Keine "Zweiklassen"-Gesellschaft beim Putzen: Mehr als 8.840 Gebäudereiniger sind in Leipzig aktiv und sorgen für blitzblanke Büros, Schulen, Kantinen und Altenheime - Tag für Tag. Allerdings wird ihr Job deutlich schlechter bezahlt als der ihrer Kolleginnen in den alten Bundesländern. Damit soll nach dem Willen der IG BAU in absehbarer Zeit Schluss sein: Deshalb fordert die Gebäudereiniger-Gewerkschaft in den laufenden Tarifverhandlungen eine weitere Anpassung der Ostlöhne auf das Westlohn-Niveau - und zwar schrittweise.

“Unser Ziel ist klar und das heißt: gleiche Löhne im Osten wie im Westen. Auch wenn es wünschenswert wäre, geht das nicht von heute auf morgen. Deshalb streben wir bei den aktuellen Verhandlungen ein Etappenziel an. Wir wollen in zunächst erreichen, dass das Lohnniveau im Osten auf 88 Prozent des Westlohns steigt. Im zweiten Schritt soll es auf 92 Prozent steigen”, sagt der Bezirksvorsitzende der IG BAU Nord-West-Sachsen, Detlef Zeiß. Hochgerechnet bedeute dies in der unteren Lohngruppe ein Plus von jeweils 98 Cent pro Stunde.

“Die Beschäftigten müssen von ihrer Arbeit vernünftig leben können. Und das geht nicht mit Niedriglöhnen”, sagt Zeiß. Nur mit einem angemessenen Lohn sei drohende Altersarmut bei Gebäudereinigern zu verhindern. “Das, was Putzkräfte leisten, ist ein richtiger Knochenjob. Sie sorgen – oft unter massivem Zeitdruck – dafür, dass in Leipzig in Punkto Sauberkeit alles funktioniert. Und das völlig unauffällig, im Hintergrund. Da ist es nur recht und billig, wenn sie für die gleiche Arbeit den gleichen Lohn wie ihre Kolleginnen im Westen haben wollen”, so der IG BAU-Bezirksvorsitzende.

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