Wenn Kinder heranwachsen, ist es wichtig, dass sie genügend Vitamine und Mineralstoffe für eine optimale Entwicklung erhalten. Die meisten Kinder bekommen ausreichende Mengen an Nährstoffen, allein durch eine ausgewogene Ernährung, die Bewegung im Freien, wodurch sie mit Vitamin D versorgt werden. Sind Supplemente auch etwas für Kinder und brauchen Kinder überhaupt ergänzend Hilfe, um eine ausgewogene Ernährung zu garantieren?
Ernährungsbedürfnisse unserer Kinder
Der Nährstoffbedarf von Kindern hängt von Alter, Geschlecht und ihrem Aktivitätsniveau ab. Kinder brauchen Energie nicht nur für die verschiedenen Aktivitäten des Tages, sondern auch für ihr kräftiges Wachstum. Gesundheitsexperten zufolge benötigen Kleinkinder im Alter von 2 bis 8 Jahren täglich 1000 bis 1400 Kalorien.
Kinder im Alter von 9–13 Jahren benötigen täglich 1.400–2.600 Kalorien, abhängig von bestimmten Faktoren wie dem Aktivitätsniveau. Kinder benötigen im Allgemeinen geringere Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen als Erwachsene.
Sollten Kinder Nahrungsergänzungsmittel überhaupt schon zu sich nehmen?
Obwohl die meisten Kinder, die sich gesund ernähren, keine zusätzliche Vitaminzufuhr benötigen, kann unter bestimmten Umständen eine Supplementierung erforderlich sein. Für Kinder, bei denen das Risiko eines Mangels besteht, können bestimmte Vitamin- und Mineralstoffpräparate erforderlich sein.
Hierzu ist der eigene Kinderarzt immer der beste Ansprechpartner, er kennt Ihr Kind und ihm fällt als erstem auf, wenn die Entwicklung des Kindes nicht komplett geradlinig verläuft. Eltern wird in der Regel nur dann zu einem Nahrungsergänzungsmittel zugeraten, wenn das Kind:
• Hauptsächlich vegetarisch oder vegan isst.
• an einer Erkrankung leidet, die die Aufnahme von bestimmten Nährstoffen beeinträchtigt oder den Nährstoffbedarf erhöht, z. B. Zöliakie, Krebs, zystische Fibrose oder entzündliche Darmerkrankungen.
• gerade eine Operation hinter sich hat, die den Darm oder den Magen betrifft.
• unterernährt ist und eine gesunde abwechslungsreiche Ernährung verweigern.
Bei Kindern, die sich pflanzlich ernähren, besteht das Risiko eines Mangels an Kalzium, Eisen, Zink und den Vitaminen B12 und D – vor allem, wenn sie wenig oder gar keine tierischen Produkte essen.
Vegane Ernährung kann für Kinder richtig gefährlich sein, wenn bestimmte Nährstoffe, wie z. B. Vitamin B12, das natürlicherweise in tierischen Lebensmitteln vorkommt, nicht durch Ergänzungsmittel oder angereicherte Lebensmittel ersetzt werden.
Kinder mit Zöliakie oder entzündlichen Darmerkrankungen haben möglicherweise Schwierigkeiten bei der Aufnahme verschiedener Vitamine und Mineralstoffe, insbesondere Eisen, Zink und Vitamin D. Der Grund dafür ist, dass diese Krankheiten Schäden in Bereichen des Darms verursachen, die die Aufnahme von Mikronährstoffen beeinträchtigen.
Kinder mit Mukoviszidose haben Probleme bei der Aufnahme von Fetten und können daher die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K nicht ausreichend aufnehmen. Auch Kinder mit Krebserkrankungen und anderen Krankheiten, die einen erhöhten Nährstoffbedarf verursachen, benötigen unter Umständen bestimmte Nahrungsergänzungsmittel, um eine Mangelernährung zu vermeiden, die in enger Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt überwacht wird.
Was sagt aktuelle die Forschung dazu?
Studien haben auch einen Zusammenhang zwischen Unterernährung bei Kindern und einer geringen Aufnahme von ganz bestimmten Mikronährstoffen festgestellt. Eine Studie mit 937 Kindern im Alter von 3 bis 7 Jahren ergab, dass wählerisches Essen mit einer geringen Eisen- und Zinkaufnahme zusammenhängen kann. Die Ergebnisse zeigten jedoch, dass die Blutspiegel dieser Mineralien bei unterernährten Kindern nicht signifikant anders waren als bei anderen Kindern. Es ist jedoch möglich, dass ein längerer Verzicht auf Lebensmittel, die reich an essenziellen Mikronährstoffen sind, zu einem Mangel führen kann und eine Supplementierung rechtfertigt.
