Jahr: 2018

Die SPD-Mitglieder sollen über den Koalitionsvertrag abstimmen. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

GroKo oder NoGroKo: Gastkommentar von Christian Wolff „Jetzt nichts zerreden“

Das eine ist, das politisch eigentlich Notwendige und Erforderliche als Erwartung für eine neue Regierung zu formulieren. Das andere ist jetzt zu bewerten, worauf sich CDU/CSU und SPD heute verständigt haben. Auf 28 Seiten ist es festgehalten. Jeder kann es lesen. Das Ergebnis meiner Lektüre: Das, was in den Sondierungsgesprächen ausgehandelt wurde, ist weit mehr, als zu erwarten war; vor allem sehr viel mehr, als die SPD unter anderen Konstellationen jemals hätte erreichen können.

Ein Schild vom 02.09.2017: Wurzener Vereine gegen Rassismus in der 16.000-Einwohnerstadt. Foto: L-IZ.de
Leben·Fälle & Unfälle

Immer wieder Wurzen: „Auseinandersetzungen im Stadtgebiet“

Noch gibt sich die Polizei berechtigt zurückhaltend, wenn es um die neuerlichen Ereignisse am Abend des 12. Januar 2018 in Wurzen geht. Dennoch lässt eine erste Stellungnahme der Polizeidirektion Leipzig und eine erste Verlaufsschilderung zur vergangenen Nacht erahnen, dass es „immer wieder Wurzen“ ist, welches ein Problem mit gewaltbereiten Bewohnern hat. Dass darunter auch ausgewachsene Rechtsextremisten sind, ist seit langem bekannt. In der vergangenen Nacht kam es laut Polizei ab 22:40 Uhr erneut zu einer Attacke von Wurznern gegen „Ausländer“. Dieses Mal schlugen die Verfolgten jedoch offenbar zurück.

Hier ist es grün: Brockhausstraße in Schleußig. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Leipzig steigt endlich in systematische Straßenbaumanpflanzungen ein

Immer wieder war es in den vergangenen Jahren Thema: Leipzig pflanzt zu wenige Straßenbäume. Dabei sind die Bäume dringend nötig für die Einhaltung der Klimaschutzziele. Aber ein Problem war immer: Mit Einzelpflanzungen kommt man nicht auf die nötige Zahl. Jetzt soll sich daran endlich etwas ändern. Das Umweltdezernat will systematischer in die Baumpflanzungen einsteigen. Die Vorlage zum benötigten Geld ist jetzt im Verfahren.

Neue Leucht-Reklame fürs Ring-Café. Foto: LWB, Waltraud Grubitzsch
Wirtschaft·Firmenwelt

Das Ring-Café leuchtet nach 25 Jahren wieder

Man fuhr in weihnachtlicher Stimmung vorbei und wunderte sich. Was leuchtete da in der Nacht? Ach ja, das Ring-Café. Schnell wieder vergessen. Das Ring-Café hat doch schon immer geleuchtet. Denkste, meldet jetzt die LWB, der die großen Ringbauten gehören. Was da in der Adventszeit leuchtete, war schon lange nicht mehr die alte Leuchtreklame.

Wer in Leipzig braucht noch eine Sperrstunde? Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Leipzig sucht verzweifelt nach einer Formulierung, um die sinnlose Sperrstunde abzuschaffen

Linke, SPD und Grüne hatten es gemeinsam beantragt. Aus gutem Grund: Sachsen hat noch immer eine Sperrstunde in seiner Gaststättenverordnung stehen. „Die Sperrstunde ist ein Relikt vergangener Zeiten. Einige Bundesländer haben sie ganz abgeschafft“, schrieben sie im August in ihrem Antrag, das Relikt endlich abzuschaffen. Das Leipziger Ordnungsdezernat möchte zwar. Aber in Sachsen steht man da vor ein paar bürokratischen Hürden. So einfach geht es nicht, teilt es mit.

Best of Leipzig. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die Top 10 dessen, was man in Leipzig zumindest mal streifen sollte – bevor man noch mehr entdeckt

Für FreikäuferEs gibt viele Arten, eine Stadt zu besichtigen, wenn man nur kurz mal da ist. Eine Art ist: Man beguckt sich das Wichtigste im Schnelldurchlauf. Nur die Frage ist natürlich berechtigt: Was ist das Wichtigste? Wo muss man wenigstens mal reingeguckt haben? Was der Passage Verlag hier wieder vorlegt, ist ein Vorschlag. Einer, der auch bündelt, was Stadt und Stadtgesellschaft gerade für sehr wichtig halten. Es sind die Top 10 der Themen.

Foto: Schauspiel Leipzig
Veranstaltungen·Bühne

Uraufführung am 20. Januar im Schauspiel Leipzig: Eigentlich müssten wir tanzen

Eine Gruppe von fünf langjährigen Freunden findet sich nach einem Wochenendausflug auf einer Berghütte plötzlich in einer postapokalyptischen Landschaft wieder. Alle anderen Menschen sind verschwunden oder tot, die offenbar menschengemachte Katastrophe lässt sich nicht rekonstruieren. Die Spurensuche der Männer wird bald zu einer ziellosen Wanderung durch die Alpenwelt, reduziert auf das nackte Überleben in einer gleichgültigen Natur.

Hundeführer mit Mantrailer Bloodhound. Foto: Polizei Sachsen
Bildung·Forschung

Können ausgebildete Spürhunde tatsächlich menschliche DNA riechen?

