Um das Schauen geht es in diesen Wochen im Stadtteilladen in der Karl-Heine-Straße 54. Am vergangenen Sonnabend startete pünktlich zum "Westbesuch" das Projekt "Schau - in den Leipziger Westen". Fünf junge Selbstständige stellen sich und ihr Konzept dabei vor. An diesem Sonnabend lockt ein Foto-Workshop mit Stefan Hopf in den Stadtteilladen.

Der Stadtteilladen Leipziger Westen liegt auf der Lindenauer Seite der Karl-Heine-Straße. Gerade an dieser Straße zeigt sich jedoch, wie sehr Lindenau und Plagwitz zusammengewachsen sind.

Einen “kreativen Hot Spot” nennt Leipzigs Baubürgermeister Martin zur Nedden (SPD) die Gegend. Unternehmer und Kreative kommen hier zusammen. Die personifizierte Symbiose dieser beiden, eigentlich recht nah beieinander liegenden Pole, stellt Stefan Hopf dar. “Uns geht es darum, die Verschiedenartigkeit der Selbständigen im Leipziger Westen zu zeigen”, sagt er über das Schau-Projekt.

Hopf von Picture-S ist Werbefotograf und Fotokünstler in einem. “Werbefotografie ist das, was mir die arbeitsreichen Nächte bereitet, und die Kunst dient dazu, um dies wieder auszugleichen, um es wieder in Bezug zu bringen”, so Hopf über sich selbst.

“Ich bin lösungsorientiert”, beschreibt der Designer mit einem Diplom der Bauhaus-Universität in Weimar im Gespräch mit L-IZ seinen Arbeitsstil. “Ich brauche ein Ziel, einen Zweck, wo es hingehen kann”. Er will Unternehmern als Kunden “zeigen, was ist mehr möglich”.
Ein Teil der Ausstellung dreht sich um die Zahl “7”. In seiner Diplomarbeit hat Stefan Hopf den sieben biblischen Todsünden die sieben Tugenden gegenübergestellt. “Wenn es keinen gibt, der Mist baut, gibt es keine Helden”, beschreibt Hopf diesen metaphysischen, wie ursächlichen Zusammenhang. Besonders klar wird dies in seinem Foto-Triptychon “Tapferkeit und Trägheit”. Weil jemand mit brennender Zigarette in der Hand einschläft, wird ein Feuerwehrmann zum Lebensretter eines Kleinkindes.

Sein Wissen über fotografische Bildgestaltung will Stefan Hopf gern mit anderen teilen. An diesem Sonnabend, 29. September, 14:30 Uhr, lädt er zu einem Workshop zum Thema Bildgestaltung in den Stadtteilladen.

“Fotografie ist mehr als Knipsen”, so Hopf über seine Passion und sein Ziel, das er in dem Workshop vermitteln will. Beim Fotografieren könne man sich nicht nur künstlerisch ausprobieren, sondern auch logisch schulen und sein Allgemeinwissen unheimlich erweitern.

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Den Workshop wollen die promovierte Kunsthistorikerin Zita Ágota Pataki und Stefan Hopf mit der Mitmachaktion “Zeige mir Deinen Lieblingsort im Leipziger Westen!” verknüpfen. Dem Gewinner der Aktion winkt als Preis eine individuelle Stadtführung.

Dr. Zita Ágota Pataki und Stefan Hopf sind zwei von fünf Unternehmern des Leipziger Westens, die sich bis zum 25. November 2012 im Stadtteilladen präsentieren werden. “Raus aus dem Büro, rein in die Öffentlichkeit”, lautet das Motto der Aktion, so Frank Basten. Der Unternehmensberater organisiert den Unternehmerstammtisch Leipziger Westen.

Zum Unternehmerstammtisch kam Hopf, der seit Jahresbeginn 2012 ein Studio in Plagwitz betreibt, eher zufällig, wie er sagt. Doch der Fotograf war “schnell begeistert, dass es so viele verschiedene Unternehmertypen gibt” in der Runde. Positiv verblüfft hat ihn auch, wie sehr sich die Akteure schon miteinander “verzahnt” hätten.

Überhaupt habe der Leipziger Westen einen “guten hybriden Status” mit Unternehmern und kreativen Menschen, findet Hopf. Das kreative Umfeld und das Potenzial der Gegend faszinieren den gebürtigen Dresdner sehr.

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