Jahr: 2016

Auszug Buchcover „Bilderbuch für Verliebte“. Foto: Verlag d. Nation
Leben·Gesellschaft

Gastmanns Kolumne: Valentinstag – Eine Danksagung an Verliebte

Erinnern Sie sich noch? Letztes Jahr zum Valentinstag ging es den Baumärkten richtig gut. „50 Shades of Grey“ kam gerade in die Kinos und traf selbst den bodenständigsten einheimischen Heimwerker im Innersten. In Deutschland wurde plötzlich reihenhausweise geknüpft, gebunden, getackert. „Er klammert ein bisschen“ war plötzlich keine Beschwerde mehr in Unter-vier-Augen-Frauengesprächen. Ein Marketingmysterium!

Einstiegsseite in die virtuelle Ausstellung „Rotstift“. Foto: Ralf Julke
Bildung·Medien

Das Archiv Bürgerbewegung Leipzig hat seine Ausstellung zur Medienpolitik der DDR online gestellt

Seit der vergangenen Woche ist eine Website online, an der der Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. 2014 und 2015 fleißig gearbeitet hat: die virtuelle Ausstellung „Rotstift. Medienmacht, Zensur und Öffentlichkeit in der DDR.“ Eigentlich ist es eine Wanderausstellung, die im April 2015 erstmals in Leipzig zu sehen war. Erstaunlicherweise bei der LVZ. Aber das Thema ist auch ein Jahr später noch hochaktuell.

Weißte, wer's war? - Muss die Antifa gewesen sein. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Wenn Sachsens Verfassungsschützer nichts wissen, posaunen sie es laut in die Welt

Schon genug für heute mit den Denkbeulen des Sächsischen Verfassungsschutzes? Einen haben wir heute noch. Es schwebt ja da der bis heute nicht aufgeklärte Fall des Anschlags auf die Leipziger Wohnung des sächsischen Justizministers Sebastian Gemkow (CDU) im Raum. Bis heute hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt. Nur der Sächsische Verfassungsschutz posaunte schon mal raus, wer's gewesen sein soll: die Antifa natürlich.

Großeinsatz der Polizei am 11. Januar in Connewitz, Wolfgang-Heinze-Straße und 215 Gewahrsamnahmen. Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

Was stand nun wirklich in den Lageeinschätzungen des sächsischen Verfassungsschutzes zu den Vorgängen am 11. Januar in Leipzig?

Fragste zu den Linken, erfährste was zu den Rechten. So ungefähr wird es Valentin Lippmann durch den Kopf schießen, wenn er die Antworten von Innenminister Markus Ulbig (CDU) zu seiner Kleinen Anfrage „Beobachtung des Aktionsnetzwerks ‚Leipzig nimmt Platz’ durch das Landesamt für Verfassungsschutz“ liest. Die L-IZ hatte noch am 11. Januar über die seltsame Lageeinschätzung des Sächsischen Verfassungsschutzes berichtet.

In der Dieskaustraße ist die Fahrbahn von Radfahrern schon lange nicht mehr nutzbar. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Bürgerinitiative fordert dringend Radwege für Kleinzschocher

Leipzig kleckert um Jahre hinterher. Auch im Straßenbauprogramm. Das hat auch etwas mit dem Radwegenetz zu tun. Denn normalerweise gehen ja die Verkehrsplaner davon aus, dass (Auto-)Straßen auch von Radfahrern genutzt werden. Aber was macht man in Ortsteilen, in denen selbst die Hauptstraßen für Radfahrer unbenutzbar sind? Kleinzschocher zum Beispiel.

Baukran in Leipzig.
Politik·Sachsen

Sachsens Innenminister will zum Regierungshandeln beim sozialen Wohnungsbau erst mal gar nichts sagen

Am 28. Januar hat sich Sachsens Innenminister noch ganz von seiner alten Seite gezeigt. Das war der Tag, an dem der Sächsische Verfassungsgerichtshof drei linken Landtagsabgeordneten in ihren Klagen gegen die Staatsregierung Recht gab: Die Regierung habe Auskunft zu geben, wenn die Abgeordneten fragen. In allen drei Fällen hatte sich Innenminister Markus Ulbig (CDU) in die Nesseln gesetzt. Aber am selben Tag zeigte er auch den Grünen, was eine Nicht-Antwort ist.

