Eine Kelle "Lohn-Nachschlag": Die rund 4.400 Bauarbeiter und Angestellten der Baubranche in Leipzig sollen 6,6 Prozent mehr Lohn bekommen. Mit dieser Forderung erwartet die IG BAU Nord-West-Sachsen in den kommenden Wochen von den Beschäftigten auf den Baustellen in Leipzig Rückenwind für die neue Tarifrunde im Bauhauptgewerbe.

“Auf dem Bau stehen die Zeichen auf Wachstum. Gerade der Wohnungsbau wird anziehen – hier insbesondere bei Energiespar-Sanierungen und bei Modernisierungen”, sagt IG BAU-Bezirkschef Detlef Zeiß. Die Branche habe hier großes Potenzial.

“Es ist daher nur konsequent, dass die Baubeschäftigten ein Stück vom Kuchen abbekommen”, so Zeiß. Zudem müsse der Bau für den Nachwuchs wieder deutlich attraktiver werden. Das geschehe nicht zuletzt auch übers Geld. “Wer Fachkräftemangel beklagt, muss einen Lohnanreiz schaffen”, sagt der Vorsitzende der IG BAU Nord-West-Sachsen. Darüber hinaus kämen in diesem Jahr auf die Arbeitnehmer enorme Preissteigerungen zu. “Die Kosten für das Wohnen, Autofahren und für Lebensmittel werden steigen. Die aktuelle Tarifforderung sei daher gerechtfertigt.

Ein Maurer bekäme demnach 176 Euro mehr pro Monat. Ein Azubi im dritten Ausbildungsjahr hätte am Monatsende dann 65 Euro mehr im Portemonnaie. Auch für die Mindestlöhne will die IG BAU ein deutliches Plus durchsetzen. Zudem sollen die Löhne im Osten stufenweise auf das Westniveau angehoben werden. “Da es kaum ein Bauarbeiter bis zur Rente schafft, wollen wir uns in der Tarifrunde auch für ein Altersübergangsgeld stark machen. Damit soll die Zeit zwischen Job und Rente überbrückt werden. Neben den Arbeitgebern ist dabei allerdings auch der Staat gefordert”, so IG BAU-Bezirkschef Detlef Zeiß.

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