Was können Spürhunde? Können sie wirklich menschliche DNA erschnüffeln? Das war die Frage, die sich Leipziger Forscher vor fast vier Jahren stellten – und für die sich auch die sächsische Polizei interessierte. Und zwar auch für den Stress-Fall, wenn die Mantrailer wirklich mitten im täglichen Verkehrsgewühl eine menschliche Geruchspur finden sollen. Jetzt hat die Uni Leipzig Ergebnisse zu diesem Forschungsprojekt vorgestellt.

Foto: Kobalt Figurentheater Berlin
Veranstaltungen·Bühne

Das Kobalt Figurentheater Berlin spielt: Loving Paul, John, George and Ringo

Die Inszenierung umfasst die Geschichte der Beatles aus der Sicht der Fans von den Anfängen der Gruppe in den Clubs der Reeperbahn über ihren Welterfolg bis zum Auseinanderbrechen. Beatles-Songs markieren dabei die Lebensstationen der Band in den bewegten 60er Jahren. „When I get older, loosing my hair“ … Mit einem alten Tagebuch führt Kristiane Balsevicius zurück in die Zeit ihrer Jugend als Beatles-Fan. Weitere Figuren kommen als Zeitzeugen und Kommentatoren hinzu.

Mohammad A. (23) musss lebenslang in Haft. Foto: Lucas Böhme
Leben·Fälle & Unfälle

Trio erhält hohe Haftstrafen für brutalen Mord an Dolmetscher

Es war einer der wohl längsten und wendungsreichsten Mordprozesse der jüngeren Vergangenheit in Leipzig. Nach fast 18 Monaten endete das Verfahren gegen zwei Frauen und einen Mann mit langen Haftstrafen – sie sollen ein heimtückisches Mordkomplott gegen einen afghanischen Dolmetscher geschmiedet haben. Mit dem spurlosen Verschwinden des afghanischen Dolmetschers Farhad S. (30) begann Ende November 2015 einer der wohl spektakulärsten Kriminalfälle Leipzigs.

Überschuldungsquoten in Leipzig 2017. Grafik: Creditreform
Wirtschaft·Verbraucher

Gerade in den ärmsten Leipziger Ortsteilen ist die Überschuldung am höchsten

Es ist kein Zufall, dass die Creditreform Leipzig Niedenzu KG am selben Tag, als in Leipzig das „Bündnis gegen Wucher“ gegründet wurde, auch die Überschuldungszahlen für Leipzig und Region veröffentlicht hat. Denn viele Menschen mit Dauerschulden stecken nun einmal in saftigen Knebelverträgen. Gleichzeitig gehören sie meist auch zum Klientel der ewigen Niedrigverdiener. Wer eh nichts hat, zahlt doppelt und dreifach. Und kommt meist aus eigener Kraft nicht mehr aus der Misere.

Bündnis gegen Wucher: Prof. Udo Reifner (IFF), Michael Knobloch (VZ Hamburg), Andrea Heyer (VZ Sachsen) und Dr. Dirk Ulbricht (IFF). Foto: VZS
Wirtschaft·Verbraucher

Bündnis gegen Wucher hat sich am Donnerstag in Leipzig gegründet

„Nimm von ihm keinen Zins und Wucher! Fürchte deinen Gott und dein Bruder soll neben dir leben können. Du sollst ihm weder dein Geld noch deine Nahrung gegen Zins und Wucher geben“, so überliefert es die Bibel im 3. Buch Mose. Gott selbst sprach so zu Moses auf dem Berg Sinai. Aber auch nach 2.500 Jahren halten sich Christenmenschen und Banken nicht an dieses Gebot. Höchste Zeit für ein Bündnis gegen Wucher. Am Donnerstag, 11. Januar, hat es sich in Leipzig gegründet.

Betram Reinecke: Nur gries getupfte Reste von Gesängen. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Bertram Reinecke zeigt sich als gesammelter Meister der schönen strengen Form

Für FreikäuferIm Aphaia Verlag in München gibt es eine sehr ansprechende, sehr liebevoll gesetzte Heftreihe. „Mitlesebuch“ nennt sie sich und bringt die Texte spannender Gegenwartsautoren in kleiner Auflage, erfrischend illustriert und – wie in diesem Fall – auch kenntnisreich kommentiert. Das macht der Leipziger Dichter Bertram Reinecke gleich selbst. Denn kein anderer Leipziger Lyriker betrachtet derart konsequent Lyrik als Kunst-Werk.

Endlich zur Sache kommen. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesellschaft

Gastkommentar von Christian Wolff: Endlich zur Sache kommen

Eine GroKo wird es nicht geben. Denn eine mögliche CDU/CSU-SPD Koalitionsregierung ist keine „große“ Koalition, sondern mit knapp 53 Prozent Stimmenanteil allerhöchstens eine schwarz-rote Koalition. Insofern muss niemand die Sorge haben, dass eine solche Koalition das Parlament bedeutungslos macht. Die Stimmenmehrheit wird sich vielleicht schneller verbrauchen, auch manchem lieb ist. Aber so weit ist es noch nicht. Denn noch wird sondiert. Aber was?

