Acht Kilometer Gleis wollen die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) in diesem Jahr erneuern. Da stecken dann auch ein paar Baustellen drin, die die Leipziger/-innen über Monate mit Umleitungen in Atem halten werden. Von den insgesamt 138 Millionen Euro, die die Verkehrsbetriebe 2021 investieren, fließen 39 Millionen Euro ins Gleisnetz. Weitere 18 Millionen fließen in die Liegeschaften wie die neue Abstellhalle Heiterblick.

Eine der folgenreichsten Baustellen wird die am Adler sein, wo die LVB nach einigen Jahren der Verzögerung nun endlich darangehen können, erste Schritte in der Modernisierung des zentralen westlichen Verkehrsknotens zu machen. Dabei werden 1.900 Meter Gleise erneuert und die Haltestellen werden barrierefrei umgebaut.Aber da die Kreuzung nie wirklich dichtgemacht werden kann für den Verkehr, wird sie in zwei Abschnitten gebaut, die sich über zwei Jahre erstrecken. Der erste Teil, der den südlichen Bereich der Kreuzung umfasst, wird ab dem 3. Mai in Angriff genommen. Der nordwestliche Teil der Kreuzung ist für 2022 eingetaktet.

Aber für einiges Aufsehen werden auch Arbeiten im inneren Stadtgebiet sorgen.

So wie nun die neue Baustelle an der Haltestelle Hauptbahnhof. Da durch die komplexen Fahrtbeziehungen hier nur schrittweise vorgegangen werden kann, erfolgt nach den Arbeiten in den beiden letzten Jahren 2021 die Sanierung der Abbiegebeziehung in die Goethestraße. Hier sind auch die Bahnsteige C und D mit betroffen. 600 Meter Gleis werden erneuert. Und gebaut werden soll vom 22. März bis zum 2. Mai.

Die LVB-Baustellen 2021. Grafik: LVB
Die LVB-Baustellen 2021. Grafik: LVB

Und wenn sich die Straßenbahnnutzer dann gerade erst erholt haben, geht es auf der anderen Seite des Promenadenrings weiter.

Denn dort ist ein Abschnitt schon lange zur Generalsanierung fällig: der Martin-Luther-Ring zwischen Wilhelm-Leuschner-Platz und Karl-Tauchnitz-Straße. Auch hier wird bis in den Haltestellenbereich in der Karl-Tauchnitz-Straße hinein gebaut. 1.350 Meter Gleis werden grundlegend erneuert. Bauzeit: 19. Juli bis 30. November.

Und weil man hier gerade heftig in den Südteil des Rings eingreift, nutzen die LVB die Gelegenheit, im Schatten dieser Baustelle auch gleich noch eine Instandhaltung am Rossplatz vorzunehmen, die vom 19. Juli bis zum 22. August passieren soll.

Und eine heftig große Baustelle hat ja am Lindenauer Markt schon begonnen, die bis zum März 2022 den Leipziger Westen in Atem halten wird. Die Sperrung der Odermannstraße nutzen die LVB dazu, gleich mal 3.500 Meter Gleis auf der Lützner Straße rundzuerneuern. Das betrifft einmal den Abschnitt Brünner Straße bis Heidelberger Straße, wo von August bis Dezember gebaut wird, und zum anderen den Abzweig Schönauer Ring, der im Juni erneuert wird.

Und einige Diskussionen hat ja die Schlachthofbrücke in der Richard-Lehmann-Straße ausgelöst, deren Erneuerung ebenfalls in diesem Jahr dran ist. Im April sollen hier ja die Bauarbeiten beginnen und bis März 2022 dauern. Ursprünglich hatten sich ja die LVB gewünscht, dass hier künftig keine Straßenbahngleise mehr liegen sollen. Aber der Stadtrat hat beschlossen, dass die Gleisstrecke als Ausweichstrecke erhalten bleiben soll. Also kommen auch wieder Gleise auf die Schlachthofbrücke.

Wichtige Instandhaltungsarbeiten wird es in der Mockauer Straße, am Bayrischen Platz und in der Georg-Schumann-Straße geben.

Und eine gewisse Erleichterung zeigt Ronald Juhrs über ein Bauprojekt, an dem die LVB seit über zehn Jahren gearbeitet haben, das aber immer durch fehlende Fördergelder ausgebremst worden war: den Ausbau des Betriebshofs Heiterblick zu einem modernen Standort mit Werkstatt und großer Abstellhalle.

Immerhin ist das einer der drei Knotenpunkte im LVB-Gleisnetz, von denen aus der ganze Straßenbahnbetrieb beschickt wird. Die neue Werkstatthalle wurde noch 2014 fertiggestellt. Aber bis zum Baubeginn für die Abstellhalle dauerte es bis 2020. In diesem Jahr wird die Halle schon zeitweise in Nutzung genommen, kündigt Juhrs an. Die endgültige Fertigstellung wird für 2022 erwartet.

18 Millionen Euro investieren die LVB allein in ihre Liegenschaften. Die Abstellhalle ist dabei der größte Brocken. Ihre Dimension kann man ahnen, wenn man weiß, dass hier künftig 180 „Fahrzeugeinheiten“ abgestellt werden können. Das sind über den Daumen betrachtet etwa 70 Straßenbahnzüge.

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Es gibt 2 Kommentare

Vielen Dank für den Hinweis. Wir haben es geändert. Und zur Detailschärfe machen wir noch einen Artikel mit einzelnen Baustellen in größerer Darstellung.

Guten Abend @LZ-Redaktion:
“Der nordöstliche Teil der Kreuzung ist für 2022 eingetaktet.”

Gemeint ist der nordwestliche(!) Teil, also von der Zschocherschen Straße in die westliche Antonienstraße Richtung Grünau-Süd. Auf der nordöstlichen Seite gibt es keine Gleiskurve.

Gibt es die Bilder noch in einer etwas höheren Auflösung? Man kann die Schrift neben der Karte kaum lesen.

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