Tag: 3. Oktober 2016

Komme, was da wolle – es wird pompös gefetet. Foto: Sächsische Staatskanzlei
Leben·Gesellschaft

Gastmanns Kolumne: Gedanken zum Tag der Deutschen Einheit

In den letzten Tagen habe ich mehrfach verwirrt zurückgerechnet, aber es blieb dabei: 26 Jahre. Die Wiedervereinigung liegt 26 Jahre zurück, nicht 20, nicht 25, kein im Entferntesten runder Jahrestag steht an. Trotzdem wird pompös gefetet. Die Einheitsfeier in Dresden, die sich mir in ihrer geplanten Monstrosität nicht erschließt und an die man – trotz zahlreicher unguter Vorzeichen – irgendwie keinerlei Luft zu lassen gewillt war, wirkt ein bisschen wie ein Lehrstück über das ausgeprägteste deutsche Talent: Wenn schon feiern, dann gefälligst diszipliniert und verbissen.

Barockes Ambiente und Pegida-Heimat. Die Stadt Dresden im Abenddämmerlicht. Foto: L-IZ.de
Politik·Sachsen

Dresden hört ein „Nu“: Feiert mal schön alleine

Für alle LeipzigerDer Irrtum ist ein allseitiger. Der Irrtum, den Tag der Deutschen Einheit in Dresden zu feiern, ist nur einer davon, denn die barocke Residenzstadt im lauschigen Elbtal hat das 4,5-Millionen Euro Steuergeld-Fest nicht verdient. Anzeichen für den Verlauf gab es seit zwei Jahren, die Rezepte des „Verstehens“ von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und brennende Asylbewerberheime gerade rings um Dresden blieben selbst bei abnehmenden Asylbewerberzahlen bislang wirkungslos. Zivilgesellschaftliches Engagement scheint sich in der Landeshauptstadt zudem immer nur dann breit auf die Straße zu trauen, wenn ein Freikonzert mit Roland Kaiser spendiert wird. Dresden ist nicht „Sachsen“. Dresden ist Dresden. Auch am Tag der Einheit.

Traum mit Stacheln. Foto: Ralf Julke
Bildung·Medien

Eine Zeitung wie eine stachelige Kastanie

Der Traum ist gar nicht so unkonkret, wie einige Leute glauben, die sich derweil – na wo schon – auf Facebook gemeldet haben, diesem sozialen Rührkuchen, wo sie alle immer schon wissen, was richtig ist, bevor sie auch nur die Überschrift gelesen haben. Aber es ist auch ein lehrreiches Anschauungsobjekt.

Ansicht von Pödelwitz. Foto: Matthias Weidemann
Politik·Region

Neue Landtagsanfrage zu Pödelwitz bringt wieder nur amtliches Schulterzucken

Der MDR haut ja oft genug Schoten raus, bei denen sich Leute, die sich im Thema auskennen, fragen: „Was soll das? Machen die jetzt Lobbypolitik?“. So ungefähr ging es Dr. Gerd Lippold, dem wirtschaftspolitischen Sprecher der Grünen-Fraktion, als er am 29. Juli die Glotze anstellte und sich im MDR-Sachsenspiegel den Beitrag „Weicht Pödelwitz den Braunkohle-Baggern?“ anschaute.

Geldsäckel und Münze.
Politik·Kassensturz

Ignoranz mit System: Zwangsverrentung gibt es in Sachsen nicht

Was Politiker nicht wissen wollen, das lassen sie auch nicht registrieren. Sachsen hat mittlerweile 25 Jahre wilder Experimente am Arbeitsmarkt, diverse Renten- und Sozialreformen hinter sich. Die Ergebnisse schlagen mittlerweile mit steigenden Sozialausgaben in den Kommunen auf. Und nicht nur die Linke und die Grünen fragen jetzt immer öfter besorgt nach Zahlen zur wachsenden Altersarmut in Sachsen. Selbst die AfD wird hibbelig.