The Commuter. Foto: Jay Maidment
Kultur·Film & TV

Actionthriller „The Commuter“: Fesselnde Zugaction mit Liam Neeson

VerlosungLiam Neeson geht mit dem Zuschauer auf eine actiongeladene Zugfahrt. Als MacCauley muss der Altstar in einem Pendlerzug einen mysteriösen Fahrgast aufspüren. Zur Belohnung winken 100.000 Dollar. Klingt easy, doch außer deren Namen weiß der frisch gefeuerte Versicherungsmakler rein gar nichts über den Unbekannten. Dass seine skrupellose Auftraggeberin (Vera Farmiga) den Ex-Cop mit dem Leben von Frau und Sohn erpresst, macht die Nummer keineswegs einfacher. +++Die Verlosung ist beendet+++

Anmelderin Juliane Nagel. Foto: Alexander Böhm
Leben·Fälle & Unfälle

Drohung gegen Ex-Bürgerrechtlerin: Amtsgericht eröffnet kein Hauptverfahren gegen Juliane Nagel

Fast vier Jahre nach einer angeblichen Todesdrohung der linken Landtagsabgeordneten Juliane Nagel gegen eine ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin hat das Amtsgericht Leipzig die Eröffnung eines Hauptverfahrens abgelehnt. Nagel soll am Rande einer Nazidemo gesagt haben, dass die Frau die nächste Veranstaltung dieser Art „mit einem Zettel am Fuß“ erleben werde. Die Ex-Bürgerrechtlerin steht wegen Beleidigung, übler Nachrede und falscher Verdächtigung selbst im Visier der Ermittlungsbehörden.

Alte Vorplatzgestaltung mit altem Fahnenmastsockel (links im Bild). Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Alte Fahnenmaste sollen irgendwann vors Neue Rathaus zurückkehren

Eigentlich gehörten sie ja irgendwie zum historischen Erscheinungsbild des Neuen Rathauses: die alten Fahnenmaste, die für heutige Sichtweisen geradezu kolossal waren. Das späte 19. Jahrhundert war ein Prunk- und Protzzeitalter, das auch riesige Fahnen an die Maste hängte. Aber die alten Mastrümpfe wurden jetzt mit Neugestaltung des Ratshausvorplatzes demontiert. Die Freibeuter-Fraktion hätte sie gern wieder am Rathaus gehabt.

Gestürzter Baumriese im Auenwald. Foto: Ralf Julke
Bildung·Forschung

UFZ-Forscher haben die fleißigen Pilzgemeinschaften auf Totholz mal genauer unter die Lupe genommen

Scheinbar nutzlos liegen sie dann mitten im Wald herum: alte Baumriesen, die aus Altersschwäche umgefallen sind. Aber auch sie sind noch wichtiger Lebensraum für Lebewesen, die der Spaziergänger oft gar nicht wahrnimmt – die aber unersetzlich sind für den Stoffkreislauf im Biotop Wald. Denn Pilze sind nicht nur zum Braten da. Die spielen auch eine noch kaum erforschte Rolle im Waldrecycling. Ein Thema für die UFZ-Ökologen.

Der Canis lupus lupus (Europäischer Grauwolf) ist mit seinen 70 bis 90 Zentimetern Schulterhöhe und bis zu 50 Kilogramm Gewicht deutlich größer als ein Deutscher Schäferhund. Foto: Dieter Schütz, Pixelio
Politik·Sachsen

Wolfs-Petition ist eigentlich nur ein Steilpass für die Wolfsjäger, löst aber das Problem der Weidetierhaltung nicht

Es gibt einige wilde Jäger auch in Sachsens Regierungspartei CDU, die den Wolf unbedingt ins Sächsische Jagdgesetz bringen wollen (siehe Anm. d. Red.). Immer wieder verweisen sie auf fast panikartige Berichterstattungen und scheinbare „Problemwölfe“ wie zuletzt in der Lausitz. Aber dort waren ganz unübersehbar ein paar unbelehrbare Schafhalter das Problem, nicht der Wolf. Doch genau die fordern nun per Petition eine „Begrenzung der Wolfspopulation“.

Verkehr am Rossplatz. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Leipzig

Wenn Leipzig 2030 den Verkehrskollaps verhindern will, muss es jetzt in die großen Planungen einsteigen

Leipzig hat ein Problem. Es wächst. Ziemlich schnell. Über 10.000 neue Bürger kamen auch 2017 wieder dazu, laut Melderegister leben mittlerweile 590.000 Menschen in der Stadt. Wenn das auch die nächsten Jahre so weitergeht, hat Leipzig im Jahr 2030 um die 700.000 Einwohner. Und schon jetzt ist Leipzig vom Wachstumstempo an vielen Stellen überfordert. Und dabei braucht es noch viel mehr Druck, betonen jetzt die Wirtschaftskammern in einem Offenen Brief an OBM Burkhard Jung.

Das Misstrauen zu einer offenen Aufarbeitung des Überfalls auf Connewitz bleibt. Foto: L-IZ.de
Leben·Fälle & Unfälle

Zwei Jahre nach dem Überfall auf Connewitz: Wenig Hoffnung auf harte Strafen

Nicht jeder kam noch hinein, als die Veranstaltung der Dokumentationsseite „Chronik. LE“ kurz nach 19 Uhr startete. Das Interesse am Thema „Überfall am 11. Januar 2016“ war zu groß für den proppevollen Saal im UT Connewitz an diesem 10. Januar 2018. Pünktlich zum Vorabend des zweijährigen „Jubiläums“ platzte zumindest die Meldung herein, dass nunmehr 41 Klagen gegen gesamt 82 Beteiligte des Zerstörungszuges durch die Wolfgang-Heinze-Straße von vor zwei Jahren erhoben wurden. Und weitere folgen werden. Hoffnung auf hohe Strafen für die teils langjährig in der Neonaziszene beheimateten Randalierer hatte an diesem Abend dennoch keiner. Besonderes Vertrauen in die Strafverfolgungsbehörden wohl auch nicht.

