Nach dem Auftakt am Montag und den gestrigen Verhandlungen ging die Besetzung des Hörsaals der Uni Leipzig auch heute weiter. Derweil berichtete die Polizei Leipzig von einer Drogen-Razzia auf der Eisenbahnstraße und im Prozess um einen Raserunfall mit drei Toten in Leipzig wurde nun das Urteil gesprochen. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 14. Dezember 2022, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
Uni-Besetzung geht weiter
Auch heute hielten Aktivist/-innen von „End Fossil“ den Hörsaal der Uni Leipzig nach dem Auftakt am Montag besetzt. Im Laufe des Dienstags fanden mehrere Gespräche mit der Leitung der Universität statt, die Gefahr einer Räumung durch die Polizei bestand gestern noch nicht. Das änderte sich heute.
Die Unileitung gab den Besetzer/-innen bis 10:15 Uhr Zeit zu internen Verhandlungen und einem neuen Forderungspapier und erwog gleichzeitig von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen. Laut inoffiziellen Informationen stand sie bereits mit der Polizei in Kontakt. Zuvor hatte man die Zugeständnisse seitens der Unileitung am frühen Morgen abgelehnt. Gegen 9 Uhr machte die Uni in einer öffentlichen mündlichen „Verhandlung“ weitere Zugeständnisse. Nach aktuellem Kenntnisstand (18 Uhr) ist es jedoch bisher zu keiner Einigung gekommen.
Die Besetzer von „End Fossil“, größtenteils Studierende, fordern die Universität auf, ihren Betrieb bis 2030 klimaneutral zu machen. Außerdem soll jeder Studiengang ein Modul beinhalten, in dessen Lehrveranstaltungen über die Klimakrise und mögliche Lösungen aus der jeweiligen Fachperspektive diskutiert werden soll.
Drogen-Razzia auf der Eisenbahnstraße
Wie die Polizei Leipzig heute mitteilte, erfolgte bereits gestern auf der Eisenbahnstraße eine Drogen-Razzia. Das Rauschgiftkommissariat der Kriminalpolizeiinspektion im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln mehrere durch das Amtsgericht Leipzig angeordnete Durchsuchungen durch.
Dabei wurden vier Wohnungen und eine Gewerbeeinrichtung durchsucht. Die Beamt/-innen fanden während der Durchsuchungen verschiedene Mengen Betäubungsmittel, davon knapp ein Kilogramm Heroin, etwas über 200 Gramm Kokain, etwa 100 Gramm Marihuana, sowie Crystal und Haschisch. Es erfolgten drei Festnahmen von Männern, für die offene Haftbefehle bestanden. Die Ermittlungen dauern an.
Nach Unfall mit drei Toten: Haft für Autoraser
Im Prozess um einen Unfall mit drei Toten in Leipzig hat das Amtsgericht heute das Urteil gefällt, wie unser Autor Lucas Böhme berichtet. Der Angeklagte muss für zwei Jahre und elf Monate ohne Bewährung ins Gefängnis, unter anderem wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung. Zudem wird dem 51-Jährigen der Führerschein entzogen, den er in frühestens vier Jahren wiederbekommen kann.
Am 16. März 2021 fuhr der Verurteilte auf der Prager Straße in Leipzig-Probstheida und überholte an einer roten Ampel wartende Autos. Daraufhin raste er in eine Gruppe Fußgänger/-innen, die an der naheliegenden Straßenbahnhaltestelle die Fahrbahn überquerten. Zwei Personen starben noch vor Ort, eine weitere Frau erlag im Krankenhaus ihren Verletzungen.
Digitalpreis für Hackspace in Leipzig und studentische Vollversammlung der Klimagruppen im Audimax
Worüber die LZ heute berichtet hat: Der Stadtrat begann am heutigen Mittwoch seine Dezember-Sitzung (hier geht’s zum Livestream/Video-Aufzeichnung). Dabei kam der Antrag zu Animal Aided Design von der Linksfraktion zur Abstimmung.
Im Jahr 2022 wurden außerdem 1.500 neue Stadtbäume gepflanzt
und 2023 bekommt die Petersstraße ein komplett neues Pflaster.
Leipziger Forscher/-innen rekonstruierten derweil ein zwei Milliarden Jahre altes Enzym.
Was außerdem wichtig war: Heute wurde der dezentrale e. V. mit dem Sonderpreis des Sächsischen Digitalpreis 2022 in Dresden ausgezeichnet. Der Hackspace in Leipzig erhält diese Auszeichnung für sein Projekt „Hardware for Future“, das bis November 2022 über 2300 gespendete Rechner aufbereitet und an bedürftige Menschen ausgegeben hat.
Was morgen passieren wird: Für Donnerstag rufen „End Fossil“ sowohl die Ortsgruppen von Extinction Rebellion, Fridays for Future und „Ende Gelände“ zu einer studentischen Vollversammlung im Audimax auf. Dabei soll über die Situation im ebenfalls besetzten Dorf Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler II in Nordrhein-Westfalen informiert werden.
Es gibt 2 Kommentare
Sorry. Ich meine natürlich den Beitrag zur Uni.
Ich hoffe nur ,daß das Licht ausgeschaltet wurde. Zwecks Klimaschutz…
Einfach herrlich….
Viel Spaß noch.