Glücks-Fall: Maria Mahlo (MoGoNo) hat 3,80 Meter lang Zeit, um ihren Erfolg zu genießen. Foto: Jan Kaefer
Sport·Leichtathletik

MoGoNo-Hallensportfest: Höhenrekorde mit und ohne Stab

Beim 14. Hallensportfest der SG Motor Gohlis-Nord ging es am Samstag ganz besonders hoch hinaus. Sowohl beim Hochsprung als auch beim Stabhochsprung purzelten die Meetingrekorde. Aus Leipziger Sicht besonders reizvoll war das U20-Stabi-Duell zwischen der bisherigen Rekord-Inhaberin Julia Tschernikl und der frisch gebackenen Sachsen-Rekordlerin Maria Mahlo, beide von der gastgebenden SG MoGoNo.

Wie gehen wir mit den Menschsen um? Christian Wolff sehr nachdenklich. Foto: LZ
Leben·Gesellschaft

Gastkommentar von Christian Wolff: Dahergerede – oder: Wo bleibt die sprachlose Mitte?

„Dahergerede“ nennt der Politikwissenschaftler Herfried Münkler in einem Artikel in der aktuellen Ausgabe der Wochenzeitung „DIE ZEIT“ die Einlassungen von Rüdiger Safranski und Peter Sloterdijk zur Flüchtlingsfrage. Beide Philosophen stimmten in der ihnen eigenen Diktion in den Chor derer ein, die die Flüchtlingspolitik von Angela Merkel als „Staatsversagen“ kritisieren und die sofortige Sicherung der nationalen Grenzen gegen den Übertritt der aus Kriegs- und Notgebieten Geflüchteten auf deutsches Territorium fordern: „Die deutsche Regierung hat sich in einem Akt des Souveränitätsverzichts der Überrollung preisgegeben.“ (Peter Sloterdijk) und „Es herrscht in der Politik eine moralistische Infantilisierung.“ (Safranski)

Webauftritt des Leipziger Amtsblattes. Screenshot: L-IZ
Bildung·Medien

Wem gehören denn nun die Leipziger Amtsblatt-Adressen im Internet?

Manchmal wäre es doch eigentlich ganz einfach. Die Verwaltung nimmt einen Wunsch aus dem Stadtrat oder der Bürgerschaft auf, setzt ihn einfach um, wenn er kein großes Geld kostet und nicht zu viel Arbeit macht, und meldet dann irgendwie für alle hörbar Vollzug. Das würde die Betroffenen freuen, die Bürger trösten: Es passiert ja doch was in unserer Stadt. - Aber wenn keiner Vollzug meldet, muss man wieder nachfragen. Stichwort: Amtsblatt.

Hans-Werner Schmidt, Via Lewandowsky und Frédéric Bußmann. Foto: Ralf Julke
Kultur·Ausstellungen

Via Lewandowskys kultivierte Missverständnisse, die man sich nicht entgehen lassen darf

Am heutigen Samstag, 13. Februar, um 18 Uhr wird im Museum der bildenden Künste die erste Doppelaustellung des Jahres eröffnet. Nicht nur im Untergeschoss, wo sich die Ausstellungen von Via Lewandowsky („Hokuspokus“) und Stefan Koppelkamm („Häuser Räume Stimmen“) begegnen. Aber was haben die beiden eigentlich miteinander zu tun, außer dass sie mal in Berlin Ateliernachbarn waren?

Norwegische Lefse. Foto: Maike Klose
Leben·Topf & Quirl

Topf & Quirl: Norwegische Lefse

Dass die skandinavische Küche mehr kulinarische Schätze als Fischklöpschen und Zimtschnecken zu bieten hat, ist vermutlich jedem klar. Sicherlich findet der ein oder andere den Hang zu Fischgerichten etwas unappetitlich oder empfindet Elchfleisch als wahrgewordenen Albtraum, aber auch diese Kandidaten werden im nordischen Essensrepertoire ganz sicher fündig werden. Zur Not greift man einfach wieder in die Kiste mit feinen Süßigkeiten, denn klebriges Gebäck und norwegische Lefse findet sicherlich jedermann richtig lecker.