Foto: Grassimuseum
Veranstaltungen·Familie

Am 4. Februar: Großes Familien-Winterfest im Grassimuseum

Die drei Museen im Grassi laden zu einem Winterfest für die ganze Familie ein. In den Ausstellungen, Foyers und Werkstätten der Museen (Museum für Angewandte Kunst, Museum für Völkerkunde, Museum für Musikinstrumente) ist für die kleineren und größeren Besucher jede Menge los: Wer Musikinstrumente bauen möchte, sich für Mode oder Zauberei begeistert, für Origami und Pop-up-Tattoos brennt, sollte sich den 04.02., von 11 bis 17 Uhr vormerken. Doch nicht nur die Jüngeren erleben einen abwechslungsreichen Sonntag, auch für die Erwachsenen stehen eine Reihe von Kurzführungen durch aktuelle Sonderausstellungen auf dem Programm.

„Bier für Frauen“. Foto: René Schaeffer
Veranstaltungen·Bühne

Bier für Frauen – ein absurder Exkurs in die Welt des weiblichen Rausches

Diese Woche schenkt die Schaustelle aus Halle „Bier für Frauen“ in der naTo aus. Am 11. und 12. Januar spielt das Theaterensemble das absurde Stück der gefeierten Autorin Felicia Zeller: Mit fragmentarischen Trialogen und verqueren Regieanweisungen feiert die Inszenierung die Möglichkeiten des freien Theaters. Basierend auf jahrelangen „Trinkrecherchen“ entwickelte Zeller ein dekonstruktives Stück, in dem Syntax und Gefühl gemäß dem Alkoholpegel der Erzählerinnen aus dem Ruder laufen. Unter der Regie von Silvio Beck entstand nun ein darauf basierendes, mit Slapstick gespicktes „Post-Musical“ von und mit Künstlern der freien Theaterszene Halle.

Andrea Ypsilanti: Und morgen regieren wir uns selbst. Cover: Westend Verlag
Politik·Engagement

Dass Europa zerfällt, hat auch mit dem Seelenverlust der Sozialdemokratie zu tun

Es wird ein harter Kanten, den die SPD in den Koalitionsverhandlungen mit CDU und CSU zu beißen hat. Denn gerade ihre Kernanliegen stehen schon vor den ernsthaften Verhandlungen unter Beschuss. Da passt es schon, wenn Andrea Ypsilanti eine Streitschrift veröffentlicht mit dem Titel „Und morgen regieren wir uns selbst“. In der bringt sie das Dilemma der SPD nämlich auf den Punkt. Denn die Analyse des Wahldebakels steht immer noch aus.

„Bunker77“. Foto: Nouvague
Veranstaltungen·Bühne

Surf Film Nacht Leipzig: „Bunker77“ – Nouvague Events präsentiert die aufwendigste Surf-Doku aller Zeiten

Die Surf Film Nacht tourt wieder durch Europa und kommt am 23., 24., 25., und 31.01. mit „Bunker77“ nach Leipzig in die Kinobar Prager Frühling. BUNKER 77 erzählt die Geschichte des mysteriösesten Stars der Surfszene: Bunker Spreckles. Hawaiian Big Wave Surfer, Millionenerbe, Rock Star, Drug Head, Skateboard-Avantgardist. Er starb 1977 mit 27 Jahren. „Bunker77“ lässt die wildeste, kreativste Ära des Surfens mit unglaublichem Archivmaterial wieder auferstehen.

Foto: Rozhinkes
Veranstaltungen·Bühne

Am 3. Februar: Klezmer-Doppelkonzert mit „Rozhinkes“ und „Helmut Eisel“

Am Sonnabend, dem 3. Februar 2017 findet um 19:00 Uhr ein stimmungsvolles Klezmer-Doppelkonzert mit „Rozhinkes“ sowie Helmut Eisel & Veronika Jochum im Leipziger Ring-Café statt. Nach dem überaus erfolgreichen Klezmer Doppelkonzert 2016 mit dem Ensemble „Aufwind“ laden die „Rozhinkes“ nun bereits zur dritten Auflage des Konzert-Events ein. Mit Helmut Eisel präsentieren sie 2018 im Ring-Café den renommiertesten Klezmer-Klarinettisten Deutschlands. Zusammen mit Verena Jochum (Harfe) präsentiert er in Leipzig erstmals sein neuestes künstlerisches Projekt.

Heute schon berührt? Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Wie das Immermehr und das Immerschneller unser Leben regelrecht entleert

Wer sich den jüngsten Newsletter des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung GmbH (UFZ) anschaut, findet darin auch ein Interview mit dem Jenaer Soziologen Prof. Hartmut Rosa, der auch schon als Gastredner im UFZ war, der aber auch 2016 mit einem Buch an die Öffentlichkeit ging, in dem er dem Schlamassel unseres hyperbeschleunigten Lebens beizukommen versucht: „Resonanz. Eine Sozialogie der Weltbeziehung“. Würden Sie nie kaufen, stimmt’s? Haben Sie gar nicht die Zeit für.

