Zu ihrem 58. Geburtstag gibt sich die Leipziger Wohnungsgenossenschaft Transport einen neuen Auftritt. Die drei Querbalken des stilisierten "E" in Wogetra stehen für die Zielgruppen Studenten, junge Familien und Senioren. Einen Geburtstagswunsch richtet die Wogetra an die Lokalpolitik: den nach einem Dialog über das Leerstandsproblem vor Ort.
Alles neu macht der Mai. Bei der Wohnungsgenossenschaft Transport ist es der neue Außenauftritt: das Corporate Design. “Wogetra. Mein Zuhause” lauter der neue Claim. Das große E mitten in WogEtra wird durch drei Querbalken stilisiert: Der obere im dynamischen Türkis steht symbolisch für die vielen Studenten in der Stadt, denen man sich als Vermieter für zentrumsnahe Wohnungen gerade in Zentrumsnähe empfehlen will.
Ein frisches Grün in der Mitte steht für die Familien. Und ein gediegenes Bordeaux im unteren Streifen für die Senioren.
Mit rund 7.500 Mitgliedern und Mietern in über 7.300 Wohnungen zählt die Wogetra zu den großen Vermietern in der Messestadt. Die Bestände der Genossenschaft verteilen sich über das gesamte Stadtgebiet.Laut Wogetra-Vorstandsvorsitzendem Tobias Luft war für die Genossenschaft 2011 ein wirtschaftlich gutes Jahr. Besondere Anerkennung fand die Wohnungsgesellschaft für ihr Projekt “Cura Maria” in Marienbrunn. Das gemeinsam mit der Caritas realisierte Projekt ermöglicht demenziell erkrankten und hilfebedürftigen Menschen ein betreutes Wohnen. Für diese Wohnform erhielt die Wogetra vor einem knappen Jahr vom GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen den “Genossenschaftspreis Wohnen” verliehen.
Doch Leipzigs Vermieter bedrückt ein großes Problem. Mit gut 30.000 bis 35.000 Wohnungen steht reichlich jedes zehntes Mietobjekt leer. Auf Grund der stadträumlichen Verteilung ihrer Bestände partizipiert die Genossenschaft daran, so Tobias Luft bei einem Pressetermin am Montag, 7. Mai.
Vorstandschef Luft verwies auf die Leerstandsquoten der drei großen sächsischen Kommunen. Während der Leerstand in Dresden bei ein bis zwei Prozent liege, betrüge der Angebotsüberhang in Chemnitz sechs bis sieben Prozent. In Leipzig seien es hingegen zehn bis elf Prozent, betonte Luft. “Dort muss die Stadt mit uns ins Gespräch kommen und handeln”, sagt der Wogetra-Chef.Die Forderung ist nicht neu. Bereits Anfang Februar 2012 appellierten die vier Leipziger Wohnungsgenossenschaften “Transport” (Wogetra), Unitas, Baugenossenschaft Leipzig (BGL) und Vereinigte Leipziger Wohnungsgenossenschaft (VLW) an die Stadtpolitik, hier gemeinsam zu Lösungen zu kommen. Die vier Gesellschaften sind in der Plattform “wohnen bei uns” zusammengeschlossen und vertreten mit zusammen gut 30.000 Wohnungen ein Zehntel des örtlichen Wohnungsbestandes.
Wogetra-Vorstand Bela Hambuch vermisst weiterhin ein klares Signal der Kommunalpolitik an dieser Stelle. Termine bei Stadtratsfraktionen habe es zwar gegeben, aber das Gefühl, die Botschaft sei angekommen, habe sich bei ihm bislang noch nicht eingestellt, so Hambuch auf L-IZ-Nachfrage. Das Verhalten der Exponenten im Rathaus mache auf ihn den Eindruck, als wolle wegen des heranziehenden Oberbürgermeisterwahlkampfes keine Seite das unpopuläre Thema Marktbereinigung durch Rückbau mehr anfassen. In Sachen Stadtentwicklungspolitik macht Hambuch in Leipzig seit 2010 Stillstand aus.
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Nun ist aber ein Geburtstag zuallererst ein Grund zum Feiern. Zum einen wird die Wogetra in den nächsten Tagen in allen Stadtteilen, in denen sie über Bestände verfügt, die Mitglieder und Mieter zu einem Fest einladen. Los geht es am Freitag, 11. Mai, in Thekla im Innenhof Sosaer Straße 14 – 28. Tags darauf, am Sonnabend, 12. Mai, geht es in Grünau in der Ulmer Straße 2 – 12 weiter. Der Bogen der Stadtteilfeste schließt sich am Freitag, 1. Juni, in Gohlis-Mitte im Innenhof Landsberger Straße 58 a – d.
Darüber hinaus konnte bei dem Pressetermin am Montag Gerd Schmidt von der Stiftung Kinderklinik Leipzig einen Scheck als Zustiftung zum Stiftungskapital in Empfang nehmen. Die offiziell ausgewiesenen 1.558 Euro werden von den Wogetra-Vorständen Luft und Hambuch noch auf 2.000 Euro aufgerundet.
Mit den Erträgen des Stiftungskapitals finanziert die Stiftung Maßnahmen der psychosozialen Elternbetreuung. Da gehe es um Hilfe für Eltern “in totaler Ausnahmesituation”, so Rechtsanwalt Schmidt, etwa bei schwerer Erkrankung des neu geborenen Kindes. Das stünde nicht im Leistungskatalog der Krankenkassen.
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