Am Horizont grüßen die Kühltürme des Kraftwerks Lippendorf. Foto: Matthias Weidemann
Politik·Region

Regionalforen Leipzig und Halle wollen sich einfach nicht von der Kohle trennen

Braunkohledämmerung in Mitteldeutschland. Nicht nur in der Lausitz merken jetzt auch diverse Lokalpolitiker, dass die Regierungen in den beiden Ländern Brandenburg und Sachsen etwas falsch gemacht haben müssen. Auch im Raum Leipzig/Halle geht die Besorgnis um, dass das regierungsamtliche Kohle-Versprechen auf Sand gebaut ist. Jetzt sahen sich gleich zwei Regionalforen zu einer Erklärung genötigt.

Norman Landgraf hatte einige Fragen an Matthias Schlitte (re.). Foto: privat
Sport·Weitere

Vize-Weltmeister Matthias Schlitte im Audio-Kurzinterview

Zur Aufzeichnung einer Fernsehsendung des MDR hatte der deutsche Profi-Armwrestler Matthias Schlitte der Messestadt am Freitag einen Besuch abgestattet. Der in Sachsen-Anhalt lebende 28-Jährige mit dem Kampfnamen "Hellboy" ist mehrfacher Deutscher Meister sowie Vizeweltmeister. Heimspiel-Fanmagazin Moderator Norman Landgraf traf Schlitte zu einem kurzen Interview.

Kultur·Musik

Grünes von der Insel: „Irish Spring“-Festival im WERK 2

Der St. Patrick’s Day steht an. Der Nationalfeiertag Irlands steht für die Hoffnung. Die Farbe Grün ist auch ein schöner Frühlingsbote. 2016 will das „Irish Spring“-Festival mit unterhaltsamen Künstlern den Klangkosmos des keltischen Genres weiter erkunden und dabei verstärkt ins Mutterland des Irish Folk blicken. Im März macht das Festival Stopp in Leipzig.

Die Website zur Image-Kampagne „So geht Sächsisch“. Screenshot: L-IZ
Politik·Sachsen

Die Kampagne „So geht sächsisch“ ist schon jetzt reif für einen Platz im Heimatmuseum

Peinlich war die Image-Kampagne von Anfang an. Sie vermittelte ein Heile-Welt-Bild des Freistaats, das auch 2013 schon nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatte. Der erste Image-Film war wie eine süffige Bierwerbung gehalten. Aber seit Pegida in Dresden spaziert, funktioniert die Masche nicht mehr, stellt die Linke fest. Die nun auch die Auswahl, wem die 32 Millionen Euro eigentlich zugute kommen, sehr fragwürdig findet.

In einer wachsenden Stadt verschwinden die Freiräume: Plakat am Wagenplatz am Karl-Heine-Kanal. Foto: Marko Hofmann
Politik·Brennpunkt

Leipzigs Stadtverwaltung will das Grundstück an der Fockestraße nicht verkaufen, will aber auch keine Schule hinbauen

Es war die CDU-Fraktion, die im vergangenen Sommer einen zumindest burschikosen Antrag stellte: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, für das städtische Grundstück Fockestraße 80 bis zum Ende des IV. Quartals 2015 einen Nutzungsvorschlag als Schulstandort vorzulegen.“ Burschikos deshalb, weil das einer der wenigen von der Stadt bislang geduldeten Wagenplätze ist und Stadt und Wagenleute damals auch in Verhandlung standen.

Hinter den Schaufenstern mit der Aufschrift "Baustelle" soll die neue Spielstätte entstehen. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Neue Spielstätte fürs Schauspiel Leipzig soll bis Herbst 2017 fertig sein

Gut Ding will Weile haben. Da muss gerechnet werden, manchmal mit sehr spitzem Stift, wie bei der neuen Spielstätte für das Schauspiel Leipzig, die in die Räume der bis 2011 dort betriebenen Diskothek „Schauhaus“ eingebaut werden soll. Seit 2014 sind die Kostenkalkulationen für das Projekt drastisch zusammengeschrumpft. Jetzt soll der Stadtrat das Projekt endgültig beschließen.

Parlamentarischer Geschäftsführer Valentin Lippmann (B90/Grüne). Foto: Juliane Mostertz
Politik·Sachsen

Lagefilm des Polizeireviers Zwickau zum Brand der NSU-Wohnung ist wohl wichtiger, als der Innenminister glauben machen will

Über den gelöschten Lagefilm der Zwickauer Polizei vom 4. und 5. November 2011, als in der Zwickauer Frühlingsstraße das Haus in die Luft flog, in dem die drei Jenaer Rechtsextremisten Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe gelebt hatten, haben wir schon berichtet. Die Löschung aber ist nicht ganz so harmlos, wie der Innenminister glauben mache, kommentiert jetzt Valentin Lippmann.