Radfahrer auf dem Elsterradweg. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Bei der Gründung der AG fahrradfreundlicher Städte in Sachsen sind jetzt die Kommunen am Zug

Bitte korrigieren, twittert uns das Sächsische Ministerium für Wirtschaft und Arbeit (SMWA). „Leider war Frau Meier mal wieder auf dem Holzweg. Die Tatsachen sind andere...“ Es ging um die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen. Was Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) am 14. Dezember vorstellte, war tatsächlich der dritte Anlauf seit 2014, so eine AG endlich auf die Beine zu bekommen. Aber ohne die Kommunen geht es nicht.

Innere Sicherheit in Sachsen. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Wie ein Buch zur Inneren Sicherheit in Sachsen auf einmal zur Diagnose einer verunsicherten Gesellschaft wird

Für FreikäuferSo langsam wird es eine Serie, was die Edition Leipzig da in kleinen, handlichen Büchern herausgibt – eine Serie, die sich mit den politischen Themen beschäftigt, die in Sachsen eigentlich ausdiskutiert werden müssen. Nur augenscheinlich versucht das fast niemand. Auch und erst recht nicht auf Regierungsebene. Denn: Man könnte ja zu Ergebnissen kommen, die dem eigenen Tun widersprechen. Innere Sicherheit bietet sich für einen solchen Widerspruch geradezu an.

So schnell wie am Samstag war Cindy Roleder (SV Halle) zum Saisoneinstieg über 60 Meter noch nie. Foto: Jan Kaefer
Sport·Leichtathletik

Mitteldeutsche Mehrkampf-Meisterschaft: Saisoneinstieg für Cindy Roleder

Es ist wieder Leichtathletik. Am vergangenen Wochenende starteten die ersten Athleten in die diesjährige Hallensaison. So trugen in der Brandberge-Halle in Halle/ Saale die Mitteldeutschen Mehrkämpfer ihre Meisterschaft aus. Dabei landeten auch zwei Leipziger auf dem Siegertreppchen. Im Rahmen dieser Veranstaltung schnupperte auch Cindy Roleder - Hallen-Europameisterin über 60m Hürden - nach langer Verletzungspause wieder erste Wettkampfluft.

Ankunft. Malerei: Tjark Ihmels
Veranstaltungen·Ausstellungen

Ausstellungseröffnung am 12. Januar: „Auf ein Glas: ‚Ich bin mein eigener Feiertag‘“

Zum Winterrundgang der Spinnerei sind in der Ausstellung „Auf ein Glas: ‚Ich bin mein eigener Feiertag‘“ Malereien von Tjark Ihmels in der Halle 9 Kirowwerk zu sehen. Auf Ihmels Bildern schweben Frauen in Sommerkleidern durch den Himmel; Wolken türmen sich und immer wieder sieht man Fallschirme und Menschen, die in die Ferne blicken. In frischen Farben und mit luftigem Pinselstrich malt Ihmels Landschaften und Figuren, die sich in einer mehrdeutigen, surreal-schönen aber auch etwas abgründigen Feiertagswelt bewegen.

Der Mensch, das Maß aller Dinge ... Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

So werden die Prostituierten in Sachsen durch Zwangsgebühren in die Illegalität gedrängt

Was Sachsens Regierung nicht wahrhaben mag, das fasst sie mit bürokratischen spitzen Fingern an. Und so ein Thema ist – neben Drogen- und Menschenhandel – auch das Thema Prostitution. Es wird nicht ohne Grund „das älteste Gewerbe der Welt“ genannt, denn es ist nun einmal eine Dienstleistung, die auf einen Bedarf reagiert. Nur mit dem wirklich ernst gemeinten Schutz der Prostituierten nimmt es Sachsens Regierung nicht ernst. Das ist ihr irgendwie peinlich.

Christin Melcher. Foto: Bündnis 90/Die Grünen
Politik·Sachsen

Sachsens Grüne vermelden für 2017 einen Mitgliederrekord

Das Jahr 2017 hat einiges aufgerührt. Gerade der Einzug der AfD in den Bundestag und ihr hohes Wahlergebnis in Sachsen hat augenscheinlich gerade jüngeren Bewohnern des Freistaats klargemacht, dass Politik auch dann weitergeht, wenn man zu Hause auf der Couch sitzt und über die Erfolge der andern schimpft. Wer für das, was ihm wichtig ist, nicht bereit ist zu kämpfen, der bekommt den populistischen Budenzauber quasi kostenlos und frei Haus. Das haben selbst die Grünen gemerkt.

Endlich abgebaut ... Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

CDU-Stadtrat wünscht sich einen noch viel längeren Weihnachtsmarkt

Dass unsere Zeit derart heillos ist, hat vor allem damit zu tun, dass sie ihren Bewohnern kaum noch unangetastete Räume lässt, in denen nicht konsumiert werden muss, in denen nicht das Gesetzt der ewigen Jagd gilt. Was viele Leipziger auch gemerkt haben, als ab dem 24. Dezember der Lärm der Märkte endlich verstummte und so mancher daheim saß und merkte, was für ein Reichtum es ist, wenn man einmal nichts erledigen und kaufen muss. Außer Einem. Der bekommt vom Trubel einfach nicht genug.

