Ohne Ausprache und Diskussion lief dieses Thema am 18. Dezember durch die Ratsversammlung: Mit 1 Million Euro will die Stadt in den nรคchsten fรผnf Jahren ein neues Forschungsinstitut unterstรผtzen, das sich in der Stadt ansiedeln mรถchte, die CODE.science gGmbH. Die 1 Million Euro sind als Mietkostenzuschuss gedacht. Wo das neue Institut seinen Sitz nimmt, war am 18. Dezember noch nicht klar.

Denn beide Trรคgereinrichtungen wissen noch nicht wirklich, wieviel Platz am Ende tatsรคchlich gebraucht wird und wie erfolgreich sich die Neugrรผndung entwickelt. Leipzig aber mรถchte das neue Forschungsinstitut unbedingt in der Stadt haben: โ€žCODE.science will etablierte Unternehmen und Neugrรผndungen ansprechen und Erkenntnisse aus der Forschung รผbertragen in Geschรคftsmodelle. Ziel ist die Fรถrderung der interdisziplinรคren Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Forschung zur ErschlieรŸung neuer Potentialeโ€œ, heiรŸt es in der einstimmig angenommenen Vorlage.

Es gab schon eine Vorgรคngerfassung, da hieรŸ das neue Institut noch CODE.science Saxony gGmbH. Aber aus rechtliche Grรผnden musste der Name angepasst werden.

Zwei Institutionen stehen hinter den neuen Institut โ€“ die CODE.University (Berlin) und das in Leipzig ansรคssige Institut fรผr Angewandte Informatik (InfAI) e. V.

Die beiden Projektpartner

โ€žDie CODE.University (Berlin) mรถchte in Leipzig zusammen mit dem InfAI (Leipzig) ein Forschungsinstitut, die CODE.science gGmbH, grรผnden. Im Rahmen der Hochschulallianz (ยง 97 SรคchsHSG) ist die Beteiligung der TU Dresden an der CODE.science gGmbH vorbehaltlich der Zustimmung der entsprechenden Gremien (gemรครŸ ยง 6 Absatz 3 SรคchsHSG) geplantโ€œ, erlรคutert die Vorlage.  โ€žDie CODE University of Applied Sciences (CODE Education GmbH) ist eine staatlich anerkannte Hochschule mit Fokus auf praxisnaher und unternehmerischer Bildung in den Bereichen Software Engineering, Product Management und Interaction Design.

Die Hochschule sitzt in Berlin. Seit ihrer Grรผndung im Jahr 2017 haben ihre Studierenden mehr als 60 Unternehmen gegrรผndet. Die Hochschule wird von mehr als 50 der erfolgreichsten deutschen Tech-Unternehmerinnen und Unternehmern unterstรผtzt. Sie zieht Grรผnder mit technischem Hintergrund an und fรถrdert eine neue Generation von Tech-Unternehmern.

Das Institut fรผr Angewandte Informatik (InfAI) e. V. ist seit รผber 10 Jahre eine privatrechtlich eigenfinanzierte Forschungseinrichtung (An-Institut der Universitรคt Leipzig) mit einem jรคhrlichen Forschungsumsatz von ca. 8 Mio. EUR. Die Kompetenz- und Tรคtigkeitsschwerpunkte des InfAI zielen auf die Fรถrderung von Wissenschaft und Forschung auf den Gebieten der Informatik und der Wirtschaftsinformatik sowie auf den Wissenstransfer mit dem Ziel der Erarbeitung und Nutzbarmachung von IKT-gestรผtzten Softwareprodukten auf Basis innovativer Forschungsergebnisse ab.

Dies umfasst sowohl technologie- und informatiknahen Themen, wie KI, Big Data, IoT, Sensoranbindung, Semantic, Linked Data, Sprachtechnologie, Enterprise Systems als auch fachlich-methodisch geprรคgte Schwerpunkte. Auch von den Anwendungsdomรคnen deckt das InfAI eine groรŸe Bandbreite von Themen ab: Von Agrar, Logistik und Mobilitรคt รผber Energie, Smart Living, Gesundheit, Smart City und Produktion bis hin zu Hochschulwesen / Ausbildung und Wissensmanagement.

Leipzig braucht Technologieforschung

Dass das Institut in Leipzig angesiedelt werden soll, vermeldete das Wirtschaftsdezernat im August. Rund 200 neue Arbeitsplรคtze sollen hier entstehen.

โ€žIch denke Wissenschaft und Wirtschaft immer zusammen: Leipzig braucht mehr Technologieforschung nah an unseren Innovationsclustern. Dabei hilft CODE.Science: Zum einen kann unser Mittelstand die Forschungsergebnisse in ertragreiche Geschรคftsmodelle รผbersetzen. Und zum anderen, indem Code.Science รผber Ausgrรผndungen Brรผcken baut โ€“ vom Forscher- zum Unternehmertumโ€œ, sagte Clemens Schรผlke, Bรผrgermeister und Beigeordneter fรผr Wirtschaft, Arbeit und Digitales.

Mit der Stadtratsentscheidung vom 18. Dezember kรถnnen nun in den nรคchsten fรผnf Jahren jeweils 200.000 Euro als Mietkostenzuschuss flieรŸen.

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