Startender DHL-Frachter. Foto: Uwe Schoßig / Flughafen Leipzig / Halle
Politik·Region

Am 24. Februar gibt es im Leipziger Stadtrat die nächsten Nachfragen zum Lärmflughafen Leipzig/Halle

Am 20. Januar stand zwar das Thema Fluglärm auf der Tagesordnung des Leipziger Stadtrates, aber für die Betroffenen, von denen etliche im Publikum saßen, und auch für manche Fraktion war die Stellungnahme der Verwaltung eine reine Enttäuschung. „Schon im Vorfeld hatten einige Stadträte befürchtet, dass außer der üblichen Rhetorik wohl nicht viel Erhellendes und Konkretes vonseiten des OBM rüber kommen würde, und so war es denn auch“, kommentierte das Matthias Zimmermann, Sprecher der Bürgerinitiative „Gegen die neue Flugroute“.

Kultur·Theater

Pop trifft Passion: Jesus Christ Superstar in der Oper Leipzig

Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird immer wieder ein Stück auf die Bühnen gebracht, das Pop und Passion miteinander zu vereinen versteht. „Jesus Christ Superstar“ gehört seit 40 Jahren zum Nonplusultra für Musical-Fans, Anfang März gastiert die Original-Produktion von Andrew Lloyd Webber in Leipzig.

Leben·Fälle & Unfälle

Polizist nach Angriff auf Chemie-Fan zu Geldstrafe verurteilt

Ein Faustschlag in den Magen eines Minderjährigen und ein Angriff auf einen filmenden Fan der BSG Chemie – in zwei Fällen mutmaßlicher Polizeigewalt hatten sächsische Gerichte in dieser Woche zu entscheiden. Während es sich bei dem Faustschlag nach Ansicht des Landgerichts Chemnitz um eine „angemessene“ Maßnahme handelte, bewertete das Amtsgericht Leipzig den Polizeieinsatz in Zwenkau als gefährliche Körperverletzung.

Überfall auf Connewitz am 11. Januar 2016. Foto: LZ
Politik·Brennpunkt

Sachsens Verfassungsschutz hat die Verabredung der mitteldeutschen Rechtsextremen für den 11. Januar gar nicht abgeklärt

Die Botschaft lautet: „Das war abgesprochen.“ Und: „Sachsens Ermittler hätten wissen müssen, was sich da am 11. Januar in Connewitz anbahnte.“ Anders kann man die Antworten von Innenminister Markus Ulbig (CDU) zu zwei Anfragen der Linken Landtagsabgeordneten Kerstin Köditz nicht lesen. Dass sich sächsische Rechtsradikale zum Überfall auf Connewitz verabredet hatten, das war schon am 11. Januar erkennbar.

Blick von der Delitzscher Straße über das Gelände. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Planungsdezernat befürwortet Neugestaltung für alten Verladebahnhof an der Eutritzscher Straße sofort

Leipzigs Stadtverwaltung kann auch kurz und knapp. Und darüber werden sich dieser Tage einmal die Fraktionen von SPD und CDU freuen. Im Januar hatten sie gemeinsam einen Antrag eingebracht, dass für den Bereich Eutritzscher Straße, Delitzscher Straße, Bahnanlagen und Roscherstraße ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden soll. Die Begründung leuchtet jedem ein: Eine Stadt, die wie Leipzig wächst, braucht Platz für neue Wohnquartiere.

Benjamin Meschke (Archivfoto) räumte erfolgreich den Weg frei. Foto: Jan Kaefer
Sport·Handball

SC DHfK überrennt Magdeburg in eigener Halle

Der Hinspielsieg in der heimischen Arena war eine Überraschung, die der SC DHfK in der Bördeland-Halle nicht unbedingt einplanen durfte. Doch in der ersten Halbzeit gingen die Leipziger mit der Urkraft einer Naturgewalt in Führung. 17:12 zur Halbzeit war fast noch ein gnädiges Ergebnis für die Hausherren, denen nicht viel gelang. Jens Vortmann im Tor der DHfKler tat seinen Teil dazu. In der zweiten Hälfte startete der SCM besser, doch die Leipziger rissen das Heft wieder an sich und hielten bis zum 31:28 souverän und ohne Schwächephase durch.