Acker bis zum Horizont – und ein paar Gänse. Foto: Matthias Weidemann
Bildung·Forschung

Wie teuer ist eigentlich der Verlust einer blühenden Wiese?

Eigentlich wissen wir es. Aber wir können es nicht wirklich berechnen. Oder vielmehr: Wir stehen erst am Anfang dieser Berechnungen, die so bitter nötig sind, weil die Leute, die unsere Umwelt zerstören, nur für eines empfänglich sind: Preise. Seit geraumer Weile diskutieren deshalb Umweltforscher, wie man die Leistung unserer natürlichen Umgebung in Preise übersetzen kann. Im aktuellen Newsletter des Umweltforschungszentrums rechnet Kerstin Viering vor, wie so was geht.

Mitarbeiter und Geographiestudenten der Universität Leipzig bei der Durchführung der geoarchäologischen Rammkernsondierungen am Karlsgraben. Foto: André Kirchner/Arbeitsgruppe Physische Geographie, Universität Leipzig
Bildung·Forschung

Der Karlsgraben blieb 700 Meter vor der Altmühl stecken

Das war dann also so ungefähr der BER des fränkischen Reiches: das größte Infrastrukturprojekt der Zeit, genial geplant. Es sollte den Handel zwischen Rhein und Donau heftig beschleunigen. Selbst Karl der Große kam, um die gewaltige Baustelle zu besichten. Und dann wurde die fossa carolina doch nie fertig. Selbst die letzen 700 Meter bis zur Altmühl wurden nicht gebaut.

Freiheit für den Iran. Foto: Alexander Böhm
Leben·Gesellschaft

Flaggenstreit teilt Solidarität

Am Samstagnachmittag demonstrierten erneuert circa 120 Menschen am Wilhelm-Leuschner-Platz ihre Solidarität mit den aktuellen Protesten gegen das iranische Regime. Aufgrund eines Streits über mitgebrachte Flaggen kam es jedoch zur Spaltung der Kundgebung. Nachdem am Neujahrstag bereits eine Kundgebung zur Solidarität mit den Protesten im Iran stattgefunden hatte, kam es am Samstagnachmittag zu einer weiteren Kundgebung am Wilhelm-Leuschner-Platz. An dieser nahmen circa 120 Menschen teil.

Volkshaus in der Karl-Liebknecht-Straße. Foto: LZ
Politik·Engagement

Zehn Jahre Stadtwerke-Entscheid und ein Vernetzungstreffen

Eine der zentralen Forderungen des Neoliberalismus ist die Privatisierung gesellschaftlichen Eigentums. Vor zehn Jahren erlebte auch Leipzig so eine neoliberale Privatisierungswelle, stimmte Leipzigs Stadtrat gar mit knapper Mehrheit dafür, einen Teil der Stadtwerke Leipzig zu verkaufen. Das hielten die meisten Leipziger für politischen Irrsinn und stimmten am 27. Januar 2008 mehrheitlich gegen die Privatisierungspläne.

Buchstabenstau. Foto: Ralf Julke
Bildung·Forschung

Wie unser Gehirn unser Sprechen ins Stolpern bringt

Was passiert eigentlich in unserem Kopf, wenn wir stottern? Stottern – so denkt man ja landläufig – ist ja eher ein Problem des Sprechapparats: Die verflixten Worte wollen einfach nicht über die Zunge. Man beißt sich regelrecht fest an immer wieder denselben Stolperkonsonanten. Aber auch das hat mit der Aktivität in unserem Gehirn zu tun. Manchmal sogar viel zu viel, wie eine Leipziger Forscherin noch im vergangenen Jahr feststellte.

Großeinsatz der Polizei am 11. Januar in Connewitz, Wolfgang-Heinze-Straße und 215 Gewahrsamnahmen. Foto: L-IZ.de
Politik·Brennpunkt

200 Randalierer vom 11. Januar 2016 sind noch nicht einmal offiziell angeklagt

Sachsens Justiz weiß mittlerweile eine ganze Menge über das, was am 11. Januar 2016 in Connewitz geschah. Über 200 Neonazis und Hooligans überfielen an diesem Tag in einer konzertierten Aktion den Ortsteil im Leipziger Süden und zerstörten 23 Geschäfte und Läden. 216 Beschuldigte sind seitdem Inhalt polizeilicher Ermittlungen, zehn Anklagen gab es inzwischen. Aber die eigentlichen Strippenzieher waren wohl nicht unter den von der Polizei eingekesselten.

Straßenbegleitender Radweg - hier an einer Landstraße. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Die geplante Radverkehrs-AG war vielen Kommunen in Sachsen gar nicht bekannt und der Rest wurde systematisch abgeschreckt

Seit Dezember macht ein Entschließungsantrag von CDU und SPD im Landtag Furore, der wie ein Versuch wirkt, die Versäumnisse von drei Jahren aufzuholen. Denn mehrere Anfragen der verkehrspolitischen Sprecherin der Grünen-Fraktion, Katja Meier, hatten in den Monaten zuvor ergeben, dass es regelrecht klemmt im versprochenen Radwegebau und Millionen-Gelder einfach nicht ausgereicht wurden. Obwohl riesiger Bedarf in den Kommunen besteht.

Badefreudige Akte. Fotomontage: L-IZ
Wirtschaft·Metropolregion

Wo sind eigentlich die alten Betriebsarchive der DDR-Unternehmen geblieben?