Auswahl der Vitamine und Dosierung
Die Verabreichung von Supplementen an Kinder sollte, wie schon erwähnt, immer vorher mit einem Arzt oder Apotheker besprochen werden. Am besten ist es, Vitamine zu wählen, die speziell für Kinder formuliert sind, und darauf zu achten, dass sie keine Megadosen enthalten, die den täglichen Nährstoffbedarf von Kindern übersteigen.
Es ist zu beachten, dass Produkte aus den USA und Kanada in der Regel höhere Tagesdosen enthalten als die in der Europäischen Union empfohlenen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Protokolle über die empfohlene Tagesdosis in diesen Ländern häufiger aktualisiert werden als in den europäischen Ländern.
Vorsichtsmaßnahmen bei der Einnahme von Vitaminen und Mineralstoffen für Kinder
Nahrungsergänzungsmittel mit Vitaminen oder Mineralien können für Kinder sogar regelrecht giftig sein, wenn sie in zu großen Mengen eingenommen werden. Dies gilt insbesondere für die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K, die im Körperfett gespeichert werden.
Zu beachten ist, dass gelatineartige Vitamine für Kinder manchmal zu einer übermäßigen Aufnahme verleiten, da sie sehr schmackhaft sind. Daher sollten die auf der Verpackung angegebenen Empfehlungen stets befolgt werden, und das Kind sollte nicht mehr als die erforderliche Anzahl Dragees pro Tag zu sich nehmen dürfen.
In der Regel sollten Vitamine und Supplemente außerhalb der Reichweite von Kleinkindern aufbewahrt werden, und mit älteren Kindern sollte die angemessene Vitamineinnahme besprochen werden, um eine Überdosierung von Supplementen zu vermeiden.
Ergänzungsmittel für Kinder empfohlen
• Vitamin D: Kinder bekommen oft nicht genug Vitamin D. Die American Pediatric Association empfiehlt den meisten Kindern – vom Säugling bis zum Jugendlichen – die tägliche Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels mit 400 internationalen Einheiten (IU) Vitamin D (0,01 mg).
• Omega-3-Fettsäuren und Fischöl für Kinder: Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Omega-3-Fettsäuren für die Gesundheit von Kindern von Vorteil sein können. Hier sind einige von ihnen:
Die Forschung zeigt, dass Supplemente mit Omega-3-Fettsäuren die Symptome der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung lindern können. Sie kann zum Teil AUCH Asthmasymptome lindern und verbessern den Schlaf. Untersuchungen haben einen Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren während der Schwangerschaft und dem besseren Schlaf des Neugeborenen festgestellt.
Die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren unterstützt die Gehirnfunktion. Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Omega-3-Fettsäuren die Gehirnfunktion und die Stimmung bei Kindern verbessern und insbesondere das Lernen, das Gedächtnis und die Gehirnentwicklung fördern können. Mehrere Studien deuten darauf hin, dass Omega-3-Fettsäuren Depressionen und stimmungsbedingten Störungen vorbeugen können.
Multivitaminpräparate: Bei der Auswahl von Multivitaminpräparaten für Kinder ist es empfehlenswert, einige Dinge zu beachten:
Stimmt die Dosierung mit den Empfehlungen des Kinderarztes überein?
Haben die Multivitamine ein Zertifikat von einer pädiatrischen Organisation oder Qualität der Rohstoffe?
Enthalten sie Zucker, Süßstoffe, künstliche Aromen und Geschmacksverstärker? Vorzugsweise enthalten sie keine künstlichen Inhaltsstoffe.
Probiotika für Kinder: Die Studien über den Nutzen von Probiotika bei Säuglingen und Kleinkindern sind noch begrenzt, es werden aber mehr. Einige Studien haben gezeigt, dass die Einnahme von Probiotika zur Linderung von Allergien und Ekzemen beiträgt. Andere verbinden Probiotika mit der Linderung von Problemen im Zusammenhang mit Verstopfung oder Reflux.
Diese Zustände, die bei Säuglingen auftreten, können sehr belastend sein und zu langanhaltendem Weinen führen. Es wird vermutet, dass Probiotika auch eine positive Wirkung auf Koliken bei Neugeborenen haben könnten, eine weitere Erkrankung, die für Babys und ihre Eltern sehr unangenehm ist. Es ist wichtig, auch hierfür einen Arzt zu konsultieren, bevor man einem Säugling einfach irgendein Probiotikum gibt. Man sollte hier ein Produkt wählen, das nach hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards hergestellt wurde.
Vor allem auf eine ausgewogene Ernährung achten
Kinder sollten ihre Vitamine und Mineralstoffe vor allem über eine tägliche Ernährung erhalten, die reich an Milch und Milchprodukten, frischem Obst und grünem Blattgemüse sowie Eiweiß (Fleisch, Fisch, Eier) ist. Erst danach sollte man über eine Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln nachdenken, insbesondere wenn das Kind ein geschwächtes Immunsystem hat und zusätzliche Unterstützung benötigt.
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