Mit dem Bau einer Mischwasserbehandlungsanlage auf der Gelände der ehemaligen Kläranlage Leipzig-Leutzsch will die Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH (KWL) neue Maßstäbe beim Gewässerschutz setzen. Die Anlage, die seit April 2013 für rund 3,6 Millionen Euro gebaut wird, soll künftig die Einhaltung strengerer gesetzlicher Grenzwerte für Schmutzfrachten ermöglichen.
Bisher wurde das Mischwasser aus Leipzig-Leutzsch und Teilen Böhlitz-Ehrenbergs direkt in das KWL-Hauptklärwerk im Rosental gepumpt. Bei Starkregen führte dies aus Kapazitätsgründen und zum Schutz vor Überflutung des Klärwerkes zu Abschlägen in die Alte Luppe und den Bauerngraben. Künftig können diese deutlich verringert werden, denn die neue Anlage nimmt das nicht in das Klärwerk übergeleitete Mischwasser auf und gibt dieses später kontrolliert ab. Muss bei sehr starken Regenereignissen dennoch abgeschlagen werden, so wird zunächst das bereits behandelte Mischwasser in den Vorfluter abgegeben, während das unbehandelte in der Anlage aufgefangen wird.
“Die KWL betreibt hiermit einen nachhaltigen Ressourcen- und Gewässerschutz. Das gilt bei der Gewinnung des Trinkwassers für die Grundwasservorräte, bei der ökologischen Bewirtschaftung der Flächen nahe der Brunnenfassungen aber eben auch bei einer umweltgerechten Reinigung des Abwassers und dem aktiven Schutz der Gewässer wie wir sie hier im Bereich des nördlichen Auwaldes vorfinden”, betont Dr. Ulrich Meyer, Technischer Geschäftsführer der KWL.
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Die Mischwasserbehandlungsanlage misst 45 Meter mal 21 Meter und verfügt bei einer mittleren Tiefe von 7 Metern über ein Gesamtfassungsvermögen von rund 3.850 Kubikmetern. Die Außenwände bestehen aus 60 Zentimetern wasserundurchlässigem Beton. Aufgrund der schwierigen Bodengrundverhältnisse wurde das Becken mit einer Auftriebssicherung und einem Überflutungsschutz versehen. Ab Juli 2014 geht die Mischwasserbehandlungsanlage in den Probebetrieb.
Im Nachgang der Arbeiten erfolgen in den kommenden Monaten zudem Sanierungsmaßnahmen am Abwassernetz in Leipzig-Leutzsch. Dazu gehören die Sanierung der Regenauslässe in der Grabaustraße und der Gustav-Esche-Straße sowie diverse Kanalbaumaßnahmen. Ab Mai saniert die KWL beispielsweise für rund 1,9 Millionen Euro einen Mischwasserkanal in der Grabaustraße sowie der Straße Zum Harfenacker, um dort den Stauraum zu erweitern und den Bau weiterer Mischwasserbecken zu vermeiden.
Die KWL verfügt über fünf Wasserwerke, 25 Kläranlagen, zahlreiche Behälteranlagen und Druckerhöhungsstationen, über 340 Anlagen zur Abwasserbehandlung und ein Leitungsnetz von mehr als 6.170 Kilometern Länge. Insgesamt realisiert die KWL 2014 eine Vielzahl von Investitionsprojekten. Rund 350 Maßnahmen mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 32,6 Millionen Euro sind geplant.
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