Frauke Petry,hier noch bei einer AfD-Veranstaltung. Foto: Alexander Böhm
Politik·Sachsen

André Schollbach hat Strafanzeige gegen Frauke Petry wegen des Verdachts des Meineids erstattet

Bis zum 11. März will der Jurist und Landtagsabgeordnete der Linkspartei, André Schollbach, nicht warten. Er hat jetzt bei der Staatsanwaltschaft Dresden Strafanzeige wegen des Verdachts des Meineids gemäß § 154 Abs. 1 StGB gegen die AfD-Vorsitzende Dr. Frauke Petry erstattet. Die Geschichte ist heiß. Denn wenn sich bestätigt, was vermutet wird, könnte die Landtagswahl neu aufgerollt werden.

Großes Problem: Was, wenn die Leute da alle ausländisch sprechen? Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Lernen Sachsens Verfassungsschützer Fremdsprachen tatsächlich erst in der Fortbildung?

Es klingt ja ganz lustig, wenn der innenpolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im Sächsischen Landtag, Valentin Lippmann, den sächsischen Innenminister mal nach Fremdsprachenkenntnissen fragt. Nicht unbedingt seinen eigenen, sondern denen der 180 Mitarbeiter im Landesamt für Verfassungsschutz. Aber die Nachfrage war durchaus ernst gemeint. Denn da war doch was mit „Islamismus und Ausländerextremismus“?

Erich Loest: Durch die Erde ein Riß. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Loests großes Buch über NS-Zeit, 17. Juni und Bautzen ist als Neuauflage so aktuell wie zur Entstehungszeit

Kann man Bücher, die vor einem Vierteljahrhundert erstmals erschienen, eigentlich noch einmal besprechen? Sollte man sogar. Immer wieder. Erst recht, wenn es Bücher sind, die so unverblümt ein ganzes Zeitalter sezieren. Erstmals erschienen ist Loests Buch 1981, dann wieder 1990 - mittendrin im Trubel der Umbrüche. Geschrieben hat er das Buch viel früher. Seit 1972 versuchte Loest, sein Leben in Worte zu fassen. Und er tat es schonungslos.

Die Universität Leipzig zeigt Flagge: Heute Vormittag wurden drei dieser Banner am Neuen Augusteum angebracht. Foto: Tobias Eckart/Universität Leipzig
Bildung·Leipzig bildet

Die AfD mag Unirektorin Schücking nicht

Unirektorin Beate Schücking hatte in den vergangenen Wochen allerhand Grund zur Freude. Die gescheiterte Rektorwahl durfte sie, die Nicht-Nominierte, als Erfolg werten. Zudem feierte sie im Januar ihren 60. Geburtstag. Letzteres könnte jedoch bald ein Nachspiel haben: Aus dem Umfeld der AfD wurde wegen des Verdachts der Untreue Anzeige gegen sie erstattet. Schücking soll auf Kosten der Steuerzahler gefeiert haben, so der Vorwurf. Es ist nicht das erste Mal, dass die AfD die hiesige Universität und ihr Personal ins Visier nehmen.

Kultur·Lesungen

Literaturzwiesprache: Lesung im Haus des Buches

Mit den Schlagworten „Zwei Stimmen, zwei Schreibweisen, zwei Temperamente“ wird die Veranstaltung der Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik und des Kuratoriums Haus des Buches angekündigt. Die beiden Lyriker Michael Augustin und Ralph Grüneberger laden zur Lesung.

Der Künstler Bruno Griesel führt am 24. Februar persönlich durch die Ausstellung „White Cube“. Foto: Matthias Weidemann
Kultur·Ausstellungen

Der Leipziger Maler Bruno Griesel stellt im Weißen Haus in Markkleeberg aus

Bruno Griesel ist ein Maler der so viel zitierten Neuen Leipziger Schule, die eigentlich gar nicht mehr so neu ist. Aus den einstigen Geheimtipps sind längst feste Größen der internationalen Kunstszene geworden. Stars, wie Neo Rauch oder Michael Triegel, verdienen mit ihren Bildern teilweise fünfstellige Summen und sind da, wo viele junge, talentierte Maler vielleicht nie hinkommen werden. Sie waren die Wegbereiter zurück zur gegenständlichen Malerei. Wobei gegenständlich sicherlich mehr zu bedeuten hat, als dass man erkennt, was der Maler abbildet.

