Mit dem Klimawandel rรผckt auch die Trinkwasserversorgung von Groรstรคdten wie Leipzig wieder in den Fokus. Denn Niederschlagsmengen und Niederschlagsperioden verรคndern sich jetzt schon spรผrbar. Die Leipziger Wasserwerke haben vor 100 Jahren zwar schon vorgesorgt, in dem sie Brunnen weit auรerhalb des Stadtgebietes angelegt haben. Aber der Wasserverbrauch der Leipziger hat sich seitdem deutlich erhรถht. Mit einem Wasserversorgungskonzept will die Stadt nun die Trinkwasserversorgung auch in Zukunft sichern.
Um eine widerstandsfรคhige Trinkwasserversorgung fรผr den Groรraum Leipzig zu sichern, werden die Leipziger Wasserwerke in den kommenden Jahren weiter intensiv in die Trinkwasserbereitstellung investieren. Entsprechende Maรnahmen finden sich gebรผndelt im sogenannten Wasserversorgungskonzept fรผr die Stadt Leipzig und die Gemeinden des Zweckverbands fรผr Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Leipzig-Land (ZV WALL) wieder, die dem neu gewรคhlten Stadtrat voraussichtlich im Oktober zur Beschlussfassung vorgelegt wird.
Die รถffentliche Wasserversorgung ist unmittelbare Daseinsvorsorge und somit kommunale Pflichtaufgabe. Diese soll sicherstellen, dass fรผr die Einwohnerinnen und Einwohner ausreichend Trinkwasser in der geeigneten Qualitรคt und mit dem notwendigen Druck vorhanden ist. Dazu sollen die Systeme der Trinkwasserversorgung bis 2035 ausgebaut und deren Kapazitรคt erhรถht werden.
Um die notwendigen Investitionen abzudecken, kalkulieren die Wasserwerke als beauftragtes Unternehmen mit Aufwendungen in Hรถhe von jรคhrlich bis zu 69 Millionen Euro fรผr die Sparte Trinkwasser, ab 2030 mit rund 62 Millionen Euro.
Die Wasserwerke Leipzig gehen von einem weiterhin steigenden Wasserbedarf und damit auch Bedarf an Abwasserreinigung aus. Hintergrund ist das zwischen 2022 und 2035 erwartete Bevรถlkerungswachstum um rund 27.000 Einwohner im Versorgungsgebiet und die Annahme erhรถhter Tages- und Spitzenverbrรคuche. Aktuell kรถnnte dies einen steigenden mittleren Wasserbedarf in Hรถhe von 119.100 Kubikmeter pro Tag bedeuten (+ 20.800). Der maximale Tagesbedarf wird fรผr das Jahr 2035 auf rund 162.000 Kubikmeter pro Tag geschรคtzt.
Was gebaut werden soll
Um diesen prognostizierten Aufwand fรผr eine sichere Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung vor allem auch unter Gesichtspunkten von Klima- und Umweltschutz sowie Ressourcenschonung umzusetzen, haben die Wasserwerke ein umfangreiches Portfolio an Maรnahmen geplant. Auf der Agenda steht bekanntermaรen der Neubau eines Wasserwerks in Naunhof zur Ablรถsung der beiden bestehenden Groรwasserwerke dort.
Im Leipziger Stadtgebiet wird der sogenannte Westringschluss zwischen Groรzschocher und Markkleeberg realisiert, um den Leitungsgรผrtel um Leipzig zu schlieรen und die Versorgungssicherheit, vor allem auch fรผr den Sรผdraum, weiter zu erhรถhen. Vorgesehen ist zudem, das Rohrnetz weiter sukzessive zu erneuern โ hier wird eine Rate zwischen 1 und 1,2 Prozent des Gesamtnetzes im Jahr angesetzt.
Die Stadt Leipzig muss das Konzept ebenso wie bereits beim ZV WALL erfolgt in einem formellen Akt genehmigen und gegenรผber dem Freistaat Sachsen bestรคtigen.
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