80 Prozent des Baus neuer Sozialwohnungen stemmt in Leipzig die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB). Und sie baut nicht nur, sie hält auch noch die Termine. „2021 war für die LWB ein Jahr voller großer Herausforderungen“, sagte Doreen Bockwitz, LWB Geschäftsführerin Wohnungswirtschaft und Bau, am Mittwoch bei der Vorstellung der Jahresbilanz für 2021. „Zudem galt es, 2021 ein gewaltiges Investitionsvolumen zu realisieren und das trotz schwieriger Marktlage und deutlich gestiegener Kosten im Bausektor.“
Parallel zur Fertigstellung und Vermietung von drei Neubauvorhaben mit 353 Wohnungen (davon 151 durch den Freistaat gefördert) und 96 Kita-Plätzen wurden drei weitere Großprojekte mit 424 Wohnungen und 310 Kita-Plätzen planmäßig und teils überpünktlich realisiert. In diesen Tagen starte die Vermietung der ersten Wohnungen in den neuen Quartieren in der Hafenstraße, der Saalfelder Straße und der Landsberger Straße.
Von den 151 fertiggestellten geförderten Wohnungen sind, so Bockwitz, übrigens 100 Prozent inzwischen vermietet, von den nicht geförderten Neubauwohnungen immerhin 98 Prozent.
Darüber hinaus hat die LWB im vergangenen Jahr große Sanierungsprojekte in den Plattenbausiedlungen, der Südvorstadt und im Zentrum in Angriff genommen beziehungsweise fortgeführt. Insgesamt handelt es sich hier um 1.517 Wohnungen.
„Und die Dynamik hält an. Im laufenden Jahr haben wir das Tempo bei den Sanierungen unserer Plattenbauten noch einmal erhöht. In Schönefeld und Grünau konnten wir jeweils einen Bauabschnitt, der erst für 2023 geplant war, um ein Jahr vorziehen“, berichtete die Geschäftsführerin. Rund 25 Millionen Euro fließen allein in die Sanierungen in den Plattenbausiedlungen Paunsdorf, Grünau, Schönefeld.
Mit der Gerberstraße 14–16 wird zudem das bislang größte Einzel-Sanierungsprojekt direkt am Hauptbahnhof fortgesetzt. In das Gebäude investiert die LWB bis 2023 mehr als 22 Millionen Euro. Die Anzahl der Wohnungen wächst dabei sogar von von 256 auf 274.
Weiterhin Zuwachs durch Neubau
Für das weitere Wachstum sind die Weichen gestellt. Die Vorbereitungen für mehr als 800 Wohnungen, davon sollen laut Planung 77 Prozent durch den Freistaat Sachsen gefördert werden, laufen auf Hochtouren.
In der Gaußstraße und der Shakespearestraße, wo insgesamt 188 Wohnungen geplant sind, soll es 2022 losgehen.
Danach folgen mit rund 300 Wohnungen die Robert-Schumann-, die Samuel-Lampel- und die Mockauer Straße und in einer weiteren Neubau-Tranche die Johannisallee, die Wunderlichstraße und die Meißner Straße. Im Voruntersuchungsstadium befinden sich darüber hinaus nochmals vier Standorte mit voraussichtlich rund 500 Wohnungen.
Im Sanierungssektor soll es in Zukunft ebenso weiter vorangehen. Nach Fertigstellung der aktuellen Bauabschnitte in Grünau, Schönefeld und Paunsdorf ist in den nächsten Jahren vorgesehen, im Kolonnadenviertel und beispielsweise in Sellerhausen Zeichen zu setzen. Sogenannte Komplexmaßnahmen finden zudem weiterhin in der Südvorstadt statt.
Klimaschutz und alternative Energien
Bestandteil der großen Sanierungsprojekte sind Maßnahmen für eine Verbesserung der Energieeffizienz und zur Reduzierung der Kohlendioxidemissionen. Ergänzt werden diese Klimamaßnahmen durch die verstärkte Nutzung von regenerativer Energie.
Im Ausbau befindet sich die Sonnenenergienutzung auf den Dächern der LWB Häuser. Aktuell gibt es 55 Photovoltaikanlagen. Ihre Zahl steigt 2022 auf 88. Geplant sind unter den 33 neuen Photovoltaikanlagen auch Anlagen zur Erzeugung von Mieterstrom. Das heißt: Die Mieter in diesen Wohnblöcken können von der Stromerzeugung auf dem eigenen Dach mit profitieren. In den nächsten Jahren soll der Solarpark der LWB stetig wachsen.
Geschäftsführer Kai Tonne sagt dazu: „Damit leistet die LWB einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität in Wohnquartieren.“
Das Engagement der LWB für den Klimaschutz und für nachhaltiges Wirtschaften sind jetzt auch im Nachhaltigkeitsbericht 2021 abgebildet. Neben der Kohlendioxidbilanz und den Fakten zur Energieeffizienz des LWB Gebäudebestandes geben die Kapitel Auskunft über Details zur Förderung der Artenvielfalt, über nachhaltige Unternehmensführung und beispielsweise die Personalpolitik.
Es geht um ganze Quartiere
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf einer sozial verantwortungsvollen Quartiersentwicklung. In Kooperation mit gemeinnützigen Vereinen und Initiativen engagiert sich die LWB für gemeinschaftliche Wohnprojekte ebenso wie Hilfen für Menschen in schwierigen Lebensverhältnissen. Beispielsweise in Grünau gibt es seit Jahren eine Patenschaft mit der Fröbel-Grundschule sowie verschiedene Wohnprojekte für Menschen.
Und die LWB Wohnschule, ein deutschlandweit einmaliges und anbieterunabhängiges Projekt für „Wohn-Anfänger“ in Zusammenarbeit mit dem Jugendwohnprojekt des Jugendhaus Leipzig e. V. wird kommendes Jahr bereits ihr zehnjähriges Jubiläum feiern.
Und dass die steigenden Investitionen der LWB auch wichtig für die soziale Entwicklung der Stadt sind, betont Oberbürgermeister Burkhard Jung.
„Für die ausgewogene Entwicklung des Leipziger Wohnungsmarktes und für das Erreichen unserer gemeinsamen Klimaziele übernimmt die stadteigene LWB eine wichtige Rolle“, sagte Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung anlässlich der Feststellung des Jahresabschlusses der GmbH durch die Gesellschafterversammlung am Mittwoch, 29. Juni.
„Leipzigs größter Vermieter zeigt, dass sich eine verantwortungsvolle Mietenpolitik, unternehmerischer Erfolg sowie nachhaltiges Wirtschaften nicht ausschließen.“ Außerdem gehöre das Unternehmen mit seinen vielfältigen Modellprojekten – dazu zählen Konzeptvergaben und soziale Engagements ebenso wie Klima- und Energiemaßnahmen – zu den innovativsten Vermietern in der Region.
„Die kommunale Gesellschaft hat sich zum Vorbild entwickelt, weil sie auf vielfältige Art und Weise Verantwortung für die Stadt und ihre Bürger übernimmt“, so Jung. „Entsprechend hoch sind auch unsere künftigen Erwartungen. Die LWB, das ist für Leipzig mehr als Wohnen.“
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