Insel-Situation am Lindenauer Markt. Foto: Gernot Borriss
Politik·Brennpunkt

Stadtbezirksbeirat Leipzig-Altwest fordert schnelle Lösungen für die Gefahrenstelle am Theater der Jungen Welt

Gut Ding will Weile haben? Nein. Nicht wirklich, stellt jetzt der Stadtbezirksbeirat Leipzig-Altwest fest. Nicht, wenn es um Kinder geht. Am 3. Februar hat er wieder zusammengesessen. Da kam der Alternativvorschlag der Stadtverwaltung zur Verkehrsorganisation am Lindenauer Markt auf den Tisch, der im Jahr 2016 erst mal die Diskussion über Lösungsvorschläge vorsieht, aber noch keine Lösung.

Ankunft von Flüchtlingen in Leipzig. Foto: René Loch
Bildung·Medien

Sachsens Staatskanzlei erarbeitet jetzt doch Handlungsempfehlungen für den Umgang mit sozialen Medien

Dass die fremdenfeindlichen Diskussionen in Sachsen derartige Wucht entfalten konnten, hat natürlich auch mit den sozialen Medien zu tun, die Diskussionen jenseits aller redaktionellen Kontrolle ermöglichen - besonders Facebook steht seit Monaten in der Kritik, weil dort Rassisten und Islamfeinde auch Dinge veröffentlichen, die längst den Strafbestand der Volksverhetzung bedienen.

Einst Stasi-Sitz in Leipzig: die heutige Gedenkstätte Runde Ecke Leipzig. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Ist die Leitung der sächsischen Gedenkstättenstiftung beim Thema NS-Zeit überfordert?

Seit Herbst 2015 steht der Leiter der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Siegfried Reiprich, unter Beschuss. Autoritärer Führungsstil wird ihm vorgeworfen. Prof. Manfred Wilke, Vorsitzender des Fördervereins Gedenkstätte Bautzen, nennt den 2009 zum Geschäftsführer Gewählten „nicht mehr tragbar“. Und die Förderpolitik der Stiftung scheint derzeit völlig aus dem Lot, wie die Grünen erfuhren.

Adolf Hitler - Mein Kampf, Band 1 & 2. Foto: Candy Welz
Veranstaltungen·Bühne

Gastspiel von Rimini Protokoll im Schauspiel Leipzig: Adolf Hitler – Mein Kampf, Band 1 & 2

In der Gastspielreihe des Schauspiel Leipzig ist am 17. und 18. Februar die international erfolgreiche Performancegruppe Rimini Protokoll mit ihrer jüngsten Produktion „Adolf Hitler, Mein Kampf, Bd. 1 & 2“ zu sehen. Die Gruppe mit Hauptquartier in Berlin nimmt die Spur von Adolf Hitlers Hetzschrift auf und versucht zu ergründen, worauf der Mythos von „Mein Kampf“ eigentlich beruht.

Kultur·Musik

Chansonette auf Leipzigbühne: June Cocó im WERK 2

Die Geschichte mit George Clooney in der „mephisto“-Bar, und das Strampeln der Sängerin mit den Widrigkeiten des Musikgeschmacks und natürlich die Selbstfindung als Musikerin, die zwischen Chanson, Jazz und Americana wandelt - das sind die Geschichten von ihrem Album „The Road“. June Cocó beendet ihre Tournee zur viel beachteten Studioscheibe im WERK 2.

"Du bist schon Maschine, ich bin noch nicht Maschine“ – bei „Metropolis“ sind Handlung, Darsteller, Publikum allesamt zur Maschine geworden. Foto: Rolf Arnold / Schauspiel Leipzig
Kultur·Theater

„Metropolis“ als Schauspiel-Event-Film auf der Bühne

Bereits vor Stückanfang blubbern Geräusche, zeigt sich auf offener Bühne eine Art weißer Doppelstock-Container in Kubusform. Wo Licht durchscheint, wird wohl noch eine Tür aufgehen, unter der Folie lugen Schienen empor, hier kann noch was ins Rollen kommen. „Babel“ steht auf dem Leuchtkasten über dem Kubus, „Metropolis“ gibt's ja immerhin schon an einem Nachtclub mit schmaler Tanz-Bühne in der Leipziger City.

