Reporter sind einerseits Leute, die eifrig von vor Ort berichten. Aber wenn man ein Stadtwerk ist wie das in Leipzig, dann können Reporter auch kleine graue Kästen sein, die in größeren grauen Kästen stecken und auf ihre Art dasselbe machen: Sie berichten, wenn es irgendwo im System eine Panne gibt. Seit Mittwoch, 7. Dezember, hat die Stadtwerke-Tochter Netz Leipzig 800 Reporter im Dienst.
Der letzte wurde am Mittwoch montiert. Seit diesem Tag ist das gesamte Mittelspannungsnetz der Netz Leipzig mit fernauslesbaren Kurzschlussanzeigern ausgestattet. Uwe Nagel, Monteur im Netzbetrieb der Netz Leipzig, installierte in der Naumburger Straße den letzten der insgesamt 800 „Reporter“, mit welchen das Unternehmen in den vergangenen drei Jahren jede zweite Ortsnetzstation ausgerüstet hat.
Sie sollen nun dazu beitragen, Stromausfälle erheblich zu verkürzen. Denn sie „reporten“ den Mitarbeitern der zentralen Verbundwarte bei einem Stromausfall, bei welcher Ortsnetzstation genau die Ursache zu suchen und zu beheben ist. Das spart Anfahrtswege und damit wertvolle Zeit. Sie müssen nicht mehr verschiedene Stationen anfahren, um den möglichen Kurzschluss im System nach und nach einzukreisen.
Sobald die Netzmonteure den Fehler ausfindig gemacht haben, kann begonnen werden, alle angeschlossenen Haushalte wieder zu versorgen – also sie in Teamarbeit auf andere Versorgungseinrichtungen umzuschalten.
Das Leipziger Mittelspannungsnetz besteht aus sogenannten offenen Ringen. Jeder der rund 150 Ringe beginnt und endet in einem Umspannwerk und versorgt durchschnittlich 5.000 Hausanschlüsse. Zu jedem Ring gehören bis zu 20 Ortsnetzstationen, die den Strom von 10 kV auf haushaltsübliche 0,4 kV transformieren und an die Haushalte verteilen. Seit Mittwoch ist nun jede zweite Ortsnetzstation mit einem fernauslesbaren Kurzschlussanzeiger ausgestattet – was den Mitarbeitern der Verbundwarte ausreicht, um den genauen Ort der Störung zu lokalisieren.
Stromausfälle werden nie ganz vermieden werden können, betont die Netz Leipzig noch. Es kann immer passieren, dass Stromkabel bei Bauarbeiten durchtrennt oder im Laufe der Zeit durch scharfkantiges Material im Erdreich beschädigt werden. Aber auch eine Kabelmuffe kann einmal zu früh „in die Jahre“ kommen. Dann kommt es zum Kurzschluss und für den Kunden heißt es: Licht aus, kein Kaffee zum Wachwerden, Fernsehabend unterbrochen – durchaus für 30 bis 40 Minuten.
Diese Zeitspanne soll sich jetzt deutlich verkürzen.
Die kleinen grauen Kästen sorgen künftig im gesamten Netzgebiet dafür, die im doppelten Wortsinne „spannungslose“ Zeit für die Leipziger durchschnittlich 15 und bis zu 20 Minuten zu verkürzen.
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