Die Leipziger Stadtwerke haben ein weiteres Etappenziel im Rahmen ihres Zukunftskonzepts Fernwärme erreicht: die feierliche Inbetriebnahme des neuen Blockheizkraftwerks (BHKW) Leipzig Nord-West am Mittwoch, 24. März. Das emissionsarme Kleinkraftwerk in Möckern hat eine thermische Leistung von 9 MW. Investiert haben die Stadtwerke hier rund 8,5 Millionen Euro.
„Damit ist eine weitere Komponente für das Erreichen der Leipziger Klimaziele verwirklicht worden. Im Jahr 2019 entschied sich Leipzig endgültig für den Braunkohleausstieg. Aktuell treiben die Stadtwerke den Einstieg in diesen Ausstieg mit voller Kraft voran. Eine der neuen Anlagen, die dafür errichtet werden, ist das BHKW Leipzig Nord-West in der Diderotstraße“, sagte Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Aufsichtsratsvorsitzender der Leipziger Gruppe. „Nach der Grundsteinlegung für das neue HKW Leipzig-Süd im Dezember 2020 ist nun ein weiterer Baustein des Zukunftskonzepts Fernwärme fertig.“
Das BHKW arbeitet mit Erdgas. Den hohen Wirkungsgrad von 92 Prozent erreicht es, weil die entstehende Abwärme ebenfalls genutzt wird, um damit Heizenergie für das Fernwärmenetz zu gewinnen.
„Die Wärme- und Stromversorgung für Möckern wird mit dieser Erzeugungsanlage, die nach dem aktuellsten Stand der Technik gebaut wurde, komplettiert. Unsere BHKW, die wir in Leipziger Quartieren – also ganz verbrauchernah – errichten, sind Teil eines ausdifferenzierten Portfolios“, ergänzte Karsten Rogall, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke.
„Sie haben mit rund 92 Prozent einen enorm hohen Wirkungsgrad. Nach dem BHKW in Möckern werden wir im nächsten Quartal das neue BHKW West in der Gerhard-Ellrodt-Straße ans Netz bringen. Insgesamt betreiben wir dann Ende des Jahres sechs solcher Anlagen auf Basis moderner Gasmotorentechnologie.“
Um die Energieversorgung Leipzigs auch in Zukunft sicher, nachhaltig und wirtschaftlich zu gestalten, setze das Unternehmen auf einen Mix aus konventionellen, innovativen und erneuerbaren Technologien, bekräftigte Rogall. „Energie aus Biomasse, Sonne und Wind nutzen wir bereits – und bauen diese Technologien weiter aus. Am Rande von Lausen-Grünau errichten wir bald die derzeit größte Solarthermie-Anlage Deutschlands. Weitere Wind- und Photovoltaik-Projekte sind in Planung, für Wasserstoff-Konzepte erarbeiten wir mit Partnern konkrete Anwendungen, so beispielsweise in unserem HKW Leipzig Süd.“
Die Bauarbeiten für das HKW Leipzig Süd – es ist das Herzstück des Zukunftskonzepts Fernwärme und das derzeit sauberste Gasturbinenkraftwerk der Welt – sind im Plan, teilte die Stadtwerke noch mit. Im Sommer ist das Richtfest geplant.
„Wir investieren im Rahmen unseres Zukunftskonzepts Fernwärme mehr als 300 Millionen Euro“, sagte Dr. Maik Piehler, Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke. „Ziel ist es, in absehbarer Zeit die Leipziger Energieversorgung durch umweltfreundliche und innovative Anlagen sicherzustellen, keine CO2-Emissionen mehr zu erzeugen und so einen großen Beitrag zur Klimaneutralität der Stadt zu leisten.“
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