Julie Seifert in „Die Geschichte vom einsamen Selb“. Probenfoto: Frank Schletter
Kultur·Theater

TheaterPACK lädt am 27. Februar wieder ein zur Premiere in den Laden auf Zeit

Mit „Leonce und Lena“ haben sie brilliert, mit „Ein Sommernachtstraum“ das Publikum begeistert. Kein Klassiker war zu groß, kein Stoff zu anspruchsvoll. Die Theatergruppe TheaterPack zeigte Jahr für Jahr, was man mit kleinem Budget und großem Engagement auf die Bretter stellen kann. Bis zum Frühjahr 2015. Da ging's mal in eine Rumpeltour mit Abstinenz. Die endet nun am 27. Februar. Endlich.

Seit 2015: Addis-Abeba-Platz. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Für sieben Partnerstädte fehlt noch eine Straße in Leipzig

2015 ließ sich ja bekanntlich Leipzigs Verwaltung dann doch breitschlagen, sich verstärkt um die Benennung Leipziger Straßen und Plätze nach Leipziger Partnerstädten zu kümmern. Die Grünen waren damit im Vorjahr vorgeprescht. 2015 gab es dann die ersten Ergebnisse: Leipzig bekam sowohl einen Addis-Abeba-Platz als auch einen Herzliya-Platz. Aber sieben Würdigungsorte fehlen noch. Bei einem ist das sogar richtig ärgerlich.

Alte Sternburg-Brauerei in Lützschena. Foto: Marko Hofmann
Politik·Leipzig

Ein Fußballmeister bekommt seinen Winkel, eine Psychoanalytikerin ihren Ring und indirekt gibt’s auch was für die Stifterin des Mendebrunnens

Manchmal teilt die Leipziger Verwaltung zwar bedauernd mit, dass man leider gerade keine neue Straße oder ein neues Plätzchen hätte, das man mit einem schicken neuen Namen versehen könnte. Aber so alle halben Jahre gibt es dann doch wieder eine Vorschlagsliste mit Neubenennungen für den Stadtrat. Diesmal ist sogar ein Fußballer dabei. Aber ein ganz alter.

Armin Kohnle: Luther, Calvin und die anderen. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Armin Kohnle porträtiert nicht nur die großen Köpfe der Reformation, sondern den Aufbruch eines ganzen Zeitalters

Dieses Büchlein von Armin Kohnle erscheint zwar in der EVA-Reihe „Theologie für die Gemeinde“, in der sonst eher Titel auftauchen wie „Warum Gott?“, „Wo der Glaube wohnt“ oder „Ein Buch mit sieben Siegeln?“. Aber das Büchlein dürfte auch Nichtgemeindemitglieder interessieren, die alles Wissenswerte zum großen Reformationsjahrhundert einmal kompakt in Händen halten wollen.

Aufnahme dees Rosensonntagsimzugs.
Politik·Engagement

Gebühren zu hoch, Runde zu klein, keine Schlüsselrückgabe im Neuen Rathaus

Das war dann nach vielen Jahren doch mal ein Paukenschlag, ein ordentlicher, mit dem der Leipziger Karnevalsverein seinen Frust der Stadt gegenüber richtig deutlich machte: Er sagte kurzerhand die offizielle Rückgabe des Rathausschlüssels für Mittwoch, 10. Februar, ab. Es ist zwar nicht so, dass Oberbürgermeister Burkhard Jung jetzt nicht mehr zur Arbeit kommt. Aber beim Geld, so empfinden es Leipzigs Karnevalisten, hört die Freude auf.

Lange Schlange vor Narrenpredigt in Nikolai. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
Leben·Gesellschaft

Nikolaikirche: 10. Leipziger Narrenpredigt begeistert

„Eure Treue rührt mich, gleichzeitig wird sie mir auch langsam etwas unheimlich“, begann am 7. Februar Prof. i.R. Dr. Rüdiger Lux den Universitätsgottesdienst in der Nikolaikirche, der sonntags um 11:15 Uhr stattfindet. Grund für die Einleitung: die Kirche war voll. Zum zehnten Mal fand die Leipziger Narrenpredigt statt. 2012 gab es dafür den deutschen Predigtpreis. Thema war diesmal der Sachse Unglaub mit Trabant und einer teuflischen Geschichte.

