Am 20. August könnten Fahrgäste vor allem in den frühen Morgenstunden an ihren Haltestellen stehen und vergeblich auf den Bus warten. Zwischen 3 Uhr bis 9 Uhr am Morgen wollen die Mitarbeiter der LeoBus GmbH mit Unterstützung der Dienstleistungsgewrerkschaft ver.di erneut in den Ausstand treten. Offenbar hat sich an dem Stand der Dinge seit dem 10. August 2013 nicht viel geändert. Ziel der Streikenden ist, die gleichen Vergütungen wie ihre Kollegen beim Mutterbetrieb LVB zu erhalten.
Seit dem 7. August 2013 spricht man nicht mehr miteinander, die Räder scheinen sprichwörtlich festgefahren zu sein. So sieht es zumindest nach wie vor der Verhandlungsführer seitens ver.di Gerd Doepelheuer. “Die Arbeitgeber haben einen Stufenplan angeboten, der eine Überführung der Kolleginnen und Kollegen der LeoBus in den Tarifvertrag Nahverkehr in bis zu 8 Jahren vorsieht. Dann sollen sie aber nur in die unterste Stufe des TV-N überführt werden (diese ist für Neueinstellungen gedacht). Das bedeutet, ihre Betriebszugehörigkeit wird für die Eingruppierung nicht anerkannt.”
Derzeitiger Stand: Ein Busfahrer der LeoBus GmbH verdient derzeit 1.592,10 ? brutto monatlich bzw. 9,15 ?/ Stunde.
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Die Arbeitgeberseite sah sich bereits am 10. August 2013 gegenüber L-IZ.de am Ende des machbaren angelangt: “Wir haben ein Angebot vorgelegt, das jedem Mitarbeiter der LeoBus eine Perspektive hinsichtlich eines Wechsels vom heutigen Haustarifvertrag der LeoBus in den Tarifvertrag Nahverkehr Sachsen bietet. Der Wechsel erfolgt in Abhängigkeit von der jeweiligen Betriebszugehörigkeit und ist für den Einzelnen mit einer Vergütungserhöhung von rund 10 Prozent gegenüber heute verbunden”, erklärte Dr. Sabine Groner-Weber, Arbeitsdirektorin der LVB. “Damit sind wir an die Grenzen des wirtschaftlich Machbaren gegangen.”
Heute nun legten die Leipziger Verkehrsbetriebe, welche von den Streikvorbereitungen Wind bekommen haben in einer Pressemitteilung um 19:20 Uhr nochmals nach. “Die Leipziger Verkehrsbetriebe (LVB) GmbH reagieren mit Unverständnis auf die angekündigte Durchführung von Warnstreiks bei der LVB-Tocher LeoBus im unmittelbaren Vorfeld der neuen Verhandlungsrunde am 20. August. Der Arbeitgeber hatte der Gewerkschaft bereits in der letzten Woche mit Blick auf die aktuellen Verhandlungen ein neues Angebot angekündigt.”
Das Unternehmen hat sich klar zum Ziel `Perspektive in Richtung TV-N` bekannt, so Sabine Groner-Weber, Arbeitsdirektorin der LVB in Reaktion auf den bevorstehenden Warnstreik. “Allerdings darf das Unternehmen LeoBus nicht überfordert werden”, so Groner-Weber weiter. Schon das letzte Angebot des Arbeitgebers lag ihrer Meinung nach mit 9 % bis Ende 2015 an der Grenze des wirtschaftlich Machbaren.
“Die ver.di-Forderung würde eine Erhöhung der laufenden Personalkosten um rund 30 % und damit über 4 Millionen Euro pro Jahr bedeuten. Das entspräche dem 20-fachen des Jahresergebnisses der LeoBus und würde damit unmittelbar die weitere Existenz des Unternehmens gefährden,” so Peter Müller-Marschhausen, kaufmännischer Geschäftsführer der LeoBus GmbH. Bei der Suche nach einer Lösung setzen die LVB und die LeoBus nach ihren Angaben weiter darauf, eine wirtschaftlich verantwortbare Lösung mit langfristiger Arbeitsplatzsicherung zu verbinden. Man werde selbstverständlich alles daran setzten, die Auswirkungen des Warnstreiks für unsere Kunden auf ein Minimum zu reduzieren.
Ziel des Streikes ist laut ver.di, den Arbeitgeber zu zwingen, mit einem neuen verhandlungsfähigen Angebot die Verhandlungen fortzusetzen. Der Warnstreik findet in der Zeit von 03:00 Uhr – ca. 09:00 Uhr auf folgenden Betriebshöfen statt:
Betriebshof Lindenau, Lützner Str. 125, 04179 Leipzig, Straßenbahnhof Paunsdorf, Riesaer Str., 04328 Leipzig und Betriebshof Zwenkau, Pegauer Str. 124, 04442 Zwenkau
Während des Streikes kann es zu Ausfällen und Verspätungen im Linienverkehr kommen, wofür seitens der Streikenden bereits vorab um Verständnis gebeten wird.
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