Immer wieder wundern sich Forscher zur sächsischen Wirtschaftsgeschichte, dass ganze Unternehmensarchive nicht mehr aufzufinden sind. Selbst von einst namhaften Leipziger Unternehmen mit Weltgeltung. Die Diskussion über die Politik der Treuhand hat ja auch dieses Thema wieder aktuell gemacht. Jetzt hat der Vorsitzende der Linksfraktion im Sächsischen Landtag, Rico Gebhardt, sich ganz offiziell danach erkundigt, was aus diesen alten Aktenbeständen geworden ist.

Benedikt Turudic (MBC) streckt sich vergebens nach dem Ball. Foto: Jan Kaefer
Sport·Basketball

MBC unterliegt dem FC Bayern trotz starker Leistung

In Euphorie stürzten die „Wölfe“ des Mitteldeutschen Basketball Clubs aus Weißenfels die 5.180 Zuschauer in der Arena Leipzig mit einem 7:0-Auftakt gegen den favorisierten Tabellenführer aus München. Doch die Gäste hatten aus Sicht ihres Coaches noch das Eurocup-Spiel in Italien in den Knochen. Dennoch machten die Hausherren den Eindruck größerer Willensstärke und hatten die schöneren Spielzüge im Gepäck. Letzlich mussten sie der höheren individuellen Qualität und dem eigenen kleinen Kader Tribut zollen.

Na ... schon hungrig? Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Gastmanns Kolumne: Mach, dass alles wieder gut wird!

... sagen Kinder manchmal zu ihren Eltern. Und ich sage es euch auch. In ein paar Tagen wird alles wieder gut – zähflüssige Sondierungsgespräche, Boris-Becker-Sohn-Schmähungen, fehlender Wintereinbruch in Germany, Angies Blazerfarbe hin oder her. Ab 19. Januar beginnt die sechste Jahreszeit in Deutschland: Dann wird aus dem Dschungel-Camp wieder zurückgesendet. Und dies vermutlich unter gar nicht so geringer Beachtung.

Foto: Andreas Liedl
Veranstaltungen·Bühne

Am 16. Februar im Täubchenthal: „The Art of Pole #6“

Am 16.02.2018 findet im Leipziger Westen „The Art of Pole #6“ statt. Die Plagwitzer Eventlocation „Täubchenthal“ lockt bereits seit vielen Jahren mit ihrem einmaligen Industriecharme Besucher aus ganz Deutschland an. „Vor 5 Jahren drängten sich etwa 40 Leute in mein kleines Studio. Damals hätte ich mir nie träumen lassen, das wir nun bis zu 400 Gäste erwarten werden“ berichtet die ehemalige Polizistin und 2-fach Mama Steffi Klemm, Inhaberin von Leipzigs erstem Poledance Studio. Mit ihrer Show will die studierte Diplom Sportwissenschaftlerin nun zeigen, wie vielfältig Poledance sein kann.

Das Ende einer Pfandflasche. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Umweltdezernat schmettert auch den Antrag des Jugendparlaments für einen Pfandflaschentest ab

2016 startete das Leipziger Jugendparlament den ersten Vorstoß, in Leipzig ein menschenwürdiges Sammelsystem für Pfandsammlungen einzuführen. Geht nicht, befand die Verwaltung. Es wurde abgelehnt. Im Herbst 2017 setzten die Jugendparlamentarier das Thema erneut auf die Tagesordnung. Denn verbessert hat sich ja im öffentlichen Bild der Stadt nichts. Pfandsammler müssen noch immer die Papierkörbe durchwühlen, während andernorts die Glasflaschen auf den Bürgersteigen zerdeppert werden.

Ein altes Bildungsideal ... Foto: Ralf Julke
Bildung·Leipzig bildet

Das Löcherstopfen mit Seiteneinsteigern in Sachsen geht weiter

Es klang fast euphorisch, als die „Sächsische Zeitung“ am Freitag, 5. Januar, schrieb: „Mehr Lehrer-Bewerber als erwartet. 660 Lehrer könnte Sachsen im Februar 2018 einstellen. Es fehlen aber eigene Lehramtsabsolventen.“ Als wäre mit dem doppelten Wechsel im Kultusministerium auf einmal alles anders geworden. Aber tatsächlich erzählen die Zahlen von einem dreifachen Dilemma aus der sächsischen Fastfood-Küche.

Paul und Martha Edner im Adressbuch von 1934. Screenshot: L-IZ
Bildung·Zeitreise

Mister X. wird in Schleußig gefunden

Kein anderer Leipziger Verlag widmet sich so intensiv den anspruchsvollen Zeitungsveröffentlichungen aus der Weimarer Zeit wie der Lehmstedt Verlag. Aus dem fast vergessenen Alltags-Lesefutter hat Mark Lehmstedt längst anspruchsvolle Bücher zu Erich Kästner, Hans Natonek und Heinrich Wiegand gemacht. Und es entstand auch ein kleines Bändchen mit dem frechen Titel „Erloom Se ma giedichst, Herr Amdsrichder!“

Die Johannisgasse 8 1929 im Adressbuch der Stadt Leipzig. Screenshot: L-IZ
Bildung·Zeitreise

Der Arbeitsplatz des Mister X. in der Johannisgasse 8

Manchmal sind es Seitenwege, die man einschlägt. Mal schauen, was es da zu finden gibt. Und dann stolpert man über Projekte, die verblüffen. Auch weil sie da hinten in Dresden in aller Stille passieren – mit viel Aufwand, so wie das Projekt der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), bei dem sämtliche historischen Adressbücher Sachsens digitalisiert werden. Auch Leipziger. Eine erstaunliche Gelegenheit, einen Verschollenen zu suchen.

