wird in Oslo der diesjährige Friedensnobelreis verliehen und an seinem Todestag des edlen Spenders und Dynamiterfinders Alfred Nobel gedacht. Ein wichtiger Tag für alle Friedensbewegten der Welt. Einer der immer droht, in Scheinheiligkeit zu versinken leider auch.

Politik·Sachsen

Ein Leipziger Grüner im Interview: Jürgen Kasek und der letzte Wahlkampf 2014

Seinen Sprecherposten bei den Leipziger Grünen hat Jürgen Kasek bereits niedergelegt. Denn das vielleicht bekannteste grüne Gesicht zieht es in den Landesverband seiner Partei. Ein neuer Vorstand wird am 6. Dezember bei den sächsischen Grünen gesucht und Kasek tritt an, um Vorstandssprecher zu werden. Wie gewohnt geht der Leipziger dabei in gewisser Hinsicht volles Risiko. Während seine Parteifreunde in Leipzig begonnen haben einen neuen Sprecher zu suchen, läuft für ihn nun erneut eine Art Wahlkampf. Die L-IZ hatte ein paar Fragen ihn.

Leben·Gesellschaft

Christian Wolff: “Jämmerlich. Ja, ich schäme mich für diese Universität”

Das war eine der jämmerlichsten Veranstaltungen, die ich in einer Universität erlebt habe - geprägt vom Geist der Angst und des Untertanengehorsams. Da wurde den ca. 150 Bürgerinnen und Bürgern, die an dem gottesdienstlichen Akt der Grundsteinlegung für den Paulineralter am Dienstag, 2. Dezember, teilnehmen wollten, der Zugang zur Universitätskirche verwehrt. Mit der scheinheiligen Begründung: die Sicherheit lasse ihre Teilnahme nicht zu. Dabei hätten ohne Probleme und Atembeschwerden zusätzlich 200 Menschen in der Universitätskirche Platz gefunden. Sie hätten sich sicher nicht an den bereit stehenden Sektgläsern vergriffen.

Leben·Gesellschaft

Christian Wolff: “Glückauf, Wolfgang Tiefensee”

Warum sollte Wolfgang Tiefensee, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig von 1998-2005 , Bundesminister für Verkehr und Raumordnung 2005-2009 und seit 2009 Bundestagsabgeordneter der SPD, jetzt nicht Wirtschaftsminister in Thüringen werden? Wenn man die veröffentlichten Reaktionen auch aus der Leipziger SPD liest, bekommt man den Eindruck, als würde Wolfgang Tiefensee etwas Unanständiges tun. Dabei hat er "nur" eine Anfrage der SPD Thüringen, das Wirtschaftsministerium in der neuen Landesregierung zu übernehmen, mit JA beantwortet - vorausgesetzt Bodo Ramelow wird am kommenden Freitag zum Ministerpräsidenten gewählt.

Politik·Brennpunkt

Gymnasium Gorkistraße: Schönefelder Verein “Wir für Schönefeld” fordert Brückenbau

Der Vorgang rings um den geplanten Brückenbau im Schönefelder Gymnasium in der Gorki-Straße bleibt merkwürdig. Vor Wochen begannen die Munkeleien, dass es wohl Probleme mit dem Bau der Verbindungsbrücke zwischen den beiden zu verbindenden Gebäudekörpern geben könnte. So einig, wie es noch bei Verabschiedung des Baubeschlusses Ende 2013 im Stadtrat war man sich darüber zwischen der Ev.-Luth. Matthäuskirchgemeinde Leipzig/Nordost und dem Baudezernat offenbar nicht mehr.

