In den Verwaltungsausschuss muss die Vorlage zwar noch. Aber auch da wird es wohl nicht anders ausgehen wie in der Dienstberatung des OBM, dass die Geschäftsführung der Leipziger Messe für das Jahr 2020 entlastet wird. Trotz eines Minus am Jahresende von 21 Millionen Euro.

So etwas kannte man eigentlich nur aus früheren Jahren, bevor die beiden derzeitigen Geschäftsführer Martin Buhl-Wagner (Sprecher) und Markus Geisenberger daran gingen, das Portfolio der Leipziger Messe umzubauen und verstärkt auch auf Kongresse zu setzen. Dass die Corona-Pandemie ab März 2020 praktisch das gesamte Messegeschäft über Monate lahmlegen würde, damit konnten auch die beiden nicht rechnen.Erst im September 2020 war eine teilweise Rückkehr zu Präsenzveranstaltungen möglich. Insgesamt sank die Zahl der Besucher von 1,2 Millionen auf gerade einmal auf 350.000. Aber eine Messe lebt nun einmal von Publikum. Und richtig viel Umsatz macht man nun einmal entweder mit richtig großen Kongressen oder großen Publikumsmessen.

In den vergangenen Jahren war es so gelungen, das jährliche Defizit der Leipziger Messe in den einstelligen Millionenbereich zu drücken. Ganz ohne Zuschüsse funktioniert so eine Messe in einem hart umkämpften Markt jedoch einmal nicht. Weshalb der Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig gemeinsam die Messe unterstützen.

„Die Gewinn- und Verlustrechnung schließt zum 31.12.2020 mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von -21.837.569,09 Euro ab“, heißt es jetzt in der Vorlage für den Verwaltungsausschuss des Leipziger Stadtrates, der am 25. November tagt und dem Oberbürgermeister die Ermächtigung erteilen kann, die Geschäftsführung der Leipziger Messe von Leipziger Seite her zu entlasten. Oder auch nicht. Aber man darf ja nicht mal Mäuschen spielen, wenn der Verwaltungsausschuss tagt.

„Entsprechend der vorliegenden Unterlagen (Jahresabschluss, Lagebericht und Prüfbericht nach § 53 Haushaltsgrundsätzegesetz) bestehen keine Gründe, die einer Entlastung des Aufsichtsrates entgegenstehen. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat für das Wirtschaftsjahr 2020 einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt“, teilt der Geschäftsbereich des OBM in der Vorlage mit.

Was für 2020 dann zumindest bedeutet, dass die Geschäftsführung unter den außergewöhnlichen Bedingungen doch wirtschaftlich gearbeitet hat.

2021 wird in den Geschäftsbüchern natürlich ein ähnlich schwieriges Jahr werden. Denn auch in diesem Jahr haben Lockdowns und Einschränkungen das Messegeschehen nicht nur in Deutschland stark beeinträchtigt.

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