Um die Errichtung eines Funkmastes im so genannten "Messegrund" (Richard-Lehmann-Straße / Zwickauer Straße) - einem Teilbereich der "Alten Messe" - planungsrechtlich zu ermöglichen, soll ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden. Der zukünftige Grundstückseigentümer Deutsche Funkturm GmbH, ein Unternehmen der Deutschen Telekom, möchte mit ihm die derzeitig genutzte Antennenanlage auf dem Schornstein der Stadtwerke Leipzig in der Arno-Nitzsche-Straße ersetzen.
Der Neubau eines 190 m hohen Stahlgittermastes ist unter anderem notwendig, weil der Schornstein, der seit 2005 von der Deutschen Funkturm angemietet ist, den zukünftig steigenden Anforderungen nach Funkdiensten nicht gerecht wird. So ist es beispielsweise möglich, von dem neuen Standort aus neben den DVB-T Fernsehsignalen auch Mobilfunk und Richtfunk anzubieten. Die Deutsche Funkturm GmbH ist außerdem an einer langfristig sinnvollen Lösung für die Fernsehversorgung in Leipzig und Umgebung interessiert.
Deshalb wurden in den zurückliegenden Jahren intensiv mögliche Ersatzstandorte geprüft. Der Bebauungsplan soll sicher stellen, dass sich der neue Funkmast in die Entwicklung der für eine gewerbliche Nutzung vorgesehenen Flächen an der Richard-Lehmann-Straße und der Zwickauer Straße verträglich einfügt.
Der optimale Senderstandort zur Versorgung einer Stadt liegt in Zentrumsnähe. Damit auch die Peripherie der Großstadt noch versorgt werden kann, muss die Sendeantenne darüber hinaus eine bestimmte Mindesthöhe haben. Um die Versorgungssicherheit und die Erhaltung der bestehenden Versorgungsbereiche und -qualität zu gewährleisten, sollte sich der Standort der künftigen Sendeanlage am vorhandenen Standort orientieren.
Aufgrund der Anforderung an den Standort wurden durch den Betreiber insgesamt fünf Standortalternativen untersucht und bewertet (Plagwitzer Bahnhof, Brandenburger Straße, Rackwitzer Straße, Zwickauer Straße, Arno-Nitzsche-Straße). Die Vorauswahl führte zum Standort Zwickauer Straße.
Das Gestaltungsforum der Stadt Leipzig stimmte dem Bauvorhaben aus städtebaulicher Sicht sowie unter Berücksichtigung der Stadtsilhouette zu, empfahl aber eine stadtbildverträgliche Ausformung des technischen Bauwerkes. Unter dieser Maßgabe wurde der Funkmast in diesem Jahr gestalterisch überarbeitet und liegt nun in zwei Varianten vor.
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