Ankünfte von Asylbewerbern 2015 in Sachsen. Grafik: Freistaat Sachsen, Sächsische Staatskanzlei
Politik·Sachsen

2015 kamen 69.900 Asylbewerber nach Sachsen, 2016 könnten es 51.000 werden

Man findet viele Zahlen zur Flüchtlingsthematik auf den Seiten der sächsischen Staatsregierung - ein paar auch extra bereitgestellt auf der Website www.asylinfo.sachsen.de. Nicht ganz detailgenau. Obwohl jeden Tag neue Wortmeldungen diverser Politiker durch die Medien schwirren. Muss man also mal nachfragen, fand der Linke-Abgeordnete André Schollbach. Und bekam Antwort.

Parlamentarischer Geschäftsführer Valentin Lippmann (B90/Grüne). Foto: Juliane Mostertz
Politik·Sachsen

Hat das BKA vielleicht den Lagefilm zum 4. November 2011 in Zwickau noch?

Ein fehlender Lagefilm verunsicherte am 14. November 2015 den Grünen-Landtagsabgeordneten Valentin Lippmann, der für seine Fraktion auch im zweiten NSU-Untersuchungsausschuss sitzt. Da wurde an diesem Tag der Zeuge Kay-Uwe M. gehört. Aber dem fehlte eine wichtige Erinnerungsstütze: der Lagefilm der Zwickauer Polizei vom 4. und 5. November 2011.

Geldsäckel und Münze.
Politik·Kassensturz

Das Versagen der deutschen Asylbürokratie vor der ersten richtigen Herausforderung seit 1992

Nicht die Flüchtlinge sind das Problem in Deutschland - auch wenn honorige Männer in grauen Anzügen jammern und stöhnen. Das Problem ist eine chaotische Bürokratie, ein perfekter Spätstart und eine mangelhafte Mittelausstattung. Nicht die Asylsuchenden verursachen das Chaos, sondern ein Staatsapparat, der in den vergangenen Jahren nur eines perfektioniert hat: Ablehnung und Abschiebung. Zahlen gefällig?

Ratzfatz, raus - Parkplatz draus: Baumfällung 2014. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Wann bekommt Leipzig wieder eine ordentliche Baumschutzsatzung?

Seit 2013 ist das umformulierte Sächsische Naturschutzgesetz in Kraft, das auf jeden Fall in einem Aspekt seinen Namen nicht mehr verdient - beim Schutz von Bäumen auf Privatgrundstücken. Anstelle einer geregelten Antragstellung beim Umweltamt der Kommunen ist eine gewisse Wildwest-Mentalität getreten. Warum erst beim Amt anfragen, ob man einen Baum fällen darf? - Der Probstheidaer Jörg Rocktäschel wünscht sich ein Ende des Chaos.

Der Wiener Kongress 1815 und die Folgen für Sachsen. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Warum Leipzig im Jahr 1815 beinahe preußisch geworden wäre

Während das Jahr 2013 mit dem 200. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig eine Menge Aufmerksamkeit fand, hielt man sich in Sachsen 2015 mit der Rückbesinnung auf das Jahr 1815 auffällig zurück. Denn das war ja nicht nur das Jahr von Waterloo, sondern auch das der sächsischen Teilung. Eines der heikelsten Themen auf dem Wiener Kongress. Aber im Staatsarchiv Leipzig fand zumindest eine Tagung statt.

Siegerfoto des Team Schweiz: Martina Hingis, Belinda Bencic, Viktorija Golubic, Timea Bacsinszky (v.l.). Foto: Jan Kaefer
Sport·Weitere

Fed-Cup 2016: Team Schweiz siegt in Leipzig

Die Tennis-Frauen aus der Schweiz stehen im Halbfinale des Fed-Cups. Sie besiegten das deutsche Team am Ende mit 3:2. Dabei hatten es die Spiele am Sonntag in der Messehalle 1 noch einmal in sich. Nach der Niederlage von Angelique Kerber und dem Überraschungserfolg von Annika Beck in den beiden letzten Einzeln, fiel die Entscheidung erst im Doppel. Dort machten Belinda Bencic und Martina Hingis für die Schweiz alles klar.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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