Manu propria. Mit eigener Hand. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Den Menschen rund um Martin Luther einmal direkt beim Schreiben über die Schulter schauen

Für FreikäuferZum Reformationsjubiläum im vergangenen Jahr haben sich viele Einrichtungen etwas einfallen lassen. Es gab große und kleine Ausstellungen, Frauen, Fürsten und Maler wurden gewürdigt. Und auch die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) schaute in ihren Fundus und zauberte eine Überraschung an den Tag: die echten Handschriften der Reformatoren und ihrer Wegbegleiter. Was sich halt in so einem alten königlichen Archiv alles ansammelt.

Kameralicht - Kein Heiligenschein. Martin Schulz mit der Leipziger Bundestagsabgeordneten Daniela Kolbe (SPD). Foto: L-IZ.de
Politik·Sachsen

Schulz-Effekt hat Sachsens SPD wieder wachsen lassen

Die SPD steht am Scheideweg – nicht nur im Bund, auch in Sachsen. Denn das, was dieser Partei seit 2005 passiert ist, ist eine Zerreißprobe. Zu Recht fragt Christian Bangel in der „Zeit“ nach Alexander Dobrindts (CSU) seltsamer Forderung nach einer „konservativen Revolution“: „Welches linke Land?“ – Dass die „Linken“ in Deutschland regieren, gehört zu den Lebenslügen der Konservativen. Und zum Wahrnehmungsproblem der SPD. Die manchmal so gern eine konservative Partei wäre.

Leipzigs teuerste Tunnel-Station: Wilhelm-Leuschner-Platz. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Allein 17 Millionen Euro zahlt der ZVNL jährlich an Stationsentgelten

Die Bahn verdient immer mit, wenn auf ihren Gleisen gefahren und in ihren Stationen gehalten wird. Dann kassiert sie nämlich Trassen- bzw. Stationsentgelte für jeden fahrenden und haltenden Zug. Die Stationsentgelte schlagen auch bei den regionalen Zweckverbänden auf, die den Schienenverkehr in der Region bestellen. Bevor sie einen Zug mehr fahren lassen, schauen sie lieber erst mal in die Kostentabellen der Bahn. Auch der ZVNL tut das. Mit Magendrücken mittlerweile.

Windräder am BMW Werk Leipzig. Foto: Ralf Julke
Bildung·Forschung

UFZ-Forscherin fordert endlich ein abgestimmtes Vorgehen der Bundesregierung in der Gestaltung der Energiewende

Regelmäßig veröffentlicht das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ) auch einen Newsletter, in dem nicht nur über Arbeitsergebnisse berichtet wird. Hochrangige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nehmen auch Stellung zu den Themen der Zeit. Und da wird es auch einmal politisch. Denn große Projekte wie die Energiewende sind politisch. Und sie werden zum politischen Schlachtfeld, wenn die wissenschaftliche Vernunft fehlt.

Georg-Schumann-Straße 84: Hier stand mal der „Fröhliche Zecher“. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Alter Slogan passt nicht wirklich zur Georg-Schumann-Straße

Das mit dem Slogan für die Georg-Schumann-Straße war ja dann wohl wieder Quatsch aus der Marketing-Tüte. Kein Mensch konnte sich den Werbespruch, den man sich 2012 für die Georg-Schumann-Straße hat einfallen lassen, merken. Im Grunde steckte nur drin, was sich das damalige Magistralen-Management wünschte, was auf der Magistrale im Leipziger Nordwesten passieren sollte: Geschäftig sollte sie werden, spannend und auch ein bisschen sozial.

Die extra gesicherte Nordtribüne des ehemaligen Schwimmstadions. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Auch die Linksfraktion wundert sich, wo die Planungen fürs Sportmuseum bleiben

Im Leipziger Rathaus weiß man zumindest, dass das Regieren nicht bequemer wird, wenn man den Stadtbezirksbeiräten mehr Spielraum und Kompetenzen gewährt. Aber man weiß dort auch, wie wichtig es ist, dass die lokale Politik im Wohnumfeld der Bürger auch direkt erlebbar ist. Was auch der Stadtbezirksbeirat Mitte im Dezember deutlich machte, als er lautstark nach der Umsetzung der schlummernden Pläne für das Leipziger Sportmuseum rief. Aus der Linksfraktion gibt es jetzt Zustimmung.

Plakat zumJubiläums-Jahr. Grafik: Zoo Leipzig
Kultur·Lebensart

Der Zoo Leipzig feiert 140. Geburtstag mit der Eröffnung von „Südamerika“

Der Leipziger Zoo hat mal wieder ein Jubiläumsjahr. Am 9. Juni 1878 eröffnete der Gastwirt Ernst Pinkert seine exotische Tierschau, mit der er den Betrieb seines Restaurants „Zum Pfaffendorfer Hofe“ ankurbelte. Die Leipziger fanden das exotisch und kamen in Scharen. Dieses Jubiläum nutzt der Zoo Leipzig jetzt, um den 140. Geburtstag zu feiern und den Erdteil „Südamerika“ feierlich zu eröffnen.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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