Politik·Brennpunkt

Asyl in Leipzig: Nicht 1.400 sondern 1.300 Zuweisungen und stille Post zur Erstunterbringung in Gohlis

Ein bisschen ein Ratespiel bleibt es noch, wer da wen gefragt oder gar gebeten hat und welche Gründe es gab. Fest scheint derzeit jedoch zu stehen, dass 2014 nicht wie bislang angenommen 1.400 Flüchtlinge nach Leipzig in dauerhafte Unterkünfte kommen werden, sondern etwa 100 weniger. So heute eine Sprecherin aus dem Sozialdezernat der Stadt gegenüber L-IZ.de. Anders als bei den das gesamte Jahr über gestiegenen Zahlen jedoch eher ein seltsamer Rückgang, welchen man so seitens der Landesdirektion Sachsen noch nicht bestätigen oder dementieren möchte. Dafür gibt es noch heute, 2. November, einen weiteren Informationsabend zur Max-Liebermann-Straße ohne vorherige Mitteilung an die Presse.

Bildung·Medien

Kurzer Blick in die Glaskugel: Die Zukunft des (hyper-)lokalen Journalismus

Gefragt nach der Zukunft des (hyper-)lokalen Journalismus, kann meine Antwort nur lauten: "Die kennt niemand - auch ich nicht." Aber ich will mich nicht drücken und zwei weitergehende Fragen aufwerfen: Was genau hat sich eigentlich in den vergangenen - sagen wir 15 - Jahren verändert, wenn wir vom Lokaljournalismus sprechen? Und: Welche Prämissen, die heute die Diskussion prägen, müssen hinterfragt werden?

Politik·Brennpunkt

Suche nach Asylunterkünften in Leipzig: Keine Unterbringung in der Johannisgasse 26

Die Johannisgasse 26 ist raus aus der Planung für eine Unterbringung von Asylbewerbern in Leipzig. Dabei war eben das geplante, zentral gelegene Bürogebäude bereits eine gewisse "Notkarte" der Stadt gewesen, als sie Anfang November den Standort bekanntgab. Bis Jahresende 2014 sollten bereits 200 Asylbewerber einziehen, für 5 Jahre wollte die Stadt hier die Miete bezahlen. Daraus wird nun nichts, heißt es heute aus der Stadtverwaltung.

Politik·Sachsen

PEGIDA, HoGeSa, Legida (Teil 1): Gesegnetes Sachsen “Heimat, Volk und Vaterland”

Nachdem sich in Dresden unter dem Kürzel "Pegida" (Abk. Pegida) Proteste etablieren, welche man schwerlich nur mit dem Begriff anti-islamisch umschreiben kann, schwappt die Bewegung jetzt auch auf Leipzig über. In der Landeshauptstadt mobilisiert die Initiative "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) seit Oktober wöchentlich zu Montagsdemos, am gestrigen Montag, 24. November meldete die Polizei 5.500 Teilnehmer. Die Teilnehmer meldeten natürlich mehr. In Leipzig möchte die Gruppe "Legida" auf den Zug aufspringen und im Januar das erste Mal demonstrieren. Die Versuche, das "neue" Phänomen zu erklären, bleiben bislang in den Kinderschuhen stecken. Gleichzeitig versicherte ein seit Jahren überforderter Innenminister Sachsens, Markus Ulbig (CDU), es seien die kriminelle Asylbewerber, die das eigentliche Problem darstellen.

Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagt: Ein erleichterter OBM zum Urteil aus London

Die KWL hat in London gewonnen. "Ich bin tief beeindruckt von der Qualität des Urteils. Englische Qualität, welche sich doch sehr davon unterscheidet, was wir in Deutschland kennen." So habe sich der amtierende Richter ausschließlich auf den Prozess konzentrieren können und sich ausgiebig Zeit genommen, um hier Recht zu sprechen. Wie es ausging, ist jüngste Leipziger Geschichte. Eine Ansprache des OBM, welche nochmals wie ein Aufatmen klang.

Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagt: Am Gorki geht’s nun doch über’n Friedhof

In Schönefeld wartet man auf die Baufortschritte am zu sanierenden Gorki-Gymnasium. Seit der letzten Ratssitzung im Oktober 2014 stand auf einmal die Frage im Raum, wieso die beiden dafür benötigten Teilgebäude nun offenbar nicht mehr über eine Art geschlossene Brücke verbunden werden können. Und was eigentlich mit der geplanten Turnhalle sei. Die Linke fragte heute im Stadtrat nach.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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