Auch die Leipziger Messe wurde ja bekanntlich von den Auswirkungen der Corona-Pandemie heftig getroffen und musste ab März 2020 viele Messen und Kongresse absagen oder verschieben. Was dann auch dazu führte, dass die Leipziger Messegesellschaft bei der Stadt Leipzig um finanzielle Unterstützung bat. Denn die ausgefallenen Veranstaltungen rissen ja auch ein gewaltiges Loch in die Finanzen. 30 Millionen Euro stellte die Stadt Leipzig damals als Zuschuss zur Verfügung.
Am 14. Dezember kam die Sache noch einmal zur Abstimmung in den Stadtrat. Aber ohne Aussprache. Denn um wertvolle Redezeit zu sparen und die Stadtratssitzungen nachhaltig zu verkürzen, haben sich die Fraktionen entschlossen, Vorlagen, zu denen man sich im Grunde einig ist, ohne Aussprache zur Abstimmung zu stellen.
So war das auch mit der Vorlage „Gesellschafterzuschuss an die Leipziger Messe GmbH zum Ausgleich pandemiebedingter Schäden der Geschäftsjahre 2020–2022“.
Die Vorlage zum Gesellschafterzuschuss für die Leipziger Messe.
Deren wesentliche Beschlusspunkte lauten: „Es wird zur Kenntnis genommen, dass die der Leipziger Messe GmbH für die Geschäftsjahre 2020 bis 2022 seitens der Stadt Leipzig gewährten außerplanmäßigen Gesellschafterzuschüsse i. H. v. 30 Mio. Euro zum Ausgleich pandemiebedingter Schäden (VII-DS-01538-NF-02) durch die Gesellschaft voraussichtlich noch nicht bis Ende 2022 vollständig in Anspruch genommen werden.“
Was im Klartext eben heißt: Trotz vieler ausgefallener Veranstaltungen hat die Leipziger Messe ihr zusätzliches Defizit möglichst gering gehalten.
In der Vorlage der Verwaltung ist es aufgelistet: Im ersten Coronajahr 2020 musste die Messe 4,67 Millionen Euro aus diesem Zuschuss in Anspruch nehmen. Im zweiten Coronajahr 2021, als sich die Lage nur leicht entspannte, waren es dann 10,16 Millionen Euro.
Erst 2022 konnte die Messe ihr Ergebnis wieder deutlich verbessern und damit den Zuschussbedarf auch wieder senken. Erst am 14. Dezember meldete die Messe ja mit einem gewissen Stolz, dass man 2022 wieder 70 Millionen Euro Umsatz gemacht hat. Von den Zuschussgeldern in Anspruch nehmen musste man jetzt noch 6,9 Millionen Euro.
Ganz beendet scheint die Pandemie-Bewältigung aus Sicht der Messegesellschaft noch nicht, sodass die noch verbleibenden 8,27 Millionen Euro in die Jahre 2023/2024 übertragen werden sollten.
Womit, wie es aussieht, die Stadtratsmehrheit einverstanden ist. Denn am 14. Dezember gab es dafür eine einhellige Zustimmung in der Ratsversammlung.
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