S-Bahn auf Fahrt in Richtung Geithain. Foto: Marko Hofmann
Wirtschaft·Mobilität

Eine abgelehnte Petition zum S-Bahn-Anschluss nach Plauen

Auch an den Sächsischen Landtag kann man Petitionen schreiben als simpler sächsischer Bürger. Aber auch dort muss man damit rechnen, dass es hinterher eine Ablehnung gibt – mit Erklärungen, bei denen man sich fragt: Lebt man eigentlich im falschen Film? Im August wurde jetzt ein Beschluss des Sächsischen Landtags zu einer Petition aus dem Vogtland veröffentlicht. Dort hatte sich jemand einen Anschluss ans Leipziger S-Bahn-Netz gewünscht.

Arthur Conan Doyle: Der Fall Oscar Slater. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Wie Arthur Conan Doyle für den zu Unrecht verurteilten Oscar Slater kämpfte

Wer kennt schon Arthur Conan Doyle? Nicht nur, weil der Autor zurücktritt hinter seinen viel berühmteren Detektiv Sherlock Holmes, sondern weil man den schnauzbärtigen Schriftsteller nicht als Arzt und leidenschaftlichen Anhänger der Forensik kennt. Die Briten trauten Sherlock Holmes zu, jeden verzwickten Fall zu lösen. Die klugen Briten, stellt Michael Klein fest, wandten sich direkt an Arthur Conan Doyle.

Melder vom 3.10.2016

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In der Nacht zum Montag attackierten Unbekannte das Leipziger linXXnet. Foto: linXXnet
Wortmelder

Attacken auf linke Abgeordnetenbüros im Umfeld des 3. Oktobers

Am verlängerten Wochenende um den Tag der deutschen Einheit ist es in Delitzsch und Leipzig zu Attacken auf linke Abgeordnetenbüros gekommen. Bereits in der Nacht zum Sonntag warfen Unbekannte die Schaufensterscheiben des Abgeordnetenbüros von Luise Neuhaus-Wartenberg in Delitzsch mit faustgroßen Pflastersteinen ein. In der Nacht zum Montag attackierten Unbekannte das Leipziger linXXnet. Im offenen Abgeordneten- und Projektbüros wurde eine großformatige Schaufensterscheibe mit einem unbekannten Gegenstand eingeschlagen. In beiden Fällen wurde Anzeige erstattet.

Wortmelder

Bürgerbüro Petra Köpping in Markkleeberg ist Annahmestelle für „Weihnachten im Schuhkarton“

Petra Köpping, Sächsische Ministerin für Gleichstellung und Integration sowie Mitglied des Sächsischen Landtages nimmt auch in diesem Jahr mit ihrem Bürgerbüro in Markkleeberg an der Geschenkaktion „Weihnachten im Schuhkarton“ des Vereins Geschenke der Hoffnung teil. Die Aktion findet in diesem Jahr zum 21. Mal statt. Seit 1996 erleben Kinder in Osteuropa und anderen Ländern, wie Glaube, Hoffnung und Liebe durch einen Schuhkarton für sie greifbar wird.

Wortmelder

Startschuss für Versteigerung von 100 Herzskulpturen zugunsten krebskranker Kinder

Nina Hagens Herz ist voller Liebe; der Komiker Hans Werner Olm hat eigens einen Song zur Aktion komponiert, und Gunter Emmerlich ruft auf: „Seid großherzig, nicht kleingläubig.“ Was all diese Stars eint? Sie haben gemeinsam mit weiteren Prominenten, Künstlern, Sportlern und engagierten Bürgern im Rahmen der Aktion „#100 Herzen schlagen für …“ zu Pinsel, Farbe oder Spraydose gegriffen und ihre ganz persönliche Herzensbotschaft künstlerisch in Szene gesetzt.

Wortmelder

Festakt in der Semperoper – Tillich wirbt für Zusammenhalt und Verteidigung der Demokratie

Der Präsident des Bundesrates und sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat dazu aufgerufen, Demokratie, Religionsfreiheit und Vielfalt zu verteidigen und den sozialen Frieden in Deutschland zu stärken. „Bauen wir Brücken, wo Gräben entstanden sind“, sagte Tillich am Montag beim Festakt zum Tag der Deutschen Einheit in der Dresdner Semperoper. „Die Verantwortung für Deutschland liegt nicht in der Hand des Anderen oder nur in der Hand der Politik. Sie liegt in unser aller Hände. Ich setze auf Millionen engagierter Menschen in Sachsen und Deutschland: Kümmern wir uns um unsere Demokratie!“

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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